Ich vermute nun auch, dass dieser Ansatz nicht so viel bringt, jedenfalls nicht viel positives. Die Finanzbehörden bleiben vermutlich ein Moloch, die Aufgaben verlagern sich nur (in Richtung derer der IRS), das u.U. strafbewehrte Risiko, eine richtige Steuererklärung abgegeben und die korrekten Steuern gezahlt zu haben, geht aber an den Bürger oder den Unternehmer über. Am Ende ist das kein so guter Deal.
Das ändert aber nichts daran, dass Einkommen aus (ehrlicher und höher qualifizierter) Arbeit in Deutschland schon über die Maßen hoch besteuert werden, und man als Partei auf eine gewisse Art kollektiv schwachsinnig sein muss, wenn man da noch was drauf legt.
Nun ja Kater, Steuern sind das eine, die Abgaben das andere. Ich erinnere mich, dass ich in D mit Steuern und Abgaben weniger als 50% rausbekommen habe. In der CH sind es mehr als 70%. Und da sind die Steuern weg, KV, Rente, Betriebsrente, Arbeitslosen Vs und Invalidenvers., Unfallvers. Und das praktisch ohne Abzugsmöglichkeit als gutverdienender Single.
Und was den Verdienst angeht, da sprechen wir hier in etwa vom Doppelten.
Needless to say; dafür ist hier so einiges teurer.
schwärm nicht soviel von der Schweiz sonst musst Du Dir gleich wieder Vorwürfe über das "spezielle Schweizer Modell" bezügl. Steuerhinterziehung in anderen Ländern anhören...
Grüezi WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Finanzen machen am Schweizer BIP 3%, was ist davon Schwarzgeld, 1%? Für die Banken sicher relevant aber die Stütze der Schweizer Wirtschaft ist es nicht.
Zitat Ich erinnere mich, dass ich in D mit Steuern und Abgaben weniger als 50% rausbekommen habe.
Das muss ja schon eine Weile her sein. Wenn du nun in D Karriere gemacht und in den Steuerprogressionskurven nach oben gestiegen wärst, kämst du auf noch weniger als 50%. Immerhin sind die Abgaben der RV und KV per Bemessungsgrenze gedeckelt, steigen bei Gutverdienern also nicht mehr mit. Aber auch da wollen die Grünen ja ran und die Bemessungsgrenzen kräftig anheben. In Deutschland bist du also der zahlende Arsch, wenn du Erfolg und Ambitionen hast.
Zitat von SpockImmerhin sind die Abgaben der RV und KV per Bemessungsgrenze gedeckelt, steigen bei Gutverdienern also nicht mehr mit. Aber auch da wollen die Grünen ja ran und die Bemessungsgrenzen kräftig anheben.
Das ist aber ein ganz entscheidender Punkt und vielleicht kann das kater ja mal kommentieren. Ich hab grad mal auf meine Lohnabrechnung geschaut; ich zahle 5,1% RV. Die KV ist nicht lohnabhängig und wird individuell abgeschlossen, macht somit weniger als 1% aus. Ich komme also mit RV und KV nicht einmal auf 6%.
Hier würde man also sagen Du bist privat KV versichert...
Die GKV hier kostet derzeit 15,6%, die RV knapp 20%, die AV ca 3% und die Pflegeversicherung (PV) nochmal ca 3%, je hälftig von AG und AN zu bezahlen(*), wobei es 2 "Beitragsbemessungsgrenzen" gibt die ich erst nachschauen muss - wie auch die genauen Beitragssätze.
(*) der AG-Beitrag zur KV ist gedeckelt, dafür hat man als GKV-Versicherter noch eine Menge Zuzahlungen zu Medikamenten. Das schaut ungefähr so aus - Dein Arzt verschreibt Dir Kopfschmerztabletten, die Zuzahlung ist etwas höher als wenn Du die einfach so kaufst....
Alles ein bißchen kompliziert wie so vieles in D.
Have a nice day WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat von SpockImmerhin sind die Abgaben der RV und KV per Bemessungsgrenze gedeckelt, steigen bei Gutverdienern also nicht mehr mit. Aber auch da wollen die Grünen ja ran und die Bemessungsgrenzen kräftig anheben.
Das ist aber ein ganz entscheidender Punkt und vielleicht kann das kater ja mal kommentieren. Ich hab grad mal auf meine Lohnabrechnung geschaut; ich zahle 5,1% RV. Die KV ist nicht lohnabhängig und wird individuell abgeschlossen, macht somit weniger als 1% aus. Ich komme also mit RV und KV nicht einmal auf 6%.
Ich muss ja schon zugeben, dass meine Konstellation aus Steuer- und Abgabensicht optimal ist. Letzlich profitiere ich massiv von den Umverteilungen im System, der Single knapp unter den Beitragsbemessungsgrenzen badet das dann aus. Deswegen kann ich durchaus verstehen, dass manche da dran wollen.
Steuern sind durch das Splitting und die Kinderfreibeträge extrem niedrig, Krankenversicherung liegt mit 610€ für 5 Personen auch erheblich niedriger als uns eine private Krankenversicherung kosten würde. Selbst die Höhe der Rentenversicherung (19,x %) relativiert sich sehr, wenn man die Kinderzuschläge für meine Frau (die, obwohl sie nicht eingezahlt hat, Rentenbeiträge anerkannt bekommt) und nicht zuletzt auch die möglichen Witwen- und Waisenrenten privat versichern müsste.
Zitat von Kater im Beitrag #98Steuern sind durch das Splitting und die Kinderfreibeträge extrem niedrig, Krankenversicherung liegt mit 610€ für 5 Personen auch erheblich niedriger als uns eine private Krankenversicherung kosten würde. Selbst die Höhe der Rentenversicherung (19,x %) relativiert sich sehr, wenn man die Kinderzuschläge für meine Frau (die, obwohl sie nicht eingezahlt hat, Rentenbeiträge anerkannt bekommt) und nicht zuletzt auch die möglichen Witwen- und Waisenrenten privat versichern müsste.
Gruss Kater
Kater,
ohne eine Detailrechnung durchzuführen würde ich den Vergleich mit der PKV in Zweifel ziehen. Du musst das bei vergleichbaren Leistungen machen und Beitragrückerstattungen einbeziehen. Weiterhin senken bei der PKV viele Beitragsjahre die monatliche Zahlung, die Beitragshistorie zählt also mit. Die Online-Rechner spiegeln das nicht wieder.
Das gilt natürlich auch für DP: Bei Krankenkasse und Rente müssen auch die Leistungen verglichen werden. M.W. deckt beispielsweise in der Schweiz die Standardkrankenversicherung nur eine Grundversorgung.
Zitat von Kater im Beitrag #98Steuern sind durch das Splitting und die Kinderfreibeträge extrem niedrig, Krankenversicherung liegt mit 610€ für 5 Personen auch erheblich niedriger als uns eine private Krankenversicherung kosten würde. Selbst die Höhe der Rentenversicherung (19,x %) relativiert sich sehr, wenn man die Kinderzuschläge für meine Frau (die, obwohl sie nicht eingezahlt hat, Rentenbeiträge anerkannt bekommt) und nicht zuletzt auch die möglichen Witwen- und Waisenrenten privat versichern müsste.
Gruss Kater
Kater,
ohne eine Detailrechnung durchzuführen würde ich den Vergleich mit der PKV in Zweifel ziehen. Du musst das bei vergleichbaren Leistungen machen und Beitragrückerstattungen einbeziehen. Weiterhin senken bei der PKV viele Beitragsjahre die monatliche Zahlung, die Beitragshistorie zählt also mit. Die Online-Rechner spiegeln das nicht wieder.
Das gilt natürlich auch für DP: Bei Krankenkasse und Rente müssen auch die Leistungen verglichen werden. M.W. deckt beispielsweise in der Schweiz die Standardkrankenversicherung nur eine Grundversorgung.
Gruß, Martin
Ich kann das für mich nicht prüfen, weil meine Frau ein "nicht versicherbares Risiko" ist. Somit gehen also theoretisch die Beiträge gegen unendlich. Aber ich sehe eine Menge Kollegen, die ziemlich schimpfen, seitdem sie Kinder haben. In der Realität scheint das also durchaus teurer zu sein, was noch dadurch verschärft wird, dass dar Arbeitgeber in der Regal maximal das dazuschiesst, was er bei gesetzlicher Kasse zahlen würde. Alles, was darüber hinaus geht, zahlt man selbst.
Übrigens scheinst Du doch der einzige zu sein, bei dem über die Jahre die Krankenversicherung billiger wird.
Zitat von DP im Beitrag #100Das ist genau so, da ich praktisch nie krank bin nutze ich das billigste Modell, das etwa EUR 125.-/Monat kostet.
Krass ist ja der Unterschied in der RV; 5,1% vs. 19%.
Wobei ich jetzt doch vermute, dass dabei der Arbeitnehmeranteil mit dem Gesamtbeitrag verwechselt wird. Ich zahle "nur" 9,5% in die Rentenversicherung ein, mir scheint in der Schweiz ist der Gesamtbeitrag dann 10%.
Wobei der in Deutschland ja widerum gedeckelt ist und man dann auch mehr rausbekäme. Nicht proportional, aber immerhin.
Zitat von Kater im Beitrag #101 Aber ich sehe eine Menge Kollegen, die ziemlich schimpfen, seitdem sie Kinder haben.
Mein Bruder hat seine drei Kinder privat versichert, jammert aber nicht.
Zitat In der Realität scheint das also durchaus teurer zu sein, was noch dadurch verschärft wird, dass dar Arbeitgeber in der Regal maximal das dazuschiesst, was er bei gesetzlicher Kasse zahlen würde. Alles, was darüber hinaus geht, zahlt man selbst.
In jungen Jahren sind die Beiträge meist verhältnismäßig niedrig, da reicht der AG-Zuschuss dann ein gutes Stück.
Zitat Übrigens scheinst Du doch der einzige zu sein, bei dem über die Jahre die Krankenversicherung billiger wird.
Das habe ich nicht gesagt, die Beitragssteigerungen der letzten Jahre waren horrend. Trotzdem: Ich bin sozusagen seit meiner Kindheit privat versichert, entsprechend sind meine Rückstellungen. Sie betragen bei mir in der Größenordnung 500€ pro Monat. Trotzdem zahle ich für eine 100% Vollversicherung mit allem drum und dran noch ca. 700€ pro Monat. Da muss ich mich drum kümmern, ein Angebot der Versicherung auf GKV-Niveau (Kien Chefarzt und so.) käme dann noch auf ca. 100€ pro Monat. Da könnte ich den maximalen AG-Anteil gar nicht ausschöpfen .
Zitat von DP im Beitrag #100Das ist genau so, da ich praktisch nie krank bin nutze ich das billigste Modell, das etwa EUR 125.-/Monat kostet.
Krass ist ja der Unterschied in der RV; 5,1% vs. 19%.
Wobei ich jetzt doch vermute, dass dabei der Arbeitnehmeranteil mit dem Gesamtbeitrag verwechselt wird. Ich zahle "nur" 9,5% in die Rentenversicherung ein, mir scheint in der Schweiz ist der Gesamtbeitrag dann 10%.
Wobei der in Deutschland ja widerum gedeckelt ist und man dann auch mehr rausbekäme. Nicht proportional, aber immerhin.
Zitat von DP im Beitrag #100Das ist genau so, da ich praktisch nie krank bin nutze ich das billigste Modell, das etwa EUR 125.-/Monat kostet.
Krass ist ja der Unterschied in der RV; 5,1% vs. 19%.
Wobei ich jetzt doch vermute, dass dabei der Arbeitnehmeranteil mit dem Gesamtbeitrag verwechselt wird. Ich zahle "nur" 9,5% in die Rentenversicherung ein, mir scheint in der Schweiz ist der Gesamtbeitrag dann 10%.
Wobei der in Deutschland ja widerum gedeckelt ist und man dann auch mehr rausbekäme. Nicht proportional, aber immerhin.
Gruss Kater
Was bekommt man in Deutschland "mehr raus"?
Die maximal mögliche Rente in der Schweiz beträgt 2340 SF, also etwa 1900 €, in Deutschland etwa 2200 €.