Ich finde das amerikanische System der Vorwahlen gar nicht schlecht. Das geht dermassen an die Knochen, dass der schöne Schein schnell abblättert. Selbst der enorm dick aufgetragene Lack eines Obama hält dem nicht stand. Nach der tausendsten Wiederholung kann auch der einfach gestrickte Wähler erkennen, dass der schwülstig vorgetragene Appell an die Emotionen keine Vision, sondern nur warme Luft ist und keine Substanz dahinter steckt. Was bleibt dann als Vorteil zu Hillary? Eigentlich nichts.
In der Summe kann sich der amerikanische Wähler ein ziemlich gutes Bild seiner Kandidaten machen. Was sich besonders klar herauskristallisiert ist das Stehvermögen, und das ist unabhängig von jeder ideologischen Ausrichtung oder Position in einzelnen Sachfragen eine der wichtigsten Eigenschaften, über die für mich ein Politiker in einem Amt wie dem US-Präsidenten verfügen muss. Punktsieger ist da für mich ganz klar Hillary.
Die Demokraten müssten mit dem Klammerbeutel gepudert sein, jemand anderes als Hillary auf den Schild zu heben, wenn sie eine Chance auf den Wahlsieg haben wollen. Dass sie lieber auf den Sieg verzichten nur um die Clinton-Clique loszuwerden kann ich mir nicht vorstellen. Aber vielleicht verstehe ich nicht wie die Amis ticken.
Man stelle sich derartige Vorwahlen bei uns vor. Beck wäre wohl bereits nach den ersten Vorwahlen in Bremen draussen gewesen.
Varianten davon gab es ja bereits. Man denke an die Lafo/Schröder Fehde 1997-98 und davor die Basisentscheidung zwischen Scharping, Lafo und Wiezorick-Zeul. Auch Angela Merkel bediente sich so einer Variante; als Kohls Stern am sinken war und für den Job neben ihr noch Wulff, Rüttgers und Koch gehandelt wurden hat sie sich qua vial Regionalkonferenzen selbst inthronisiert.
Generell muss man natürlich auch sagen brauchts diese Personalisierung nicht im deutschen Politwesen. Der Bundeskanzler hat weder die Kompetenzen noch das Auftreten eines Präsidenten. Merkel interpretiert es sogar noch eine Stufe weiter unten als Moderatorin eines Kompetenzteams aus Ministern und Parteizuarbeitern (noch extremer das Schweizer Modell, der Präsident wird im Jahresrhythmus unter den Ministern gewechselt). Da liegt es in der Natur der Sache, dass diese Person nicht das Auftreten, die Visionen, die Strahlkraft, sprich die Singularität eines Präsidenten amerikanischer oder französischer Prägung besitzen muss.
Die Roosevelts waren der erste Clan. Allerdings schwer erkennbar, weil's da um entfernte Cousins und lange Zeitraueme geht.
Die Kennedies waren die zweite, allerdings hat nur der Teddy ueberlebt.
Die anderen sind in amerikansicher Tradition erschossen worden, und die naechste Generation sind gruene Lunatics, oder abgestuert mit dem Flugzeug.
Ja, dann die Bush's.
Und mit den Demokraten hast Du recht.
Ein bisschen Background. Nach dem 1968 Chicago Fiasko und der 1972 McGovern Fehlzuendung haben die Demokraten Regeln aufgestellt mit der Idee, die Basis reden zu lassen. Aber da die Basis far-left ist, wollten sie die Moeglichkeit haben innerparteilich zu bremsen, falls die Basis wieder einen McGovern aus dem Hut holt. Das hat recht und schlecht funktioniert. Ich will nicht ueber die groesste demokratische Fehlzuendung reden, den 1976 Carter, der ihnen heute noch Schwierigkeiten bereitet, und der zunehmend peinlich und auch langlebig wird.
Clinton wurde hochgespuelt, konnte es aber auch nur schaffen, weil die Konservativen mit Perot, genau wie heute die Demokraten sich selbst entmannt haben. Clinton hat's dann mit 43 Prozent gemacht.
Nun, dieses mal scheinen nicht die Kandidaten, sondern der demokratsiche Prozess selbst in Schwieirgkeiten zu sein. An was die Weisen 1972 nicht gedacht haben, was tun ohne Schaden zu nehmen, wenn sich zwei in den Primaries verzahnen und keiner freiwillig aufgibt?
Well, die Business Community hat fuer solche ansonsten unloesbaren Situationen die binding arbitration erfunden. Die Partei Weisen haben nicht daran gedacht. Sie koennen (1) einen uberzeugen freiwillig aufzugeben, was meines Erachtens erfolglos ist, oder (2) Irgendein Partyweiser spricht ein Machtwort, was in der heutigen Situation die Partei spaltet. Das Problem ist, die Senioren in der Pary haben sich festgelegt (Kennedy, Durbin), der Neureiche (Bill) ist ganz offensichtlich nicht objektiv, die zwei Kongress Chiefs (Nancy und Harry) muessen sehr vorsichtig sein, dass sich die Mess nicht in den Kongresswahlen ausbreitet, und ihren fast garantierten Kongress Sieg gefaehrdet.
Tough life for those partychiefs.
Uebrigens ging die republikansiche Seite auch schief. Der McCain ist so unbeliebt (Fuer dei Konservativen ist er ein leftie- Sozialist), dass manche, wie Rush und andere tief Konservative, immer noch ueber einen dritten Kandidaten nachdenken. Fred Thompson waere der Idealkandidat.
Es ist deshlab sehr gut moeglich, dass sich beide Parteien in's Bein schiessen, und damit die Parteien aufloesen.
Sowas ist mal 1824 passiert, in dem das Haus den Praesidenten bestimmt hat, und auch noch den mit den wenigsten Stimmen. Lincoln hat die republikanische Partei gegruendet, die die "natuerliche" Macht hatte bis Hoover. Dann haben die Demokraten die nateurliche Macht gehabt im Kongress, und sie haben sie langsam verloren in der executive. Truman war so gehasst, dass er es vorgezogen hat, 1952 nicht mehr zu kandidieren, obwohl das 22. Amendment fuer ihn noch nciht galt, weil er bei der Ratifiizierung der sitrzende Praesident war.
Uebrigens hat ihm der Kongress die Pension versagt (was damals noch in deren Machtbereich war), und er ist mit dem Zug zurueck nach Independende , MO gefahren und hat fuer den Rest seines Lebens, mit siner Frau, im Haus seiner Mutter gelebt, sozusagen als Untermieter.
Das waren noch Zeiten.....
Jetzt ist es so, dass keiner so richtig weiss, wo's long-term lang geht, und diese Wahl auch nichts Eindeutiges bringt.
DP schrieb am 25.04.2008 07:40
Das hatte ich oben bereits geschrieben, vor einem Monat. Woraufhin du übrigens geantwortet hattest "Klar, er ist ja auch Neger."
Die Demokraten müssten mit dem Klammerbeutel gepudert sein, jemand anderes als Hillary auf den Schild zu heben, wenn sie eine Chance auf den Wahlsieg haben wollen. Dass sie lieber auf den Sieg verzichten nur um die Clinton-Clique loszuwerden kann ich mir nicht vorstellen. Aber vielleicht verstehe ich nicht wie die Amis ticken.
Man stelle sich derartige Vorwahlen bei uns vor. Beck wäre wohl bereits nach den ersten Vorwahlen in Bremen draussen gewesen.
FW
Ich denke, Obama würde noch am Besten abschneiden.
Trotz seiner Bemerkungen über den White Trash.
DP schrieb am 25.04.2008 07:40
Das hatte ich oben bereits geschrieben, vor einem Monat. Woraufhin du übrigens geantwortet hattest "Klar, er ist ja auch Neger."
Stimmt doch auch.
Kodo, ich weiss nicht, ob Du bewusst als insensitiver Klotz erscheinen willst. Aber der Ausdurck "Neger" hat eine Bedeutung bekommen, die Dich sofort in die Gesellschaft von David Duke bringt.
Mc Cain ist wohl unumstritten der Kandidat der Reps., Rocky.
So wie die Demos werden sich die Reps nicht ins Bein schießen.
Mc Cain wird auf jeden Fall gegen Clinton gewinnen.
Bei Obama bin ich mir da nicht so sicher.
Die Dynastien in den USA sind ein Zeichen für die Dekadenz des amerikanischen Systems.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass die Vorwahlen "gar nicht so schlecht" sind.
Hier geht es doch nur darum, irgendeinen Müll gegen den Konkurrenten auszugraben und unter die Leute zu bringen.
Der, der mit übler Nachrede am erfolgreichsten ist, zieht die Big Spender auf seine Seite und gewinnt die Wahl.
Das ist "USA sucht den Superstar" auf Unterschichten-Fernsehniveau.
Ich denke, Obama würde noch am Besten abschneiden.
Trotz seiner Bemerkungen über den White Trash.
Clinton ist einfach zu freaky.
Es ist interessant, dass die sich doch so liberal gebende demokratische Partei sich in zunehmend abstossender werdendem Rassismus und Chauvinismus (White chauvinist pig fuer ein white male ist Dir doch ein Begriff) suhlt, waehrend die Bush Administration Schwarze und Frauen und schwarze Frauen in hohen Policy-Positionen hat.
Habe heute morgen gelesen, das Bill sich bis ueber die Ohren in die Kampagne stuerzen will, sozusagen als Schatten-Campaign Manager. Da koennen wir uns noch auf was gefasst machen. Bill, der erste Schwarze Praesdient (Erinnert sich noch jemand) hat den unkontrollierbaren Drang, wirklich rassistische Brocken von sich zu lassen, vermutlich ohne dass er es selbst merkt.
Zum Auftakt sagte er: Ich war der beste fuer meine Zeit, Hillary wird die beste sein fuer die heutige Zeit. Und Farrakhan, sowas wie ein Schreck-Gespenst fuer den moderaten middle-of-the-road Waehler ist schon aufgetaucht, weil Obama mit ihm "freundlich" ist.
Allerdings hat ein Washington Post Blog gerade festgestellt, dass ein Clinton Campaign Official (Name ist mir entfallen, Rnedell oder so aehnlich ) recht chummy mit dem Farrakhan sei.
Die Clintons haben ein Problem. Deren Leben ist so convolutet und undurchsichtig, dass Dreckschmeissen sich oft als Bumerang erweist. Bill, so vermute ich, hat schon lange die Uebersicht verloren, und die Hillary, die wohl die Ubersicht hat, findet es immer schwerer, Kreide zu essen, bevor sie redet. Expect eventually down to earth talk from Hillary. Dann wird sie sich geben, wie sie wirklich ist. Die Kreide hat ausgewirkt. Auf den Augenblick warte ich. Wird spannend.
Vielleicht wuenscht sich dann sogar der Putin den McCain, und nicht die Hillary. Der Obama hat keine Chance. Beim ersten Sturm waehrend des Wahlkampfes, der im September beginnt, wird das Leichtgewicht weggeweht wie eines dieser wunderbar goldenen Maple Blaetter im spektakulaeren New England Indian Summer nach dem ersten kalten Regensturm. Liegt in der Gosse, unapetittlich, und der Baum ist kahl. Kann in ein paar Stunden passieren.
Ist Dir das Bizarre an der Situation auch aufgefallen?
Angefangen haben die "Dynastien" mit dem zweiten Praesdienten, John Adams (1797-1801).
Sein Sohn John Quincy Adams wurde sechster Prasident (1825-1829).
Nach Deiner Beurteilung ist die USA nach George Washington schon in die Dekadenz geschlittert. Wolltest Du das ausdruecken?
Und Kodo, Du kennst die Unhappiness der Konservativen nicht, die immerhin mal die Basis der Republikaner waren. Die sind von Bush tief enttaeuscht. der Grund: Spending(!), alles andere ist schluckbar. Einiges soagr recht gut. Aber Spending(!) hat den Konservativen die Petersilie verhagelt, gruendlich.
Und jetzt verlangt man von ihnen, dass sie den McCain schlucken, der vom konservativen zugegegebenermassen etwas zu scharfen Blick sozial und innenpolitisch nicht weit von Ted Kennedy steht.
Das Einzige was sie als Trostpflaesterchen sehen: Wenn's um die National Security geht, dann ist er einer von ihnen. Und auch ist er glaubhaft, dass er dem Kongress das Geldausgeben versauern wuerde, indem er solange haemmern wuerde , bis sie die Earmarks aufgeben, und anderen Geldregen. Es ist also Hoffnung, aber glaub' mir, Du kannst Dir den sauren Mood nicht vorstellen bei den Konservativen.
Ich bin ueberzeugt, dass sich nach dieser Wahl die alten Parteistrukturen aufloesen werden und der Himmel weiss was kommt.
Das Wahlfolks ist politisch in der Mitte/moderat.
Einer im Spiegel Forum hat mal die Guts-Grundsaetze des Wahlfolks aufgeliststet:
2nd Amendment (Right to bear arms);
Freedom of religious expression (Establishment Clause of the 1st Amendment);
strong national defense;
low taxes,( which implies, not always undererstood, weak federal government in domestic matters) .
Das hat dieser Forist so ungefaehr richtig erkannt.
Die Demokraten werden von der far left in die Wueste gezogen, die Republikaner von den religioes-Konsevativen in die Wueste gezogen. Die ersteren wollen eine ueberall eingreifende innenpolitisch starke Bundesregierung (Nanny State nennt man das heir) , die dann auch hohe Steuern hat, die letzteren wollen die Establishment Claus umgehen fuer hijacking des federal government ( a christian nation, under (the christian) god).
Die Moral von der Geschicht: Man ist allgemein in einem sauren mood, aus sehr verschiedenen Gruenden. McCain, der von niemand geliebt, aber auch von niemand gehasst wird, mag die richtige Medizin sein. Jedenfalls scheint sich die McCain Campaign darauf einzustellen. Ob's so sein wird, weiss ich nicht. Ich mache hier keine Voraussagen, ausser dass Obama als Leichtgewicht (NICHT ALS SCWARZER) weggefegt wird. Das scheint mir extrem wahrscheinlich zu sein, so als Wahrscheinlichkeitswert .98.
Wird auf jeden Fall der interessanteste Wahlkampf seit 1980 Reagan/Carter.
DP schrieb am 25.04.2008 07:40
Das hatte ich oben bereits geschrieben, vor einem Monat. Woraufhin du übrigens geantwortet hattest "Klar, er ist ja auch Neger."
Stimmt doch auch.
Kodo, ich weiss nicht, ob Du bewusst als insensitiver Klotz erscheinen willst. Aber der Ausdurck "Neger" hat eine Bedeutung bekommen, die Dich sofort in die Gesellschaft von David Duke bringt.
Ist das deine Absicht?
Gerd
Kommst Du jetzt mit der PC-Keule?
Versuche, mit dem Vordergründigen zu spielen, gehen bei Deutschen meistens in das Höschen.
Habe gerade gelesen, dass Obama Kontakte zu den Outfits haben soll.
Die Outfits sollen ihm in Person von Tony Retzko beim Kauf seines Hauses behilflich gewesen sein.
Diese Behauptung stammt von Fred Siegel.
Kennst Du den?
Das ist kein PC unjd Retzko zu tun. . Das ist ein guter Rat, wie man missverstanden wird, wenn man das Phaenomen der sich aendernden Bedeutung von Worten ignoriert.
Sprache hat neben dem Syntax auch Semantics.
Wie gesagt, ein guter Rat. Du kannst Dich natuerlich so blamieren, wie es Dir beliebt. It's a free country.
Gerd
Das ist kein PC unjd Retzko zu tun. . Das ist ein guter Rat, wie man missverstanden wird, wenn man das Phaenomen der sich aendernden Bedeutung von Worten ignoriert.
Sprache hat neben dem Syntax auch Semantics.
Wie gesagt, ein guter Rat. Du kannst Dich natuerlich so blamieren, wie es Dir beliebt. It's a free country.
Gerd
Versteh ich nicht.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Die Benutzung des Wortes "Neger" war eine Spielerei.
Tut mir leid, dass Du das nicht so verstanden hast.
Kodo schrieb am 27.04.2008 06:14
Hier ist der Artikel von Fred Siegel über Obama und seine angeblichen Verbindungen mit der Mafia.
Ach, Kodo, Du kannst sicher sein, dass ich diese Dinge viel besser weiss als Du. Ich bin ein Dauer-Intensivleser. Ich lese alles, wie Du weisst, und ich behalte das Essentielle in meinem Kopf, als Index. Das ist eine Kunst, die vermutlcih mit meeenr Generation ausstirbt.
Es hat sich hier um die Bedeutung eines Wortes gedreht, das in der deutschen Sprache eine ganz andere Bedeutung hat als in der derzeitigen Amerikanischen, und in der Englischen wieder eine andere Bedeutung hat.
Ich habe ja schon mehrmals erwaehnt, dass die simplistische deutsche gesunde Volksmeinung ueber Bush vorwiegend aus literalen Uebersetzungen kommen, die bewusste Fehluebersetzungen in der Bedeutung sind. Vielleicht kann Dir dewo nochmal den Witz ueber den Deutschen erzaehlen, der in New York an einen englischen Waiter geraet, als er ein Steak bestellt. Der ist wirklich gut.
Damit haelt der Spiegel seine Klickrate hoch, und die gesunde Volksmeinung in Synch.
Die Welt und die Zeit, , unangenehmerweise, faengt auch mit dem Konzept an.
Well Printmedien sind ein Geschaeft in trouble. Und die Internet Werbung wird strikt nach Klickrate bezahlt. Ist irgendwie wirtschaftlich verstaendlich, aber journalistisch....???