Zitat von Kater Einerseits gehen alle die auf die Strassen, die was verlieren. Die anderen gehen nicht auf die Strassen, die sieht man nicht.
Beiden Gruppen wird aber wohl klar sein, dass sie ohne dem Hilfspaket noch weit mehr verlieren werden.
Im Schweizer Radio hiess es heute, etwa 50% der Griechen lehnen das Hilfspaket ab aber 75% wollen den Euro behalten. Jetzt muss man nur noch das eine mit dem anderen verknüpfen.
Zitat dass viele Leute vor allem auf die Strasse gehen, weil es eben nicht die Schuldigen trifft. Korrupte Politiker sind von allen Massnahmen ausgenommen, auf der Ebene wird gegen die wirklich grosse Korruption und Verschwendung nicht vorgegangen
Das mag schon stimmen, aber zum Beispiel die Hunderttausenden, die dort in sinnlos aufgeblasenen Behörden sitzen, im Prinzip kleine Leute, sind auch ein großer Teil des Problems. Auch Korruption betrifft nicht nur Spitzenpolitiker, sondern setzt sich fort bis in die kleinsten Amtsstuben.
Liegt wohl in der Natur des Menschen, immer auf die anderen zu zeigen.
Das Problem ist nicht (nur), dass es alle betrifft, das Problem ist, dass es nur bei den Kleinen bekämpft wird während man die Grossen nach wie vor laufen lässt.
Im Schweizer Radio hiess es heute, etwa 50% der Griechen lehnen das Hilfspaket ab aber 75% wollen den Euro behalten. Jetzt muss man nur noch das eine mit dem anderen verknüpfen.
Genau das werden die Griechen waehlen. Verknuepfen??? Du unterschatzest die Kreativitaet der Griechen gewaltig.
Gestern/Heute Papanderou (ein Amerika (Minnsota) geborener Sozi- Grieche ist, kein Amerikaner, immer ein Grieche) ) gesehen, der so Poker spielen kann, dass er die die Merkel/(Sarkozy) "Zentralmacht" wie gebluffte Poker-A*********** aussehen laesst?
Zitat von KaterDas Problem ist nicht (nur), dass es alle betrifft, das Problem ist, dass es nur bei den Kleinen bekämpft wird während man die Grossen nach wie vor laufen lässt.
Gruss Kater
Ob das so stimmt weiss zwar keiner, klingt aber immer gut.
Zitat von Gerd Gestern/Heute Papanderou (ein Amerika (Minnsota) geborener Sozi- Grieche ist, kein Amerikaner, immer ein Grieche) ) gesehen, der so Poker spielen kann, dass er die die Merkel/(Sarkozy) "Zentralmacht" wie gebluffte Poker-A*********** aussehen laesst?
Nun hat "Minnisot-andreou" aber ziemlich gekuscht, das Referendum statt Januar auf den 4. Dezember verlegt und die "Zentralmacht" hat auch schon deren Inhalt vorgegeben: "Will Griechenland in der Eurozone verbleiben, Ja oder Nein" (Merkel), das Votum also inhaltlich komplett gekippt.
Nun muss Papandreou das erstmal seiner Regierung und seiner Partei verkaufen und dann seinem Volk. Aber er ist ja ein erfahrener Bluffer...
Well, ja, der Papa scheint das nun politisch nicht zu ueberleben. Allerdings ist die Frage, was ist das Endgame bei diesem Euro-Poker.
Mir wird das Endgame immer unklarer. Eine nach der anderen Euro Regierung ueber die Klinge springen zu lassen, so dass zuletzt nur noch die Zentralmacht Merkel/(Sarkozy) aufrecht da steht, kann doch nicht das Ziel sein. Oder?
Sarkozy in Klammern, weil der das doch auch nicht mehr lange politisch macht. Der wird naechstes Jahr abgewaehlt. Dann steht nur noch die Merkel aufrecht da, ach ja, und der Jean-Claude Juncker.
Nun, auch wenn das Referendum richtig war und ist hat sich Euro-Papa seinen bevorstehenden Abgang mit seinem Alleingang selbst zuzuschreiben. Dies kann man schwerlich der Merkel anlasten.
Und mal ehrlich, wenn wir jetzt schon wüssten, wie das Endgame aussieht, wer die Wahlen 2012 in den US und 2013 in D gewinnt, wer 2012 die Champions League und wer den Super Bowl gewinnt, dann wärs ja langweilig.
Solange müssen wir uns mit kurzfristigen Spekulationen über die Runden retten; Papa Minneapolis macht einen Abgang, das Referendum wird gestoppt, die Griechen werden gerettet, 2012 gewinnt wieder Obama, weil seine Konkurrenten besoffen sind oder Mitarbeiterinnen begrapschen und Bayern gewinnt die Champions League.
DP: Es ist ja die zweite Regierung, die ueber die Klingen gesprungen ist. Die erste war die slowakische. Es stehen noch an: Zapatero, Berluscony.. Das wird zum Habit. Koennte man nicht gleich Grossdeutschland ausrufen, vielleicht mit Zweitsprache franzoesisch, um die Franzosen ein bisschen bauchzupinseln. Im Suedbadischen ist Franzoesisch sowieso schon die erste Fremdsprache in den Gymnasien und Realschulen. Dann waere dieses ganze Drama doch nicht noetig. Man wuesste, wer der Boss ist, und damit basta. Und zumindest der Euro Raum haette eine Telephon Nummer. Die fehlende EU Telephon Nummer hat ja schon Kissinger in seiner Zeit bemaengelt. Gerd
Zitat von GerdDP: Es ist ja die zweite Regierung, die ueber die Klingen gesprungen ist. Die erste war die slowakische. Es stehen noch an: Zapatero, Berluscony.. Das wird zum Habit. Koennte man nicht gleich Grossdeutschland ausrufen, vielleicht mit Zweitsprache franzoesisch, um die Franzosen ein bisschen bauchzupinseln. Im Suedbadischen ist Franzoesisch sowieso schon die erste Fremdsprache in den Gymnasien und Realschulen. Dann waere dieses ganze Drama doch nicht noetig. Man wuesste, wer der Boss ist, und damit basta. Und zumindest der Euro Raum haette eine Telephon Nummer. Die fehlende EU Telephon Nummer hat ja schon Kissinger in seiner Zeit bemaengelt. Gerd
Sicher wäre das einfacher und zeitsparender. Unglücklicherweise ist den Eingeborenen deutsch als Amtssprache nur schwer zu vermitteln, sonst hätte mans schon längst durchgesetzt. Und dass sich Angela Probleme aus Katalanien oder Siebenbürgen aufhalsen will, da hätte ich meine Zweifel.
Die Probleme in den Ländern hängen ja nicht wirklich mit der EU oder dem Euro zusammen. Sie kommen nur jetzt ans Tageslicht. Wenn die Regierung Berlusconi zerbricht dann an den systemischen Problemen der Italiener. Und wer wie die Griechen das halbe Land im Staatsapparat durchfüttert ohne konsequent Steuern einzunehmen muss weder über die EU, Merkel oder Edmund Stoiber klagen, auch wenn es hier berechtigte Gründe gäbe, dieser Schlamassel ist hausgemacht.
Ich klage nicht uber die Merkel. Im Gegenteil, sie haelt sich ausgezeichnet in dieser Situation, und sie arbeitet non-stop. Die Gruende fuer den Schlamasel sind mir auch bekannt. Die Umverteilung (Entitlements), die ja auch die US Schulden treiben, ohne offensichtliche loesung des Problem ausser eben Umverteilungs-Reduktion, das hinwiederum die total-umverteilungsabhaengige Wirtschaft ruiniert, und gegen die, weil sie weniger kriegen, die Waehler vermutlich Sturm laufen.
Ich frage mich ob eine Reform (Reduktion der Entitlements) ueberhaupt menschlich denkbar ist. Vielleicht kann sowas nur durch einen Total Crash, oder durch eine Diktatur, oder eben durch Hyperinflation (die ausser menschlicher Kontrolle ist) geloest werden, und ich meine sowohl den Euroraum als auch die Federal (nicht State) USA. Auf dem State level sehe ich NY, CA, IL und vielleicht ein oder zwei kleinere Staaten in die Insolvenz gehen, aber nicht die Mehrzahl der Staaten.
Ein kleiner Lichtblick, (Demokrat) Hickenlooper, den ich ja ganz gut gefunden habe, bis mir die Proposition 103 in's Haus geflogen ist (Erhoehung der Staats-Einkommensteuer und verkaufssteuer) kann's nicht lassen. Er will Steuererhoehungen. Abgelehnt mit 64% vor zwei Tagen, mit erstaunlich hoher off-year Wahlbeteiligung. Vielleicht klickt's doch in 2012.
"Übrigens hat mir letztens ein Taxifahrer aus Griechenland erzählt, dass viele Leute vor allem auf die Strasse gehen, weil es eben nicht die Schuldigen trifft. Korrupte Politiker sind von allen Massnahmen ausgenommen, auf der Ebene wird gegen die wirklich grosse Korruption und Verschwendung nicht vorgegangen."Das ist einerseits richtig und andererseits auch nicht. Es stimmt, dass die Sparbemühungen in Griechenland zu wünschen übrig lassen. Das hat die Troika bereits festgestellt und das sieht man an jeder Ecke.
Wo dieser Staat überall Geld verschenkt ist ja unglaublich. 350(?) Mrd. € Schulden stehen allein 37 Mrd. € an nicht eingetriebenen/hinterzogenen Steuern und 8 Mrd. € an an Tote ausgezahlten Renten gegenüber. Hinzu kommt der aufgeblasene Staatsapparat, Besondere steuerliche Vergünstigungen für Reiche usw. usw. Das kann einen als Grieche schon wütend machen. Der Grund, warum "die Griechen" auf der Straße sind ist, dass sie aus ihrem bisherigen bequemen Leben gerissen werden. Und zwar sowohl diejenigen, die wirklich bluten müssen (Privatwirtschaft), als auch diejenigen, die "nur" liebgewonnene Priviliegien verlieren.
Es ist sicherlich nicht schön, wenn dem eigenen Land von Außen Sparmaßnahmen aufgedrückt werden. Aber dass die Alternative der Ausstieg aus dem Euro und ein drastischer Entwicklungsrückfall ist, ist dort offenbar noch nicht angekommen.
Der Kommentar eines guten Bekannten Griechen nach seinem kürzlichen Griechenurlaub war allerdings schlicht: "Die hams nicht kapiert." Die Euro-Krise ist demnach in Griechenland zwar beinahe das einzige Thema, über das sich unterhalten wird. Allerdings sitzen die Griechen dabei nach wie vor in den Cafes und genießen während ihrer dreistündigen Pause ihr Heißgetränk, während sie im Fernsehen von der Krise hören, und beziehen die Probleme einfach nicht auf sich selbst.
Im Grunde erinnert mich das ganze ja an die Wiedervereinigung. Die Ossis konnten ja auch nicht verstehen, warum ihre Löhne geringer waren als im Westen, die überdimensionierten Betriebe entweder radikalschrumpften oder grad eingestampft wurden und die Brötchen nicht mehr 5 Ostpfennige kosteten. Schuld daran war Helmut Kohl und der böse Kapitalismus, der die gute DDR aus rein ideologischen Gründen kaputt gemacht hatte.
Man sollte sich einfach bewusst sein, dass für eine bestimmte Gruppe Menschen Argumente nur bedingt zugänglich sind. Für sie gibt es immer nur die Schuldigen, die wahlweise in Bonn, Brüssel oder Washington sitzen.
Da ist ein fundamentaler Unterschied. Die Ostdeutschen sagten : "Enweder kommt die DM zu uns, oder wir gehen zur DM" (Habe ich, glaube ich von Dir) . Well, sie sind zur DM gegangen.
Die Griechen, Italiener, Spanier, auch Franzosen ist die DM ( Euro) vom Himmel gefallen. Sie hatten nie eine bessere Zeit als in den letzten zehn Jahren. Niedrige Zinsen, Hartes Geld, das das jeweilige government grosszuegig verteilt hat, Schulden - no problem- low interestts... . Die sehen absolute nichts falsch mit der derzeitigen Situation. Dass da einige Leute, zum Beispiel die Deutschen, irgendwelche Bilanzschwierigkeiten haben laeest die Bevoelkerung dieser Laender voellig kalt.
Ich glaube kaum, dass der ordinaere Grieche, Sueditaliener, Franzose, Spanier irgendein Problem sieht. Sie sehen vielleicht ein Problem das die Deutschen haben. Aber das ist deren (der Deustchen) Problem.
Die Volkabstimmung abzublasen war vermutlich ein Merkel(die hat den Druck gegeben) Schuss in die falsche Richtung. . Der Papa haette die Frage so stellen koennen:
Sparpaket, dann Euro , kein Sparpaket, dann Drachmen .
Sozusagen eine Wahl zwischen einem "Rock and a hard place".
Da haettest Du das intensivste Soul-Searching sehen koennen, das ein Volk je kollektiv gemacht hat, intensiver als die der Deustchen in 1945 oder die der Ost-Deutschen in 1989.
Was da immer herausgekommen waere, haette den gordischen Knoten geloest, one way or another. Und die Sued-Italiener, die Spanier , die Franzoesen etc wuessten genau, was das deal ist.
So, wie das jetzt ist, sammeln sich die Deutschen einen DM (Euro) Sink nach dem anderen an , und keiner dieser eingesammelten Leute sieht irgendein Problem damit. Im Gegenteil, sie lieben die Deustchen, solange sie nicht meckern. Aber wenn sie meckern, dann.............
Gerd
BTW: Den Fez, dass der Euro eine US/USSR Bedingung fuer die Wiedervereinigung gewesen waere, sollte man endlich zu Grabe legen. Thatcher wollte garnicht, unter iregndwelchen Umstaenden, Mitterand hat die Forderung gestellt.
Aber beide hatten nix zu sagen. Die drei im Raum, die was zu sagen hatten, waren Baker, Condi (beide im Auftrag und voller Autoritaet von G.H.W) und Gorbi. Und Genscher hat schlicht die Lage falsch eingeschaetzt.
Gerd: In deinem Beitrag steckt schon viel Richtiges. Noch erwähnenswert ist aber, dass die Jugend in den Süd-Ländern inzwischen eine Opposition gebildet hat. Von Portugal über Spanien bis Italien wird gegen die Regierung protestiert. Grund dafür ist die hohe Arbeitslosigkeit (teilweise 30-50%) in der Altersgruppe. Und dazu kommt noch der Schuldenberg, den die "Alten" ihnen hinterlassen wollen...