Lexx schrieb am 05.06.2008 11:00 "Wo ist der gravierende Unterschied zwischen einem Amerika, dass wegen des Oels zb bei Saudis oder Saddams ein Auge zudrueckt und einem Europa/Deutschland, dass wegen Gas und Knete bei den Russen und Chinesen ein Auge zudrueckt? Ich seh da keinen..."
Der Grad der Abhängigkeit ist ein Unterschied. Europa ist mit Pipelines nach Russland verbunden, die USA aber nicht nach Nahost.
Lexx, ich versuche zu verstehen, was Du sagen willst.
Je nachdem wie man das liest, keonnte man zum Schluss kommen, du meinst: Ja, Deutschland wird von Russland erpresst, und deshalb muessen wir unsere Klappe halten, egal was Russland (Putin) macht.
Falls Du das gemeint hast, gebe ich Dir sogar recht.
Erpresst würde ich nicht sagen. Aber der Grad der wirtschaftlichen Verflechtung ist durch die Pipelines höher und je stärker die Verbindung, desto rücksichtsvoller geht man normalerweise miteinander um.
Wenn die Saudis die USA nicht mehr beliefern juckt die das erstmal einen Dreck. Abgeschaltete Gas- und Ölpipelines aus Russland sind da schon schwerer zu ersetzen.
Von daher ist das Verhalten der Europäer gegenüber Russland in einem gewissen Grad verständlich, wenn auch von unserem Standpunkt aus nicht unbedingt vorbildhaft.
Lexx schrieb am 05.06.2008 12:41
Erpresst würde ich nicht sagen. Aber der Grad der wirtschaftlichen Verflechtung ist durch die Pipelines höher und je stärker die Verbindung, desto rücksichtsvoller geht man normalerweise miteinander um.
Wenn die Saudis die USA nicht mehr beliefern juckt die das erstmal einen Dreck. Abgeschaltete Gas- und Ölpipelines aus Russland sind da schon schwerer zu ersetzen.
Von daher ist das Verhalten der Europäer gegenüber Russland in einem gewissen Grad verständlich, wenn auch von unserem Standpunkt aus nicht unbedingt vorbildhaft.
Kurz zusammengefasst:
Die Deutschen zappeln an Putin's Angel.
Sage ich doch schon die ganze Zeit.
Die Deutschen zappeln an Putin's Angel.
Sage ich doch schon die ganze Zeit.
Cheers, Gerd
Sehe ich nicht so.
Zu Lexx, Merkel hat im Gegensatz zu Schröder/Steinmeier zu Putin die gleichen klaren Worte gefunden wie zu den Chinesen.
Und es gibt auch überhaupt keinen Grund gegenüber den Russen zu buckeln nur weil wir an deren Pipelines hängen. Die russische Wirtschaft ist ohne die Öl/Gaseinnahmen ein grosser Misthaufen - auch heute noch. Das russische BIP ohne Energiesektor entspricht ungefähr dem Österreichs. Die Russen sind auf uns (Westeuropa) als Kunden bald noch mehr angewiesen als wir auf die Russen als Lieferanten.
Und die Abhängigkeit der USA vom Öl - Saudis und wer auch noch immer - ist genauso gross, auch ohne Pipelines. Wenn ein grosser wie die Saudis oder Russen den Förderschalter ausdrehen, dann gehen die Preise dermassen in die Höhe, dass Lieferalternativen auch nix mehr nutzen. Die Volkswirtschaft wird dann zuverlässig abgewürgt. Übrigens auch wenn die Russen uns den Gashahn zudrehen. Die Amis würden darunter genauso leiden wie wir.
Ansonsten sieht man derzeit in den USA: Hypothekenkrise plus Ölpreissteiegrungen = Rezession. Die deutsche Wirtschaft zeigt von beidem dagegen relativ wenig beeindruckt.
Vorausgesetzt, er wird nicht vorher erschossen.
Worauf Hillary hofft und wahrscheinlich jeden Abend mit Bill, falls der gerade keinen Blowjob vergibt, beten.
Lehnst Du Dich mit Deinen Vorurteilen nicht zu weit aus dem Fenster, Kodo?
Nein, Hillary hat doch genau das vor zwei Wochen von sich gegeben.
Sie hat auf die Tatsache hingewiesen, dass Robert F. Kennedy 1968 während des Wahlkampfes erschossen wurde.
"Daran erinnern wir uns ja alle", sagte sie
siehe z.B. im Stern
Spock schrieb am 04.06.2008 19:21
Eine weitere sind die zunehmenden Appeasment-Bekundungen gegenüber Russland und China 'Wir brauchen die, wegen dem Gas und den Märkten'). Bush wird natürlich im gleichen Atemzug für Blut-Für-Öl und das Mutterland des Raubtierkapitalismus gebrandmarkt.
Der wird aber von den gleichen Leuten gebrandmarkt, die die europaeischen Fuehrungskasten wegen des Verbeugens vor China und Russland brandmarken.
Und mal ehrlich und eine moralische Bewertung ausklammernd: Wo ist der gravierende Unterschied zwischen einem Amerika, dass wegen des Oels zb bei Saudis oder Saddams ein Auge zudrueckt und einem Europa/Deutschland, dass wegen Gas und Knete bei den Russen und Chinesen ein Auge zudrueckt? Ich seh da keinen...
wh
Der Unterschied ist ganz einfach.
Deutschland unterstützt Russland nicht.
Die deutsche Regierung stützt die russische Regierung nicht.
Die saudische Königs- und Prinzenfamilie wird aber von der US-Regierung mit allen Mitteln, insbesondere durch Waffenverkäufe und logistische, geheimdienstliche Mittel gestützt, also an der Macht gehalten.
Der Unterschied ist ganz einfach.
Deutschland unterstützt Russland nicht.
Die deutsche Regierung stützt die russische Regierung nicht.
Die saudische Königs- und Prinzenfamilie wird aber von der US-Regierung mit allen Mitteln, insbesondere durch Waffenverkäufe und logistische, geheimdienstliche Mittel gestützt, also an der Macht gehalten.
Du hast das nicht ganz verstanden. Wenn Rockys Szenario eintritt, ist Deutschland der Büttel (oder 'strategischer Partner' oder wie immer man das offiziell nennen will) Russlands und sicher nicht umgekehrt.
Du hast das nicht ganz verstanden. Wenn Rockys Szenario eintritt, ist Deutschland der Büttel (oder 'strategischer Partner' oder wie immer man das offiziell nennen will) Russlands und sicher nicht umgekehrt.
Nur wird das Szenario nicht eintreten, zumindest nicht unter Putin und seinem Präsidentenadjutanten. Rocky zeigt damit soviel Kenntnis von Europa wie Mirk von den USA.
Du hast das nicht ganz verstanden. Wenn Rockys Szenario eintritt, ist Deutschland der Büttel (oder 'strategischer Partner' oder wie immer man das offiziell nennen will) Russlands und sicher nicht umgekehrt.
Nur wird das Szenario nicht eintreten, zumindest nicht unter Putin und seinem Präsidentenadjutanten. Rocky zeigt damit soviel Kenntnis von Europa wie Mirk von den USA.
FW
Ich sehe das auch eher als mittel- und langfristigen Trend. Und warum sollte gerade Musterdemokrat Putin diesem Trend entgegensteuern?
Spock schrieb am 04.06.2008 19:13
Lafontaine ... Aus welchem Grund sonst hat er seine Warnungen ausgesprochen?
Soweit ich mich erinnere, ging es im Kern darum, dass die Zwangsvereinigung nicht einfach so aus der Portokasse finanziert werden koenne, wie Kohl&Co und auch alle anderen Berauschten staendig vorgebetet hatten. Und die Bedenken hatten viele Buerger - und das ja nun nicht zu Unrecht.
Das hast du dir jetzt einfach ausgedacht.
An die Kosten der Einheit hat damals niemand gedacht und keiner hat sie vorgerechnet
Nee, nix ausgedacht. Und natuerlich hat damals keiner genau nachgerechnet. Es jubelten alle - und der einzige, der nicht nur jubelte, sondern auch Bedenken wegen der Kosten aeusserte, war eben Lafo.
Wie genau nun seine Vorschlaege aussahen, weiss ich nicht mehr. Ich war schlicht generell gegen die Zwangsvereinigung und es gab nur Parteien, die dafuer waren - da haben mich deren Vorschlaege nur am Rande interessiert.
Lexx schrieb am 05.06.2008 19:00
Der Grad der Abhängigkeit ist ein Unterschied. Europa ist mit Pipelines nach Russland verbunden, die USA aber nicht nach Nahost.
Das ist ja nun ein eher geografischer Unterschied bzw. transporttechnischer.
Zitat:
Was China angeht, so widerspreche ich da einfach mal, dass da "ein Auge zugedrückt" wird. Merkel hat das Gegenteil gezeigt.
Kodo schrieb am 06.06.2008 07:51
Der Unterschied ist ganz einfach.
Deutschland unterstützt Russland nicht.
Die deutsche Regierung stützt die russische Regierung nicht.
Die saudische Königs- und Prinzenfamilie wird aber von der US-Regierung mit allen Mitteln, insbesondere durch Waffenverkäufe und logistische, geheimdienstliche Mittel gestützt, also an der Macht gehalten.
Wenn man wirtschaftlich mit Russland oder China rumkungelt, ist das ggf. indirektes Unterstuetzen. Ob man nun direkt Waffen verkauft oder denen Geld in die Hand gibt, mit dem sie sich Waffen kaufen koennen, ist doch wurscht.
"Ich sehe das auch eher als mittel- und langfristigen Trend."
Woran machst Du den denn fest ?
Merkel kann man ja zu grosse Annäherung an Putin kaum vorwerfen, und die Reaktionen auf Schröders Verhalten in Richtung Russland waren ja auch eher negativ.
Also ich sehe fast niemanden, der irgendwelche übertriebenen Sympathien für Russland hegt (mit Ausnahme von Schröder).