Zitat Klingt schön, ist aber unrealistisch. Mobilisieren könnte man den Teil der Schwarzarbeit, der den Profit des Bauunternehmers auf großen Baustellen steigert. Die vielen kleinen Aufträge für das Handwerk gibt es oftmals nur unter der Bedingung gesparter Steuern und Lohnnebenkosten. Ansonsten lassen die Leute solche Arbeiten schlicht nicht machen.
Ja sicher, dann muss man eben dafür sorgen, dass solche Arbeiten billiger werden, indem man Steuern und Abgaben auf die Arbeit senkt. Es gab da mal im TV ein Fallbeispiel von einem Maler und einem Elektriker. Die beiden können sich - legal - die Arbeit des jeweils anderen nicht leisten. Jeder musste fünf Stunden arbeiten, um eine Arbeitsstunde des anderen kaufen zu können. Wo bleiben wohl die fehlenden 80 Prozent?
Well, wenn's Profit macht???? Lies' meinen Beitrag nochmals sehr genau.
Ist Dir aufgefallen, dass all dieses Government-Bailout, und wieder zurueckzahlen genuegend Profit gemacht hat, dass die Boni recht zufriedenstellend sind? Und das nach weniger als einem jahr? Wer hat nun wen ueber den Iisch gezogen?
Ich habe eine lange Antwort dazu, aber das wuerde den Rahmen des Forums sprengen.
Das wuerde aber bedeuten, dass die Mehrheit der Deutschen bereit sind, sich des Sozialstaates zu entledigen, mit allen, individuell manchmal sehr unangenehmen , Konsequenzen.
Sind die mehrheit der Deutschen wirklich bereit dazu? gerd
Gerd: Verstehe ich das richtig: Ohne Bailout hätten die Kapitalisten auch ihre Rechnung bezahlen müssen? Klingt logisch, aber auch irgendwie theoretisch. Die FED hört ja erst heute zaghaft auf, das Geld zu verschenken.
"Ohne Bailout hätten die Kapitalisten auch ihre Rechnung bezahlen müssen?"
Spock,
das betrifft eines der Dinge, die mich am "Bailout" so gestört haben - dass nämlich die Eigentümer der Banken, also die Aktionäre, weitgehendst unbeschadet aus der Misere gekommen sind.
Wenn ich meine Firma ruiniere dann bin ich derjenige, den die Konsequenzen voll treffen (die Mitarbeiter fallen wenigstens ins "soziale Netz", was schon schlimm genug wäre), egal ob ich das jetzt selber verantworten muss oder ein MA. Wenn eine Bank eigentlich pleite ist passiert den Eigentümern praktisch nichts, wenn Vater Staat unterstützend eingreift und, voila, die alten riskanten Geschäfte blühen sofort wieder auf. Oder woher kommen die Traumergebnisse der Banken denn sonst - sicherlich nicht davon, dass sie den Inhalt von Omas Sparstrumpf mit ein bißchen Aufschlag an die notleidenden Firmen weiterleiten.
Wahrscheinlich bin ich auch so ein utopischer Träumer, denn für mich dreht es sich im Grundsatz um die Frage "was kann ich verantworten?" und wenn ich mich da überhebe dann habe ich nun mal die Konsequenzen zu tragen...
Schön, dass Gerd wieder da ist, er belebt dieses Forum doch sehr.
Schönes Wochenende WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Wobei Deutschland ja durchaus ein demographisches Problem hat. Das Ziel kann es also eigentlich nur sein, die nicht versacken zu lassen. Da sehe ich allerdings so gar keine flächendeckende Ansätze.
Ich glaube nicht, dass massenhafte Zwangsadoption durch den Staat mit anschliessender Erziehung, Ausbildung und Arbeitsmarktintegration momentan ethisch tragbar wäre. Das Problem deiner Migratenkinder ist ja nicht körperlicher Zustand und Intelligenz sondern das Milieu. Wer deutsch nur als Zweitsprache nutzt und von der 8. Klasse abgeht um im Dönerladen auszuhelfen wird ein Leben lang Dauergast an den Sozialkassen sein.
Spock:, Wenn Diese Leute die Skrupel von Dir , mir oder dem Werner haetten, dann waeren sie nicht da wo sie sind. Ich weiss nicht, ob Du die "Brave New World" kennst". Wir moegen Alpha Plusses sein, aber seit 1933 (als Huxley die Gesellschaftssatire geschrieben hat), hat sich ein Alpha double Plus gebildet, der Machtmensch. Dieser Macht Mensch lebt davon, am Rande der Gesetze (sonst wuerde er in den Knast kommen ) Macht anzusammeln, was sich bei Bankern in Geld ausdruecken laesst. Und Wetten dass die doofen Politiker sie ausbailen wuerden, sind garantiert gemacht wordem.
Eigentlich wurde das ja zuerst nicht Finanzkrise, sondern korrekter "Subprime mortgage crisis" genannt. Und dann, wenn man da tiefer graebt, landet man bei Carter's naivem 1977 " Community Reinvestment Act", und der Verstaatlichung von Freddy Mac und Freddy Mae, das direkt unter der Senat Bank Aufsicht steht. Die Wette war, dass kein Politiker, und vor allen Dingen nicht der Bernanke, diese Idiotien diskutieren will, und die Alpha double Plusses haben eben gewonnen.
Es ist nicht die einzige Wette, die Billionen aus dem mit Murren, aber immerhin treu zahlenden Steuerzahlern der Western Welt zieht. "Climate Change", frueher "Global Warmng", nachdem sich der Planet Erde kuehlt, und der Abschmelzung der Himalaya Gletscher bis 2032 eben die Naturgesetze im Weg stehen, gehoert dazu. Aber das ist ein anderes Thema.
Gerd: Offensichtlich, so zeigt die Umfrage, gibt es in Deutschland genügend arbeitende Menschen, denen ihre Sicht der Dinge bei der Hartz-IV-Debatte zu kurz kommt. Während die Medien noch bei Westerwelle und der Frage sind, ob solche Äußerungen einem Außenminister und Vizekanzler würdig sind, ist die Bevölkerung offenbar schon einen Schritt weiter bei der Sachdebatte.
Wenn Du studieren willst, was es bedeutet eine abgesonderte Gruppe in das taegliche Leben (Wohnung, Jobs, gesellschaftiche verbindungen) einzuintegrieren. dann wuerde ich dir das Studium der USA seit den Buergerechtsgesetzen empfehlen, so seit 1965. Ich habe 1965 meinen ersten amerikanischen Job angenommen als "Visiting electronics engineer". Ich, der wenig, genauer fast keine, Ahnung ueber das Thema hatte, bin wie die Jungfrau zum Kind zu dem ganzen Themenkreis gekommen. Er hat auch dazu beigetragen, Geld hin, Geld her, dass ich mich schlicht nicht mehr aufraffen konnte, nach unserem Wien Aufenthalt (ich war 60 Jahre alt) nach NY zurueckzugehen, und ich beschlossen habe, aufzuhoeren zu arbeiten, und wir ein Haeusle in den foothills der Rockies gebaut haben. Den offiziellen "Ruhestand" gibt es ja in der USA nicht, denn sowas waere "Altersdiskrimination" .Ein Ingenieur von meiner ehemaligen Abteilung hat bis 77 gearbeitet, mein ehemaliger Boss, btw: ein Kroate von Zagreb, der noch als ich gegangen bin , ein resident alien war , ist heute noch, mit 79, Institutsleiter) .
Das alles, steht den Deutschen noch bevor. Wie Kater und auch Du korrekt feststellen, Patentrezepte gibt es nicht in der realen Welt.
Falls Du recht hast, ist das sehr positiv zu bewerten.
Vielleicht, Vielleicht fangen die westlichen Demokratien an, demokratisch zu werden.
Nach einer Umfrage wollen nur 8(!) Prozent der USA Waehler ihren Congressabgeordneten (der alle zwei jahre zur Wahl im eigenen Distikt von 435 total zur Wahl steht) wieder waehlen. Mal sehen, ob's wahr wird. Gut waer's.
Wir gehen interessanten Zeiten entgegen, sowohl in Europa als auch in der USA.
Ger: ►"Das alles, steht den Deutschen noch bevor. Wie Kater und auch Du korrekt feststellen, Patentrezepte gibt es nicht in der realen Welt."◄
Ich denke, WIR sind uns darüber auch im Klaren. In Japan ist es längst üblich, bis ans Lebensende zu arbeiten. Nach dem Eintritt ins Rentenalter sind die Unternehmen sogar verpflichtet, den scheidenen AN ein Angebot auf Weiterbeschäftigung zu machen. Es gibt einfach nicht genug Nachwuchs.
Das Problem haben dann die Jobs - Handwerker, Bauarbeiter, Pfleger, Monteure usw. - in denen das Rentenalter nicht beliebig erhöht werden kann, weil die Arbeit irgendwann körperlich einfach nicht mehr zu machen ist.
Ich meinte vorwiegend damit Unruhen, Gewaltaeten, Affirmative type Gesetze, Reverse Discrimination, usw. usf.
Alles das laesst sich nicht vermeiden, wenn man die USA Realitaet nimmt.
Da in Deutschland das religioese Element eine groessere Rolle spielt als in der USA, in dem es ungesetzlich ist, zum Beispiel bei Job Applikatonen nach der Konfession (und auch dem Alter) zu fragen, und religioese Gebauede ganz grundsaetzlich keinen Anstoss erheben, solange sie nicht mit Laerm belaestigen. kommen da zusaetzliche Komplikationen.
Zitat Zugleich erklären 65 Prozent der Befragten, die Politik habe die Interessen der Steuerzahler in der Diskussion über höhere Hartz-IV-Sätze bislang nicht genug berücksichtigt
Sind das die, die den Arbeitslosen keinen Cent zu viel an sozialen Leistungen gönnen, während sie meist selbst gern irgendwelche sozialen Wohltaten (Pendlerpauschale, Häuschenpauschale, Kindergeldpauschale, Solaranlagenpauschale, Kindergartenzuschüsse, Erziehungsgelder, usw.) dankbar annehmen!?
Ng: Da weniger als die Hälfte der Deutschen sozialversicherungspflichtig beschäfitgt ist, kann ich die Frage sofort mit "nein" beantworten.
Gerd: Na wenn ich mir so die regelmäßigen öffentlichen Aufschreie ansehe, wenn mal jemand etwas nackte Haut zeigt, dann denke ich doch, dass zumindest die Christlichen Werte in den USA verbreiteter sind als bei uns ;)
Ansonsten denke ich nicht, dass uns Zustände wie in den USA bevorstehen. Einerseits sind Waffen bei uns wesentlich weniger verbreitet, wodurch wesentlich weniger tödliche Übergriffe stattfinden. Andererseits haben wir Ghettos und Parallelgesellschaften längst, auch wenn die optisch nicht so auffallen.
Allerdings betrifft das nicht ALLE Ausländergruppen. So ist die "größte japanische Gemeinde in Europa" eine Zierde für Düsseldorf. Dort gibt es zwar auch sowas wie ein Ghetto, nur gibt es da keine Probleme. In Diskos dagegen werden die Besucher oft schon nach der Haarfarbe ausgewählt (schwarz = du kommst nicht rein), weil die schlechten Erfahrungen meist mit Türken zu tun haben, gefolgt von Slawen.
Zitat von LexxGerd: Offensichtlich, so zeigt die Umfrage, gibt es in Deutschland genügend arbeitende Menschen, denen ihre Sicht der Dinge bei der Hartz-IV-Debatte zu kurz kommt. Während die Medien noch bei Westerwelle und der Frage sind, ob solche Äußerungen einem Außenminister und Vizekanzler würdig sind, ist die Bevölkerung offenbar schon einen Schritt weiter bei der Sachdebatte.