Zitat von MartiS2 Bei in Ghettos lebenden Türken kommt hinzu, dass sie sich ihrer Macht als 'sozialer Brennpunkt' bewusst geworden sind, und diese Macht zunehmend in die Waagschale werfen, letztlich ein Versuch, den Staat zu erpressen.
Gruß, Martin
Gemein! Sie denken, es gibt eine türkische Verschwörung?
Zitat von MartiS2Deutsche Behörden müssen auch unter hohen Druck gesetzt werden, Hartz IV-Vorgaben durchzusetzen und sogar in ausländischen Ghettos und feindselig gestimmten Familien durchzusetzen und zu kontrollieren. Die Bevölkerung muss mitziehen, wenn es im Zuge dessen zu häßlichen Auseinandersetzungen kommt, und ihren Politikern hier den Rücken stärken, und Parteien abstrafen, die daraus ihren politischen Profit ziehen wollen.
Gruß, Martin
Sie meinen die deutschen Behörden setzen keine Hartz IV Vorgaben durch? Und sie meinen, man soll die Bundeswehr im Innern einsetzen?
Zitat von Kater"Interessant auch in diesem Zusammenhang die gegenwärtige Debatte um Westerwelle, der doch wirklich und wahrhaftig verlangt, dass sich arbeiten mehr lohnen soll als nichts tun und Staatsgeld bekommen." Ich denke inhaltlich sind sich da alle einig, das gilt auch für die Masse der SPD Wähler, die ja tatsächlich mit relativ harten Jobs ihr Leben sichern müssen. Die Frage ist allerdings, ob man das durch ein Absenken der Sozialhilfe oder eine Erhöhung der Löhne erreicht (wobei es noch die Option gäbe, die Lohnnebenkosten in den unteren Gehaltsklassen zu senken). Ein weiteres Absenken der Sozialhilfe hat das BVG ja nun verboten. Dazu kommt noch, dass das definitiv noch schlimmere Folgen für die existierenden Kinder in diesen Schichten haben würde und deren Erfolgsaussichten auf ein Leben ohne Sozialhilfe erstmal nicht verbessern würden. Das scheint aber der Ansatz zu sein, den Westerwelle fährt. Die Löhne weiter senken und das Ganze dann mit Steuergeldern kompensieren. Das kann aber nicht die Lösung der Probleme sein. Gruss Kater
Zu dem ganzen Themenkomplex; hat vielleicht einer von euch neulich Maybritt Illner gesehen? Neben Westerwelle und noch so ein paar Quatschheinis sass da Stephan Schwarz, ein Unternehmer aus Berlin. Der hat eine Reinigungsfirma, die geht so gut, dass er zuzüglich zu seinen 2000 Angestellten 100 neue Vollzeitkräfte sucht. Stundenlohn 8,50 Euro, also über dem von der Linken und Gewerkschaften geforderten Mindestlohn. Der Unternehmer wandte sich ans Arbeitsamt mit der Bitte, ihm etwa 150 mögliche Interessenten zur Bewerbung zu übergeben. Er erhielt 130 und diese lud er zum Gespräch. Von den 130 kamen dann tatsächlich 30 überhaupt zur Bewerbung. 25 kamen nur um mitzuteilen, dass sie aufgrund ärztlicher Atteste nicht in der Lage sind die Arbeit auszuführen. Von den 5 verbliebenen sind nach 2 Tagen 4 abgesprungen. Übrig blieb eine Vollzeitkraft und 99 offene Stellen, die im Berlin des Jahres 2010 mit hunderttausenden Hartz 4 Empfängern nicht besetzt werden können.
Habe ich auch als ersten Polit-Quatsch-Club nach langer Zeit wieder gesehen.
Das Beispiel mit den unbesetzten Stellen ist nichts neues. Gab es immer schon. Genauso wie W-Welles Sprüche nichts weltbewegendes sind. Er verlangt Dinge, die längst schon im Gesetz stehen und die andere, auch der heutigen Opposition schon immer mal wieder gefordert haben.
Wenn das alles nichts neues, alle gestellten Forderungen längst vom Gesetz vorgesehen sind, dann muss man sich fragen, warum ein W-Welle mit Banalitäten und Selbstverständlichkeiten so einen Strum der Entrüstung hervorrufen kann.
Die Missbrauchs- und Zumutbarkeitsdebatte lenkt vom wesentlichen Punkt ab, der nur kurz gestreift wurde. Nämlich die Feststellung W-Welles, dass Schuldendienst und Sozialausgaben heute schon 60% des Haushalts ausmachen, und dass unser Sozialsystem in spätestens 15 Jahren nicht mehr bezahlbar ist. Dem hat übrigens keiner der Disputanten widersprochen.
Zitat Wenn das alles nichts neues, alle gestellten Forderungen längst vom Gesetz vorgesehen sind, dann muss man sich fragen, warum ein W-Welle mit Banalitäten und Selbstverständlichkeiten so einen Strum der Entrüstung hervorrufen kann.
Westerwelle propagiert, dass jemand , der arbeitet, mehr haben müsse als jemand, der ALG II erhält. Gleichzeitig lehnt Westerwelle aber Mindestlöhne ab. Er will also nicht, dass die, die arbeiten, mehr bekommen. Folglich will Westerwelle die Sozialleistungen senken. Wenn es nach ihm gehen würde, dann würde man das Existenzminimum unter das Existenzminimum absenken, um den Abstand zum Hungerlohn wieder herzustellen. Westerwelle ist demzufolge bereit, über Leichen zu gehen.
"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe." ~André Breton
Was du W-Welle als finstere neoliberale Schweinerei unterstellst wird automatisch zu dem Zeitpunkt kommen, zu dem der Haushalt keine höheren Sozialausgaben mehr verkraften kann. Dann werden die Sozialausgaben gedeckelt und die Diskussion dreht sich nur noch um die „Verteilungsgerechtigkeit“ innerhalb des zur Verfügung stehenden Betrages.
Ansonsten stimmt es nicht, dass die FDP generell gegen Mindestlöhne ist. Branchenlösungen, wie beim gezeigten Gebäudereiningunsunternehmer sind heute schon gang und gäbe und werden von der FDP akzeptiert. 8,40 € im konkreten Fall und damit im Rahmen der Forderung der Gewerkschaften für einen allgemeinen Mindestlohn. Trotzdem kann er die Stellen nicht besetzen.
Natürlich wird es eine Wiederauflage des Reichsarbeitsdiensts geben und Lager, da mache ich mir gar keine Illusionen.
"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe." ~André Breton
Bekanntlich hat die US einen Bundes-Mindestlohn, der von einigen Staaten noch hoeher gesetzt wird.
Es gibt eine direkte ,jahrzehntelange Korellation zwischen dem Mindestlohn und der Arbeitslosigkeit von jungen-unskilled Arbeitnehmern. Der Mindestlohn geht hch, die Arbeitslosigkeit geht hoch.
Zitat Wenn das alles nichts neues, alle gestellten Forderungen längst vom Gesetz vorgesehen sind, dann muss man sich fragen, warum ein W-Welle mit Banalitäten und Selbstverständlichkeiten so einen Strum der Entrüstung hervorrufen kann.
Westerwelle propagiert, dass jemand , der arbeitet, mehr haben müsse als jemand, der ALG II erhält. Gleichzeitig lehnt Westerwelle aber Mindestlöhne ab. Er will also nicht, dass die, die arbeiten, mehr bekommen. Folglich will Westerwelle die Sozialleistungen senken. Wenn es nach ihm gehen würde, dann würde man das Existenzminimum unter das Existenzminimum absenken, um den Abstand zum Hungerlohn wieder herzustellen. Westerwelle ist demzufolge bereit, über Leichen zu gehen.
Du musst hier kein offizielles Links-Sprech an den Mann bringen. Die Geschichte mit dem Existenzminimum ist Quark. Junge Leute im arbeitsfähigen Alter haben jede Menge Flexibilität, sich ihre 'Existenz' neben den staatlichen Leistungen zu sichern. Und wenn sie nur zum Essen zur arbeitenden Mama zwei Häuser weiter gehen. Ich kenne auch im Stuttgarter Raum genügend Fälle, wo der faule Filius mal so aus dem gutsituierten Elternhaus auszieht und sich auf Staatskosten ein zusätzliches Taschengeld genehmigt, das er nicht gerade für seine 'Existenz' verbraucht.
Wenn der Staat wirklich arbeitsunfähigen Menschen das Leben schwer macht, dann muss man das hinterfragen. Lange vorher hinterfrage ich aber, warum die Allgemeinheit für die beliebige Lebensgestaltung der Hartz IV Empfänger aufkommen soll. Dazu gehört auch, dass sich die Gesellschaft in Richtung kaputter Ehen und Alleinerziehung entwickelt hat, und der allgemeine Konsens ist, dass dies unumkehrbar sei. Ich denke, dass ohne Hartz IV sich Viele die Freiheit nähmen, doch bei ihren Partnern zu bleiben.
Wie FW schreibt: Da werden sich viele Dinge verändern, und ich denke, ohne dass Menschen verhungern.
Das Beispiel bestätigt mich eher in der Ansicht, dass der ganze Druck nicht viel Sinn macht (Hat jetzt keinen überrascht :) ). Wenn das Arbeitsamt aus über 100.000 Hartz4 Empfängern in Berlin nicht in der Lage ist, die 100 auszuwählen, die den Job wollen, sehe ich das Problem beim Arbeitsamt.
Und das es keine 100 gibt, die diesen Job nicht gerne machen würden ist wohl doch unwahrscheinlich. 1000 Euro Netto ist doch deutlich mehr als Stütze.
Letztlich hat man mit dem ganzen Druck erreicht, dass die Faulen erfolgreich so weit den Arbeitssuchenden mimen, dass sie keine Sperre bekommen. Wenn sie dann einen Arbeitsplatz angeboten bekommen, sorgen sie dann dafür, dass sie da wieder rausfallen. Und zwar auch wieder so, dass es keine Sperre gibt. Wenn man mal Berichte von Arbeitsamtmitarbeitern sieht oder liest fällt doch auf, dass die genau wissen, wer die Schlaviner sind, aber verpflichtet sind, auch diesen Jobs anzubieten.
Was bleibt sind eigentlich nur Verlierer. Die Arbeitswilligen, weil sie über solche Stellen nicht informiert werden (das Amt hatte ja mit den 150 erstmal seine Pflicht getan), der Arbeitgeber, weil er keine Leute findet, die Gesellschaft, weil die jetzt für alle zahlen muss (den Faulen, den Arbeitswilligen, die Verwaltung des Ganzen, und die fehlenden Steuern und Abgaben) und der Auftraggeber, weil seine Räume immer noch nicht geputzt werden.
Zitat Was bleibt sind eigentlich nur Verlierer. Die Arbeitswilligen, weil sie über solche Stellen nicht informiert werden (das Amt hatte ja mit den 150 erstmal seine Pflicht getan), der Arbeitgeber, weil er keine Leute findet...
Da können einem ja echt die Tränen kommen.
Oder man fragt sich, wer blöder ist: Der wirklich Arbeitswillige, der nur beim Jobcenter nachfragt oder der Arbeitgeber, der seine Leute nur dort sucht. In Wahrheit finden sich Arbeitsuchende und Arbeitgeber problemlos ohne die zweifelhaften Vermittlungsbemühungen der Behörde. Ich habe selber schon mit - Anti-Arbeitslosenpolemik unverdächtigen - Arbeitgebern gesprochen, die sich die Leute von Arge/Jobcenter nicht mehr antun, die nur die Unterschrift fürs Bewerbungsgespräch haben wollen.
"In Wahrheit finden sich Arbeitsuchende und Arbeitgeber problemlos ohne die zweifelhaften Vermittlungsbemühungen der Behörde. Ich habe selber schon mit - Anti-Arbeitslosenpolemik unverdächtigen - Arbeitgebern gesprochen, die sich die Leute von Arge/Jobcenter nicht mehr antun, die nur die Unterschrift fürs Bewerbungsgespräch haben wollen."
Martin: (24.02. 09:28 Uhr) ►"Wenn man sich den Ausbildungsvorgang...unseren Vorstellungen entsprechen.◄
Sehr guter Beitrag!
Kater: ►"Nö, ich kontrolliere die nur und greife ein, wenn was schief läuft. Aber es geht mir massiv auf den Sack, wenn die so was in der Schule nicht vernünftig erklärt bekommen."◄
Es gibt beim Durcharbeiten des Schulstoffs immer die Frage, mit welcher Geschwindigkeit. Schneller durchkommen heißt, dass die schwächsten Schüler zurückbleiben. Langsamer vorangehen heißt, dass die guten Schüler sich langweilen und weniger lernen, als sie könnten.
Das ist ein Dilemma, das sich tagtächlich an den deutschen Schulen stellt.
Auswege sind: - Mehr Lehrer. Das verkleinert die Klassen und verbessert die individuelle Betreuung. Damit wird das Dilemma entschärft. Da wir abgesehen von der Finanzierungsfrage schon jetzt nicht genug Lehrer haben, fällt diese Lösung mittelfristig aus. - Trennung der Schüler nach gut und schlecht. Das kenne ich von Gesamt- und Hauptschulen. Dort werden die "guten" und die "schlechten" Schüler in verschiedene Klassen gesteckt. Damit ist das Dilemma wesentlich entschärft. Dafür gibt es von derselben Schulform Abgänger mit gleichem Abschluss und deutlich unterschiedlicher Qualifizierung. - Förderunterricht. Wird vor allem in NRW viel Angeboten, ist bei Schülern aber unbeliebt, weil es mehr Schule bedeutet.
Nach meiner Erfahrung ist es schlicht nicht möglich, bei jedem Schüler den gleichen Lernerfolg zu erzielen. Wenn die nicht schon eine gewisse Grundqualifikation besitzen, kann der Schulunterricht allein das nicht aufholen. Wenn die Schüler sich vor Hausaufgaben drücken, werden sie nie so gut sein wie die fleißigen "Streber".
Wir hatten auch 3 Türken in unserem Deutschkurs. Die hatten natürliche Nachteile, weil sie die Sprache nicht so gut beherrschen. Es ist aber illusorisch anzunehmen, dass dreimal bzw. zweimal 45 Minuten in der Schule diesen Unterschied aufholen können. Da zwei von ihnen dazu noch vergleichsweise faul waren und oft gestört haben, war die schlechte Deutschnote vorprogrammiert. Und das "vorprogrammiert" hat hier wortwörtliche Bedeutung. Für jeden von uns war es klar, dass die keine 2 oder 1 bekommen werden. Das kommt von ihrer Erziehung, ihrer Lernmotivation und dem sprachlichen Rückstand und auf keines davon hat die Schule nennenswerten Einfluss.
Ihr jetzt vorzuwerfen, dass sie solche Leute nicht zu einem erfolgreichen/guten Abschluss verhilft, geht vollkommen an der Realität vorbei.
Im übrigen stimme ich Martins Folgebeitrag (24.02.2010 14:38 Uhr) zu.
DP: ►"25 kamen nur um mitzuteilen, dass sie aufgrund ärztlicher Atteste nicht in der Lage sind die Arbeit auszuführen. Von den 5 verbliebenen sind nach 2 Tagen 4 abgesprungen. Übrig blieb eine Vollzeitkraft und 99 offene Stellen, die im Berlin des Jahres 2010 mit hunderttausenden Hartz 4 Empfängern nicht besetzt werden können."◄
Das ist aber auch eine Folge der Zwangsmaßnahmen der Argen. Wer nicht genug Bewerbungen vorweisen kann, bekommt die Leistungen gekürzt. Also bewirbt man sich, obwohl der Misserfolg von Anfang an klar ist. Das sind z.B. die 20 mit dem ärztlichen Attest. Dass unter den Arbeitslosen überproportional viele mit gesundheitlichen Problemen sind, sollte wohl nicht weiter verwundern.
Zitat hinterfrage ich aber, warum die Allgemeinheit für die beliebige Lebensgestaltung der Hartz IV Empfänger aufkommen soll
Das sollte man sich dann aber generell fragen und nicht nur beim Brotgeld für Arbeitlose. Z.B.: Zuschüsse für Häuslebauer, damit die z.B. ihre Türen beliebig gestalten können... Zuschüsse für Arbeitswege, damit der Arbeitsweg beliebig gestaltet werden kann... Zuschüsse für die Fremdbetreuung, damit Eltern ihre Freizeit oder Karriere beliebig gestalten können... Zuschüsse fürs Studium, damit der Student bliebig studieren kann... Zuschüsse zum Kind, damit dessen Spielzeugregal beliebig gestaltet werden kann... Und so weiter...
Zitat Das Beispiel bestätigt mich eher in der Ansicht, dass der ganze Druck nicht viel Sinn macht
Das weiß doch seit ewigen Zeiten jeder - inzwischen sogar die Bildleser.
Einzig jene, die davon profitieren, halten dran fest. Z.B. Gewerkschaften und andere Anbieter der "Maßnahmen", extreme Ideologen aller Farben, die Menschen unter Kontrolle halten wollen, Kommunisten und Kapitalisten lieben billige Arbeiterameisen, Unternehmer lieben billige Arbeitskräfte, Zeitarbeitsfirmen lieben billiges Material zum Vermieten, usw.