Zitat von DP im Beitrag #44Ein Euro auf Ramschniveau (was auch immer das ist) heisst in erster Linie Wettbewerbsvorteil für die Exportstaaten wie Deutschland oder andere Nordländer. Finde ich schön wenn die USA die Deutschen hier unterstützen. Ich frage mich nur was die davon haben, wenn sie ihre Exporte gegenüber dem Euroraum verteuern?
Deutschland hat noch nie ueber die Billigschiene verkauft, im Gegenteil, dem Land ging es in der Regel gut, als die DM stark war.
Was Draghi da anrichtet, sind nur weitere Konzessionen an die Suedeuropaer, die aber scheitern werden, weil deren Strukturen einfach nicht mehr in diese Welt passen.
Zitat von DP im Beitrag #44Ein Euro auf Ramschniveau (was auch immer das ist) heisst in erster Linie Wettbewerbsvorteil für die Exportstaaten wie Deutschland oder andere Nordländer. Finde ich schön wenn die USA die Deutschen hier unterstützen. Ich frage mich nur was die davon haben, wenn sie ihre Exporte gegenüber dem Euroraum verteuern?
Deutschland hat noch nie ueber die Billigschiene verkauft, im Gegenteil, dem Land ging es in der Regel gut, als die DM stark war.
Was Draghi da anrichtet, sind nur weitere Konzessionen an die Suedeuropaer, die aber scheitern werden, weil deren Strukturen einfach nicht mehr in diese Welt passen.
Da Deutschland ja in der Vergangenheit an der Stärke der Währung gewachsen war, könnte man im Umkehrschluss auch annehmen, dass die Schwächung des Euro ein Anschlag auf die Konkurrenzfähigkeit deutscher Firmen ist. Das mag sich zwar etwas komisch lesen, aber über etwas Zeit dürfte ein solcher Effekt tatsächlich eintreten. Das Schicksal der Südeuropäer ist dabei eh nur ein Nebeneffekt, zumindest solange die Banken nicht ganz kollabieren.
In Griechenland tut sich was. Die linke Partei Syriza macht sich auf die Parlamentswahlen zu gewinnen. Ihr Programm: Stop des (von der Troika vorgegebenen) Sparkurses und keine weitere Bedienung oder Neuverhandlung der Schulden (Sprich: Schuldenschnitt). Mit dieser Drohung konnte die bisherige Koalition der Konservativen und Sozialisten den Sparkurs gegenüber der Troika moderat halten, denn zum Zeitpunkt der Pleite Griechenlands droht noch dies (Eingangs verlinkter Beitrag von Gerd):
Mittlerweile zeigen sich Schäuble und Co entspannt. Merkel spricht sogar von einem relativ geräuschlosen Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum (sollte sich die neue Regierung dem Sparkurs verweigern). Schwer zu sagen ob das das Pfeifen im Walde ist oder Resultat der Bilanzbereinigung von EZB und europäischen Banken der letzten 2 Jahre. Vielleicht ist es beides.
Ich sehe folgende mögliche Szenarien:
1 Die grosse Koalition gewinnt nochmal, alles bleibt beim Alten. 2 Syriza gewinnt, fordert das Maximum und erhält (mehr ungewollt als gewollt) den Grexit. 3 Syriza gewinnt und verhandelt einen neuen Schuldenschnitt.
Mir erscheint 1 noch als die schlechteste Option. Das Land bleibt am Gängelband der Investoren und wird weiterhin diese Geldgeber, vor allem die EU, für die hausgemachten Probleme verantwortlich machen. Sollte (3) der Schuldenschnitt so gestaltet sein, dass die privaten Investoren (Banken) ihre Einlagen (weitestgehend) verlieren wäre das sicher nicht schlecht für die Zukunft. Am besten wäre aber wohl Option 2 und wenn die Griechenpleite wenigstens zu etwas Nutze wäre dann, dass ein Ausstiegsszenario kreiert wird, welchen man auch bei zukünftigen südlichen Pleitestaaten anwenden kann. Das wäre ein weitaus stärkerer Hebel der Investoren als dass sie Aufpasser ins Land schicken und von aussen einen Sparkurs diktieren müssen. Die eingeschossenen Gelder der vor allem deutschen Steuerzahler sind dann weg. Aber das sind sie sowieso schon. Der Steuerzahler sieht davon eh keinen Rappen mehr. Und die Privat- und Landesbanken haben diese Gelder längst abgeschrieben. Niemand kommt deshalb mehr in Turbulenzen. Man muss festhalten: Die Investoren haben die letzten 2 Jahre genutzt, sich von Griechenland zu emanzipieren. Griechenland hingegen hat weiterhin geschlafen. Nun wird das Erwachen umso unangenehmer.
Merkel und Schäuble zeigen den Griechen die Instrumente. Sie wollen einen Wahlsieg der Linken verhindern, denn das könnte ja Schule machen, deshalb wollen sie den Wählern Angst machen. Natürlich wäre es für die Griechen das beste, zur Drachme zurückzukehren. Aber wenn dass die anderen Krisenländer auch machen, bricht uns ja das ganze Neu-China weg, also die Dumping-Lohn-Zone, die die deutsche Wirtschaft im Südosten der EU errichten wollen.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Nicht nur er, auch alle anderen, die ihre Spargroschen (und Schwarz€uro) in der Schweiz haben
[uV]Ephraim Kishon: "Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."
Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'): "Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."
Dr. Gottfried Curio, AfD 2017: „Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“
Zitat von MartiS2 im Beitrag #53Na, höchstens SchwarzFranken. Mit denen konnte man aber auch seine Matratze füllen
Gruß, Martin
Hast recht. Aber die Banken führen auch Fremdwährungskonten, da liegen dann die schwarzen € oder $.
Was mich nur wunderte war, daß die Börsianer bei uns "völlig kalt erwischt" worden wären. Warum eigentlich, zum einen hören die doch normalerweise das Gras wachsen, und dann hat Draghi vor ein paar Tagen doch schon die Druckmaschinen angeworfen, um die Banken des "Euroraumes", sprich der Südländer, unbegrenzt zu unterstützen. Die Schweiz wäre dann unbegrenzter Gläubiger in Euro geworden. Die haben jetzt nur die Reißleine gezogen. Aber wir haben eine Reihe wichtiger Kunden in der Schweiz. Bin mal auf deren Meinung gespannt.
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Was mich nur wunderte war, daß die Börsianer bei uns "völlig kalt erwischt" worden wären. Warum eigentlich, zum einen hören die doch normalerweise das Gras wachsen, und dann hat Draghi vor ein paar Tagen doch schon die Druckmaschinen angeworfen, um die Banken des "Euroraumes", sprich der Südländer, unbegrenzt zu unterstützen. Die Schweiz wäre dann unbegrenzter Gläubiger in Euro geworden. Die haben jetzt nur die Reißleine gezogen.
So ein bisschen wundere ich mich auch, ich hatte schon seit dem Ablauf des Goldreferendums mit der Aufgabe der 1,20 gerechnet. Diese Grenze stand zu sehr unter Stress, und mit über 500 Mrd € war die SNB bis zur Halskrause vollgesogen. Ich hatte zwischenzeitlich mal über Finanzmarktwetten nachgedacht, leider weiß man nie im Voraus, wie die Aktion ablaufen wird (hätte ja nur eine kleine Verschiebung geben können), so habe ich die Finger davon gelassen.
Auf der anderen Seite muss man wissen, dass der Handel heute weitgehend durch Algorithmen bestimmt ist, und die sind meist auf Kernaussagen wichtiger Leute getrimmt. Am 12.1. hatte die SNB noch ein Festhalten an den 1,20 geschworen. Das wird in den Algos als wahr interpretiert.
Zitat von ErichF im Beitrag #54 (...) und dann hat Draghi vor ein paar Tagen doch schon die Druckmaschinen angeworfen, um die Banken des "Euroraumes", sprich der Südländer, unbegrenzt zu unterstützen.
Nein, angeworfen wird erst nächste Woche, deshalb jetzt die Reissleine.
Na ja, die produzieren schon, auf Lager. Ab nächster Woche wird "ausgeliefert" .
Aber vor ein paar Tagen hatte ich noch mit einem Schweizer Banker telefoniert, auch über den damaligen Festkurs, wir waren beide der Meinung, daß wir BEIDE noch die Aufgabe der Bindung erleben werden. Ich muß ihn wieder anrufen und versichern, daß ich keine Insider-Infos verwertet hatte .
Martin, der Rechner-Handel dürfte allerdings nur indirekt eine Auswirkung haben, weil die (meist jüngeren) Händler sich zu sehr darauf verlassen. Ganz so wie die jüngeren Piloten auf den Autopiloten, wenn es mal unorthodox brenzlig wird, sind sie darauf nicht vorbereitet. Bei der SNB haben aber die Chefs die Reißleine gezogen.
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Dr. Gottfried Curio, AfD 2017: „Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“
Der sieht ganz düstere Wolken über der Schweiz aufziehen mit ihrer bösen starken Währung. Kein einziges Wort zu den Ursachen, die ja im Euroraum liegen und zu den Risiken unserer Weichwährung. Ich hab nix anderes erwartet. Gruselig, dass diese Sendung für Millionen Deutsche immer noch das weltliche Evangelium ist.
Zitat von ErichF im Beitrag #57Martin, der Rechner-Handel dürfte allerdings nur indirekt eine Auswirkung haben, weil die (meist jüngeren) Händler sich zu sehr darauf verlassen. Ganz so wie die jüngeren Piloten auf den Autopiloten, wenn es mal unorthodox brenzlig wird, sind sie darauf nicht vorbereitet. Bei der SNB haben aber die Chefs die Reißleine gezogen.
Erich, klar war der Auslöser die SNB. Die unmittelbare Folgewirkung auf die Währungs- und Aktienmärkte und damit sicher auch auf so manchen Versicherer wird überwiegend durch Algorithmen gesteuert. Darüber hinaus gibt es sicher viele, die kredit- und Handelsverträge geschlossen, aber nicht währungsgesichert haben. Die hat es auf dem linken Fuß erwischt.
Ich war mir aber einigermaßen sicher, dass ich DP gratulieren konnte , er geht sicher gern ab und zu in D einkaufen.
Wenn ich ehrlich bin gehe ich ausser bei Lebensmitteln gar nicht einkaufen. Wenn dann mal Kleider dran sind (meist im Urlaub, wo man sich nicht wehren kann), dann maximal ein Laden und nicht länger als 30 Minuten.
Ich hatte mich gewundert, als die SNB diese Bindung beschlossen hatte. Heute sagen sie, das wäre wegen der Exportwirtschaft gewesen. Das halte ich für vorgeschoben. Dann müssen sich die Unternehmen eben anpassen, schliesslich war doch genau das immer die Stärke Mittel- West und Nordeuropäischer Firmen, auf den Markt zu reagieren. Heute heisst es, die Unternehmen hätten sich mittlerweile eingestellt. Das stimmt auch nicht, man hat sich auf den festen Wechselkurs verlassen. Ich denke am Ende ist das alles nur Riskmanagement. Mag sein, der starke Franken macht der Wirtschaft und dem Tourismus zu schaffen. Der Verlust von 1-1.5% Wachstum im Jahr 2015 ist trotzdem immer noch ein geringeres Risiko als auf einem Billionenhaufen von Euros zu sitzen, deren Zukunft unklar ist. Ich bin mir sicher, zum Zeitpunkt der Initiierung der Bindung ging man von einer kurz- oder mittelfristigen Massnahme aus. Nun scheint es (bestenfalls) eine neverending Story zu sein.
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