Nunja, noch ist es kein Absturz, aber Analysten erwarten ihn. Zum einen weil die US-Konjunktur besser anspringt als erwartet (war da nicht mal von Rezession die Rede?), zum anderen weil der Wechselkurs wichtige Barrieremarken durchbrochen habe.
Ist das der Weg zurück zur Parität?
Und was haben wir davon? Der starke Euro wurde ja genauso schlecht geredet (Export) wie der schwache Euro (Reisen, u.a.).
Der Euro hat seine Gewinne dieses Jahres wieder verloren und liegt auf dem Niveau zum Jahresbeginn. Über starke Kursveränderungen wird immer gejammert. Nur sind es jeweils andere, die jammern. Von den Exporteueren aus Stuttgart, Ingolstadt oder München habe ich noch kein Wort der Klage vernommen. Während bei steigendem $-Kurs immer gleich die Welt untergeht, werden Wechselkursgewinne grundsätzlich mit zufriedenem Schweigen eingesackt.
Da seit einiger Zeit die Preiszendenzen von Öl und Dollar in gleicher Richtung laufen, kommen Ölpreisänderungen im Euroraum etwas gedämpft an. Die ärgsten Übertreibungen werden gekappt, aber wir profitieren auch nicht voll vom $-Öl Preisabschwung.
Ich meine, wir sehen eine Korrektur der spekulativ überhitzten Ölpreise und in der Folge davon eine "Normalisierung" des €/$ Kurses. Mehr nicht.
Spock schrieb am 04.09.2008 10:13
Ich will einen ganz billigen Dollar, damit ich die Mojitos in Miami zu Sylvester zahlreich und sorglos vernichten kann.
Lexx schrieb am 04.09.2008 09:57
"wir" = DP, FW, Lexx, SteffenHuber, Werhamster, Kodo, Redwolf, dewo, kater, Flecki, Martin, Spock, WRL....
Ich hab davon nicht viel, da ich im CHF Bereich lebe. Allemal nehme ich zur Kenntnis, dass die Untergangspropheten, die den Dollarpreis schon im Cent Bereich sahen, mal wieder daneben lagen. Dasselbe gilt für den Euro, die amerikanische Wirtschaft, die deutsche Wirtschaft ...
DP:
Zu Zeiten des starken Euros wurde gewimmert, dass deutsche Exportwaren so teuer werden, wir dafür billiger außerhalb der Eurozone reisen können. Wenn der Euro jetzt abstürzt, müsste das ja den Export beflügeln und gleichzeitig die Reisen verteuern.
Ich hab mich doch extra der m.E. im Westen gebräuchlichen Y-Schreibweise gebeugt, obwohl ich das selber mit I gelernt habe. Die mit-Variante ist natürlich auch nicht schlecht, hoffe unsere dortigen Bekannten sind gut über die Immo-Krise hinweggekommen.
Das ist auch so, wobei der "Reisebonus- oder malus" wohl kaum ins Gewicht fällt. Aber für ein so exportorientiertes Land wie D ist es schon wichtig, dass die Währung der Kunden nicht zu sehr nach unten fällt, denn das kommt ja einem Umsatz- und somit Margenverlust gleich, für den man gar nichts kann. Jetzt passiert nun also das Gegenteil; der Umsatz steigt ohne eigenes Zutun. Immerhin: der deutschen Exportwirtschaft ging es auch in Zeiten des starken Euros gut. Das besagt eigentlich, dass sie auch in schwierigen Zeiten gut aufgestellt war.
Ob davon allerdings jemals was bei den FWs, Lexx, rws etc. ankommt (niedrigere Binnenmarktpreise, höheres Steueraufkommen etc.) steht in den Sternen.
"Zunächst ist mal das ÖL und Benzin teuerer geworden. "
Na ja, als ich vor 2 Wochen in der Schweiz getankt habe, habe ich etwa 30 ct weniger pro Liter gezahlt, in Österreich wären es immerhin 15 bis 18 ct weniger gewesen.
Seither ist der $ um ca. 10 % rauf und der Ölpreis um ca. 30 % runter gegangen, bliebe also immer noch eine Verbilligung des Benzins um mindestens 7bis 10 ct übrig (ich kenne jetzt natürlich nicht die fixen Kosten der Gesellschaften, deshalb der große Bereich).
Natürlich erleichtert der stärkere $ unseren Export, nicht weil vieles in $ abgerechnet wird sondern weil viele unserer Konkurrenten in $ anbieten.
WRL007 schrieb am 04.09.2008 14:07
"Zunächst ist mal das ÖL und Benzin teuerer geworden. "
Na ja, als ich vor 2 Wochen in der Schweiz getankt habe, habe ich etwa 30 ct weniger pro Liter gezahlt, in Österreich wären es immerhin 15 bis 18 ct weniger gewesen.
Seither ist der $ um ca. 10 % rauf und der Ölpreis um ca. 30 % runter gegangen, bliebe also immer noch eine Verbilligung des Benzins um mindestens 7bis 10 ct übrig (ich kenne jetzt natürlich nicht die fixen Kosten der Gesellschaften, deshalb der große Bereich).
Natürlich erleichtert der stärkere $ unseren Export, nicht weil vieles in $ abgerechnet wird sondern weil viele unserer Konkurrenten in $ anbieten.
Gruß
WRL
Die Benzinpreise und auch wohl die Ölpreise für Endverbraucher sind in Deutschland auf hohem Niveau.
In Luxemburg ist das Benzin schon um mehr als 20 ct billiger.
Also, in den EU-Ländern, die steuerbedingt immer billiger sind, ist der Treibstoff natürlich jetzt auch billiger.
In der langen Phase steigender Ölpreise haben die Verbraucher in Deutschland davon profitiert, dass gleichzeitig der Dollar immer schwächer und der Euro stärker wurde. Dadurch wurde der Preisanstieg für Ölprodukte gedämpft. Gegenwärtig ist die Tendenz umgekehrt: Das Öl wird billiger, aber der Dollar wieder etwas stärker. So fällt auch der Preisrückgang an der Zapfsäule geringer aus, als wenn das Dollar/Euro-Verhältnis stabil bliebe. DIE WELT
Habe gerade ein wie so oft hochinteressantes Gespräch mit Altkanzler Schmidt gesehen.
Es ging um Banker, deutsche wie amerikanische.
Und von beiden hält er heute nicht mehr viel.
Unter anderem hat er behauptet, dass es keinen Banker in Deutschland mehr geben würde, der erstens den Überblick über die Gesamtwirtschaft habe und zweitens patriotisch denken würden und Ratgeber der Regierung sein könnten.
Wie es Abs oder Herrhausen gewesen seien.
Noch schlimmer schätzt er die Banker in USA ein.
Er monierte, dass die Investmentbanken in den USA nicht der Bankenaufsicht unterlägen.
Und er wies auch, genau so wie ich vor kurzem auf die Tatsache hin, dass die Amerikaner privat wie öffentlich auf Pump leben und sich letztlich durch China, Indien und Europa finanzieren lassen.
Wobei China der absolut größte Gläubiger der USA ist.
Er sieht den Dollar weiterhin langfristig auf Sinkflug, vorausgesetzt, dass die USA so weiterwirtschaften.
Er sieht die nächste Finanzkrise mit noch größeren weltweiten Problemen kommen.
Interessant fand ich seine Ansicht, die deutsche Wirtschaft sei globalisierter als die Amerikanische, was ja eigentlich nicht zu leugnen ist.
Bleibt abzuwarten, wie sich die Krise in GB entwickelt.
Dazu hat er aber nichts gesagt.
Und er wies auch, genau so wie ich vor kurzem auf die Tatsache hin, dass die Amerikaner privat wie öffentlich auf Pump leben und sich letztlich durch China, Indien und Europa finanzieren lassen.
Wobei China der absolut größte Gläubiger der USA ist.
Er sieht den Dollar weiterhin langfristig auf Sinkflug, vorausgesetzt, dass die USA so weiterwirtschaften.
Er sieht die nächste Finanzkrise mit noch größeren weltweiten Problemen kommen.
Diese messerscharfe Analyse hat er sicher aus dem Wirtschaftsteil einer brillanten Zeitung entnommen. Ich vermute mal der Gratiszeitung "20 Minuten".