Zitat von DP im Beitrag #120Ja richtig, jetzt hast du unsere Schwachstelle Martin. Schachmatt. Die Kinder auf der Ferieninsel in Norwegen hätten einfach alle eine Knarre oder mindestens ein Sturmgewehr bei sich haben müssen, dann wäre das alles nicht passiert. Bravo.
DP,
wenn ich mich richtig erinnere gab es dort sogar so etwas wie einen Wachposten, vermutlich aber mehr als Alibifunktion. Wir sind im Vergleich zu manch anderen Ländern paradiesische Zustände gewohnt und leben in der naiven Vorstellung, dass man Waffen per Order di Mufti aus der Welt schaffen kann (so kleine waffenlose Biotope). Ich denke, wir werden uns aber darauf einstellen müssen, dass es nicht nur Psychopathen gibt, die in den Nachrichten ihre Blaupause gefunden haben, sondern wir müssen uns auch darauf einstellen, dass Privatleute als Geiseln für politische Zwecke benutzt werden (nicht nur in Israel, auch in Nordirland gab es schon diese Art Terror).
Das ist vielleicht nicht akut, aber ich bin vor 2008 auch nicht für ganz voll genommen worden, wenn ich bei Finanzprodukten nach dem Risiko eines Ausfalls eines Bankhauses gefragt hatte.
das ist legitim. In einer Risikoanalyse würde man versuchen, diese Annahmen mit Wahrscheinlichkeiten zu unterfüttern. Und da würde der Streitpunkt sich daran entzünden, wie viel Schaden (Verletzungen oder Tod) der Privatbesitz von Schusswaffen verhindert hat. Dafür gibt es weniger Daten, als für Fälle, in denen jemand Schusswaffen für verbrecherische Zwecke benutzt hat. Das ist wie mit dem Einbau eines Antiblockiersystems: Es gibt keine Zahlen, wie oft es Leben gerettet hat, trotzdem ist es Sicherheitsstandard.
Ok, schauen wir uns die Schweiz an: Da sind die Zahlen für Wohnungseinbrüche (die ja durch die vorhandenen Gewehre besonders geschützt sein müssten) in der Schweiz (761 Einbrüche/100000 Einwohner) fast doppelt so hoch wie in Deutschland (480). Da gib es sicher auch andere Effekte, aber eine Abschreckung durch vorhandene Waffen kann man da wohl kaum draus ableiten.
Zitat von MartiS2 im Beitrag #116 Nicht notwendigerweise. Du hast ja erklärt, dass Du eine andere Strategie hast, Dich und Deine Angehörigen zu schützen. Ich habe in etwa verstanden, das Du wegzulaufen versuchst, Dich auf die Polizei verlässt, und vielleicht auf das Kalkül, dass in der Regel jemand nicht auf Morden, sondern auf irgendwelche materiellen Vorteile aus ist: Du händigst eben den ganzen Schmuck aus.
Nun, ich habe eine Strategie, die bisher gut funktioniert. Ich wohne in einer Umgebung, wo es keine Schiessereien gibt und habe mein Haus durchgehend mit WK2 Fenstern/Türen gesichert. Deine Strategie bisher besteht anscheinend darin, um die fehlende Erlaubnis zum Waffenbesitzen zu jammern und Deine Frau hat sich nach Pfefferspray in einem Waffenladen erkundigt. Wenn das eine Strategie sein soll....
Zitat von MartiS2 im Beitrag #116 Meine These ist aber, dass mit der Öffnung von Grenzen, veilleicht zunehmend politisch motivierten spektakulären Aktionen unsere Welt nicht mehr die von vor zwanzig Jahren ist.
Ja, da hast Du tatsächlich recht, da hat sich was getan. Die Kriminalitätszahlen seit 1992 in Deutschland sind rückläufig von 6,5 Mio Straftaten auf 5,5 Mio Straftaten. Sicher zu viel, aber das Szenario, was Du hier suggerierst ist schlicht falsch.
Zitat Nun, nach meiner Erinnerung hat er auf der Ferieninsel keine Bombe benutzt.
Dort nicht, aber an anderer Stelle - und dummerweise und seltsamerweise hat ihn das Schusswaffenverbot nicht davon abgehalten - weshalb die Theorie, solche Taten würde man mit Schusswaffenverboten verhindern, verpufft ;)
Zitat Ja richtig, jetzt hast du unsere Schwachstelle Martin. Schachmatt. Die Kinder auf der Ferieninsel in Norwegen hätten einfach alle eine Knarre oder mindestens ein Sturmgewehr bei sich haben müssen, dann wäre das alles nicht passiert. Bravo.
Ein bewaffneter Aufpasser o.ä. wäre ggf. nicht verkehrt gewesen.
Zitat von Kater im Beitrag #122Ok, schauen wir uns die Schweiz an: Da sind die Zahlen für Wohnungseinbrüche (die ja durch die vorhandenen Gewehre besonders geschützt sein müssten) in der Schweiz (761 Einbrüche/100000 Einwohner) fast doppelt so hoch wie in Deutschland (480). Da gib es sicher auch andere Effekte, aber eine Abschreckung durch vorhandene Waffen kann man da wohl kaum draus ableiten.
Kater, das Szenario Wohnungseinbruch stammt von Dir, ich habe das nicht angeführt. Ich glaube nicht, dass eine Waffe im Haus schützt, wenn niemand zuhause ist.
Zitat Deine Strategie bisher besteht anscheinend darin, um die fehlende Erlaubnis zum Waffenbesitzen zu jammern und Deine Frau hat sich nach Pfefferspray in einem Waffenladen erkundigt. Wenn das eine Strategie sein soll....
Meine aktuelle Strategie besteht darin, abends in der Regel zuhause zu bleiben, keine öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen oder nur dorthin zu gehen, wo ich unmittelbar vor dem Haus parken kann (Diese Strategie hatte ich auch in Rio de Janeiro - allerdings sind die Häuser hier noch nicht umzäunt). Da meine Frau aber ab und zu abends Elternbeiratsversammlungen gehen will, hat sie sich das Spray gekauft. Ich habe ihr empfohlen, den Vorsitz abzugeben und zuhause zu bleiben.
Zitat Ja, da hast Du tatsächlich recht, da hat sich was getan. Die Kriminalitätszahlen seit 1992 in Deutschland sind rückläufig von 6,5 Mio Straftaten auf 5,5 Mio Straftaten. Sicher zu viel, aber das Szenario, was Du hier suggerierst ist schlicht falsch.
Ich lese keine Statistiken, sondern die Zeitung, wenn ich nicht gerade selbst Zeuge bin. An Statistiken bin ich selbst genügend beteiligt um ihnen einen allzu großen Wert beizumessen.
wenn ich mich richtig erinnere gab es dort sogar so etwas wie einen Wachposten, vermutlich aber mehr als Alibifunktion. Wir sind im Vergleich zu manch anderen Ländern paradiesische Zustände gewohnt und leben in der naiven Vorstellung, dass man Waffen per Order di Mufti aus der Welt schaffen kann (so kleine waffenlose Biotope). Ich denke, wir werden uns aber darauf einstellen müssen, dass es nicht nur Psychopathen gibt, die in den Nachrichten ihre Blaupause gefunden haben, sondern wir müssen uns auch darauf einstellen, dass Privatleute als Geiseln für politische Zwecke benutzt werden (nicht nur in Israel, auch in Nordirland gab es schon diese Art Terror).
Das ist vielleicht nicht akut, aber ich bin vor 2008 auch nicht für ganz voll genommen worden, wenn ich bei Finanzprodukten nach dem Risiko eines Ausfalls eines Bankhauses gefragt hatte.
Gruß, Martin
Das klingt als wolltest du mir etwas verkaufen.
Ich für meinen Teil verzichte auf visionäre Voraussichten und beschränke mich auf das praktische; solange es keine Gefahren gibt muss auch nicht aufgerüstet werden. Das begrenzt nicht nur die Möglichkeiten der hiesigen Psychos es ist auch deutlich günstiger.
Zitat Deine Strategie bisher besteht anscheinend darin, um die fehlende Erlaubnis zum Waffenbesitzen zu jammern und Deine Frau hat sich nach Pfefferspray in einem Waffenladen erkundigt. Wenn das eine Strategie sein soll....
Meine aktuelle Strategie besteht darin, abends in der Regel zuhause zu bleiben, keine öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen oder nur dorthin zu gehen, wo ich unmittelbar vor dem Haus parken kann (Diese Strategie hatte ich auch in Rio de Janeiro - allerdings sind die Häuser hier noch nicht umzäunt). Da meine Frau aber ab und zu abends Elternbeiratsversammlungen gehen will, hat sie sich das Spray gekauft. Ich habe ihr empfohlen, den Vorsitz abzugeben und zuhause zu bleiben.
Zitat Ja, da hast Du tatsächlich recht, da hat sich was getan. Die Kriminalitätszahlen seit 1992 in Deutschland sind rückläufig von 6,5 Mio Straftaten auf 5,5 Mio Straftaten. Sicher zu viel, aber das Szenario, was Du hier suggerierst ist schlicht falsch.
Ich lese keine Statistiken, sondern die Zeitung, wenn ich nicht gerade selbst Zeuge bin. An Statistiken bin ich selbst genügend beteiligt um ihnen einen allzu großen Wert beizumessen.
Gruß, Martin
Da gibt es jetzt nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder Du wohnst wirklich in einer üblen Gegend, dann solltest Du umziehen. Oder Du solltest mal zum Psychiater gehen. Oder Du liest die falschen Zeitungen.
Hier im Dorf kenne ich jedenfalls niemanden, der auch nur ansatzweise Angst hätte, Abends rauszugehen, im Gegenteil gehen selbst alte Damen völlig angstfrei noch spätabends mit Ihren Hunden raus. Und wir reden hier eher von der Sorte Schosshund, der Schutzeffekt ist vernachlässigbar.
Und das es ausgerechnet im ordentlichen Schwabenländle (im Vergleich zum Rheinland!!) keinen Ort geben soll, wo man auf die Strasse gehen kann, kannst Du keinem ernsthaft erzählen.
Da gibt es jetzt nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder Du wohnst wirklich in einer üblen Gegend, dann solltest Du umziehen. Oder Du solltest mal zum Psychiater gehen. Oder Du liest die falschen Zeitungen.
Kater,
nun ja, meine Geschwister wohnen auch auf dem Dorf, da geht es vergleichsweise geruhsam zu.
Ich hatte im Haus selbst einen Einbruch, die Frontseite des Hauses gegenüber wurde via Mülleimer abgefackelt, im Nachbarhaus sind schwarz vermummte Männer eingestiegen, die alarmierte Polizei hat dann festgestellt, dass es die BKA war (hatte aber ihre Gründe), im weiteren Nachbarhaus gab es eine Schießerei, der Bäcker eins weiter wurde überfallen, ich habe die Polizei angerufen, nachdem eine Frau in der Nachbarschaft Minuten wie am Spieß geschrien hat, die Stadt hat in nicht weiter Nachbarschaft einen Nachtclub zugelassen, ich habe die ganze Nacht die Kundschaft vor dem Haus, ja ein Psychiater könnte mir sicher einreden, dass das alles Illusionen sind . Den Radius ein klein bisschen weiter gezogen haben wir dann Messerstechereien, auch mal mit letalem Ausgang. Ich bin bei Nacht bei bestimmten Anlässen auch schon mal hinter das Haus gegangen, habe mich dann halt behelfsmäßig 'bewaffnet'.
Das Wohnungsangbot hier ist so bescheiden, aber teuer, dass befreundete Ärzte und Geschäftsführer auch mit ganz gutem Einkommen seit Jahren erfolglos suchen. Man muss sich halt mit der Realität arrangieren.
Zitat dann solltest Du umziehen. Oder Du solltest mal zum Psychiater gehen. Oder Du liest die falschen Zeitungen.
Klar, alle bekloppt... oder sollen halt flüchten... oder die Zeitung wechseln (als ob da jeder Vorfall drinstünde)... aber bloß keine Selbstverteidigung... nicht mal die Kids zum Judo schicken... stattdessen ganz pazifistisch-korrekt zu Boden schauen... freiwillig alle Wertsachen überreichen... bereitwillig bücken... Friede, Freude und Eierkuchen verteilen...
Zitat von Kater im Beitrag #128Und das es ausgerechnet im ordentlichen Schwabenländle (im Vergleich zum Rheinland!!) keinen Ort geben soll, wo man auf die Strasse gehen kann, kannst Du keinem ernsthaft erzählen.
Zitat von Kater im Beitrag #128Und das es ausgerechnet im ordentlichen Schwabenländle (im Vergleich zum Rheinland!!) keinen Ort geben soll, wo man auf die Strasse gehen kann, kannst Du keinem ernsthaft erzählen.
Ich will das jetzt nicht abwerten, aber das widerspricht Deiner Aussage, dass die Verbrecher alle Schusswaffen haben. Wenn selbst bei so einer Aktion, bei der ja anscheinend bewusst jemand getötet oder schwer verletzt werden sollte, diese Gruppen keine Schusswaffen einsetzen, scheint das mit der restriktiven Schusswaffengesetzgebung durchaus zu wirken. Was den Schaden ja nicht unerheblich reduziert, gerade für aussenstehende.
Wobei ich Dir durchaus Recht gebe, dass wenn der Staat den Bürgern den Besitz von Waffen verbietet, er entsprechende Sicherheit gewährleisten muss. Hier sah das vor ein paar Monaten so aus, dass nachdem ein Nachbar wegen eines verdächtigen Geräusches die Polizei angerufen hat, die glatt nach eine halben Stunde angetanzt kamen. Dann aber mit einer ganzen Gruppe vermumter SEK Beamten und Hund. Dummerweise haben die dann um 5 Uhr morgens dann das falsche Haus gestürmt. die Bewohner haben fast einen Herzinfarkt bekommen. Ein Einbruch hatte allerdings nicht stattgefunden. Ein Streifenwagen mit zwei Dorfpolizisten hätte es da wohl auch getan, aber die Wache im Nachbardorf ist nur noch tagsüber besetzt. Die hätten dann vielleicht erstmal mit dem Nachbarn, der angerufen hatte, geklärt, was eigentlich los war.
Gruss Kater PS: Ich hatte nicht geschrieben, dass es im ganzen Schwabenländle ruhig ist, ich hatte lediglich geschrieben, dass es dort nicht keine ruhigen Ecken gibt. Wenn nicht im Schwabenländle, wo dann ?
Zitat von Kater im Beitrag #132PS: Ich hatte nicht geschrieben, dass es im ganzen Schwabenländle ruhig ist, ich hatte lediglich geschrieben, dass es dort nicht keine ruhigen Ecken gibt. Wenn nicht im Schwabenländle, wo dann ?
Kater,
weil das Schwabenländle höchstens auf den Dörfern noch ein Schwabenländle ist. Und weil es öffentliche Diskussionen gibt, die für Ganoven einladend wirken http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt...231838c800.html Und letztlich gehen Ganoven dorthin, wo etwas zu holen ist.
Interessant eure Konversation. Wenn ich die letzten Beiträge zusammenfassen dürfte; Da der Polizei öfter der Sprit ausgeht oder sonst nicht verfügbar ist muss sich der Bürger bewaffnen. Wenn er dann draussen ein verdächtiges Geräusch hört muss er nicht warten bis das SEK in Vollmontur kommt sondern kann die Sache selber regeln. Falls es ein Ganove ist, der natürlich auch aufgerüstet hat, gibt es erstmal einen längeren Schusswechsel. Den aber der Bürger gewinnt, weil jetzt Tante Hedwig und Onkel Herbert vom Nachbargebäude mit der Pumpgun um die Ecke kommen, die es am Kiosk als Abo Geschenk für die Stuttgarter Nachrichten gab. Fall es kein Ganove war sondern Tante Hedwig beim Gassi gehen freuen wir uns alle über die eingesparten Rentengelder.
nein die Sache wird folgende sein: Der Staat reglementiert Waffenbesitz so weit, dass der Durchschnittsbürger legal keine haben kann. Der eine oder andere Durchschnittsbürger bewaffnet sich dann eben illegal. Er weiß, dass er eine solche Waffe nur im äußersten Notfall einsetzen kann, um vor größeren strafrechtlichen Folgen geschützt zu sein. Diese wiederum wird er dann halt in Kauf nehmen, wenn er der Überzeugung ist, damit sein Leben oder seine Gesundheit gerettet zu haben. Das ist dann die persönliche Kosten/Nutzen Abwägung.