Übrigens: Was hältst Du von dem Tagesgeldkonto bei der Bundeswertpapierverwaltung?
Unter Risikogesichtspunkten ist der (deutsche) Staat immer 1. Wahl - und derzeit besonders. Selbst die Banken verzichten derzeit auf Rendite und parken ihre überschüssige Liquidität lieber auf unverzinslichen Bundebankkonten.
Ich baue derzeit noch auf Merkels und Steinbrücks Wort: "Ihre Spagroschen sind sischer!" und verzettele mich nicht in zu vielen Konten.
F-W schrieb am 06.10.2008 17:52
Ich baue derzeit noch auf Merkels und Steinbrücks Wort: "Ihre Spagroschen sind sischer!" und verzettele mich nicht in zu vielen Konten.
Der Artikel ist ein Sammelsurium, in den vieles auf einmal hineingepackt wurde. Eine klare Aussage hat er nicht. Es ist aber viel kleinkarierte Kritikasterei dabei, z.B. hier: <<Denn wenn die Einlagen nun alle garantiert sind, muss der Sparer auch nicht mehr darauf achten, wie es um die Bonität seiner Bank bestellt ist. Stattdessen werden kluge Anleger ihr Geld dorthin tragen, wo es die höchsten Zinsen gibt – solange die Bank Mitglied eines Einlagensicherungsfonds in Deutschland ist.>> Als ob sie das bisher nicht auch getan hätten.
Klar ist, dass derzeit kurzatmiges Krisenmanagement betrieben wird. Und da müssen viele über den Schatten ihrer ordnungsploitischen Überzeugungen springen. Alle Handlungsalternativen sind Mist, die Frage ist nur, welche Lösung ist die weniger schlechte. Bisher hat noch keiner erklärt, dass die HRE eine marode Bank ist, die aufgelöst gehört. Als grösster Emmittent am Pfandbriefmarkt (1/3 Anteil am Gesamtvolumen) würde ein Kollaps tatsächlich zu einer Kernschmelze führen. Pfandbriefe sind nach Bundesanleihen die zweitsicherste und vom Volumen eine der wichtigsten WP-Anlageformen und zählen zum Kernbestand aller institutioneller Anleger von Versicherungen über Banken bis zu den zahllosen Fonds, vor allem auch Pensionsfonds und auch bei Privatanlegern. Also was soll die Kritik?
Die Garantiezusage zu den Spareinlagen ist wohl seit einigen Tagen vorbereitet worden und sollte vor allem Bankkunden davon abhalten, ihre Guthaben abzuziehen (allerdings wohin?). Die Regierung tut gut daran, ihre Zusage nicht weiter zu präzisieren, denn nur so hält sie sich alle Handlungsoptionen offen. Wenn die Zusage dazu führt, dass sie niemals in Anspruch genommen wird, hat sie ihren Zweck erfüllt. Zudem gehe ich davon aus, dass die Garantie nicht von Dauer ist, sondern nach der Krise wieder eingesammelt wird.
Dass die Börse nicht positiv auf die Garantie reagiert ist normal. Schliesslich gehören Aktien nicht zu den garantierten Anlageformen. Die Flucht aus den Aktien sollte aber die Liquidität der Banken stärken.
Alles was da an Referenzen aufgezählt wird, kann nicht 1:1 auf deutsche Verhältnisse übertragen werden. Irischer Regenschirm, schwedische Bad-Bank, Verstaatlichung, Bürgschaften und so fort. Man wird wohl weiter von Fall zu Fall entscheiden müssen. Selbst das US-Modell der 700 Mrd. ist ja nicht die Lösung der Krise, sondern nur ein hoffentlich funktionierender Baustein. Die Probleme am Geldmarkt werden z.B. kurzfristig nicht behoben.
Worüber bisher allerdings kaum gesprochen wird ist, wie die Finanzmärkte nach dem Beben gestaltet werden sollen. Sie werden schon infolge der Ereignisse ganz anders aussehen als vorher. Viele bisherige Regeln und Aufsichtsinstrumente werden nicht mehr zu den neuen Verhältnissen passen. Wo wurde bisher falsch, zuviel oder zuwenig reguliert? Wann kommt die europäische Bankenaufsicht? Bisher ist die EU allein schon durch die zu langwierigen Konsultationsmechanismen nicht handlungsfähig, auch fehlt der institutionelle Rahmen. Soll der deutsche Staat die dringend erforderliche Konsolidierung des deutschen Bankenmarktes aktiv vorantreiben, nachdem die Beteiligten bisher nicht in die Pötte kommen?
Die Amerikaner müssen sich verstärkt über die Rolle der FED Gedanken machen. Sie ist viel zu sehr zum Erfüllungsgehilfe staatlicher Wachstumspolitik geworden und ist mit ihrer Zinspolitik Hauptverantwortliche für das Enstehen der Immobilienblase in den USA. Der grosse Zampano Greenspan ist ziemlich geschrumpelt seit einem Jahr.
die 'Garantien' Merkels sind so lange nur Beruhigungspille, solange sie nicht nur Parlamentsbeschlüsse abgesichert sind. Meine Vermutung war, dass die Regierung am Sonntag Zeit zur Verbereitung und Absegnung notwendiger Gesetze gewinnen wollte, um nicht nur in warmen Worten, sondern in belastbaren Zusagen handlungsfähig sein zu können.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bund Bürgschaften auf Treu und Glauben gibt. Eine HRE bleibt bei einer Bürgschaft weisungsungebunden. Ich weiß nicht, ob unsere Gesetzgebung einer Verstaatlichung unverrückbar im Wege steht, würde im Prinzip aber eine Verstaatlichung und anschließende Abwicklung als einfachste Lösung sehen, ohne dass dadurch der Pfandbriefmarkt gefährdet wird. Wie wäre es mit einer 'Abwicklungs-Agentur GmbH' mit den Sicherheiten des Bundes zur Abwicklung solcher Fälle?
Prime Minister Gordon Brown will speak to his German counterpart Angela Merkel later to clarify her stance on protecting German bank accounts.
There has been confusion over whether she is offering a 100% guarantee for all private bank accounts, which may force the UK to follow suit.
It appears Germany will not legislate to formally increase protection.
The prime minister's spokesman said earlier that Mr Brown was planning to speak to Ms Merkel.
A comment from Ms Merkel at the weekend sparked speculation that Germany was about to follow Ireland in guaranteeing all deposits in its banks.
The government has been seeking to clarify her remarks amid concerns that Britain would have to follow suit to stop savings ebbing away from British banks.
But the BBC understands she was making a political commitment that savers would not lose money, rather than guaranteeing unlimited 100% protection.
The prime minister's spokesman said: "Our understanding of the situation is that the German government will not be bringing forward legislation for a legally-binding guarantee of bank deposits."
"Soll der deutsche Staat die dringend erforderliche Konsolidierung des deutschen Bankenmarktes aktiv vorantreiben, nachdem die Beteiligten bisher nicht in die Pötte kommen? "
Ist das nicht auch so eine Aussage im Rahmen der Amerikanisierung des Bankensystems die man in Anbetracht der Ereignisse mal überdenken sollte ?
Letztlich sind die vielen kleinen Banken in Deutschland eher weniger betroffen und die Katastropehn lassen sich im Zweifelsfall viel besser eingrenzen.
die 'Garantien' Merkels sind so lange nur Beruhigungspille, solange sie nicht nur Parlamentsbeschlüsse abgesichert sind. Meine Vermutung war, dass die Regierung am Sonntag Zeit zur Verbereitung und Absegnung notwendiger Gesetze gewinnen wollte, um nicht nur in warmen Worten, sondern in belastbaren Zusagen handlungsfähig sein zu können.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bund Bürgschaften auf Treu und Glauben gibt. Eine HRE bleibt bei einer Bürgschaft weisungsungebunden. Ich weiß nicht, ob unsere Gesetzgebung einer Verstaatlichung unverrückbar im Wege steht, würde im Prinzip aber eine Verstaatlichung und anschließende Abwicklung als einfachste Lösung sehen, ohne dass dadurch der Pfandbriefmarkt gefährdet wird. Wie wäre es mit einer 'Abwicklungs-Agentur GmbH' mit den Sicherheiten des Bundes zur Abwicklung solcher Fälle?
Gruß, Martin
Merkels Garantie vom Soinntag war, wie immer bei ihren Statements, ohne jegliche Substanz.
Wahrscheinlich rafft sie gar nicht, was zurzeit abgeht.
Das ist zwar schlimm.
Aber harmlos im Vergleich zu Bush.
Das duerfte sein Meisterstueck sein.
Eine Weltwirtschaftskrise gigantischen Ausmasses.
Alle Ueble in den letzten 8 Jahren ging von Washington aus.
Das ist jetzt das Finale.
kater_5 schrieb am 07.10.2008 09:20
"Soll der deutsche Staat die dringend erforderliche Konsolidierung des deutschen Bankenmarktes aktiv vorantreiben, nachdem die Beteiligten bisher nicht in die Pötte kommen? "
Ist das nicht auch so eine Aussage im Rahmen der Amerikanisierung des Bankensystems die man in Anbetracht der Ereignisse mal überdenken sollte ?
Letztlich sind die vielen kleinen Banken in Deutschland eher weniger betroffen und die Katastropehn lassen sich im Zweifelsfall viel besser eingrenzen.
Gruss
Kater
Die notwendige Konsolidierung betrifft nicht notwendigerweise die kleinsten Einheiten, also die einzelnen Sparkassen oder Volksbanken. Es geht in diesen beiden Säulen vor allen um den Mittelbau, die Landesbanken und regionalen Zentralbanken. Da tummeln sich eine Anzahl von Banken ohne tragfähiges Geschäftsmodell, die sich mangels Konkurrenzfähigkeit in dubiosen Anlage- und Spekulationsgeschäften verstrickt hatten um eine Rendite zu erwirtschaften. Die WestLB, einst zum Global Player und Mitbewerber der privaten Grossbanekn ausgerufen, hat bisher keine Krise ausgelassen ohne Milliarden darin zu verpulvern und ist heute eigentlich nur noch ein Trümmerhaufen. Die Einsicht in die Notwendigkeit der Konsolidierung ist ja da, allein persönliche Eitelkeiten und politischer Einfluss verhinderten bisher einen Fortschritt. Eines der grössten Hindernisse sind dabei die Ministerpräsidenten, die mit regionalen Eifersüchteleien eine Einigung verhindern.
Auch bei den privaten geht es nur schleppend voran. Die Übernahme der Dresdner durch die Commerzbank ist inzwischen der 3. oder 4. Anlauf und ob er klappt ist noch lange nicht sicher, weil durch die Krise die gesamte Bewertungsgrundlage nicht mehr stimmt.
Über all diese Querelen ist die deutsche Bankbranche international weit zurückgefallen. Als grösste Exportnation und eine der grössten Volkswirtschaften ist D gerade mal mit einer Bank unter den Top 20 vertreten - ein Unding. Und Grösse ist im Bankgeschäft durchaus ein entscheidendes Kriterium, weil die Kapitalbasis die Messgrösse für das Kreditvolumen insgesamt wie auch die maximale Einzelkreditgrösse ist.
Es gibt kaum noch ein internationationales Grossprojekt mit deutscher Industriebeteiligung, bei der das Finanzierungskonsortium von einer deutschen Bank geführt wird, bei grossen Kapitalmarktoperationen tummeln sich die grossen amerikanischen Banken, nur die Deutsche Bank darf da noch mitspielen, die restlichen deutschen Adressen stehen in der 2. Reihe, und das nur, weil deren Depotkunden gebraucht werden um die Aktien oder Anleihen aufzunehmen. Keine Firmenübernahme oder Abwehr derselben, bei der nicht die grossen US-Adressen als Berater angeheuert werden.
Bei der Konsolidierung geht es genau nicht darum, amerikanische Verhältnisse zu kopieren, sondern darum, den übermächtigen Einfluss der US-Adressen wieder zurückzudrängen.
Ich baue derzeit noch auf Merkels und Steinbrücks Wort: "Ihre Spagroschen sind sischer!" und verzettele mich nicht in zu vielen Konten.
FW
Na dann: Viel Glück, du wirst es brauchen.
Na, dann sag mir mal was besseres.
FW
Gold kaufen und im Keller vergraben.
Wenn es hart auf hart kommt musst du deinen Barren Gold für ein Schinken und ein Laib Brot
eintauschen.
Eiserne Reserve von 5 Monatsgeältern bilden, Haus abbezahlen und den Rest je nach Vorlieben direkt in den Wirtschaftskreislauf einbringen.
Ich schlafe gut dabei.
Besonders ärgere ich mich nicht im Falle eines plötzlichen Ablebens.
Anonymer User schrieb am 07.10.2008 14:35
Wenn es hart auf hart kommt musst du deinen Barren Gold für ein Schinken und ein Laib Brot
eintauschen.
Eiserne Reserve von 5 Monatsgeältern bilden, Haus abbezahlen und den Rest je nach Vorlieben direkt in den Wirtschaftskreislauf einbringen.
Ich schlafe gut dabei.
Besonders ärgere ich mich nicht im Falle eines plötzlichen Ablebens.
Es gibt ja auch Goldmünzen. Und die kann man dann auch noch halbieren, vierteln etc. War im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit Gang und Gebe.
Ja, Gold würde ich dringend empfehlen. Bei einem Preis von derzeit 877 $ ist der Wertverlust mit eingebaut. Eine sicherere Möglichkeit, sein Vermögen zu vernichten gibt es kaum.