Zitat Der Staatschließt seine Finanzämter und spart damit viel Personalkosten, und die Bürger liefern ihre Abgaben in 'Eigeninitiative' bei einem Konto ab. Die eingesparten Personalkosten kommen dann den Schulen zugute.
Diesen Vorschlag gibt es ja, das ist keine Polemik. Das setzt aber ein so einfaches Steuersystem voraus, dass kein Bürger Gefahr läuft, aus Versehen zum Steuerhinterzieher zu werden. Mit dem heutigen System wird das nix, wo drei Finanzämter oder Steuerberater zehn verschiedene Steuerbescheide erstellen. Aber das Thema hatten wir mit Kater ja auch schon, einfaches Steuersystem=völlig unnötig kam dabei heraus.
Ja, nee, is klar.
Wenn das Steuersystem nur gerechter, einfacher oder sonstwas wäre, würden die Leute ihr Geld alle freiwillig abgeben.
Zitat von DP im Beitrag #74 Ehrlich gesagt weder noch, falls es die Option gibt. In meiner Gemeinde ist das so geregelt, dass die Verwaltung nur das nötigste regelt, also z.B. die Aufträge für Strassenreinigung, Abfallbeseitigung ausschreibt resp. vergibt. Die Kosten werden 1:1 dem Verbraucher zugeteilt und die sparsamen Verwaltungskosten schlagen sich in sensationell niedrigen Steuern nieder (ich zahle etwa 20% Gemeinde-, Kantons- und Bundessteuern).
Was ist daran sensationell ?
Man zahlt bei 80.000€/Jahr nach Tabelle etwa 15.000€ Steuern, macht also etwas über 18%. Tatsächlich zahle ich sogar noch deutlich weniger, weil ich die Fahrtkosten zur Arbeit absetzen kann. Selbst nach den Plänen der Grünen komme ich voraussichtlich noch nicht auf 20% (wobei interessanterweise nirgendwo die absolute Summe steht). Aber es stimmt, es ist ziemlich niedrig.
Jetzt ist der Vergleich verheiratet/Single natürlich unfair, auch werden die Einkommen nicht gleich sein, aber so weit auseinander liegt das jetzt auch wieder nicht.
Natürlich haben wir in unserer Gemeinde/Landkreis einiges aus komplett eigenem Antrieb gemacht, z.B.: - Kinderspielplatz in unserem damaligen "Neubauviertel", dem Bauern ein Grundstück aus dem Kreuz geleiert (die Kosten hat die Gemeinde übernommen, der Preis war deutlich niedriger als ihr vorher angeboten), den kompletten Aufbau gemacht incl. Erdbewegungen und Geräten. Finanziert über Spenden, erste Papier- und Altkleidersammlungen die mir bekannt waren und, natürlich, auch einen Zuschuss der Gemeinde. Der Platz wird heute noch, fast 40 Jahre später, ehrenamtlich verwaltet. - Ein Kinderzentrum im Landkreis aufgebaut. Als ich "eingestiegen" bin gab es Frühförderung, Heilpäd. Kindergarten und Hort. Zu meiner Zeit wurde dann eine Schule für geistig Behinderte übernommen, das Kinderzentrum neu gebaut, eine SVE (schulvorbereitende Einrichtung) für die G-Schule, Nachmittagsbetreuung für die Kinder in der G-Schule und dann noch ein Wohnheim für Erwachsene geistig Behinderte gebaut. Das Kinderzentrum, ein Bau für ~20 Mio DM wurde etwa 5000 DM teurer als 5 Jahre vorher von Architekten geschätzt. - Daneben noch 5 Jahre Fußballtrainer (nein, keines meiner Kinder war dabei) - diverse sonstige Aktivitäten - Unsere Dorfkirche wäre ohne die Aktivitäten (Kindergruppen, Erwachsenenarbeit) Freiwilliger wesentlich unattraktiver. Ansonsten gibts noch eine Menge anderer Dinge die hier "privat" gemacht werden wie z.B. - Schulklassen machten jedes Frühjahr ein "Ramadama" (= Räumen tun wir; ob der Ausdruck heute noch PC ist?) bei denen sie Abfälle von den Strassenrändern und Gehwegen klaubten. Ob das heute noch gemacht wird . k.a. - Jugendgruppen sammeln Christbäume ein (in der Hoffnung auf Spenden, muss aber nicht sein) - 2-fach Turnhalle wurde von dörflichen Sportverein gebaut und der Schule zur Verfügung gestellt (gut, war speziell, der damalige BLSV-Macher wohnte in der Gemeinde und hat bei Finanzierung sehr geholfen - aber immerhin hatte es die pol. Gemeinde nicht hingekriegt)
Nein, ich gehe NICHT durch die Gemeinde und sammle Müll ein, ich putze auch keine KiGa-Klos, darfst Du aber gerne tun, Kater.
Ein Gemeinwesen, das kann auch ein Sportverein o.ä. sein, kann ohne das Engagement eines großen Teils der Mitglieder nicht richtig überleben. Und das betrifft nun mal nicht nur Beiträge zahlen sondern auch sich selber einbringen.
Just my 2 Cts. WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat Wenn das Steuersystem nur gerechter, einfacher oder sonstwas wäre, würden die Leute ihr Geld alle freiwillig abgeben.
So ist dieser Vorschlag überhaupt nicht gemeint, und das weißt du auch ganz genau, weil so blöd bist ja nicht. Wenn du wieder die doof-Nummer abziehst, höre ich auf.
Zitat Man zahlt bei 80.000€/Jahr nach Tabelle etwa 15.000€ Steuern
Also ich komme bei 80k auf knapp 27.000 Euro, etwa 1/3 des Einkommens. Wenn ich nur 15000 zahlen würde, sähe ich das Thema vielleicht auch lockerer.
Kater pickt sich einen Teilaspekt heraus, und blendet geflissentlich das Gesamtbild aus.
Gemeinnützige Arbeit ist im Grunde genommen legalisierte Schwarzarbeit, da der Arbeitsanteil weder sozial- noch steuerpflichtig ist. Warum will man das? Weil die Gemeinden nicht das Geld für reguläre Auftragsvergaben haben. Lässt dagegen der arme Privatmann Freunde für sich arbeiten, muss er sich ganz schnell rechtfertigen, dass das vielleicht doch nur Nachbarschaftshilfe ist.
Der Steuersatz des Gutverdieners ist zwar irgendwo gekappt (die Progression lässt nach), dieser Gutverdiener gibt aber entsprechend mehr Geld aus, und trägt via Mehrwertsteuer und zusätzlichen Verbrauchssteuern zusätzlich zum Steueraufkommen des Staates bei. Irgendwo habe ich eine Zusammenstellung gelesen, dass Steuern und Abgaben sich bei 70% dessen bewegen, was ein AN den AG kostet. Die Überlegungen der Grünen laufen auf eine Erhöhung dieses Anteils hinaus.
Man kann über solche Abgaben gerne diskutuieren, es lässt sich aber nicht wegdiskutieren, dass der Zahler praktisch keine direkte Verwendungskontrolle über seine Abgaben hat. Der Moloch, der sich gebildet hat, um diese Einnahmen zu verwalten, verteilen, Gerechtigkeit zu kontrollieren, eigene Klientel zu füttern, und am Ende die Leute einzulullen führt ein unersättliches Eigenleben. Die Grünen hätten jetzt gerne, dass die Kälber sich noch ein kleines weiteres Stück zum Schlachthof bewegen. Es geht nicht um Prozentpunkte, sondern um Freiheit. Vielleicht wähnt der eine oder andere Wähler sich als Teil eines elitären Zirkels, der halt besser weiß, als die vielen dummen Schäfchen, was gut ist, und hebt Herrn Trittin ein Stückchen weiter auf den Thron. Vielleicht geht ihm dann irgendwann ein Licht auf, wenn der Moloch sich aus einer schrumpfenden Wirtschaft ernähren will. Für mich ist nur eine Partei wählbar, die den Staat reduzieren will.
Zitat Dass es in der Schule marode aussieht, glaube ich gern. Wenn ich mal die Chance habe, so ein Gebäude zu betreten, gehen mir die Augen über. Da sah es in der DDR teilweise besser aus in den alten Gemäuern. Aber dann mach doch besser eine Initiative mit anderen Eltern, sammelt alle die überschüssigen 100 Euro ein und macht was an eurer Schule damit. Gremien dafür, wie FÖrdervereine, gibt es ja. Mich kotzt diese grassierende Vergemeinschaftung (ganz offenbar im kompletten Gegensatz zu dir, daher die ständigen Rangeleien - siehe Styropor für alle) extrem an. Ich habe eine gute und praxiserprobte Vorstellung, wo die eingenommenen Steuermilliarden landen, und da kommt dein Schulklo (leider!) lange nicht vor.
Also ich finde unsere Schule in D trotz Mängel (Dreikastensystem, G8, etc.) gut. Auch die Schulpflicht ist wichtig. Allerdings nur, was den eigentlichen Zweck (Bildung) betrifft - die sozialistische Ganztagsfremdbetreuungsmaschine, zu der man die Schulen kaputtbastelt, ist damit NICHT gemeint. Insofern finde ich auch die Ausgaben für Schule ebenso nötig und richtig - wozu auch gute Gebäude und auch Klos gehören.
Zitat Wenn diese Aufgaben nicht vom Staat erledigt werden soll, muss es halt von jemandem anderen gemacht werden. Und irgendwer muss das organisieren. Und komm mir nicht mit privaten Kindergärten, das funktioniert jetzt auch schon nicht.
Was soll da nicht funktionieren? Besonders gut klappt es doch bei den rein privaten Anbietern, die z.B. auch alltagstaugliche Öffnungszeiten bis spät in den Abend oder gar 24/7 anbieten. Das einzige, was da "nicht klappt", ist das anmaßende Fordern der Eltern, weil die nicht bezuschussten Anbieter die Kosten vom Nutzer der Dienstleistung (die Eltern) haben wollen - was aber die mit Mikrogebühren und Gratisjahren verwöhnten Anspruchsvollen nicht passt, weil die es gewohnt sind, dass Rentnerin Müller und Putzfrau Meier ihnen den Kinderparkplatz finanzieren.
Zitat Du stellst die falschen Fragen. Wir drücken die Steuern ab für Aufgaben, die der öffentliche Verwaltung übernommen hat. Es wäre ein Hohn, wenn der Staat die Steuergelder versaubeutelt und dann die Eltern zu Eigeninitiativen aufriefe, um das zu kompensieren.
So läuft das aber hier in vielen Bereichen. Man zahlt schon viel Abgaben und Steuern und dann gibt es noch massenweise Regeln und Vorschriften - da lässt die Eigeninitiative logischerweise nach, da sich viele denken, der Staat nimmt schon das Geld und stellt Regeln auf, dann soll er auch agieren.
Zitat Ich würde mal etwas anderes vorschlagen: Der Staatschließt seine Finanzämter und spart damit viel Personalkosten, und die Bürger liefern ihre Abgaben in 'Eigeninitiative' bei einem Konto ab. Die eingesparten Personalkosten kommen dann den Schulen zugute.
Stimme dem Einwurf zu, dass man dann auch das Steuersystem vereinfachen müsste, damit Otto Normal überhaupt weiß, was er zahlen muss. (Bei der Gelegenheit sei das bedingungslose Grundeinkommen erwähnt, dass bei manchen Modellen auch eine Vereinfachung der Steuern/Abgaben nach sich zieht - so z.B. der Faktor Lohn nur mit einer Einkommenssteuer belastet wird und auch sonst Sondergeschenktöpfchen, Ausnahmen, Staffelungen nach was auch immer, usw. nicht mehr nötig wären. Aber das nur BTW)
Ansonsten möchte ich den obigen Vorschlag noch ergänzen: Schön wäre es, wenn man bei der Abgabe der Steuern noch eine Liste erstellen könnte, wo man seine Steuern ganz oder teilweise in bestimmte Ausgabentöpfe sortieren könnte.
Zitat Ja, nee, is klar. Wenn das Steuersystem nur gerechter, einfacher oder sonstwas wäre, würden die Leute ihr Geld alle freiwillig abgeben. Was träumt ihr eigentlich Nachts ?
So platt ausgedrück sicher nicht. Aber Vereinfachung kann auch weniger Steuern bedeuten. Transparenz kann auch die Akzeptanz erhöhen. Und wenn man weniger Steuern bezahlen muss und dann auch noch Ausgaben durchschaut und hier und da gut findet, erhöht sich die Freiwilligkeit zumindest teilweise.
Zitat Gemeinnützige Arbeit ist im Grunde genommen legalisierte Schwarzarbeit, da der Arbeitsanteil weder sozial- noch steuerpflichtig ist. Warum will man das? Weil die Gemeinden nicht das Geld für reguläre Auftragsvergaben haben.
Also soll die Gemeinde jeden Kugelschreibersammlerverein mit eigenen Mitteln und regulären Angestellten ersetzen?! Denn was genau ist gemeinnützige Tätigkeit/Ehrenamt? Wo Grenzen ziehen? Da, wo die Mehrheit grad ihre höchsten Ansprüche hat? Wo grad die mächtigere Ideologie herrscht?
Ich kann mich nur noch schwach erinnern, wie der Prozess bei der deustchen Einkommensteuererklaerung ist. So weit ich mich erinnere, eerstellt das Bundes Fianzamt einen Steuerbescheid, den sie dem Steuerzahler schickt, und der dann, falls alles Ok ist, die vom Fianzamt errechnete Steuer fristgerecht bezahlt.
Der amerikanische Steuerzahler sendet UNAUFGEFORDERT am 15. April eine 1040 Steuererklaerungung den IRS. Der IRS auditet etwa 4 Prozent der Einkommen-Steuererkleaerungen. Die Auswahl parameter sind ein IRS Geheimnis. Der Rest wird akzeptiert wie gesendet vom Steuerzahler. Routine Computer Konsistenz Tests werden gemacht
Wenn aus irgendeinem Grunde (kann zwanzig Jahre spater und laenger sein) in fehlende Steuererklaerung oder "unreported Income" in einer abgegebenen 1040 Form an's Tageslicht kommt, sind die Strafen (Geldstrafen, Gefaengnisstrafen) enorm. Wirklich grosse Suender "betreten amerikanisches Teritorium " nicht mehr. Hauefungen solcher Personen finden sich u.a in Paris, Deutschland, Schweiz, Oesterreich usw. Charlie Chaplin ist die beruehmteste, die in in der Schweiz zu Hause war. Ich habe wahrend meienr Wiener Zeit etliche solche Persoenen getroffen, die wie die Rohrspatzen auf die USA geschimpft haben, weil die Staatsbuergerschaft nicht losbekommen haben, aber verschwiegen haben, dass das State Department ihnen gerne den Ausbuergerungsantrag gerne genehmigt, wenn sie vom IRS einen Wisch haben, der besagt, dass sie ihre Steuerschuld zu 100% bezahlt haben. In Wien war die Hauefung besonders gross, denn Oesterreich aht auch heute noch keine Doppelbesteuerungs treaty, im Gegensatzt zu Deustchland ( das aber nur fuer amerikasiche Buerger gilt, nicht fuer Green Card Residents, die ansonsten genau wie Amerikaner Steuer zahlen, sonst ist die Green Card verfallen. )In mehr geordneten Zeiten konnte man mit einer Green Card die US nur verlassen, wenn man ein sogenanntes "Sailings Permit" vom IRS bekommen hat, das besagte, dass alle Steuern bis zum Reisetag beglichen sind. Im heutigen Chaos ist das wohl noch Gesetz, aber die Fluggesellschaften weigern sich, das Saiings permit zu verlangen. Man hat eine temporaere 1040 Form ausgefuellt, die Status am Reisetag wiederspiegelte. Heutzutage wird dieses Gesetz einfach am Flugplatz vegessen.
Es gibt eine riesige Steuerbescheid Literatur, die man durchforsten muss, um ssine spezifische Steuerschuld selbst auszuechnen, oder -was ueber 70% der Steuerzahler tun- sich von einem Steuerberater die 1040 Foerm ausfuellen zu lassen. Der Steuerzahler selbst ist fuer die Richtigkeit der Erklaerung verantwortlich. Er unterschreibt die 1040 Form eidesstattlich, nicht der Steuerberater. Da die Einkommen Steuer fuer das weltweite erhoben wird, muss JEDER Amerikaner eine 1040 Form ausfuellen und am 15. April an den IRS senden, egal wo er wohnt, und wo er sein Geld verdient. In zukunftigen Zeiten muessen vermutlich auch amerikansiche Marsbewohner die 1040 Form an den IRS per intergalktischer Post an den IRS am 15. April senden.
Langer Rede kurzer Sinn, die Amerikaner machen es genau so. Allerdings ist das US-Steuersystem meines Wissens auch nicht so einfach (mag sein, dass die income tax für normale Angestellte einfach zu ermitteln ist) und die IRS scheint mir auch ein rechter Behördenmoloch zu sein, wenn auch für das Vierfache an Bürgern.
Well, ich wollte das "Freiwillige" an der Erstellung der 1040 Form am 15. April hervorheben. Ich nehme an, wenn der deutsche Steuerzahler den Steuerbescheid ignoriert, dann wird er in irgendeiner Form vom Finanzamt erinnert. Das ist nicht so beim IRS. Allerdings. wie gesagt, wenn das Fehlen der 1040 Form (oder unereproted income)im Zusammenhang mit anderen Untersuchungen herauskommt, wird der IRS enorm unangenehm. Verjaehrubg gibt es nicht. Vielleicht kommt daher der schlechte Ruf des IRS. Der IRS ist auch heute noch die bei weitem eine wirklich gefuerchtete Behoerde. Im allgemeinen sind normale Behoerden vom normalen Buerger nicht gefuerchtet.
Das Ziel eines jeden US Buergers ist, vom IRS nie Post zu bekommen. Ich muss sagen, ich habe das in beinahe 50 Jahren bis auf zweimal geschafft. Und in Beiden Faellen war zusaetzliche Unterlagen fuer aussergewohnliche Abschreibungen zu verlangen, die man 7 jahre aufbewahren muss).
Heutzutage nimmt dazu fast jeder der 30 oder so % , die keinen Steuerberater in Anspruch nehmen, die "Turbotax" Software, die sowas wie ein Monopol geworden ist, und man sendet die Erklaerung ueber's Internet elektronisch.
Also, meine Steuererklaerung ist sicher einfacher geworden, seit ich in Rente bin, aber als ich noch in der Karriere war, konnte man von "Einfach" nicht reden. Bei der IAEA hatte der IRS ganzjaehrlich einen Experten stationiert, der Fragen beantwortete. Kein anderes Land hat sowas fuer noetig befunden.
Foreign earned income, von dem der IRS Steuer verlangte und das State department die Steuer wieder reuckverguetete, waren (und sind) sowas wie eine nightmare.
Das deutsche System ist so gesehen für Arbeitnehmer erstmal einfacher, weil der Arbeitgeber die Steuern ja schon direkt ans Finanzamt weiterleitet. Dafür gibt es dann am Ende des Jahre eine Bescheinigung. Man muss dann im Laufe des darauffolgenden Jahres die Steuererklärung abgeben, wobei bei den meisten wohl das Ausfüllen der Formulare schlicht im Abschreiben der Daten auf der Bescheinigung des Arbeitgebers besteht. Da die Steuern schon bezahlt sind, ist man damit erstmal "sauber". Theoretisch muss man als Arbeitnehmer gar keine Steuererklärung abgeben, ich mache das freiwillig, weil ich recht hohe Fahrtkosten zur Arbeit habe, die ich absetzen kann.
Wenn man höhere Ausgaben hatte, muss man die entsprechend eintragen, dann wird das berücksichtigt oder nicht. Welche Summe man zahlen muss bzw,wiederbekommt, bekommt man dann mitgeteilt.
Wenn man die Abgabe verpennt, kann es einem passieren, dass die Steuerschuld geschätzt wird, dann wird es in der Regel teuer.
Das ist aber alles andere als kompliziert.
Spannend wird es, wenn man Einnahmen aus sonstigen Tätigkeiten oder Aktivitäten (Vermietung, Zinsen, Selbstständigkeit) hat. Dann geht es natürlich an die Feinheiten des Steuersystems. Das ist dann das, was immer als die Undurchsichtigkeit im deutschen Steuersystem beschrieben wird, aber vermutlich in allen Steuersystemen der Welt gleich problematisch ist. Da geht es dann vor allem um die Anrechenbarkeit von irgendwelchen Ausgaben.
Ich hatte in den letzten Tagen mal versucht, meine Steuerlast in der Schweiz, Deutschland und den USA auszurechnen. Dazu gibt es ja diverse Online-Rechner, die ich aber für die Schweiz und USA recht kompliziert fand. Nun ist es zweifellos so, dass man als Deutsche, das deusche System am besten kennt, aber wenn man schlicht die Daten ansieht, die man eingeben muss, sind die deutschen Steuerrechner schlicht die, wo man die wenigsten Angaben machen muss. Da reicht das Bruttoeinkommen, Familienstand, Zahl der Kinder und man bekommt ein Ergebniss.
In der Schweiz muss man dann noch angeben, wo genau man wohnt, welche anrechenbaren Mieteinkünfte man aus der selbst bewohnten Imobilie hat, welche Kreditausgaben, und wieviel man in der zweiten und dritten Säule der Altervosorge anrechnen kann. Ist für Schweizer vermutlich einsichtig, aber ich würde vermuten, dass die Mieteinkünfte schon ein spannendes Spiel für Diskussionen bietet. Einfacher als in Deutschland ist das jedenfalls nicht.
In den USA habe ich aufgegeben, was wohl auch daran liegt, dass mir viele der Steuerbegriffe unklar sind, aber simple war das auch nicht.