Und Kater, ich habe hier eine Rechnung gegeben, die leicht nachzuvollziehen ist. Wie so eine Familie mit dem Geld lebt, ist das Problem der Familie, nicht meines. Deshalb, nach amerikanischer Art, fummele ich nicht in deren Privatleben rum, was eine deustche Unsittte ist.
gerd
Gerd,
es ist hier eine beliebte Methode in Diskussionen solcher Art, für politische Propaganda Annahmen zu treffen, die man dann angreifen kann - egal ob diese Annahmen der Realität entsprechen oder nicht.
Mal abgesehen davon, wie von WRL angedeutet, dass Dienstleistung inkl. Trinkgeld doch ganz lukrativ sein kann, können jede Menge Leute Tüten packen um für die Familie nebenbei hinzuzuverdienen, und nicht um eine Familie damit zu ernähren.
Dein Ansatz, Dich nicht in die Privatangelegenheiten der Leute einzumischen, ist zu amerikanisch. Deutsche Politik will sich in das Privatleben einmischen, ob direkt oder nur im Modell, daraus zieht sie inzwischen ihre Daseinsberechtigung. So sehen dann auch die deutschen Lösungen aus, wie Hartz4: Wer Unterstützung braucht, muss sich unter aufwendiger behördlicher Kontrolle zusammen mit allen Familienmitgliedern 'nackig' machen und bleiben, das Bundesverwaltungsgericht beschäftigt sich damit, ob das Modell eines Einkommensbeziehers stimmig ist, und die Gerichte urteilen über zigtausende Einzelfälle. Es ist undenkbar, unter weniger kontrollierten für begrenzte Zeit Unterstützung zu gewähren, die dann endet. Es könnten ja einzelne Fälle ein schlimmes Schicksal erleiden. An diesen orientiert sich die ganze Politik.
Zitat Es ist undenkbar, unter weniger kontrollierten für begrenzte Zeit Unterstützung zu gewähren, die dann endet. Es könnten ja einzelne Fälle ein schlimmes Schicksal erleiden. An diesen orientiert sich die ganze Politik.
Es ist eher undenkbar, generell unter weniger kontrollierten für begrenzte Zeit Unterstützung zu gewähren, die evtl. nicht endet. Es könnten ja einzelne Fälle ganz böse Schmarotzer sein. An diesen orientiert sich die ganze Politik. Denn um einen schmarotzten Cent zu retten, geben wir doch gern ein paar Euro aus
Zitat von MartiS2 Dein Ansatz, Dich nicht in die Privatangelegenheiten der Leute einzumischen, ist zu amerikanisch. Deutsche Politik will sich in das Privatleben einmischen, ob direkt oder nur im Modell, daraus zieht sie inzwischen ihre Daseinsberechtigung. So sehen dann auch die deutschen Lösungen aus, wie Hartz4: Wer Unterstützung braucht, muss sich unter aufwendiger behördlicher Kontrolle zusammen mit allen Familienmitgliedern 'nackig' machen und bleiben, das Bundesverwaltungsgericht beschäftigt sich damit, ob das Modell eines Einkommensbeziehers stimmig ist, und die Gerichte urteilen über zigtausende Einzelfälle. Es ist undenkbar, unter weniger kontrollierten für begrenzte Zeit Unterstützung zu gewähren, die dann endet. Es könnten ja einzelne Fälle ein schlimmes Schicksal erleiden. An diesen orientiert sich die ganze Politik.
Das liesse sich noch beliebig erweitern, z.B. in der Steuer- und Abgabenpolitik oder der Gesundheitspolitik.
Clue: Bis etwa die Anfang Sechziger wurde in den deustchen Schulen Geschichte bis 1914, und dann wieder nach 1945 gelehrt. Zwischendrin war Deustchland nach dem schulplan geschichtslos. Tatsächlich? Ich vermute, die von der US-Regierung planmäßig durchgeführte Vertreibung und Ausrottung der diversen Indianerstämme stand an den amerikanischen Schulen von Anfang an auf dem Lehrplan?
Well, Mirkalf, die Amerikaner gehen mit ihrer Geschichte recht ehrlich um, im Gegensatz zu den Deutschen.
Und Lafo, die Volksentscheide in Kalifornien begrenzen die Steuereinnahmen, nicht die Ausgaben, Und bei den Ausgaben liegt's, nicht bei den Einnahmen. Natuerlich ist bei den Ausgaben wenig zu machen, wenn ueber 50% der Bevoelkerung direkt davon leben. Das ist bekanntlich die Schwaeche einer Demokratie. Siehe Europa. Der Hebel ist seit gestern nach oben unbegrenzt.
"Das ist bekanntlich die Schwaeche einer Demokratie."
So auf Anhieb fällt mir keine Staatsform ein, die das besser macht. OK, aufgeklärter Absulotismus vielleicht. Aber da hängt es dann seeeeehr stark von der Persönlichkeit des Herrschers ab. Damit kann man gewinnen, oder aber auch total ins Klo greifen.
Zitat von Lexx"Das ist bekanntlich die Schwaeche einer Demokratie."
So auf Anhieb fällt mir keine Staatsform ein, die das besser macht. OK, aufgeklärter Absulotismus vielleicht. Aber da hängt es dann seeeeehr stark von der Persönlichkeit des Herrschers ab. Damit kann man gewinnen, oder aber auch total ins Klo greifen.
Lexx, da hast Du vollkommen recht.
Ein Weg aus der Misere waeren aufgeklaerte und informierte ( nicht indoktrinierte) Waehler in einer Demokratie. Schon unsere Gruendungsvater (in der US) hatten ihre Zweifel, ob das moeglich sei,
Zitat von Lexx"Das ist bekanntlich die Schwaeche einer Demokratie."
So auf Anhieb fällt mir keine Staatsform ein, die das besser macht. OK, aufgeklärter Absulotismus vielleicht. Aber da hängt es dann seeeeehr stark von der Persönlichkeit des Herrschers ab. Damit kann man gewinnen, oder aber auch total ins Klo greifen.
Lexx, da hast Du vollkommen recht.
Ein Weg aus der Misere waeren aufgeklaerte und informierte ( nicht indoktrinierte) Waehler in einer Demokratie. Schon unsere Gruendungsvater (in der US) hatten ihre Zweifel, ob das moeglich sei,
Und heute???
Lexx, I feel the same pain as you.
Gerd
Ich nicht. Nach 12 Jahren Erfahrungen mit der Direkten Demokratie (übrigens der offiziellen Staatsform der Schweiz) bin ich davon überzeugt, dass dies die bestmögliche politische Konstellation für ein Land ist (und da ich auch da Erfahrungen habe; den Absolutismus, egal ob von einem Herrscher oder einer Partei, finde ich die schlechteste). Die Vorteile gegenüber anderen Staatsformen liegen auf der Hand; die Macht von Parteien, politischen Gruppen oder anderer pressure groups wird begrenzt, Politik wird verständlich und nachvollziehbar, keine Politikverdrossenheit, hoher politischer Reifegrad in der Bevölkerung. Letzteres ist (wie auch bei Gerd wieder) stets das Hauptargument der establierten Politik, die direkte Demokratie so weit es geht zu begrenzen, denn das Volk ist dumm und hat keine Visionen. In Ländern mit ausgeprägten direktdemokratischen Strukturen kann man jedoch stets einen hohen Grad an Reife feststellen, da sich die Bürger für die abzustimmenden Themen interessieren, statt immer nur aus der Zeitung davon zu erfahren, wie ihre gewählten Vertreter agieren.
ich fühle denselben Schmerz wie Gerd - wir haben nun mal hier in D (und in den USA ebenso) (sogut wie) keine aufgeklärten und informierten Wähler, sondern wir haben es zugelassen dass wir eine hochgradig einseitige veröffentlichte Meinung haben, dass wir die wählen die uns am meisten (natürlich höchst unrealistisch, aber das wollen wir doch so genau garnicht wissen) versprechen, dass wir gerne den Kopf in den Sand stecken und dass die ganzen Probleme am einfachsten weggewünscht werden - da muss man sich weder anstrengen noch einschränken - ach, das Leben ist doch sooo einfach.
Klar, auch ich bin an der Misere mit Schuld; ich habe 20 Jahre in der Kommunalpolitik mitgemischt, dann war es mir schlicht zu viel und ich habe mich, durchaus wütend auf andere und mich selber, komplett zurückgezogen.
Die Schweiz hat natürlich auch noch ein paar Seiten, die wir in D nicht haben. Erstmal ein durchaus gesundes Selbstbewusstsein, das sich nicht zuletzt auf viele Jahrhunderte ohne Kriege gründet, damit verbunden einen gewissen Wohlstand (klar, wenn man nicht alle paar Jahrzehnte das Land wieder neu aufbauen muss) und nicht zuletzt die politische Neutralität. Ihr habt es geschafft, fest eingebunden in den "Westblock" euch trotzdem aus den Nickligkeiten des Lebens weitgehend herauszuhalten. Und rein landschaftlich ist es bei euch ja fast noch schöner als bei uns in Bayern......
Ich beneide euch, weil euer Abstimmungsverhalten im Gegensatz zu D, i.d.R. sehr durchdacht ist. Wenn ich das hier in D sage werde ich meistens beschimpft - die "res publica" ist doch viel zu kompliziert für den gemeinen Wähler. Ist es aber nicht, man muss nur sich informieren und mitdenken. Beides ist aber hier schon deswegen unbeliebt weil man nämlich dann auch die Verantwortung für sein Tun und Lassen trägt - und das passt nunmal garnicht zur Kopf-in-den-Sand-stecken-Mentalität hierzulande...
Genug - ich muss ins Büro!
Schönen Tag WRL
Wir haben es ja nicht mal geschafft, den 9.November als Nationalfeiertag zu nehmen - Mauerfall, Reichskristallnacht, da muss man ja sehr nachdenken, was man da so von sich gibt, viel zu kompliziert....
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat von Lexx"Das ist bekanntlich die Schwaeche einer Demokratie."
So auf Anhieb fällt mir keine Staatsform ein, die das besser macht. OK, aufgeklärter Absulotismus vielleicht. Aber da hängt es dann seeeeehr stark von der Persönlichkeit des Herrschers ab. Damit kann man gewinnen, oder aber auch total ins Klo greifen.
ich fühle denselben Schmerz wie Gerd - wir haben nun mal hier in D (und in den USA ebenso) (sogut wie) keine aufgeklärten und informierten Wähler, sondern wir haben es zugelassen dass wir eine hochgradig einseitige veröffentlichte Meinung haben, dass wir die wählen die uns am meisten (natürlich höchst unrealistisch, aber das wollen wir doch so genau garnicht wissen) versprechen, dass wir gerne den Kopf in den Sand stecken und dass die ganzen Probleme am einfachsten weggewünscht werden - da muss man sich weder anstrengen noch einschränken - ach, das Leben ist doch sooo einfach.
Klar, auch ich bin an der Misere mit Schuld; ich habe 20 Jahre in der Kommunalpolitik mitgemischt, dann war es mir schlicht zu viel und ich habe mich, durchaus wütend auf andere und mich selber, komplett zurückgezogen.
Die Schweiz hat natürlich auch noch ein paar Seiten, die wir in D nicht haben. Erstmal ein durchaus gesundes Selbstbewusstsein, das sich nicht zuletzt auf viele Jahrhunderte ohne Kriege gründet, damit verbunden einen gewissen Wohlstand (klar, wenn man nicht alle paar Jahrzehnte das Land wieder neu aufbauen muss) und nicht zuletzt die politische Neutralität. Ihr habt es geschafft, fest eingebunden in den "Westblock" euch trotzdem aus den Nickligkeiten des Lebens weitgehend herauszuhalten. Und rein landschaftlich ist es bei euch ja fast noch schöner als bei uns in Bayern......
Ich beneide euch, weil euer Abstimmungsverhalten im Gegensatz zu D, i.d.R. sehr durchdacht ist. Wenn ich das hier in D sage werde ich meistens beschimpft - die "res publica" ist doch viel zu kompliziert für den gemeinen Wähler. Ist es aber nicht, man muss nur sich informieren und mitdenken. Beides ist aber hier schon deswegen unbeliebt weil man nämlich dann auch die Verantwortung für sein Tun und Lassen trägt - und das passt nunmal garnicht zur Kopf-in-den-Sand-stecken-Mentalität hierzulande...
Genug - ich muss ins Büro!
Schönen Tag WRL
Wir haben es ja nicht mal geschafft, den 9.November als Nationalfeiertag zu nehmen - Mauerfall, Reichskristallnacht, da muss man ja sehr nachdenken, was man da so von sich gibt, viel zu kompliziert....
Viellecht haltet ihr in euerer Politposse mal kurz inne. Das ist ja wie ein Rausch: Alles Idioten,außer uns auserwählten, rechten Libertarians?
Das ist ein Elitedenken, wie es in autoritären Staaten praktiziert wird.
Ein freiheitliches System lässt jedem das Recht, so zu leben, wie er/sie das will. Dazu gehört auch das Recht, Politik zu delegieren.
Leicht gruselig wird es, wenn behauptet wird, wir hätten es angeblich zugelassen, dass wir eine hochgradig einseitige veröffentlichte Meinung haben. Deutschland dürfte das Land mit dem pluralistischsten Medienspektrum sein. Wer hier nichts findet, ist wirklich randständig.
Was ist daran durchdacht, wenn darüber abgestimmt, ob Minarette gebaut oder nicht gebaut werden dürfen? Das ist reiner, Sinn entlehrter Populismus, der alleine dazu dient, die Wähler noch mehr zu verblöden.
Genug, ich muss an den Strand: Das Leben erschöpft sich Gott sei Dank nicht in Politik.
Gerd, DP, WRL: Gerd, WRL, aufgeklärte Wähler bekommt man in unserem System aber nicht. Wer den Wähler soweit wie möglich aus den wichtigen Entscheidungen zurück hält, der braucht sich nicht zu wundern, dass dieser schlussendlich mit resignierendem Desinteresse reagiert.
Dazu kam heute auch ein passender Artikel in der Welt: "Demokratie kann viele Gesichter haben. Auch ein absolutistisches. Solche Züge nehmen die Demokratien in Europa gerade an. Am Bürger vorbeiregieren, weil er's eh nicht versteht - das scheint die neue Devise zu sein." http://www.welt.de/print/welt_kompakt/pr...-erklaeren.html
Statt dafür zu sorgen, dass der Bürger informiert wird und das Treiben der Politik versteht und unterstützt, entfernt diese sich im Gegenteil immer weiter vom Wähler. Das umgekehrte Weg wäre der richtige: Mehr Bürgerbeteiligung, auch wenn es schwer fällt. Je mehr die Bürger eingebunden werden, etwa über Volksabstimmungen, desto mehr beschäftigen sie sich auch mit den Themen - und desto mehr direkte Rückmeldung gibt es für die Parteien, die momentan nur aufgrund von Umfragewerten erfahren oder auch ignorieren, was der Bürger will. Aus diesem Mangel an Bodenhaftung resultiert letztlich auch die Beliebtheit einer Basis-Partei wie den Piraten.
DP, eine direkte Demokratie in D aussehen kann, wird man sehen müssen. Das Modell Schweiz ist sicher nicht auf den 10 mal so großen Staat Deutschland 1:1 übertragbar. Aber auf kommunaler oder Länderebene mit direkter Demokratie anzufangen ist sicherlich ein sinnvoller Einstieg.
Lafo: Putin hat das Zeug dazu, absolutistisch zu regieren. Nur fehlt bei ihm das, was einen aufgeklärten Absolutisten ausmacht: Sich als Diener des Volkes zu verstehen und in seinem Sinne zu operieren.
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Lafo: Putin hat das Zeug dazu, absolutistisch zu regieren. Nur fehlt bei ihm das, was einen aufgeklärten Absolutisten ausmacht: Sich als Diener des Volkes zu verstehen und in seinem Sinne zu operieren.
An wen denkst du? Friedrich II? Wusste nicht, dass du so preußisch gestimmt bist.