Lexx schrieb am 01.02.2008 18:20
Fazit: Ich bleibe dabei: Das bedingungslose Grundeinkommen in annehmbarer Höhe ist ohne einen massiven Ausbau der Umverteilungsmaschinerie nicht zu bewerkstelligen.
Ein massiver UMBAU bzw. UMDENKEN bzw. REFORMIEREN (echtes) sind natuerlich noetig. Aber ein massiver AUSBAU der "Umverteilungsmaschinerie" soll ja grad NICHT gemacht werden, sondern das Gegenteil, um ueberfluessige Kosten einzusparen und mehr Freiheit fuer Buerger und Arbeitsmarkt zu schaffen.
Ich weiss nicht genau, warum Dich die einfachen Rechnungen im Rahmen dieses Topics überfordern - vielleicht spielst Du auch nur den Troll.
Selbstverständlich forderst Du implizit einen massiven Ausbau, denn Du postulierst Ausgaben ohne entsprechende Einnahmen zu haben. Du musst also zwangsläufig die Einnahmen erhöhen, um die Ausgaben zu finanzieren. Das nennt sich landläufig "Ausbau".
Nur weil Du das ständig verneinst und nebulös irgendwelche Einsparungen und Reformen in den Raum wirfst - selbstverständlich ohne konkret zu werden und nachdem Dir mehrfach vorgekaut wurde, dass die Kosten gar nicht so hoch sind, dass sie Dein Finanzierungsproblem auch nur annähernd lösen können - kauft Dir das hier noch lange keiner ab.
Werhamster:
Ich habs dir vorgerechnet, dass 400 Mrd. € für das Bürgergeld fehlen (und das war sehr wohlwollend). Mir ist wirklich schleierhaft, wie du da an der Behauptung festhalten kannst, das Bürgergeld sei ohne massiven Ausbau zu machen. ES GEHT NICHT!
Steffen hat es dir mehrfach gesagt, ich habe es mehrfach gesagt: Man kann nicht einfach wild Leistungen streichen und die Einnahmen behalten. Wenn du 8400€/Jahr BG willst, kannst du auch nicht die KV einfach in deren Rahmen einbauen, denn dann sind es keine 8400€/mehr.
SteffenHuber schrieb am 02.02.2008 19:28
Ich weiss nicht genau, warum Dich die einfachen Rechnungen im Rahmen dieses Topics überfordern - vielleicht spielst Du auch nur den Troll.
Das frage ich mich umgekehrt auch manchmal, wenn zb jemand sich daran klammert, es gaebe maximal 20 Mrd "Verwaltungskosten", von denen man angeblich max. 5 Mrd einsparen koennte, waehrend ich mehrfach betone, dass es noch mehr ueberfluessige Buerokratiekosten gaebe (zb mind. ca. 40 Mrd beim AAmt), die man einsparen koennte.
Zitat:
Selbstverständlich forderst Du implizit einen massiven Ausbau, denn Du postulierst Ausgaben ohne entsprechende Einnahmen zu haben. Du musst also zwangsläufig die Einnahmen erhöhen, um die Ausgaben zu finanzieren. Das nennt sich landläufig "Ausbau".
Quark! Ueber 150 Arten von Ausgaben (Leistung plus jeweils eigenstaendiger Buerokratie(kosten)) in moeglichst eine einzige zusammenzufassen, ist eine Vereinfachung und somit ein Umbau und sicher kein Ausbau.
Und selbst, wenn man die Einnahmehoehe erhoeht, ist das kein Ausbau. Und wenn man einfach andere Quellen hernimmt oder gar auch da versucht, die Quellenzahl zu verringern, ist das kein Ausbau, sondern ein Umbau.
Zitat:
Nur weil Du das ständig verneinst und nebulös irgendwelche Einsparungen und Reformen in den Raum wirfst - selbstverständlich ohne konkret zu werden
Ich bin kein Experte, der sich damit staendig beschaeftigt - da kann ich nicht sonderlich konkret werden, sondern les mich halt durch Infos und geb halt mal einen Link als "Argument" an, wie andere das auch machen. Und mind. das Werner-Modell scheint finanzierbar zu sein, denn etwas anderes behaupten nicht mal die hiesigen Foristen, sondern mokieren sich immer nur darueber, dass die Konsumsteuer dann zu hoch werden wuerde.
Und aehnlich ist es auch bei manch anderen Modellen - da funktioniert die Finanzierung schon, nur wird dann die Art der Finanzierung kritisiert oder die angeblichen Nachteile usw.
Zitat:
und nachdem Dir mehrfach vorgekaut wurde, dass die Kosten gar nicht so hoch sind
Dazu siehe oben. Wie schon gesagt, ich spreche von (ueberfluessigen) Buerokratiekosten an sich und nicht von (noetigen) reinen Verwaltungskosten.
Bsp.: Jemanden als Alo registrieren und ihm HIV zu zahlen, ist Verwaltung. Ihn mit Formularen auf seine Gesinnung zu pruefen, seine Wohnung zu kontrollieren, sich dumme Kurse fuer ihn auszudenken, usw. ist keine reine Verwaltung, sondern besagte, imho ueberfluessige Buerokratie.
Zitat:
dass sie Dein Finanzierungsproblem auch nur annähernd lösen können
Hab ich nie behauptet. Nur, weil ich einwerfe, dass man allein beim Wegfall des Arbeitsamtes mehr Mrd. sparen koennte, als die eingeworfenen "max. 5 von max. 20 Mrd" der Gegenseite, behaupte ich ja nicht, dass man allein mit dem einen Wert nun eine komplette Finanzierung gestalten koennte.
Zitat:
kauft Dir das hier noch lange keiner ab.
Ich hab eh nichts zu verkaufen, sondern bin auch nur Interessent auf dem Markt der Buergergeldmodelle (echte, bedingungslose oder BG-Light und andere Augenwischereien) - und da gibt es eben - wie schon gesagt - fuer Laien eine Grenze, was die Tiefen der Finanzierungsthematik betrifft.
Ab da bin ich pers. noch weiter an zb Vor- und Nachteilen, Auswirkungen auf Mensch, Wirtschaft und Gesellschaft, usw. interessiert und andere eben nicht...
Zitat:
Lexx schrieb am 02.02.2008 23:32
Werhamster:
Ich habs dir vorgerechnet, dass 400 Mrd. € für das Bürgergeld fehlen (und das war sehr wohlwollend). Mir ist wirklich schleierhaft, wie du da an der Behauptung festhalten kannst, das Bürgergeld sei ohne massiven Ausbau zu machen. ES GEHT NICHT!
Ich hatte doch gesagt, man kann nicht einfach so mit der Rente ein Drittel aus der Summe wegwedeln. Insofern sind deine 400 Mrd. nicht so schluessig gewesen.
Und ich spreche auch eher von Umbau und nicht Ausbau (s.o.) - insofern lehne ich auch immer diese "ES GEHT NICHT!" ab bzw. glaube dem halt nicht.
Zitat:
Steffen hat es dir mehrfach gesagt, ich habe es mehrfach gesagt: Man kann nicht einfach wild Leistungen streichen und die Einnahmen behalten.
Leistungen sollen nicht wild gestrichen, sondern zusammengefasst werden zu moeglichst einer Leistung - und da flieszen dann eben auch die Einnahmen hin und werden nicht "behalten".
Zitat:
Wenn du 8400€/Jahr BG willst, kannst du auch nicht die KV einfach in deren Rahmen einbauen, denn dann sind es keine 8400€/mehr.
Lexx, nochmal: Ich pers. wuerde KV und BGE trennen in dem Sinne, dass jedem eine "Kopfpauschale" zugesprochen wird, mit der er sich bei einer Kasse seiner Wahl versichern muss. Fuer diese Pauschale muessen die Kassen eine Grundversorgung anbieten. Zusaetzlich koennen sie im Wettbewerb untereinander natuerlich weitere Leistungen anbieten, egal, ob das Zusatzangebot dann mit der Pauschale abgegolten wird oder Zusatzkosten fuer den Versicherten bedeuten (das ist dann halt ne Angebot-und-Nachfrage-Geschichte)...
Ob man nun die Summe fuer die Pauschale aus den gleichen Quellen holt, wie die des BGE oder aus anderen Quellen oder alten Quellen, ist wieder eine andere Frage...
Werhamster: "Ich hatte doch gesagt, man kann nicht einfach so mit der Rente ein Drittel aus der Summe wegwedeln. Insofern sind deine 400 Mrd. nicht so schluessig gewesen.
Und ich spreche auch eher von Umbau und nicht Ausbau (s.o.) - insofern lehne ich auch immer diese "ES GEHT NICHT!" ab bzw. glaube dem halt nicht."
Sachma Werhamster, reicht dein Gedächtnis nur einen halben Beitrag weit?
Lies doch bitte nochmal nach, wie ich die 400 Mrd. € zusammengerechnet habe. Und dann komm mir bitte nicht wieder mit "Argumenten", die ich längst widerlegt habe!
"Leistungen sollen nicht wild gestrichen, sondern zusammengefasst werden zu moeglichst einer Leistung"
Du kannst aber nicht Rente, Krankheitskosten, Beihilfe und Familienzuschläge zu einer Leistung namens Bürgergeld zusammenfassen! Diese bedarfsabhängigen bzw. Versicherungsleistungen können nicht einfach pauschalisiert werden, aber das sollte dir dein Verstand eigenlich selbst sagen!
"Ich pers. wuerde KV und BGE trennen in dem Sinne, dass jedem eine "Kopfpauschale" zugesprochen wird, mit der er sich bei einer Kasse seiner Wahl versichern muss. Fuer diese Pauschale muessen die Kassen eine Grundversorgung anbieten. (...) Ob man nun die Summe fuer die Pauschale aus den gleichen Quellen holt, wie die des BGE oder aus anderen Quellen oder alten Quellen, ist wieder eine andere Frage...
Genau das ist hier aber die Gretchenfrage!
1. Möglichkeit: Die KV-Beiträge werden in Steuern umgewandelt und jeder muss die Kopfpauschale zahlen. Dann wäre der Teil des Bugets für das Bürgergeld aquiriert. ABER das geht einerseits mit einer Kürzung des Bürgergeldes einher und man hat Steffens "Leistung streichen - Beiträge bleiben"
2. Möglichkeit: Die Kopfpauschale wird den Bürgern "zugeteilt" und die KV-Beiträge in Steuern umgewandelt. Auch dann hätte man dieses Budget für das Bürgergeld aquiriert, aber gleichzeitig steigt dessen Finanzbedarf weiter an, da zusätzlich zu den 800€ im Monat sowas um die 100 € für die Kopfpauschale finanziert werden muss.
Wenn 8400€ Bürgergeld wirklich 8400€ NETTO bedeutet, dann fällt die erste Möglichkeit aus! Bei der zweiten Möglichkeit muss man den zusätzlichen Bedarf von dem höheren Budget abziehen:
KV-Beiträge einkassiert: +147 Mrd. €
Kopfpauschale bezahlen: -98,4 Mrd. €
_______________________________
+50 Mrd €
Damit wären wir bei sehr wohlwollend 450 Mrd. €
Das können wir gerne auch noch für die Rente durchkauen, wenn du willst....
Lexx schrieb am 03.02.2008 19:09
Werhamster: "Ich hatte doch gesagt, man kann nicht einfach so mit der Rente ein Drittel aus der Summe wegwedeln. Insofern sind deine 400 Mrd. nicht so schluessig gewesen.
Sachma
Ja, habe ich - und ich bleib dabei, dass man nicht einfach ein Drittel wegwedeln kann.
Das sind eben zwei verschiedene Ansichten - deshalb muss man sich ja nicht streiten.
Zitat:
"Leistungen sollen nicht wild gestrichen, sondern zusammengefasst werden zu moeglichst einer Leistung"
Du kannst aber nicht Rente, Krankheitskosten, Beihilfe und Familienzuschläge zu einer Leistung namens Bürgergeld zusammenfassen! Diese bedarfsabhängigen bzw. Versicherungsleistungen können nicht einfach pauschalisiert werden, aber das sollte dir dein Verstand eigenlich selbst sagen!
Aehm... die Zuschlaege hattest du doch selbst als recht gering eingestuft...
Beihilfe/Krankheitskosten - das hatten wir doch auch schon durchgekaut - siehe dort...
Rente... natuerlich kann die umgewandelt werden. In der Politik wird seit Jahren ohne Zusammenhang zu Buergergeld&Co darueber gesprochen, eine Art Grundrente einzufuehren und den Rest zu privatisieren (Riester ist doch im Prinzip auch nichts anderes)... und wenn du Probleme damit hast, dass man beim BGE die armen Rentner "mit 800,- verrotten liesze", dann wein schon jetzt, wo Millionen damit auskommen muessen oder gar weniger haben und Zuschuesse bekommen muessen. Pflege ist dann noch ein weiteres/anderes Problem.
Zitat:
"Ich pers. wuerde KV und BGE trennen in dem Sinne, dass jedem eine "Kopfpauschale" zugesprochen wird, mit der er sich bei einer Kasse seiner Wahl versichern muss. Fuer diese Pauschale muessen die Kassen eine Grundversorgung anbieten. (...) Ob man nun die Summe fuer die Pauschale aus den gleichen Quellen holt, wie die des BGE oder aus anderen Quellen oder alten Quellen, ist wieder eine andere Frage...
...
2. Möglichkeit: Die Kopfpauschale wird den Bürgern "zugeteilt"
Sagte ich doch da oben.
Zitat:
und die KV-Beiträge in Steuern umgewandelt.
Davon ging ich eh aus, weil es ja auch um die Entlastung der Arbeit ging (zumindest waere das ein fuer den Arbeitsmarkt begrueszenswerter Teil eines BGE-Modells).
wh
Btw, wie ich schon sagte, interessiert mich nicht nur die Finanzierung, sondern das Thema an sich. Welche Auswirkungen und Folgen so ein (echtes!) BGE haette - positiv oder negativ - und auf was genau in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik. Welche Kettenreaktionen dadurch entstehen koennen, usw. Wenns dann beim Diskussionsteil Finanzierung mal klemmt, sollte man sich da imho nicht zu sehr festbeiszen. Und fehlts halt an ein paar Mrd, kann man hier und dort ein wenig mehr einnehmen und/oder etwas weniger ausgeben. Es gibt ausreichend ueberfluessige Ausgaben, mit denen man ein imho wichtigeres BGE finanzieren koennte.
Aber wie ich schon sagte: Wer ein BGE eh schon aus ideologischen, politischen, religioesen, etc. Gruenden ablehnt, wird natuerlich nur schnell und schlicht vorrechnen, dass es wegen einer Luecke nicht finanzierbar ist, sich keine Muehe machen, Finanzierungsalternativen zu ueberlegen und fertig.
Anonymer User schrieb am 04.02.2008 11:09
und wenn du Probleme damit hast, dass man beim BGE die armen Rentner "mit 800,- verrotten liesze", dann wein schon jetzt, wo Millionen damit auskommen muessen oder gar weniger haben und Zuschuesse bekommen muessen.
Abgesehen davon, dass die RV heute immer noch ein leistungsbezogenes System ist und diejenigen, die weniger als 800 EUR kriegen, auch weniger "eingezahlt" haben...
Kommen wir mal zu den Zuschüssen: ich habe gerade mal bei der statistischen Abteilung der RV nachgesehen. Was schätzt Du, gemittelt über alle Rentenempfänger, wieviel % des Rentnereinkommens diese staatlichen Zuschüsse ausmachen?
Mir scheint, dass Deine Einschätzung zum durchschnittlichen Rentnereinkommen genauso falsch ist wie zu den restlichen Finanzierungsfragen.
F-W schrieb am 01.02.2008 17:47
Es bleibt dabei: Das Unternehmen zahlt im Endeffekt keine MwSt.
FW
Mir ist nicht genau klar, was du da meinst. Zahlt deiner Meinung nach der Kunde die MwSt? ABFÜHREN muss die MwSt das verkaufende Unternehmen. Wer die ökonomische Last der MwSt trägt, hängt von der Elastizität von Angebot und Nachfrage ab.
Aber das es für den Staat positive MwSt-Einnahmen gibt, wirst du ja wohl nicht bezweifeln.
MfG Frank
Anonymer User schrieb am 04.02.2008 11:09
Btw, wie ich schon sagte, interessiert mich nicht nur die Finanzierung, sondern das Thema an sich.
Welche Auswirkungen und Folgen so ein (echtes!) BGE haette - positiv oder negativ - und auf was Wenns dann beim Diskussionsteil Finanzierung mal klemmt, sollte man sich da imho nicht zu sehr festbeiszen.
OK, dann lassen wir die Finanzierung mal gedanklich weg und fragen uns nur: was soll eine pauschale Grundfinanzierung eigentlich bringen? Für die wirklich vom Leben gestraften ist es zu wenig und für die Erfolgreichen und Reichen zu viel (weil die andereweitige Einnahmen haben).
Also wird es nur eine ganz schmale Gruppe geben, für die das BGE "genau richtig" wäre.
Das ist ein LOGISCHES Problem, kein Finanzierungsproblem: PAUSCHALE Leistungen treffen INDIVIDUELLE Bedürfnisse nicht.
Weil selbst Marx und Engels dieses Problem erkannt haben, haben sie als "Ausweg" den "neuen Menschen", also Mensch 2.0 (Ausführung: EndMaxSoz) entwickelt. Da holt sich dann jeder so viel wie er braucht - aber eben auch nicht mehr.
Die Neo-Kommunisten (also Grüne, SPD und so weiter) schlagen als "Lösung" dann vor, dass man die pauschale Grundleistung einfach so weit anhebt, bis wirklich JEDER damit seine Grundbedürfnisse befriedigen könnte. Aber auch dieser Vorschlag hat zwei Lücken:
- Was die "Grundbedürfnisse" sind, ist kein Naturgesetz. Jeder hat da andere Vorstellungen. Zählt Zahnersatz dazu? Man kann auch ohne Zähne leben (ja, das kann man tatsächlich).
- Das Gerechtigkeitsempfinden der Bürger wird trotz allem verletzt sein, wenn der Millionär von nebenan die gleichen 5000 Euro Bürgergeld pro Monat bekommt wie man selbst.
Ich habe über die Finanzierung kein Wort verloren und es trotzdem ad absurdum geführt. Es gibt genau zwei Gruppen in Deutschland, die ein Bürgergeld wollen:
1. Die realitätsabstinenten NeoKommies, die einfach nicht akzeptieren können, dass man Gerechtigkeit nicht per sozialistischem Manifest zwangsverordnen kann
2. Die feigen Politiker, die nicht zugeben wollen, dass das bisherige System zusammenbricht und über ein Bürgergeld in Wahrhheit die Gesamtsumme der Sozialleistungen KÜRZEN wollen.
Weil selbst Marx und Engels dieses Problem erkannt haben, haben sie als "Ausweg" den "neuen Menschen", also Mensch 2.0 (Ausführung: EndMaxSoz) entwickelt. Da holt sich dann jeder so viel wie er braucht - aber eben auch nicht mehr.
Die Neo-Kommunisten (also Grüne, SPD und so weiter) schlagen als "Lösung" dann vor, dass man die pauschale Grundleistung einfach so weit anhebt, bis wirklich JEDER damit seine Grundbedürfnisse befriedigen könnte. Aber auch dieser Vorschlag hat zwei Lücken:
- Was die "Grundbedürfnisse" sind, ist kein Naturgesetz. Jeder hat da andere Vorstellungen. Zählt Zahnersatz dazu? Man kann auch ohne Zähne leben (ja, das kann man tatsächlich).
MfG Frank
Im Marxismus gibt es erstaunlicherweise keine Gerechtigkeit.
Der Grund ist einfach: Man braucht sie nicht mehr!
Es geht um die Herstelung eines Überflusszustandes, in dem jeder nur noch zuzugreifen braucht.
Das ist der universelle Nulltarif.
Frank, Du hast das als alter Marxist richtig erkannt: Der Mensch 2.0.
Das beinhaltet auch die Arbeitszeit.
Die Produktion des Überflusses soll dazu nur noch so wenig Arbeitszeit beanspruchen, dass man auch hier auf eine "gerechte" Verteilung verzichten kann.
Also das marxistische Paradies.
Warum halten wir uns mit diesen komischen Grundeinkommen auf?
PS: Ja, klar, ohne Zähne kann man leben.
Braucht allerdings einen Pürierstab.
Werhamster:
Dich interessieren die Folgen an sich - die Finanzierungsfrage ist wohl die wichtigste Frage, die mit dem BürgerGELD zusammenhängt. Das ganze Thema ist eine Umverteilung von Geld, es geht um nichts anderes als Geld und deswegen ist die Geldfrage das A und O bei dem ganzen.
Man kann nicht einfach wild Geld in der Gegend herum verteilen und sagen "das kommt schon irgendwie zusammen". Genau das tut es nämlich nicht, wie ich mit meiner Berechnung gezeigt zu haben behaupte.
Wenn du anderer Meinung bist, dann ist der richtige Ansetzpunkt für Kritik meine Rechnung - und zwar konkret und mit zahlen und nicht mit "ich bleib dabei"
Mir ist nicht genau klar, was du da meinst. Zahlt deiner Meinung nach der Kunde die MwSt? ABFÜHREN muss die MwSt das verkaufende Unternehmen.
Korrekt. Nach dem ganzen Steuer-abführen und Vorsteuer-Erstattung Hin- und Her zahlt der private Endkunde die gesamte Mehrwertsteuer (und ein paar Unternehmen, deren Leistungen nicht mit MwSt. belastet werden und die im Gegenzug keinen Vorsteuerabzug haben wie die Banken oder Wohnungsbauunternehmen).
Wirtschaftlich, würde ich auf den ersten Blick sagen, trägt allein der private Endkunde die MwSt., da sie alle Produkte gleichermassen belastet und somit wettbewerbsneutral ist.
Zitat:
Frank2000 schrieb am 04.02.2008 13:15
Aber das es für den Staat positive MwSt-Einnahmen gibt, wirst du ja wohl nicht bezweifeln.
MfG Frank
"Wirtschaftlich, würde ich auf den ersten Blick sagen, trägt allein der private Endkunde die MwSt.,"
Na, die Aussage hat aber irgendwie Null-Gehalt.
Denn wirtschaftlich gesehen trägt der private Endkunde alle Kosten, den Gewinn und auch die MwSt.
Und wenn der sich die Ware wegen zu hoher MwSt. nicht leisten kann, geht entweder der Gewinn runter oder der Umsatz. was letzlich auch am Gewinn knabbert.
Denn am Ende bemisst sich der erzielbare Erlös nicht nur an der Konkurrenz, die den gleichen Mehrwertsteuersatz schultern muss, sondern vor allem auch am Leistungsvermögen oder Leistungswillen der (potentiellen) Kunden.
Aus Sicht des Endkunden ist eine MwSt eine Preiserhöhung wie jede andere auch. Wenn der Kunde klaglos die Gesamtlast der MwSt schultern würde, dann würde er genauso klaglos eine beliebige andere Preiserhöhung schultern. Da dem aber nicht so ist, schlucken die Kunden auch nicht einfach so die MwSt.
Die Last wird von allen Marktteilnehmern getragen - also auch den Unternehmen.
MfG Frank
na dann ziehe ich meinen ersten Blick zurück und überlasse euch die Diskussion. Die eigentliche Frage, wie die MwSt. technisch funktioniert war ja beantwortet.