damit das was jetzt eingetreten ist garnicht erst kommen kann wurden im Maastricht-Vertrag einige eindeutige Regeln hineingenommen; jedes Land steht für seine Schulden selber ein und jedes Land das am Euro teilnimmt hält gewisse Grenzen in puncto Stabilität ein.
Nur haben die selben Politiker, die diese Regeln beschlossen haben auch dafür gesorgt, dass sich niemand ernsthaft daran halten musste - zuerst wurde, obwohl jeder der des Lesen kundig und die Grundrechenarten viertelwegs beherrscht dies mit verbundenen Augen gesehen hat, Griechenland in die Eurozone aufgenommen (und Italien und Portugal auch, bei denen große Bedenken bestanden), dann wurde Eurostat zu einem zahnlosen Bettvorleger ausgebaut, so dass jedes Land fröhlich vor sich manipulieren konnte. Und auf einmal, ach wie überraschend, stellt man fest dass ein paar Länder sich in einer Lage befinden aus der sie selber unmöglich wieder herauskommen können. Und weil deren im Prinzip fast wertlosen Papiere erkleckliche Teile des Vermögens von Banken und Versicherungen bilden durfte man es nicht zum GAU kommen lassen und Griechenland aus der Eurozone entfernen - was sowieso nicht vorgesehen war, blöderweise ist ein Ausstieg oder gar ein Ausschluss nicht vorgesehen.
Der deutsche Herbergsvater hat sich also höchst freiwillig dazu entschlossen die Getränkerechnungen seiner versoffenen Geschwister zu übernehmen, zum Ausgleich bekommen seine Kinder halt ein paar Jahre keine neuen Schuhe, nichts mehr zum anziehen und die Heizung wird im Winter eben auf 16° reguliert, frei nach Sarrazin kann man sich ja eine Wolljacke anziehen, so man noch eine hat.
Ich bin ja nach wie vor ein Fan des Euro, aber das was daraus gemacht wurde stinkt mir gewaltig.
Trotzdem wünsch ich Dir einen schönen Tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Ja, man hätte eine Zentralverwaltung installieren sollen, die die Haushaltspolitik der Länder der Eurozone kontrolliert. Dann hätten die griechischen Denonstranten wieder Merkel und Sarko hängen können statt ihre eigenen Leute.
Interessantes Gedankenspiel: Was wäre eigentlich passiert, wenn die Griechen zum Sparpaket nein gesagt hätten? Dann hätte man sie ja trotzdem retten müssen. Dann einfach ohne Anschein, dass 1. von dem Geld noch was zurück kommt und 2. dass sich an dem System etwas grundlegend ändert.
Wieso diskutieren wir in diesem Thread eigentlich um die Euro-Zone?
Dafür gibt es doch ein fast gleichnahmiges Thema hier im Forum. Vorschlag: Ein Moderator verfrachtet die obigen Beiträge dorthin.
Obama scheint ja jetzt der große Verlierer dieses Kompromisses zu sein, sieht der doch keine Steuererhöhungen vor. Und das, wo er sich mit Boehner doch mal über 800 Mrd. € mehr Steuern einig war. Währenddessen haben die schlechten US-Konjunkturdaten die Märkte wieder nach unten gezogen. Mit gekürzten Ausgaben dürfte sich dieses Bild in Zukunft wohl wiederholen.
DP, so kannst Du das nicht sehen, ich habe das Sozialstaatsprinzip mit Schuldenfinanziierung als solches angeprangert. Wenn nur einer das macht, klappt das natürlich nicht, wenn es andere gibt, die was auf ihren schlechten Ruf sch...n. Kant'sches Prinzip halt. Aber das machen mittlerweile alle existierenden Demokratien (gegen den Imperativ zu verstoßen), selbst die Schweiz hat, soviel ich weiß, faktische "Nettoneuverschuldung".
Natürlich glaube ich nicht, daß sich auch nur eine Figur aus diesem weltweiten Machtapparat von der Quelle ihrer Macht freiwillig verabschieden würde. Mit zunehmendem Alter kommt mir immer mehr die Sicherheit, daß es ohne Revolution von unten (und zwar von den Jungen, denen ihre eigene Zukunft ruiniert wird) mit der Entmachtung der derzeit herrschenden "Eliten" nicht mehr geht. Und das gleichzeitig weltweit. Aber dafür werden sich wohl nie die nötigen Akteure und Mehrheiten finden, vielleicht auch, weil die "Herrscher" ganz geschickt evtl. gefährlich Werdende mit fetten Posten ruhigstellen können.
Manchmal kommen mir ganz zynische Gedanken, nähmlich froh über mein Alter zu sein, daß ich wohl diesen Sozialstaats-Crash nicht mehr erleben werde.
[uV]Ephraim Kishon: "Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."
Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'): "Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."
Dr. Gottfried Curio, AfD 2017: „Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“
Und wieso haben die Banken usw. Griechenland, Italien, Spanien, Portugal, Belgien und Irlandv finanziert? Obwohl sie wussten, dass diese Länder keine wirtschaftliche Substanz haben?
Die nun beschlossene freiwillige Beteiligung von privaten Investoren bei Griechenland belohne dagegen Spekulanten. so ein Wirtschaftsweiser
Zitat von LexxWieso diskutieren wir in diesem Thread eigentlich um die Euro-Zone?
Dafür gibt es doch ein fast gleichnahmiges Thema hier im Forum. Vorschlag: Ein Moderator verfrachtet die obigen Beiträge dorthin.
Obama scheint ja jetzt der große Verlierer dieses Kompromisses zu sein, sieht der doch keine Steuererhöhungen vor. Und das, wo er sich mit Boehner doch mal über 800 Mrd. € mehr Steuern einig war. Währenddessen haben die schlechten US-Konjunkturdaten die Märkte wieder nach unten gezogen. Mit gekürzten Ausgaben dürfte sich dieses Bild in Zukunft wohl wiederholen.
Es ist halt ein Kompromiss. Obamas Hauptziel war die Schuldengrenze für 2 Jahre zu erhöhen und damit das Thema aus dem nächsten Wahlkampf zu nehmen. Das hat er erricht. Dagegen setzen setzt sich die Tea Party mit ihrem Nein zu Steuererhöhungen durch.
Ansonsten verstehe ich nicht, warum die Tea Party ausgerechnet wegen ihrer Steuerpolitik als rechtsradikal gegeisselt wird. Die Schuldenpolitik in den USA ist um einiges hemmungsloser als hierzulande. Eine Sanierung kann nur über Einsparungen gehen weil so viele Steuerehöhungen kann es gar nicht geben um das wieder hinzukriegen. Zum anderen sind die USA beileibe kein Niedrigsteuerland. Die Einkommenssteuersätze (Bund, Staat, Gemeinde) sind in den Hochsteuer-Staaten nominell durchaus mit unseren vergleichbar. Faktisch dürften sie sogar höher sein, weil die Amis ihre Steuersätze auch tatsächlich bezahlen. Es gibt kaum Absetztatbestände. Ähnliches gilt für die Unternehmensbesteuerung.
Und weil anders den Schuldenmachern nicht beizukommen ist, war eine Gewaltkur wie jetzt wohl der einzige Weg um etwas zu bewegen. Es wird gar nicht so lange dauern, da wird man Norquist als Retter feiern.
Zitat von F-W Ansonsten verstehe ich nicht, warum die Tea Party ausgerechnet wegen ihrer Steuerpolitik als rechtsradikal gegeisselt wird.
Ich denke das liegt daran, dass man hier (europa-) zulande mit der Tea Party gar nichts anfangen kann. Wie kann jemand rechts- und dann noch radikal sein, der das Militärbudget dermassen beschneidet? Die Tea Party ist für mich radikal liberal. Ihr Thema ist die Eigenverantwortung des Individuums, Staatsausgaben und Steuern- und Abgaben sind ihnen deshalb ein Graus und gehören auf das allernotwendigste reduziert. Die Bewegung gründete sich als Reaktion auf die Bankenrettungs- und Konjunkturpakete und sie lehnt die Politik Georges Bushs genauso ab wie die von President Obama.
FW: Gestern noch habe ich eine Vergleichsstatistik im Stern gesehen. Da hat ein Durchschnittsverdiener in den USA eine geringere tatsächliche Steuerlast als ein Durchschnittsverdiener in Deutschland - und niedrigere SV-Beiträge.
Gegen die "No-Tax-Raise"-Politik werden immer wieder zwei Argumente angeführt: 1. Der Steuersatz ist historisch gesehen auf einem 50-Jahres-Tief 2. Nur Einsparungen würden die Konjunktur abwürgen
Wie relevant diese Argumente sind, muss uns wohl Gerd beantworten. Aber Obama ging es ja nie um Steuererhöhungen in der Masse, sondern bei den Großverdienern (ab 250.000 $) und Unternehmen. Insbesondere sollten die Bushschen Steuergeschenke wieder zurückgenommen werden. Das ist für mich nach allen sich mir darstellenden Informationen eine sinnvolle Maßnahme, die aus fundamentalistischen Motiven von der Tea-Party blockiert wird. Aber ich bin durchaus für eine Gegendarstellung offen.
Zitat von LexxFW: Gestern noch habe ich eine Vergleichsstatistik im Stern gesehen. Da hat ein Durchschnittsverdiener in den USA eine geringere tatsächliche Steuerlast als ein Durchschnittsverdiener in Deutschland - und niedrigere SV-Beiträge.
Das liegt vermutlich vor allem daran, dass in den USA der Durchschnittsverdiener auch mit einem durchschnittlich hohen Steuersatz belastet wird, während er bei uns schon mit dem Spitzensteuersatz belastet wird.
Aber eventuell hat der Stern auch nur die Bundessteuern betrachtet. Man ist da die permanente Fälschung aus den Linksmedien gewöhnt.
The US deficit reduction plan makes no sense – until you remember who’s behind the Tea Party movement.
Ich vermute, die USA werden ähnlich verelenden wie Rußland unter dem Joch des Säufers Yeltsin.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Ich versuche ja immer noch herauszufinden, wer nun die Gewinner und wer die Verlierer in dem Streit waren. Wenn man die diversen Artikel liest, dann sieht das jeder anders.
Nicht ueberrascht hat mich, dass die Waehler inzwischen stocksauer sind auf alles, was in DC Politik macht, egal, was sie fuer Zugehoerigkeiten haben. Der Kongress Approval ist in den single digits. Obama haelt sich inzwischen in den 40% approval, eine Zahl, die wohl so bleiben wird bis November 2012. Man kann die 40% als Basis betrachten, egal, was er macht oder nicht macht.
Ueberrascht hat mich die Reaktion des linken demokratischen Randes, die voellig aus den Latschen gekippt sind. Der Jakob Augstein (Ist das der Sohn des alten Augstein)hat heute im Spiegel die Krone auf die Reaktion gesetzt. Well, es ist schon Ok , die Amerikaner zu hassen, aber dieses Pamphlet hatte Goebbel'sche Hass-Qualitaet.
Die Frage ist, was hat die Linken so aus dem Ruder gebracht? Viel ist in dem Kompromiss nicht zu lesen. Die Auszahlungen zu den Medicare health care providers werden mal wieder gekuerzt. Das kann's nicht sein, denn daran wird seit Obamacare geknabbert.
Die Verteidigung soll gekuerzt werden. Das muesste aber die Linken zu Freudenfesten motivieren.
Aha, hier ist es: Keine Steuererhoehungen. Ich habe ja den Lafo mal gefragt, sich die Einkommensteuerverteilung auf die diversen Einkomensteuergruppen vom IRS zu besorgen. Ich koennte die Zahlen ja geben, habe ich so viel ich weiss schon ein paarmal getan, aber meinen Statistiken glaubt ja keiner.
Da irgenwo ist die Wut: Der Jakob und die amerikanischen Linken sind ja nicht doof, die koennen genau so wie ich die Zahlen anschauen, und den Taschenrechner benutzen. Das Geheimnis kriecht so langsam an die Oeffentlichkeit: Der Schuldendienst und die Entitlements machen mehr als 100% des Einkommens aus. Das heisst Steuererhoehungen wuerden nur zu mehr Entitlements fuehren, und die Zinzes-Zins Schuldenspirale wuerde sich weiter beschleunigen . Das heisst, die schnoede Mathematik hat ihren Traum vom Sozialen Utopia zerstoert. Jetzt brauchen sie Schuldige. Aha, die tea Party, und die amerikanischen Republikaner, aber insbesondere die Tea Party hat als Haupt-Ziel eine starke Reduktion der Bundes (Federal) Macht mit drastischer Kuerzung der Ausgaben.
Und dann hat der Jakob auch allgemeinen Hass festgestellt in der USA (was sicher nicht wahr ist, stocksauer zu sein auf ALLE Politiker ist kein Hass) in einem Artikel, der von tiefempfundenem Amerika-Hass nur so trieft. Auch die Kommentare untermauern den tiefempfundenen Amerika Hass, der inzwischen in Deustchland zu grassieren scheint. Well, man braucht immer Schuldige, wenn man die eigenen Probleme unter den Tisch jubeln will. Das ist menschlich. .
Es ist irgendwie ironisch, dass ausgerechnet im kapitalistischen Amerika die soziale (westliche welt weite) Umverteilungspolitik an ihre mathematischen Grenzen stoesst.
Es ist irgendwie ironisch, dass ausgerechnet im kapitalistischen Amerika die soziale (westliche welt weite) Umverteilungspolitik an ihre mathematischen Grenzen stoesst.
Gerd
Hat das nicht auch was mit den zwei nicht ganz so preiswerten Kriegen und den Steuersenkungen für Superreiche zu tun?
Habe gerade den Artikel von Augstein überflogen. Ist das nicht ziemlich ideologisch, Hass darin zu sehen?
Die Tea-Party will am liebsten gar keinen Staat. Insoweit richtig, dass die Gefahr eines Zerfalls des Staates USA besteht. Was tritt an seine Stelle? Hast Du eine Ahnung?
Zitat von Lafo Die Tea-Party will am liebsten gar keinen Staat. (...) Was tritt an seine Stelle?
Der schlanke Staat, der nicht alles regulieren und bestimmen muss, der mit viel weniger Beamten auskommt, der weniger Steuern einkassiert weil er weniger Ausgaben hat und eine Gesellschaft, die von der privaten Seite mehr Einnahmen hat und deshalb mehr investiert, z.B. in Bildung und Kultur und die damit lebt, dass nicht alles vorgegeben wird sondern mehr Eigeninitiative kreiert.
Ich weiss - im Gründeutschland alles Horrorvorstellungen.