Zitat von Kater"Ein CFO kann notfalls einen unrentablen Unternehmensbereich plattmachen oder verkaufen." Ja toll. Aber das ändert nichts daran, dass trotzdem Millionen für unnötige (Luxus-)Reisen ausgegeben werden oder Anschaffungen und Entscheidungen eher dem Ego mancher Manager schmeicheln als dass sie wirklich nötig sind. Das wird natürlich alles in dutzenden Power Points sachlich begründet.
Der Unterschied: Ein Manager eines Privatunternehmens gibt das Geld seiner Investoren aus und muss sich dafür rechtfertigen, während der Staat einfach Steuergelder ausgibt. Dazu braucht es nicht mal Power Point Präsis. Wie zielsicher und effizient öffentliche Einrichtungen arbeiten sehen wir gerade an der Bundesbank. Die strukturiert sich gerade neu. Wegen eines Interviews eines ihrer Führungsmitglieder über die Probleme in Berlin.
Der Rahmen steht: CDU und FDP streiten darum, ob die Steuerentlastungen 15 Mrd. € (CDU) oder 35 Mrd. € (FDP) bis 2013. betragen sollen. Angedacht sind Entlastungen bei Unternehmen, (vergessen), und auch bei der Einkommenssteuer. Wie das finanziert werden soll, können beide Seiten bisher aber nicht sagen. Zusammen mit dem Haushaltsloch, das die Arbeitsgruppe errechnet hat, ergibt sich eine Ausgabensenkung von 50-70 Mrd. €.
Ich frage mich dabei: Wo kann man im Ausgabenbereich soviel kürzen? Ich halte schon die mindestens(!) 34,4 Mrd. € für eine Mammutaufgabe, wenn man auf Steuererhöhungen verzichtet. Jetzt soll sogar nochmal mindestens die Hälfte draufgepackt werden.
Zitat von LexxDer Rahmen steht: Zusammen mit dem Haushaltsloch, das die Arbeitsgruppe errechnet hat, ergibt sich eine Ausgabensenkung von 50-70 Mrd. €.
Na ja, das sind die summierten Beträge in den nächsten 4 Jahren - teil das mal durch 4 und die Zahlen werden beherrschbar - man muss nur wollen!
Schönen Abend WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
"Da freuen sich die Apotheker: Union und FDP wollen die Abgabe von Medikamenten über Drogerien und andere Geschäfte wieder verbieten. Diese Möglichkeit gab es seit 2004."
allein diese pharma/arzt-mafia treibt dieses land in den ruin.
"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe." ~André Breton
Spock: ►"Renten, Sozialausgaben, Subventionen. Da bekommst du 50Mrd. schnell zusammen."◄
Renten und Sozialausgaben - kann man da wirklich so einfach was kürzen? Die besseren Zuverdienstmöglichkeiten für Hartz IV kosten im Zweifel erstmal. Subventionen - dann zeig doch mal eine Liste, bei der eine Kürzung vernünftig UND realistisch ist.
WRL: Ja, 12,5-17,5 Mrd. € jährlich bei vier Jahren. Für 2010 wird aber mit einem Defizit im Bereich von 5% gerechnet, also bleiben noch drei Jahre. So sind es schon 16,7-23,3 Mrd. €. Für meinen Geschmack ist das ein verdammt dicker Brocken, vor allem wenn man bedenkt, dass die FDP und die CDU eine riesige Klientel hat, der sie etwas wegnehmen müsste.
Denke auch das wäre ein schöner Anfang; 20% auf alles, 50% auf den Soli Ost, 100% auf alle Investitionsprogramme. Das wäre auch ein gutes Aufbauprogramm für die SPD, die dann die einzelnen Posten beklagen kann. Fragt sich nur, wo da die CDU bleibt, die ja schliesslich auch ihr Wahlversprechen, es bleibt alles beim alten, irgendwie halten muss.
Die Finanzierung der Steuersenkungen nimmt Formen an: Der Vorschlag des Arbeitskreises der Koalitionäre schlägt vor: Alle Kosten der Finanzkrise sollen 2009 in einem Sonderfonds untergebracht und aus dem eigentlichen Haushalt herausgenommen werden. Im so bereinigten Haushalt wäre dann anscheinend genug Luft für eine Senkung der Einkommenssteuer.
Mit anderen Worten: Die größten Einkommen sollen durch höhere Schulden entlastet werden. Na danke. Ich hoffe, die Damen und Herren besinnen sich nochmal...
Zitat von LexxDie Finanzierung der Steuersenkungen nimmt Formen an: Der Vorschlag des Arbeitskreises der Koalitionäre schlägt vor: Alle Kosten der Finanzkrise sollen 2009 in einem Sonderfonds untergebracht und aus dem eigentlichen Haushalt herausgenommen werden. Im so bereinigten Haushalt wäre dann anscheinend genug Luft für eine Senkung der Einkommenssteuer. Mit anderen Worten: Die größten Einkommen sollen durch höhere Schulden entlastet werden. Na danke. Ich hoffe, die Damen und Herren besinnen sich nochmal...
Lexx,
wenn überhaupt, dann werden ALLE Einkommen entlastet. Dass der der höhere Steuern zahlt dabei absolut mehr entlastet wird liegt in der Natur der Sache.
Der anklingende Neid ist allerdings fehl am Platz. Genaugenommen geht es um das Denkmodell, dass eine Steuersenkung Binnenkonsum und Wirtschaft stimulieren soll, und unterm Strich die Staatseinnahmen trotz Steuersenkung steigen sollen. Das Denkmodell beinhaltet auch das Kalkül, dass privatwirtschaftliche Investitionen effektiver sind, als staatliche.
Die Regierung müsste dieses Denkmodell allerdings mit ein paar Plausibilitäten unterfüttern um es der Bevölkerung verständlich zu machen, und um auch eventuelle Gegenspieler(Gewerkschaften) zu gewinnen, damit diese eventuell keimende Sprößlinge nicht gleich wieder kaputttrampeln. Das dürfte allerdings schwierig sein, schon allein deshalb, weil die Solidarität in unseren gesellschaftlichen Gruppierungen nicht mehr so weit reicht der Konkurrenz einen Erfolg zu gönnen, selbst wenn es zum Nutzen der Bürger ist. Dein unterschwelliger Neid zeigt ja schon, wo man den Hebel ansetzen muss.
Dass hier von Sonderfonds gesprochen wird liegt wohl nur daran, dass sich die jetzige Regierung eine gesetzlich geregelte Schuldenbremse verodnet hat. Der Sonderfond wäre die Umgehung dieser Regelung. Allerdings sollten wir uns darüber im Klaren sein, dass die Folgen der Finanzkrise sich auch schon heute nicht vollständig im Haushalt wiederspiegeln. Die Schrottpapiere der Landesbanken sind beispielsweise nur durch bilanztechnische Zugeständnisse noch nicht sichtbar. In diesem Sinne könnte man argumentieren, dass es letztlich egal ist, wie man sich in die Tasche lügt.
Geht man des Weiteren davon aus, dass weder der Dollarraum, noch der Euroraum seine Schuldensdienste langfristig jemals wieder in den Griff bekommen, dann wäre es dumm, wenn Deutschland isolierterweise strenge Haushaltsdisziplin betreibt um am Ende für den Rest Europas oder der Welt auf Kosten der eigenen Bevölkerung zu bezahlen. Vielleicht ist relative Haushaltsdisziplin angesagt: Irgendwo im Mittelfeld zu vergleichbaren Euroländern und den USA.
In Antwort auf:Geht man des Weiteren davon aus, dass weder der Dollarraum, noch der Euroraum seine Schuldensdienste langfristig jemals wieder in den Griff bekommen...
Dann geht man auch davon aus, dass über kurz oder lang die westlichen Industrieländer im Staatsbankrott landen, was womöglich das Ende unserer Gesellschaftsordnung bedeutet.
Das sollte man dann auch mal so deutlich sagen. Ich finde, dieses gern gesprochene 'Weiter so!' für die Schuldenmacher recht leichtfertig.
Zitat von SpockDann geht man auch davon aus, dass über kurz oder lang die westlichen Industrieländer im Staatsbankrott landen
Hmm?? Solange die Schulden im Rahmen verlaufen; Neuverschuldung unter 3% vom BIP und Gesamtverschuldung nicht mehr als 60% des BIP ist doch alles im Lot. Wenn ich mir ein Haus kaufe und somit eine monatliche Zinsschuld abzahle laufe ich ja nun auch nicht zielsicher auf den persönlichen Bankrott zu. Ich muss auch keinen Horizont für die Amortisation haben sondern kann bis an mein Lebensende mit den Schulden leben, solange ich über mein Einkommen für die Zinsen gewähre.