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Dieses Thema hat 255 Antworten
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F-W ( Gast )
Beiträge:

25.11.2011 16:25
#151 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Zitat von Gerd
FW:

Mir ist schon immer seltsam vorgekommen, dass die Euro Noten vom jeweiligen EZB Chef und nicht von irgeneinem jeweilign Finanzminister unterschrieben sind.

Die EZB kann garnix garantieren (ausser unbegrenzt Bonds aufkaufen). Der Finanzminister hat die Steuerhoheit, mit der die Noten garantiert sind.

In der US unterschreibt der jeweilige treasury secretary die Dollar Noten.

Gerd

Das ist eine alte deutsche Tradition. Die Zentralbank heisst auch Notenbank, weil sie die Banknoten herausgibt (im Gegensatz zu den Münzen, die vom Finanzministerium herausgegeben werden. Das Ministerium kassiert auch den Münzgewinn ein, also die Differenz zwischen Material-/Herstellungskosten und dem Nennwert). Also ist auch logisch, dass der der Zentralbankpräsident die Noten unterschreibt.

FW

Spock Offline



Beiträge: 2.377

26.11.2011 12:56
#152 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Ich würde vorschlagen, dass die nächsten Auflagen des Euro künftig vom Präsidenten der EU-Kommission unterschrieben werden.

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

26.11.2011 22:24
#153 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Martin:

Das Problem ist genau das der Quadratur des Kreises. Keiner hat's ohne fudge Faktor geschafft. Und genau so ist es mit der Schuldenkrise in Europa und der USA.

Bernanke hat QE erfunden, also Geld Drucken, indem er Bonds abosrbiert. Ich weiss nicht genau wieviel er gedruckt hat , aber 2 Bio Dollar (10E12) ist sicher nicht weit von der Realitaet.

Das treasury department hat 2.1 Bio Dollar Entitlement Obligations, .3 Bio Schuldendienst Obligations, und 2.4 Bio Dollar Einkommen. Der Rest, vom 3.7 Bio Dollar Budget ist Defizit.

Also was muss gekuerzt werden: die Entitlements. Kein Kongress wird das tun, wenn die Mitglieder (Haus/ Senat) wieder gewaehlt werden wollen, egal von welcher Partei sie sind.

Nun, da wird kraeftig gestritten, aber das Wichtige ist beim Streit: Nichts aendert sich an den Entitlements. im Gegenteil, 2012 erhoeht sich die Social Security um etwa 3%, nach einem 1972 COLA (Cost of Living Adjustment ) Gesetz automatisch

Genau so , oder vielleicht och mit schlechteren Zahlen, ist es in Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und Frankreich.

Wenn die Merkel stur bleibt gegen EZB Geld drucken, trocknet der Euro Raum schlicht aus, weil es keine liquide Euros mehr gibt.

Auch die Wahlrn naechstes Jahr in der USA, und auch die in 2013 in Deustchland bieten keine Loesung. Kommt jemand dran, der die Geldfruck Maschine abstellen will, haben erst mal Unmengen von Buerger kein Geld zum Leben am naechsten Monat. Und dann wird/werden der/die Politiker, der/die dran ist/sind umgehend einknicken...

Deshalb die einizge Loesung in beiden Rauemen ist: Geld drucken bis was ausserhalb der Kontrolle der jeweiligen Politiker passiert. Was das ist, weiss ich nicht, denn so eine Situation war noch nie da.

Aber wenn die Schulden mal 200% GDP erreichen, in der USA und im Euro Raum, dann so nehme ich an, wird irgendwas so aus den Fugen in der Welt geraten dass es nicht so weiter geht, und das mag ganz ploetzlich an einem Wochenende passieren.

Gerd

Gerd

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

27.11.2011 01:16
#154 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Gerd:
"im Gegenteil, 2012 erhoeht sich die Social Security um etwa 3%"

Bei einer Inflationsrate von 3,5% spart der Staat real also etwa 0,5% ein.
Genau das ist ja auch der Zweck des FED-Gelddruckens. Alle fixen Kosten werden durch die Geldvermehrung relativ zum BIP geringer, auch Schulden und Schuldendienst.

Leider trifft das auch auf die Sparer zu, deren Vermögen und Zinserträge dadurch gefressen werden, wie Lebensversicherungen.

Letztlich läuft jede Lösung dieser Krise in irgendeiner Weise auf eine Enteignung hinaus. Entweder geht der Staat Bankrott, dann werden die Gläubiger enteignet. Oder es wird gespart, dann trifft es die Steuerzahler und Staatsbediensteten und deren Einkommen. Oder es wird weginflationiert, dann trifft es alle mit Geldvermögen und zusätzlich alle Lohnempfänger (sofern die Löhne nicht entsprechend steigen).

DP Offline



Beiträge: 5.248

27.11.2011 08:48
#155 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Bravo Lexx.

Zitat von Gerd
Deshalb die einizge Loesung in beiden Rauemen ist: Geld drucken bis was ausserhalb der Kontrolle der jeweiligen Politiker passiert.



Im FED Gebiet mag das ja gehen, im Euroland geht das nicht, solange jede Regierung neben der Lizenz zum Gelddrucken auch die Lizenz zum Geldausgeben hat. Dann passiert das was Merkel ja nun gerade verhindern will. Und verhindern kann sie das nur, wenn Brüssel der jeweiligen Regierung den Haushalt und deren Umsetzung "im Notfall" diktieren kann. Momentan geht das aber noch nicht (resp. nur mit jedem goodwill der Regierung) und solange wären Eurobonds für die Geberländer eine Lizenz zum zahlen.

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

27.11.2011 12:55
#156 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Zitat von DP


Im FED Gebiet mag das ja gehen, im Euroland geht das nicht, solange jede Regierung neben der Lizenz zum Gelddrucken auch die Lizenz zum Geldausgeben hat. Dann passiert das was Merkel ja nun gerade verhindern will. Und verhindern kann sie das nur, wenn Brüssel der jeweiligen Regierung den Haushalt und deren Umsetzung "im Notfall" diktieren kann. Momentan geht das aber noch nicht (resp. nur mit jedem goodwill der Regierung) und solange wären Eurobonds für die Geberländer eine Lizenz zum zahlen.



http://www.welt.de/politik/ausland/artic...-Europaeer.html

Zunaechst scheint die Merkel sich in double talk zu verirren.
Das Ende,, vielleicht schon naechste Woche, ist das Einknicken.
Wie soll man diesen Artikel anders bewerten?

Bruessel kann den Parlamenten der trouble Staaten nichts "diktieren".
Dazu hat Bruessel nicht die notwendige Macht.

Und "goodwill" , wenn die Buerger am naechsten Monat mit weniger Geld auf dem Scheck vom Staat sehen, ist auch nicht in den Karten.



Gerd

Gerd

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

27.11.2011 18:00
#157 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Zitat von Lexx

Bei einer Inflationsrate von 3,5% spart der Staat real also etwa 0,5% ein.
Genau das ist ja auch der Zweck des FED-Gelddruckens. Alle fixen Kosten werden durch die Geldvermehrung relativ zum BIP geringer, auch Schulden und Schuldendienst.




Das ist richtig, Lexx.

das ist aber ein sehr, sehr, langsamer Prozess, der sich ueber ein Jahrzehnt oder laenger hinzieht.
Ich weiss nicht, ob Dir aufgefallen ist, dass die Politiker UND die Experten in Europa und der USA nach Loesungen suchen, die innerhalb von Wochen greifen, bald suchen sie mach Loesungen, die ueber's Wochenende greifen.

Gerd

Gerd

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

28.11.2011 11:35
#158 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

quote
Sollten die Pläne für ein neues Kerneuropa umgesetzt werden, wäre das EU-Gründungsland Belgien zunächst einmal außen vor.
end quote

Jetzt regiert Angela Merkels harte Hand in Europa.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/ar...-in-Europa.html

Das ist ja mit Bruessel beinahe wie beim US Civil War. Da war der Distict of Columbia auch umzingelt von der Confederate Armee.

Lexx:
quote
Merkels größtes Problem ist nur: Ihr läuft die Zeit davon. Die notwendigen Vertragsänderungen für das Merkel-Europa dauern möglicherweise Jahre. Dabei sind schnelle Lösungen gefragt.
end quote

Wie ich sagte, keine Loesungen mehr, die jahre dauern, auch nicht mehr solche die Wochen dauern, Loesungen sind gefragt, die uber's Wochenende greifen...

Gerd

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

28.11.2011 15:30
#159 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Well, alte Geister erscheinen an der Oberflaeche.

http://www.welt.de/politik/ausland/artic...hen-Europa.html

Gerd

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

28.11.2011 16:59
#160 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Gerd

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

28.11.2011 18:30
#161 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Der Spiegel hat hat wohl keine Eulogy, aber einen "The end is near" Artikel.

http://www.spiegel.de/international/euro...00285-3,00.html

Das moegliche "Deutschland geht aus dem Euro " Szenario am Ende des Artikels habe ich allerdings nicht so richtig verstanden. Da werden ueber irgendein Wochenende die Grenzen geschlossen, alle Euros , die in Deustchland sind, werden gestempelt, und dann.... verlieren die gestempelten Euros an Wert?? Da muss irgendein Freud'scher Slip am Werk gewesen sein. Die sollten doch an Wert gewinnen...

Was ich begreife aus dem Ganzen ist, dass meine lausigen zweihundert Euro, die ich vom letzten trip noch habe, vermutlich nur gegen Drachmen oder Liras umtauschbar sind. Man koennte sie deshalb gleich als Klopapier benutzen. Ein bisschen glatt, aber doch recht duenn.

Gerd

Spock Offline



Beiträge: 2.377

28.11.2011 19:59
#162 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Was da so alles geschrieben wird, hat ja den Tenor, Deutschlands Festhalten an einer stabilen Währung ist altmodisch, überkommen, gefährlich.

Dabei wird übersehen, dass Deutschland historisch schon immer eine Sparnation war, zumindest seit dem 2. Weltkrieg. Auch wenn Helmut Kohl herhalten muss als wahrer Europäer, wird von unseren Nachbarn übersehen, dass Kohls Vision vom geeinten Europa und von der gemeinsamen Währung die Stabilität immer mit einschloss. Das war das implizite Versprechen an die skeptischen Deutschen, die ihre harte Mark für diese Idee aufgaben.

Der politische Schaden in den deutschen Köpfen der immer noch wichtigsten europäischen Volkswirtschaft bei einer den Südländern willfährigen Notenbank und einem stark inflationären Euro ist meiner Meinung nach nicht abzusehen. Wenn man die Deutschen auf diese Weise kalt enteignet, würden wir eine nationalistische und antieuropäische Stimmung im Land kriegen, die sehr weit in die sogenannte bürgerliche Mitte und erst recht der Arbeitermillieus reicht.

Und dann sind da ja noch andere alte Hartwährungs-Länder mit soliden Haushalten wie die Niederlande und Österreich. Dort sähe das u.U. nicht anders aus. (Warum hört man von denen so wenig? Zu unbedeutend?).

Es kommen ja jeden Tag zehn neue Experten angesprungen, die uns ausrechnen, welch schlimmer Schaden entstünde, wenn die EZB nicht endlich die ganzen Schrottanleihen kauft und dafür die Notenpresse anwirft. Wann kommt mal ein Experte, der mein Schadensszenario bewertet? Das könnte Europa m.E. auf einen ideellen Stand der zwanziger Jahre zurückwerfen. Und was danach kam, wissen wir ja alle.

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

28.11.2011 22:34
#163 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Well. Spock.
Mir scheint, der einzig vernuenftige deustche Weg waere aus dem Euro auszuscheiden, und daas noch in diesem Jahr. Die bis jetzt eingegangen Obligationen muessten wohl gehalten waeren, aber zukuenftige Obligationenen wuerde es nicht geben.

Falls die Deutschen das nicht machen, faellt die ganze Misere auf ihre Schultern, denn die anderen, die Suedlaender und Frankreich sind schlicht pleite und deshalb zahlungsunfaehig.

Vielleicht koennten sie Oesterreich, Holland und Finnland mitnehmen, aber sonst niemanden. Slowakei , die Esten und die Slowenen verhalten sich auch vernuenftig und verantwortlich. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Deutschland deren andersartigen Probleme mit uebernehmen kann zu diesem Zeitpunkt.

Ich hoffe, dass die Merkel diese hoffnungslosen Verhandlungen mit Sarkozy aufgibt. Frankreich zieht Deuschland nur weiter in die Katastrophe. Die Franzoesische idee war schon immer, Waehrung und damit die Zentralbank als politisches Instrument zu benutzen. Die Unabhaengigkeit, die Deutschland sieht, und die auch die Position der deustchen Bundesbank war, hat den Franzosen noch nie gepasst.

Ich habe so viel gelinkt, weil ich wirklich glaube, Merkel muss in den naechsten Tagen Farbe bekennen. ich hoffe , sie sagt, dann gehen wir halt raus.

Gerd

Gerd

F-W Offline




Beiträge: 1.679

28.11.2011 23:04
#164 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

Gerd,

die Liquidierung des Euro sehe ich nicht als mögliche Alternative. Auch wenn Deutschland sie wirtschaftlich am wenigsten von allen fürchten müsste, sind die politischen Implikationen nicht übersehbar.

Weil aber für die anderen ein Europa mit einem starken Deutschland besser zu ertragen ist als ein Europa gegen ein isoliertes und starkes Deutschland sollte Merkel diese Chance nutzen und den unsoliden Südländern (geht schon auf der anderen Rheiseite los) soviel Stabilitätspolitik abpressen wie nur irgend möglich.

Kein Mensch redet von Rückzahlung der enormen Verschuldung. Es geht allein darum, die Neuverschuldung auf Null zurückzuführen und somit den Schuldenstand nicht weiter zu erhöhen. Bis auf Griechenland sind alle Euroländer in der Lage, den Schuldendienst für die aktuelle Verschuldung zu tragen. Das gilt zumindest für "normale" Zinsszenarien. Als Gegenleistung sollte Merkel Unterstützung bei der Bewältigung der aktuellen Krise anbieten. Die bewältigt man am besten durch Aussitzen, was Merkel ja nicht wesensfremd ist. Das kann durch Rettungsschirme, Eurobonds oder sonstwie geschehen. Nur die EZB sollte man aus diesem Spiel wieder herausnehmen. Ihr Eingreifen war ein der Eile geschuldeter Sündenfall, den es zu korrigieren gilt.

Irgendwann geht der Spekulation die Luft aus und "die Märkte" beruhigen sich.

Leider Gottes wollen die Medien immer action sehen und verwechseln abwartendes Taktieren grundsätzlich mit Ratlosigkeit und/oder Unfähigkeit - und bestärken auf diese Weise auch die Spekulation.

FW

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

28.11.2011 23:25
#165 RE: Ratingagenturen und Eurokrise Antworten

F-W:

Was waeren die politischen Implikationen?

Die EU (Maastricht Treaty) war ein Fehler. Die EWG (Zollunion) waere ein Erfogsmodell gewesen.

Eine Vereinigte Staaten von Europa ist fuer mich wenigstens nicht vorstellbar. Ein "Europa der Vaterlaender", wie sie De Gaulle vorgeschwebt ist, schon eher.

Das heisst, ich sehe nur Fehler und gegenseitige Animositaet, einschliesslich schlichte Ablehnung, in dem Versuch, eine engere politische Bindung zwischen den europaeischen Laendern zu erreichen, und Bruessel, als nicht gewaehlte Super-Administration zu ertragen.

Die USA als Vorbld zu nehmen, ist Bogus. Die USA hat eine andere Verfassung, eine andere Geschichte und es ist, wie Gesellschaften gehen, recht neu. Keine hundert- manchmal tausend jaehrigen Kulturen und Traditionen. Und bitte , Mirkalf fange nicht mit dem Kalauer der Native Indianer an. Du bist voellig ignorant ueber die Geschichte der amerikanischen Urvoelker.Lese erst aml 1491, dann 1493, von Charles C. Mann , in Amazon erhaeltlich.
Dann diskutiere ich gerne mit Dir das Thema, aber nicht vorher.

Warum nicht jetzt ehrlich sein? Die Gelegenheit, aus der EU Idee auszusteigen, und in die EWG Idee zurueckzukehren, mag sich so schnell nicht mehr bieten.

Gerd

Gerd

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