Lese gerade in der SZ einen Weckruf an die versammelte Linke; schwarz-gelb ist in den Umfragen wieder vorn.
Ich hab das zuletzt weniger verfolgt aber war da nicht mal rot-grün vor allen, also Union+FDP+Linke? Mittlerweile geht ja nicht mal mehr groKo.
Nun, bis zur BTW wird noch viel passieren aber dass der tot gerittene Gaul (SZ) schwarz-gelb in den Umfragen vorn liegt ist ja schon bemerkenswert. Die Zustimmungswerte von Steinbrück liegen bereits unter denen von Westerwelle (wir erinnern uns; spätrömische Dekadenz und Hotelsteuerförderer). Kann man den jetzt noch austauschen? 5 Monate sind eine lange Zeit. Und man kann ja wie üblich in solchen Fällen Krankheit oder Burnout vorschieben.
Das ist das klassische Problem. Schröder hatte viele gute Leute am Aufstieg gehindert, jetzt fehlt erstmal das Personal, um eine Wahl zu gewinnen. Weder Steinbrück noch Gabriel sind so wirklich Personen, die man als Kanzler sehen möchte (nicht mal ich). Ich wüsste in der SPD aber auch keinen anderen.
Also bleibt man jetzt doch bei dem, was man kennt.
Die SPD wird erst die übernächste Wahl wieder gewinnen, wenn Merkel ausgebrannt ist und kein Nachfolger da ist.
Anscheinend sind die Deutschen - trotz aller Unkenrufe - mit der Arbeit von Merkel und ihrer Regierung recht zufrieden. Vermutlich kommt auch Deutschlands Rolle beim aktuellen Zypern-Problem gut an. Der Wirtschaftsmotor Deutschlands läuft, die Krise will hier nicht ankommen.
Und auf der Gegenseite? Ein tapsiger Sparkassendirektor, der - wohl gegen die eigene Überzeugung - die altbackenen Gerechtigkeitsparolen der Parteilinken predigen muss. Kater bringt es ganz gut auf den Punkt, anscheinend wollen den nichtmal eher links angesiedelte Wähler als Kanzler sehen.
Also wenn es eine Personenwahl gibt, Merkel gegen Steinbrück, liegt sie vorn. Mit den Inhalten liegt die CDU auch vorn, zwangsläufig, weil der Erfolg ihr Recht gibt. Muss man nur noch das Sorgenkind FDP etwas päppeln und auf den Spinner Seehofer aufpassen, und alles wird gut.
Nun, bis zur BTW wird noch viel passieren aber dass der tot gerittene Gaul (SZ) schwarz-gelb in den Umfragen vorn liegt ist ja schon bemerkenswert.
Wieso? Wir leben in Deutschland. Der Deutsche sehnt sich danach, beschissen zu werden. Ich gehe fest davon aus, dass die FDP auch im nächsten Bundestag vertreten sein wird. Diese Partei ist wie Scheiße am Schuh, die kriegt man nie mehr los.
Wahlgewinner werden die Nichtwähler sein:
Zitat Egal wie man es dreht: Auch bei der Bundestagswahl 2013 wird keine Partei eine reale Zustimmungsquote über alle wahlberechtigten Bundesbürger hinweg von 30% erreichen, während die Gruppe der Nichtwähler erneut der eindeutige "Wahlgewinner" sein wird - im Jahr 2013 wahrscheinlich sogar mit deutlichem Abstand. Bei der Bundestagswahl 2013 dürfte sogar der Zustand eintreten, dass die Gruppe der Nichtwähler erstmals sogar größer sein wird als die beiden üblichen Wahlblöcke "Schwarz/Gelb" (CDU/CSU + FDP) und "Rot/Grün" (SPD + Grüne).
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Zitat von Mirkalf im Beitrag #4Wieso? Wir leben in Deutschland. Der Deutsche sehnt sich danach, beschissen zu werden. Ich gehe fest davon aus, dass die FDP auch im nächsten Bundestag vertreten sein wird. Diese Partei ist wie Scheiße am Schuh, die kriegt man nie mehr los.
So ist es eben. Ich werde sie nach heutigem Stand trotz aller Unzufriedenheit wieder wählen .
Zitat von Spock im Beitrag #6Ist schon ein übler Klüngelverein, die FDP. Aber was sind die Alternativen?
Praktisch alles.
Die einzige vorzeigbare Person der FDP, die tatsächlich so was wie liberale Ideen vertritt, ist Leuthäuser-Schnarrenberger. Ansonsten haben die noch Rösler und Niebel.
Um die zu wählen, muss man schon ziemlich harte Drogen nehmen.
Kater, ich habe keine Lust, noch höhere Steuern zu zahlen. Genau damit geht aber RotGrün in den Wahlkampf. Ich sehe bei denen auch sonst außer sozialistischen Umverteilungsrezepten aus der Mottenkiste nichts, warum ich die wählen sollte. Über Gruselkanzler Steinbrück hatten wir schon gesprochen. Also mit praktisch alles liegst du ziemlich daneben.
Zitat von Kater im Beitrag #7Um die zu wählen, muss man schon ziemlich harte Drogen nehmen.
Gruss Kater
Nehme ich nicht. Ich sehe aber den Mittelstand als das Rückgrad der deutschen Wirtschaft. Und wer außer der FDP kümmert sich um diesen? Weiterhin ist die FDP noch die einzige Partei, die gegen staatlichen Dirigismus anzustinken versucht. Rot/Grün ist dazu der Gegenpol.
Zitat von Spock im Beitrag #8Kater, ich habe keine Lust, noch höhere Steuern zu zahlen. Genau damit geht aber RotGrün in den Wahlkampf. Ich sehe bei denen auch sonst außer sozialistischen Umverteilungsrezepten aus der Mottenkiste nichts, warum ich die wählen sollte. Über Gruselkanzler Steinbrück hatten wir schon gesprochen. Also mit praktisch alles liegst du ziemlich daneben.
Das die anderen Parteien nicht so der Hit sind, hatte ich ja schon geschrieben. Aber was sind jetzt die besonderen Leistungen der FDP, die sie auch nur ansatzweise besser machen würden ? In den letzten Jahren ist jedenfalls rein gar nichts gekommen, was einen die Hotelmehrwertsteuer irgendwie vergessen lassen würde.
Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke, ist die CSU doch noch etwas schlimmer.
Zitat von Kater im Beitrag #7Um die zu wählen, muss man schon ziemlich harte Drogen nehmen.
Gruss Kater
Nehme ich nicht. Ich sehe aber den Mittelstand als das Rückgrad der deutschen Wirtschaft. Und wer außer der FDP kümmert sich um diesen? Weiterhin ist die FDP noch die einzige Partei, die gegen staatlichen Dirigismus anzustinken versucht. Rot/Grün ist dazu der Gegenpol.
Gruß, Martin
Also, beim Mittelstand sind wir uns ja noch einig.
Aber was genau hat die FDP in Richtung "kümmern um den Mittelstand" in den letzten drei Jahren getan ? Und wo konkret stinkt die FDP gegen staatlichen Dirigismus an ? Das ist doch alles Wahlkampfgeblubber aus längst vergangenen Tagen.
Die einzige Person, die ich da bei der FDP sehe, bekommt von Ihren Parteikollegen permanent auf die Nase.
Kater: Das Hotelding kam ja von der CSU, die FDP war nur so blöde, sich das wegen Mövenpick anhängen zu lassen. Der Seehofer muss sich da drüber sicher heute noch ins Fäustchen lachen.
Ansonsten ist die FDP wohl die einzige Partei, die dem Öko-Subventionswahnsinn Einhalt gebieten will. Die Grünen sind so doof und lassen ganze Altstädte mit Styropor verschandeln, obwohl die Energiebilanz der ganzen Kiste erwiesenermaßen nicht positiv ist. Über das Stromthema haben wir ja schon zur Genüge geredet.
Und davon abgesehen will mir die FDP - ganz im Gegensatz zu Rotgrün - nicht an mein Geld. Ich sehe das sehr egostisch, man kann es auch wie Martin sozial formulieren, dass der Mittelstand nicht weiter ausgeplündert werden sollte. Siehe Statistik, dass die Deutschen Schlusslicht bei den Haushaltsvermögen in der EU sind.
Ja, und die Merkel finde ich als Kanzlerin weitere vier Jahre sehr ok. Eben im Gegensatz zu...
Dass Westerwelle das Vorzeigeamt seiner Partei, das Außenministerium runtergeritten hat, ist traurig wie so manch anderes. Wobei der Rösler gar keinen so schlechten Job macht. Aber da merkt man, wie übel die deutsche Seele doch noch drauf ist. An den Stammtischen (und nicht nur da) werden laufendc Witze über 'den Gelben' gerissen, während so eine Unperson wie Claudia Roth jahrelang fast völlig ungeschoren Vorsitzende einer nicht minder bedeutenden Partei sein konnte.
Nun sagt eine aktuelle Umfrage, dass Steinbrück nur noch auf 17 Prozent kommt.
Das ist für mich ja fast ein Hoffnungsschimmer, dass die aktuellen SPD-Parolen aus seinem Mund, die Honecker und Co. alle Ehre machen würden, offenbar nicht verfangen oder komplett unglaubwürdig klingen.
Zitat von Kater Aber was genau hat die FDP in Richtung "kümmern um den Mittelstand" in den letzten drei Jahren getan ? Und wo konkret stinkt die FDP gegen staatlichen Dirigismus an ? Das ist doch alles Wahlkampfgeblubber aus längst vergangenen Tagen.
Das ist alles berechtigt, genauso wie der Hinweis auf die teilweise unsäglichen Leute in der FDP.
Ich sehe das so; es gibt beim Wahlentscheid drei relevante Kriterien; Personen, Programm, Umsetzung (Realpolitik, Durchsetzungsfähigkeit).
Gute und schlechte Politiker gibt es in jeder Partei. Ich könnte rein vom Personal hier bei den mittleren und grossen Parteien keine Rangfolge erstellen, zumindest keine die persönliche Wahl beeinflussende. Von den Personen ist mir die LP gleich wie die FDP oder die CDU.
Bei der Umsetzung schwanke ich ehrlich gesagt. Die Schröder-SPD war in den Nullerjahren ganz vorn, ab der GroKo dann die CDU. Die Grünen erhalten da ein ok genauso wie die LP in den ostdeutschen Kommunen. Ganz hinten ist hier FDP, die sich höchsten rühmen dürfen vor den Knalltütenparteien NPD, Piraten oder lesbische Alternative zu rangieren.
Beim Programm ist bei mir die FDP ganz vorn, gefolgt von der CDU (die mit ihrem Leipziger Programm von 2005 noch vorn landen würden). Dann kommt eine Weile nichts, dann immer noch nichts, dann SPD.
Wenn ich das gewichten müsste würde ich sagen Programm vor Durchsetzungsfähigkeit vor Personen. Weil was nützen mir gute Leute z.B. bei den Grünen wenn die dann ein schlechtes Programm umsetzen und was habe ich von guten Personen in der LP wenn die nie eine Chance haben werden ihre Ideen durchzusetzen. Natürlich, was nützt mir ein gutes Programm wenn sie nicht die richtigen Leute hat und sich nicht durchsetzt, vollkommen richtig, das ist aber immer noch das kleinere Uebel. Wenn ich das alles für mich gewichte komme ich auf die Union; Programm ok, Durchsetzung gut, Personen, solala. Aber als Schweizer wähle ich ja nicht mehr...