Die zweite Meldung war immer gleich, die Spenden-Hotline. Dass die vom Handy für mich auch teuer ist, spielt für viele scheinbar keine Rolle. Aber online gibt es ja einige Infos dazu.
So langsam rollt die Hilfe ja an. War schonmal jemand da ?! Dass es oft immer die Ärmsten trifft, liegt wohl in der Natur der Sache. Nun also entsinnen sich alle wieder Ihrer Verantwortung und helfen, wo sie können.
Hoffentlich bleiben der Region weitere Nachbeben erspart. Warum muss immer erst etwas passieren, damit eine Nation in den Fokus gerät ?
Zitat Dass es oft immer die Ärmsten trifft, liegt wohl in der Natur der Sache.
Haiti wird ja ständig von irgendwelchen Naturkatastrophen heimgesucht: Wirbelstürme, Überschwemmungen...
Vor einigen Jahren gab's in Japan ein Beben mit der Stärke 7 auf der Richterskala. Da gab es 160 Verletzte und ein Todesopfer. Man sieht, dass viele der Opfer in Haiti wohl auf die nicht erdbebensichere Bauweise der Häuser zurückzuführen sind. Und jetzt sterben wohl noch viele, weil die Infrastruktur komplett zusammengebrochen ist und schweres Gerät und Fachleute für die Bergungsarbeiten fehlen.
Auf jeden Fall ist jetzt in Haiti Shock Doctrine angesagt.
"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe." ~André Breton
Zitat Dass es oft immer die Ärmsten trifft, liegt wohl in der Natur der Sache.
Haiti wird ja ständig von irgendwelchen Naturkatastrophen heimgesucht: Wirbelstürme, Überschwemmungen...
Die grösste Naturkatastrophe von der Haiti permanent heimgesucht wird ist die Geburtenrate. Sie ist die 3.höchste ausserhalb Afrikas und ihr stehen keinerlei Ressourcen in Bezug auf Nahrungsgrundlage oder Infrastruktur gegenüber. Die Opferzahlen aufgrund von Naturkatastrophen ändern daran nichts. Im Gegenteil, durch die Zerstörung des Restes der eh schon rudimentären Infrastruktur verschärft sich das Problem noch.
Folgerichtig hatten die UN und die USA schon längst das Kommando übernommen, nur konsequent, dass die US-Army nun auch offiziell das Kommando über die Rettungsmassnahmen übernommen hat. Die Regierung ist schon seit Jahren nur ein Aushängeschild zur Wahrung des Scheins der Souveränität.
Hüpfen ja wahrscheinlich auch genügend Pfaffen rum, die gegen Verhütungsmittel wettern.
"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe." ~André Breton
"Vor einigen Jahren gab's in Japan ein Beben mit der Stärke 7 auf der Richterskala."
\Klugscheißermode on Die Richterskala geht nur bis 6,5. Alles darüber ist nicht mehr die Richterskala. \Klugscheißermode off
Es kommt nicht nur darauf an wie stark, sondern auch wo. In Haiti war das Beben ja praktisch genau unter der Hauptstadt, deswegen die Schäden auch so hoch. Der Rest ist der Armut geschuldet.
Zitat von Lexx"Vor einigen Jahren gab's in Japan ein Beben mit der Stärke 7 auf der Richterskala." \Klugscheißermode on Die Richterskala geht nur bis 6,5. Alles darüber ist nicht mehr die Richterskala. \Klugscheißermode off
Als Superklugscheisser meine ich mich daran zu erinnern, dass die Definition der Richterskala tatsächlich "nach oben offen" ist, aber die ursprünglichen Messgeräte nur einen Bereich bis Stärke 6,5 aufzeichnen konnten.
Daraus abzuleiten, dass die Richterskala bei 6,5 endet, halte ich für nicht schlüssig.
Wikipedia schreibt dazu: "Die ursprünglichen Messgeräte für die Richterskala konnten nur eine Stärke bis 6,5 aufzeichnen. Darüber hinausgehende Werte beziehen sich in der Regel auf andere Magnitudenskalen."
Dazu präsentieren sie eine "nach oben offene" Tabelle des U.S. Geological Survey die bis Wert 10 eine Beschreibung der Auswirkungen enthält und dann ins ∞ geht. Der Wert 10 (Globale Katastrophe) ist allerdings noch nie gemessen worden und die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses wird mit extrem selten (Unbekannt) angegeben. Die Tabelle wird nicht als Richter-Skala bezeichnet. FW
Das Land liegt in einer stark erdbebengefährdeten Zone.
Vor einer Woche erfuhren wir, dass fast sämtliche Bauten der Insel - auch neue- nicht darauf zugeschnitten sind.
Diese Woche erfahren wir, dass keinerlei Notfallpläne für den Katastrophenfall existieren, so dass die internationale Hilfe auf dem Flughafen steckenbleibt.
Was machen diese Leute? Woran denkt dort die Regierung den ganzen langen Tag? Werden die nun wach oder machen sie nun weiter bis zum nächsten großen Beben, was nach Geologenmeinung nicht so lange dauern soll.
Selbst wenn, was völlig unrealistisch wäre angesichts der Tatsache, dass die Regierung auch sonst nicht für die basics wie Bildung oder öffentliche Infrastruktur sorgen kann, in Zukunft auf erdbebensicheres Bauen geachtet wird würde weiterhin 95% der Bauten informell errichtet. Diese Leute leben eben mit dem Risiko, ganz einfach weil ihnen nichts anderes übrig bleibt. Auch in den Tsunamigebieten bauen die Fischer ihre Hütten wieder ans Ufer.
Steffen, FW: "Die Richter-Magnituden-Skala, auch bekannt als die lokale Magnitudenskala (ML), ordnet der Menge an seismischer Energie, die ein Erdbeben freisetzt, eine einzelne Zahl zu. (...) Die effektive Mess-Grenze für die lokale Magnitude liegt bei 6,8."
In diesem Fall gibt die englische Wikipedia die präzisere Antwort als die deutsche.
Die innenpolitische Situation in Haiti war in den letzten Jahrzehnten durch wiederholte Krisen wie Staatsstreiche, ausländische Interventionen und/oder Diktaturen mit Ausbrüchen von gewalttätigen Konflikten, Verletzungen der Menschenrechte und chronische Instabilität gekennzeichnet. Der am 29. Februar 2004 zurückgetretene Präsident Jean-Bertrand Aristide hat Interims-Präsident Alexandre Latortue ein Land im Chaos hinterlassen. Rechtsstaatliche Ordnung, institutionelle Strukturen und kollektive Verhaltensregeln fehlen weitgehend. Hinzu kommt ein Panorama an Korruption, Straffreiheit bei Straftaten, Wahlbetrug, Existenz kriminalisierter Banden, Drogenhandel und die Bereitschaft, Konflikte gewaltsam auszutragen." http://de.wikipedia.org/wiki/Haiti#Innenpolitik
Danke Lexx, durchaus. Ich muss gestehen, bei mir war Haiti als derart instabiles und armes Land bis zur Katastrophe noch gar nicht auf dem Radar.
Umso wichtiger finde ich es, erstmal Bedingungen an die politische und wirtschaftliche Stabilität zu knüpfen, bevor man sich mit Wiederaufbau-Versprechen überbietet.