Jo, war ja ganz nett, das Gespräch. Weidel hat ein bisschen zu begierig versucht, ihre Punkte unterzubringen, aber trotz Studium in Harvard hat sie in einem Gespräch mit einem Amerikaner erkennbar nicht deren entspannte Souveränität angeeignet. Die Stimmlage ist immer etwas klagend. Deutsch eben. Musk hat mit massiver Werbung für die AfD provoziert, Weidel hätte sich bedanken sollen. Inhaltlich will ich jetzt nicht allzu nitpicking deutsch sein.
Noch etwas konkretisiert: Weidel hat in keiner Sekunde einen führungsstarken Eindruck gemacht. Musks Beitrag war, die mediale Brandmauer zu durchbrechen.
Im Folgeinterview mit dem ntv hat mir Weidel besser gefallen https://youtu.be/kEqDks-h-qM Bin mal gespannt, wann sich die ersten Ökonomen melden, die widersprechen, dass Hitler ein Linker war. Fratzscher übernehmen Sie.
Auf die Frage, ob das Musk-Gespräch ein geldwerter Vorteil war, hätte sie vielleicht erwähnen sollen, dass wer so argumentiert, der die geldwerten Verluste aus der anti-AfD-Propaganda der MSM und dem Unterlaufen des durch zwangsfinanzierten Rundfunk-Auftrags gerne gegenrechnen darf.
Zitat von MartiS2 im Beitrag #947Noch etwas konkretisiert: Weidel hat in keiner Sekunde einen führungsstarken Eindruck gemacht.
Zitat [...] Gerade Alice Weidel ist ja für ihre teils harte Rhetorik in ihren Reden bekannt. Davon war gestern nichts zu spüren. Jeder noch so lahme Scherz von Musk wurde von ihr mit einem mädchenhaften Giggeln belohnt. Es wirkte über weite Stellen so, als säßen hier nicht zwei Gesprächspartner auf Augenhöhe gegenüber, sondern, als spräche der große Elon Musk mit einem Fan, der ihn bewundert. Wenn Weidel nicht giggelte, stimmte sie ihrem Gegenüber wahlweise mit „Ja“, „Yes“ oder „You are absolutely right“ zu, auch wenn Musk Weidel gerade inhaltlich widersprach. Ja, man kann sich nicht des Eindrucks verwehren, dass Weidel Lampenfieber hatte und dieses Gespräch eine Nummer zu groß für sie war.
Sicher, das kann man – wenn man freundlich sein will – als positive Gesprächsatmosphäre bezeichnen. Wenn man allerdings bedenkt, dass die Spitzenkandidatin einer Partei, die sich gerne als anti-elitär verkauft und – zu Recht – das Duckmäusertum der politischen Konkurrenz vor einflussreichen Milliardären kritisiert, bei der ersten öffentlichen Gelegenheit sich selbst höchst duckmäuserisch verhält, wirft dies doch Fragen auf. [...]
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Die AfD muss hoffen, dass niemand ihr Wahlprogramm liest:
Zitat [...] Einen weiteren harten Einschnitt in den Sozialstaat stellt die AfD-Forderungen beim Arbeitslosengeld dar. Der Anspruch soll nicht nach einem Jahr, sondern erst nach drei Jahren gelten. Im Falle eines Jobverlusts, der angesichts von Insolvenzen und Stellenstreichungen bei vielen Unternehmen gerade viele Menschen bedroht, rutschen die Betroffenen schneller ins Bürgergeld. Dessen Höhe ist deutlich geringer. [...]
Und nach sechs Monaten Bürgergeld heißt es dann antreten zur gemeinnützigen Arbeit, Seit' an Seit' mit den Asylbetrügern aus Afghanistan und Eritrea.
---
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Zitat Die Gewinner der Wahlen sind AfD und Linkspartei. Gerade bei diesen beiden Parteien zeigt sich jedoch auch die fortlaufende Spaltung des Landes. Die AfD hat zwar bundesweit stark abgeschnitten, ihr Abschneiden in den östlichen Bundesländern war jedoch überragend. In allen ostdeutschen Bundesländern ist die AfD nun die stärkste Kraft – in Brandenburg mit 32,5 Prozent der Zweitstimmen und in den übrigen ostdeutschen Ländern mit mehr als 37 Prozent. Auch bundesweit war die AfD bei den Arbeitern und Arbeitslosen die stärkste Partei und konnte bei Wählern, die ihre wirtschaftliche Situation als schlecht einstufen, 38 Prozent (+19 Prozentpunkte gegenüber den letzten Wahlen) der Stimmen holen. Dies ist ein krasser Kontrast zum Wahlprogramm der AfD, in dem eine Politik umrissen wird, von der vor allem Wohlhabende und Reiche profitieren. [...]
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Da räsonieren die Nachdenkseiten wohl an der falschen Stelle. Die AfD will sicher höhere Einkommen entlasten. Die finanziell Schwachen leiden aber unmittelbar an der Konkurrenz durch Migranten an Wohnraum, Ungestörtheit auf öffentlichen Plätzen, usw.. Womöglich kämpfen sie mit denen auch noch um billige Lebensmittel in Tafeln. Das ist hautnah Erfahrenes, Steuerentlastungen sind eher etwas Abstraktes.
Götz Kubitschek fällt nicht in den allgemeinen AfD-Jubel ein:
Zitat [...] Warum sind bundesweite 20,8 Prozent für die AfD kein sensationeller Erfolg?
1. In einer Lage, die so desaströs ist wie die Deutschlands, ist es kein Verdienst, jeden fünften Wähler zu gewinnen. Es ist selbst dann kein Verdienst, wenn man die Mobilisierung der Zivilgesellschaft, ihr Gerede von der Brandmauer und die Kriminalisierung der AfD in Rechnung stellt. Jeder fünfte: Das ist das, was schon seit drei Jahren vorhanden ist, eine Mischung also aus Merkeljahren und Ampelversagen, die Folge eines Realitätsschock, das Ergebnis der naheliegende Suche nach einer Alternative.
2. Die AfD war nicht in der Lage, eine Strategie zu formulieren und Regierungsfähigkeit auf allen Ebenen zu signalisieren. Welche symbolpolitischen Handlungen am Tag nach der Wahl, welche Schritte in den ersten hundert Tagen? An welchen Stellschrauben kann und wird sofort gedreht werden? Wer wird Innen‑, wer Außen‑, wer Wirtschafts- und wer Finanzminister? Man kann Gegner und Medien mit Kraftsignalen und Expertise beschäftigen. Vor allem aber kann man aus strategischer Klarheit Leitsätze, Bildsprache, Stoßrichtung und Markenkern ableiten: So will man aussehen, so will man wirken.
3. Wenn das, was nun erreicht wurde, schon seit rund drei Jahren vorhanden ist, heißt das: Neues Potential wurde nicht erschlossen. Hart ausgedrückt: Die Partei stagniert in ihrer Entwicklung. Daß die CDU das Programm der AfD kopiert habe, kann als Ausrede nicht herhalten: Wer 20 Prozent hält, darf eine solchen Herausforderung nicht nur hilflos beschreiben, sondern muß klassisches CDU-Potential links liegenlassen und dort angreifen und abgraben, wo sich Risse zeigen: überall dort nämlich, wo sich die Lebenswirklichkeit nicht mehr recht bewältigt werden kann und sich zu Wort meldet. Dazu Bestandspflege und Ausbau: Jungwähler, Selbständige, kleine Leute.
4. Man hat die Jungwähler aus der Hand gegeben, hat ihr sprunghaftes Wahlverhalten nicht zur Voraussetzung einer Kampagne gemacht, ging also davon aus, daß dieses ein Mal gewonnene Feld nicht noch einmal neu erobert werden müsse. Daß die AfD anderthalb Monate vor der Wahl ihre Jugendorganisation auflöste, war in diesem Zusammenhang der entscheidende Fehler. Die JA verknüpfte die Partei mit dem kreativen, experimentellen, mitreißenden Vorfeld in den Sozialen Medien, sie ließ die AfD provokativ, beweglich, zukünftig wirken und nahm ihr das Gesetzte. Sie verkörperte die “Partei anderen Typs”, die “Bewegungspartei”. Von dieser Ausstrahlung war nicht mehr viel zu spüren.
5. Das Verhältnis zwischen den “gebrauchten Bundesländern” (Kneipe) und den “frischen” ist dasselbe wie das zwischen erfolgreichen Landesverbänden und Bund: Man hat nicht viel miteinander zu tun. Die Unterschiede sind gewaltig. Vielleicht haben die Auftritte von Elon Musk und zuletzt die von J. D. Vance das Feuilleton, die politische Klasse und Großstadtblasen irritiert. Der typische AfD-Wähler aus dem Saalekreis und dem Erzgebirge hat sich eher die Frage gestellt, warum die klareren Worte zur sozialen Frage von der Linkspartei kommen. [...]
Es war sicherlich auch ein Fehler, eine kaltherzig wirkende lesbische ehemalige Goldman-Sachs-Angestellte, deren Lebensgefährtin Migrationshintergrund hat und deren Hauptwohnsitz sich in der Schweiz befindet und die noch nicht einmal weiß, wie viele Menschen ungefähr in ihrem Wahlkreis leben, als Spitzenkandidatin aufzustellen.
Ich finde es schon durchaus amüsant, wenn Weidel in ihren Bundestagsreden den politischen Gegner hart rannimmt, und für mich ist Intelligenz und Fachwissen bei einem Politiker wichtiger als sympathisches Auftreten, aber bei vielen Wählern spielt eben auch die Emotion eine wichtige Rolle.
---
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Genau genommen hat m.E. Weidel die Wähler eher im Westen und Chrupalla und Höcke die im Osten angesprochen. Man sollte nicht zu naiv sein. Gerade ältere westliche Wähler halten an ihrem bisherigen Wahlverhalten fest. Mir war aus Diskussionen mit Ü60-70-Wählern klar, dass die an der CDU oder teils auch an der SPD festhalten. Und aus Diskussionen mit ca. 20-jährigen war mir in den letzten Wochen klar, dass die Linke plötzlich attraktiv wurde und möglicherweise bei der AfD abgegrast hat. Ist die Werbung in sozialen Medien durch die fehlende Jugendorganisation weggebrochen? Oder hat sich die Linke einfach besser präsentiert? Von Gesprächen mit westlichen Jungwählerinnen mit höherer Bildung weiß ich aber auf jeden Fall, dass sie teils für Weidel durchaus Bewunderung empfinden. Sie steht mit ihrer Coolness für Selbstbewusstsein.
Da klingt Kubitschek ein bisschen wie das Sprachrohr von Krah, der ja bei der Europawahl sehr auf jugendlich gemacht hat. Geht es da um 3 % oder so? Ich kann nicht einschätzen, ob die AfD-Führungsriege die Nerven verloren hat, als sie die Jugendorganisation abnabelten. Wenn man im parlamentarischen Betrieb steckt hat man sicher eine andere Wahrnehmung als irgendwo am Schreibtisch.
Gruß Martin
PS: Höcke hat ja gegenüber der Landtagswahl nochmal ordentlich zugelegt. Da müsste in Thüringen doch der Druck auf die Landesregierung steigen, die AfD an die von ihr geforderten Posten kommen zu lassen.
Ich habe mir gerade die AfD-Bundespressekonferenz angehört und kam zum Schluss, dass ich die Weidel nicht mehr hören kann. Die ist im Defensivmodus der Wahlkampfveranstaltungen im Fernsehen, hält Monologe in einem schon fast "ich bin gelangweilt"-Tonfall, unfähig, fragende Journalisten emotional zu überzeugen und mitzunehmen. Da sticht Chrupalla in seinem konzilianten, freundlichen Tonfall positiv heraus.
Ich habe mir das Gespräch von Krah mit Azzaoui angehört. Da macht mir Krah einen sehr guten Eindruck, mit vernünftigen Gedanken und Argumenten zum Migrationsthema. https://www.youtube.com/watch?v=v5WH28WZtCA
Das System versucht, die parlamentarische Arbeit der AfD zu erschweren, indem man durch eine Änderung der Hausordnung des Bundestages Mitarbeitern der AfD-Fraktion den Zugang zu den Liegenschaften des Bundestages verweigert:
Zitat [...] Daß diese Änderung der Hausordnung Teil einer konzertierten Aktion der Altparteien ist, zeigen Bemühungen in verschiedenen Bundesländern, ähnlicher Art und Weise vorzugehen. Gutachten, die entsprechende Möglichkeiten ausloten sollten, sind aus Bayern, NRW und Brandenburg bekannt. [...]
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Anscheinend sind im Osten schon einige Mitglieder der CDU aufgrund des Wählerbetrugs aus dieser ausgetreten. Interessanter wäre aber doch, wenn in Thüringen oder Sachsen CDU-Abgeordnete zur AfD wechselten. Bisher lese ich aber nichts zu so einem Ansinnen. Diese Abgeordneten hätten keine unmittelbaren finanziellen Nachteile, und sie könnten vielleicht sogar ihre politische Zukunft so eher sichern, ohne die nächste Wahl abzuwarten.
Zitat von MartiS2 im Beitrag #959Anscheinend sind im Osten schon einige Mitglieder der CDU aufgrund des Wählerbetrugs aus dieser ausgetreten. Interessanter wäre aber doch, wenn in Thüringen oder Sachsen CDU-Abgeordnete zur AfD wechselten. Bisher lese ich aber nichts zu so einem Ansinnen.
Das soziale Umfeld dieser Menschen dürfte sich zu einem großen Teil aus CDU-Mitgliedern und -Sympathisanten zusammensetzen. Für die wäre so ein Überläufer ein Verräter. Auf der anderen Seite ist fraglich, wie willkommen solche Überläufer bei der AfD wären. Vielleicht würde man sie als Ratten, die das sinkende Schiff verlassen betrachten, vielleicht als U-Boote.
Zitat Diese Abgeordneten hätten keine unmittelbaren finanziellen Nachteile, und sie könnten vielleicht sogar ihre politische Zukunft so eher sichern, ohne die nächste Wahl abzuwarten.
Da wäre ich skeptisch. Zum einen stünden diese Neuankömmlinge in der AfD-Hierarchie vermutlich ziemlich weit unten ("Bitte hinten anstellen"), zum anderen ist ja ein AfD-Verbot nicht vom Tisch.
---
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain