kater_5 schrieb am 01.01.2008 19:59
Wenn ich mir ansehe, dass Mercedes immer noch als "Default"-Einstellung die Klimaanlage an hat, scheint mir da durchaus Raum für Verbesserungen zu sein, ohne sich gross anzustrengen.
Und was ist das Problem dabei? Ich habe aus guten Gründen die Klimaautomatik immer an.
"Ich hatte halt die naive Idee, das so ein System keine besonderen Vorteile mehr für Firmenwagen bringt, weder für den AG noch für den AN. Damit wäre die Konsequenz, dass sich der AN selber um sein Auto kümmert, indem er es von seinem (dann höheren) Nettogehalt finanziert. "
Hmm, Du meinst also, so ein Vertriebsmitarbeiter, der so 40.000km im Jahr für die Firma fährt, soll das Auto dafür dann privat aus seinem versteuerten Einkommen bezahlen ?
Und wer kein Auto für die Firma braucht, hat diese Ausgaben dann nicht.
Ich weiss ja nicht ob das jetzt schon unter übertriebenem Gerechtigkeitsfanatismus läuft, aber wenn einer mal eben so 20.000€ im Jahr für die Firma privat zahlen soll, geht das ein bischen zu weit.
kater_5 schrieb am 02.01.2008 09:25
"Ich habe aus guten Gründen die Klimaautomatik immer an. "
Na, die guten Gründe würden mich ja mal interessieren.
Aber wenn man es sich leisten kann ....
Bei einer guten Klimaautomatik läuft der Klimakompressor eh variabel, d.h. der Mehrverbrauch hält sich sowieso in engen Grenzen.
Zitat:
Nur soll sich Mercedes dann nicht drüber aufregen, dass die die CO2 Vorgaben nicht einhalten können.
Normverbrauchsfahrten werden meist ohne Klimaanlage gemacht, von daher ist dieser konstruierte Zusammenhang etwas merkwürdig.
Mercedes regt sich im Übrigen auch nicht so besonders drüber auf, dass sie irgendwelche Vorgaben nicht einhalten können. Sie regen sich (IMHO zurecht) darüber auf, dass diese Vorgaben (insbesondere in dieser Form) schwachsinnig sind und eine "CO2-Abgabe" eh schon existiert - die Besteuerung des Sprits.
Mercedes regt sich weiterhin drüber auf, dass von interessierter Seite immer mal wieder die angeblich verfehlte Selbstverpflichtung der Industrie herausgekramt wird, ohne die Rahmenbedingungen zu nennen. IMHO ebenfalls zurecht.
kater_5 schrieb am 01.01.2008 19:59
Wobei ich die ganze Geschichte jetzt nicht so furchtbar schlimm finde. So wie ich das verstanden habe, müssen die Automobilfirmen Strafe zahlen für PKW, die zu viel CO2 ausstossen. Die Summen liegen für einen gehobenen PKW (so Porsche oder 7er BMW) im Bereich der total überteuerten Navi Systeme. Jetzt kann die Automobilindustrie ein bischen was am Verbrauch tun und dann noch ein bischen "Strafe" zahlen und damit hat es sich. Im Vergleich zu dem Preis eines solchen Autos sind das ziemliche Peanuts gewesen.
Ja, alles Peanuts. Mehrwertsteuererhöhung, Ökosteuer, Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenzen, Abschmelzen der GWG-Steuergrenzen, Absenken des Sparerfreibetrags, Abgeltungssteuer für Kursgewinne, Abschaffung der Pendlerpauschale, versteilerte Progressionskurve, Reichensteuer...
Dieser Staat kennt nur eine Richtung: Steuern und Abgaben hoch. Und wenn es dann noch so etwas sinnloses ist wie die "CO2-Strafabgabe", dann sollte man das nicht schulterzuckend mit einem "nicht so furchtbar schlimm" hinnehmen. Fast nichts, was in den letzten 40 Jahren den Bürgern das Geld aus der Tasche gezogen hat, war für sich genommen "furchtbar schlimm". In Summe dürfte es eine Erhöhung der Steuer- und Abgabenbelastung von weit über 50% sein.
Ich habe bei meinen letzten beiden großen Autos keinen Unterschied im Kraftstoffverbrauch bemerkt, wenn Klima an ist (der kleine hat kein Klima, da würde man es sicher bemerken).
Steffen:
Helmut Kohl hat doch mal Kommunismus definiert "Wenn man mehr als 50 % Steuern zahlen muss" und hat (nach einer sicherlich gut durchgeführten Steuersenkung 88) danach heftig gearbeit, die 50 % zu überschreiten...
kater_5 schrieb am 02.01.2008 11:16
"Die innenluft wird getrocknet. Das verhindert das Beschlagen oder gar Überfrieren der Scheiben. Sagt man zumindest von Seiten des ADAC."
Ja, toll, das braucht man nach dem Start und evtl bei sehr feuchtem Wetter.
Dafür gibt es ja den Defrosterschalter, der macht dann auch die Klima an (und wieder aus). Oder man macht die bei Bedarf (beschlagene Scheiben) an.
Aber was soll man im normalen Fahrbetrieb permanent Benzin verballern für nichts ?
Gruss
Kater
Ja, ist schon recht. Mach's an und dann wieder aus. Oder doch gar nicht, wegen des "Verballerns". Ganz nach Belieben. Zu derartig kleinkarierten Argumentationsversuchen fällt mir jedenfalls nix Gescheites mehr ein.
"Bei einer guten Klimaautomatik läuft der Klimakompressor eh variabel, d.h. der Mehrverbrauch hält sich sowieso in engen Grenzen."
Auch eine (wirklich) interessante Frage. Wie wird eigentlich im Winter "variabel" geregelt ?
Bei den Autos mit Klimaautomatik, die ich bisher hatte, wurde da anscheinend im Winter nicht viel geregelt, zumindest die Beschlagneigung war immer sofort besser und blieb das auch konstant. Und da es (meines Wissens) keinen Sensor fürs Beschlagen gibt, scheint die Klima dann doch durchzulaufen.
"Normverbrauchsfahrten werden meist ohne Klimaanlage gemacht, von daher ist dieser konstruierte Zusammenhang etwas merkwürdig. "
Interessante Aussage. Das heisst, da wird aktiv abgeschaltet ?
"Sie regen sich (IMHO zurecht) darüber auf, dass diese Vorgaben (insbesondere in dieser Form) schwachsinnig sind und eine "CO2-Abgabe" eh schon existiert - die Besteuerung des Sprits. "
Hmm, so wie ich das verstanden habe, regen die sich vor allem drüber auf, dass diese CO2 Grenzwerte nicht die besonderen belange der deutschen Automobilindustrie und ihrer besonderen produkte berücksichtigt.
Aber davon abgesehen sehe ich das wie Du, wenn man da was machen sollte, kann das sinnvoll nur über die Mineralölsteuer gehen.
Das habe ich mir gedacht, dass Dir die Argumente ausgehen.
Je nach Fahrzyklus ist der Merhverbrauch jedenfalls alles andere als vernachlässigbar. Sicher nicht auf der Autobahn, aber im Stadtverkehr macht sich das ganz schön bemerkbar.
Naja, wenn ich den Gabriel auch nur ein bischen leiden könnte, würde er mir fast leid tun. Einerseits soll er der Kanzlerin Ihr CO2-Hobby unterstützen, andererseits darf er dem Glos seine Automobilindustrie nicht zu stark stören.
Hat eigentlich nicht so sehr mit leiden oder nicht leiden koennen zu tun.
Was mich schockiert hat, ist das Sentiment, die Deutschen sind die Umweltengel und die Amis sind die Umweltschweine.
Jetzt stellt sich heraus -
-was ich irgendwie schon immer vermutet habe, seit das Kyoto Basis Jahr auf 1990 gesetzt wurde von Trittin, also BEVOR die DDR Dreckschleudern entsorgt worden sind-
dass die Deutschen nur ein faszinierendes Talent haben im Loopholes finden, was den Amerikanern voellig abgeht.
Ich erinnere mich noch an eine Diskussion ueber den International Court, als der Jesse Helms noch im Senat war, und der einen "Angriffsplan" nach Holland verkuendet hat, falls auch nur ein Amerikaner vor diesem Ding erscheinen mueeste, hat mir einer der Foristen (erinnere mich nicht mehr, wer's war) gesagt, das wurde doch nicht passieren, und hat mir erklaert, wie sich die Deutschen vor solchem Ungemach mit diesem oder jenem Loophole und/oder Bestimmung schuetzen.
Damals habe ich schon gedacht: Wie unterschiedlich ist doch der ganze Gedankenprozess ist, wenn man einen Deutschen, der deutsch denkt, vergleicht mit einem Amerikaner, der vielleicht mal Deutscher war, aber amerikanisch denkt.
kater_5 schrieb am 02.01.2008 12:24
"fällt mir jedenfalls nix Gescheites mehr ein."
Das habe ich mir gedacht, dass Dir die Argumente ausgehen.
Je nach Fahrzyklus ist der Merhverbrauch jedenfalls alles andere als vernachlässigbar. Sicher nicht auf der Autobahn, aber im Stadtverkehr macht sich das ganz schön bemerkbar.
Gruss
Kater
Ich habe die Klimaanlage auch im Winter, immer auf kleinster Sufe (selbst im Sommer bleibt die kleinste Stufe, bis auf extrem heiße Tage). Einmal wegen der Feuchte, zum Andern, weil beim Ausschalten Mikroben aus dem Gebläse in den Innenraum geblasen werden (erkennbar auch am Moosgeruch). Und wenn Du Deine naturwissenschaftlichen Grundlagen zusammennimmst, dann wirst Du feststellen, dass es in einem trockenen Winter wenig zu entfeuchten gibt: Die Klimaanlage verbraucht praktisch nichts (wenn Deine Maschine bei über 150 PS liegt, kannst Du getrost Erhöhungen im 1%-Bereich annehmen). Wenn ich aber im Winter ohne Klimaanlage in den Engelbergtunnel einfahre, dann habe ich innerhalb von Sekunden keine Sicht mehr und fahre einen Kilometer fast blind. Soll ich nun wegen 1% Spritverbrauch auch nur ein bisschen an der Sicherheit 'sparen'? Solche Dummheit überlasse ich andern.