Rocky schrieb am 30.12.2007 17:04
Ihr armen Deutschen werdet ueber's Ohr gehauen mit diesen Autopreisen.
Der Deutsche will für dumm verkauft werden, sonst fühlt er sich nicht wohl.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
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Rocky:
Wer einen Neuwagen zum Listenpreis in Deutschland kauft, ist selber Schuld!
Es ist allgemein bekannt, dass Autos hierzulande verdammt teuer sind. Reimport-Händler, die nichts anderes machen als aus Deutschland exportierte Autos im Ausland zu kaufen und zurück nach Deutschland zu importieren sind nicht selten 20-30% billiger als der hiesige Listenpreis. Und ebenso wird ständig überall mit Rabatten geworben. Jahreswagen sind gleich mal ähnliche Prozentzahlen günstiger als ein Neuwagen und Gebrauchtwagen sind der häufigste Weg, an ein neues Auto zu kommen.
Das deutsche Auto war vor ein paar Jahren im Schnitt 7,2 (oder 7,3?) Jahre alt.
"Wer einen Neuwagen zum Listenpreis in Deutschland kauft, ist selber Schuld!"
Das ist in den USA nicht anders (und in allen anderen Ländern, die ich kenne, auch nicht. Das letzte Land, in dem Autos zum Listenpreis verkauft wurden, war die DDR - da musste man aber auch jahrelang auf die Lieferung warten)
"Es ist allgemein bekannt, dass Autos hierzulande verdammt teuer sind. Reimport-Händler, die nichts anderes machen als aus Deutschland exportierte Autos im Ausland zu kaufen und zurück nach Deutschland zu importieren sind nicht selten 20-30% billiger als der hiesige Listenpreis."
Das sind nicht einfach "exportierte Autos", sondern Autos, die in Länder mit hoher MWSt (oder gar noch Luxussteuer obendrauf) exportiert worden sind, wobei ich die 20 - 30 % für weit übertrieben halte. Seriöse Reimpoteure bieten Autos zwischen 8 und 15 % Nachlass an, und da auch meist nur die Massenmodelle. Weiß nicht, ob jemand die S.Klasse als Reimport anbietet...
" Jahreswagen sind gleich mal ähnliche Prozentzahlen günstiger als ein Neuwagen.."
Sind halt auch gebrauchte Wagen. Und wenn sie gar als Vorführwagen dienten, dann weiß man nie, wie die einzelnen der vielen Fahrer damit umgegangen sind.
Im übrigen habe ich ja schon mal geschrieben, dass ich wegen der Preise deutscher Autos in den USA hin- und wieder einen dicken Hals bekomme, so deutlich werden wir hier über den Tisch gezogen.
Das Ganze geht ja bei der Garantie weiter. Während es in den meisten anderen Ländern weitreichende Garantien gibt, gibt es in Deutschland in der Regel nur die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung.
Das Hauptgeschäft der deutschen Autohersteller in Deutschland sind eben doch Firmenfahrzeuge, bei denen der Preis keine grosse Rolle spielt und Garantien auch nicht. Wenn ich sehe, was meine Firma für mein Auto an Reparaturen bezahlt, wäre ich privat ganz schön sauer. BMW wäre jedenfalls keine Alternative, die ich aus diesen Gründen privat auch nur ansatzweise in Betracht ziehen würde.
Allerdings scheinen die Autohersteller da langsam drunter zu leiden. Die Zulassungszahlen sinken ja dramatisch.
Habe ganz die MWST vergessen, die ja auch noch drauf kommt. Die ist was ... 19 Prozent?
Well, die Salestax ist im allgemenine 5 bis 8 Prozent hier, in NY 10 Prozent. Immer noch weniger.
Und Listpreis minus 10 prozent ist sowas wie ein Standard ueberall fuer den tatsaechlichen Preis. Wuerde vermuten auch in Deutschland.
Und gegen gebrauchtes, auch Vorfuehr oder so wagen, habe ich was. Das musste ich tun, als ich vier Autos unterhalten habe in der Familie und meine Wochenenden mit Autoreparatur aufgefuellt waren.
Die Zeiten sind fuer mich besser geworden. Neuauto mit 85,000 Meilen oder 7 Jahre Garantie.
Nach 85,000 Meilen eintauschen und wieder Neuauto mit 85,000 Meilen oder 7Jahre Garantie.
Habe schon den dritten Jeep Grand Cherokee Limited auf diese Weise, seit ich in Colroado Springs wohne.
"Allerdings scheinen die Autohersteller da langsam drunter zu leiden. Die Zulassungszahlen sinken ja dramatisch. "
Ich fand die Klage über den Rückgang der Zulassungszahlen stark übertrieben, denn es wurden letztes Jahr wegen der MWSt-Erhöhung sehr viele Autos, gerade von privat, gekauft, die dieses Jahr natürlich alle wegfielen.
Übrigens spielen gerade im Firmengeschäft die Preise eine erhebliche Rolle, ebenso die Garantieleistungen. Wobei natürlich gerade in Mittelkundenbereich viel über Komplettleasing läuft.
Was die Hersteller bei den Firmenwagen einsparen ist ein großer teil der Provisionen, denn die werden in der regel direkt verkauft und die Händler müssen sich mit ein den Wartungskosten zufrieden geben (vielleicht sind die deshalb höher??)
"Wenn ich sehe, was meine Firma für mein Auto an Reparaturen bezahlt, wäre ich privat ganz schön sauer."
Ich weiß nicht, welche Reparaturen bei Deinem Auto so alle anfallen - ich stelle seit Jahren fest, dass meine großen BMW's vom Wartungsunterhalt nicht wesentlich über dem der kleinen Autos liegen. Angefangen hatte es mit dem 635csi/Ford Sierra Kombi - ich war absolut sauer auf den Ford, die Kundendienste der beiden waren preislich praktisch identisch trotz wesentlich höherem Umfang beim BMW (schon allein 3 l Öl und 2 Zündkerzen mehr).
"Habe ganz die MWST vergessen, die ja auch noch drauf kommt. Die ist was ... 19 Prozent?
Well, die Salestax ist im allgemenine 5 bis 8 Prozent hier, in NY 10 Prozent. Immer noch weniger. "
Das ist schon richtig, aber wenn wir hier über Autopreise reden, dann ist die MWSt schon drin, während ich in den USA anfangs immer überrascht war, wenn ich an der Kasse deutlich mehr berappen musste als ich mir ausgerechnet hatte. Deswegen ist ja auch das Mail-Order-Geschäft in den USA so beliebt, weil man sich dann die sales tax sparen kann (zumindest interprtiere ich die Kataloge so).
WRL007 schrieb am 31.12.2007 11:21
...und die Händler müssen sich mit ein den Wartungskosten zufrieden geben
Der Autohandel verdient heute mehr in der Werkstatt als im Verkauf. Auf das Firmengeschäft kann er gerne verzichten, denn die Firmen würden die Händlermarge sowieso gegen Null drücken. Da ist es besser wenn die Umsätze gar nicht erst in den Büchern auftauchen.
"Ich weiß nicht, welche Reparaturen bei Deinem Auto so alle anfallen - ich stelle seit Jahren fest, dass meine großen BMW's vom Wartungsunterhalt nicht wesentlich über dem der kleinen Autos liegen."
Die regulären Wartungsintervalle sind kein Problem. Die sind dank variablen Intevallen sogar recht günstig. Das Problem sind die ausserplanmässigen Reparaturen.
Den Vogel abgeschossen hat dabei eine defekte Fernbedienung für die Zentralverriegelung. Der Empfänger sitzt in der mittleren Rückleuchte über der Heckscheibe. Dort war anscheinend Wasser eingedrungen, was den Empfänger lahmgelegt hat.
Da die Antenne für den Empfänger auf die Heckscheibe aufgedruckt ist, muß die Heckscheibe mit ausgetauscht werden. Das Auto war etwa 14 Monate alt.
Schön auch ein defekter Fensterheber hinten rechts. Dummerweise ertönt dann alle 30 Sekunden ein angenehmer Gong mit dem Hinweis, dass der Fensterheber hinten rechts defekt ist. Liess sich also nicht bei der nächsten Inspektion erledigen, sondern musste sofort gemacht werden. (Wer mal so einen Gong alle 30 sekunden hatte, weiss was ich meine).
Beim letzten hatte ich bei 100.000km einen defekten Turbolader. Dummerweise hat das auslaufende Öl beide Katalysatoren mit vernichtet.
Du hast recht mit der Mehrwertsteuer. Habe das vergessen. In der USA sind die Salestaxes nicht im Preis, und das Internet/Katalog Geschaeft ein loophole, das der Kongress versucht zu stopfen, weiss aber nicht genau wie.
Grundprinzip ist beim Interstate Versand, dass man die Steuer zahlt in dem tax district, in dem der Kunde wohnt. Da es aber 6400 Tax Districte gibt (sagte irgendein Kongressabgeordneter, kommt mir auch viel vor, aber der muss es ja wissen) wird das Steuer einziehen und an den Tax District senden zur Riesenarbeit fuer die Internet/ Katalog Firma. Der Kongress loest solche unloesbaren Dinge, indem er einfach drauf sitzen bleibt. Das macht er schon seit Jahren.
Wie zum Beispiel mein Jeep Dealer mit Reparaturkosten Geld macht , ist mir auch nicht so klar. Ich fahre grundsaetzlich ein Auto nur so lange, so lange es unter Garantie ist. Die Extended Garantie bis 85,000 Meilen/7Jahre , die ich habe, hat mich 1200 Dollar gekostet.
Nun, wenn ich meinen 1999 Jeep nehme, den ich bis 2005 gefahren habe, und der recht reparaturanfaellig war (ich habe den allerdings auch viel off Road gefahren), bei einer Mechaniker Stunde von 125 Dollar, dann waren das bis zu den 85,000 Meilen spielend 15,000 Dollar an Reparaturen. Wie geht das, wenn man fuer die extended Garantie (von 36,000Meilen/3 Jahre auf 85 ,000 Meilen/7Jahre) nur 1200 Dollar bezahlt?
Well, man sollte sich vieleicht keine Gedanken machen ueber die Geschaeftsmodelle anderer. Man versteht sie sowieso nicht.
Da fahre ich mit Audi seit ca. zehn Jahren ohne eine einzige außerplanmäßige Reparatur offenbar besser.
Die deutschen Unternehmen fangen bei den Firmenwagen inzwischen auch an zu sparen. Sie machen längere Leasingverträge und knausern bei den Autoklassen bzw. den Ausstattungspaketen oder maximalen Preisen innerhalb der Autoklassen. Finde ich auch ok. Wer sich so einen typischen Firmenwagen wie den A4 Avant oder nen 3er BMW auf eigene Rechnung kaufen muss, hat ja keine Chance, in Deutschland einen normalen Händlerpreis zu bekommen.
Da fahre ich mit Audi seit ca. zehn Jahren ohne eine einzige außerplanmäßige Reparatur offenbar besser.
Die deutschen Unternehmen fangen bei den Firmenwagen inzwischen auch an zu sparen. Sie machen längere Leasingverträge und knausern bei den Autoklassen bzw. den Ausstattungspaketen oder maximalen Preisen innerhalb der Autoklassen. Finde ich auch ok. Wer sich so einen typischen Firmenwagen wie den A4 Avant oder nen 3er BMW auf eigene Rechnung kaufen muss, hat ja keine Chance, in Deutschland einen normalen Händlerpreis zu bekommen.
Kann mir jemand erklaeren, wie das mit den "Firmenwagen" ist?
Was fuer eine Art Arbeitnehmer bekommt einen "Firmenwagen"? Ich verstehe das bei Aussendienstpersonal, wie Salesmen, aber das ist doch nur ein kleiner Teil der Arbeitnehmer. Wer, sonst, bekommt einen Wagen von der Firma gestellt?
Wer, sonst, bekommt einen Wagen von der Firma gestellt?
Nicht nur Salesmen sind ja heute mobil. Es gibt ja viele, die als externe Mitarbeiter, Berater, etc. unterwegs sind. Die bekommen in der Regel ein Auto. In vielen Firmen bekommen das leitende Angestellte ab einer bestimmten Ebene oder einfach gute Fachkräfte. Bei SAP z.B. gibt es meines Wissens eine sehr gute Firmenwagenregelung für fast alle qualifizierten Mitarbeiter.
Trotz der Steuerpflicht für Firmenwagen stehen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit dieser Regelung offenbar besser als durch höheres Festgehalt, da das Festgehalt über Einkommensteuer, ALV und RV geht. ALV und RV muss ja der AG zur Hälfte mitbezahlen. Das erklärt vielleicht den Firmenwagen-Boom in Deutschland.
Wer, sonst, bekommt einen Wagen von der Firma gestellt?
Nicht nur Salesmen sind ja heute mobil. Es gibt ja viele, die als externe Mitarbeiter, Berater, etc. unterwegs sind. Die bekommen in der Regel ein Auto. In vielen Firmen bekommen das leitende Angestellte ab einer bestimmten Ebene oder einfach gute Fachkräfte. Bei SAP z.B. gibt es meines Wissens eine sehr gute Firmenwagenregelung für fast alle qualifizierten Mitarbeiter.
Trotz der Steuerpflicht für Firmenwagen stehen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit dieser Regelung offenbar besser als durch höheres Festgehalt, da das Festgehalt über Einkommensteuer, ALV und RV geht. ALV und RV muss ja der AG zur Hälfte mitbezahlen. Das erklärt vielleicht den Firmenwagen-Boom in Deutschland.
Danke. Ja, macht Sinn. Ist steuerfreier Gehalt. Daran merkt man vielleicht, dass Deutschand ein Hochsteuerland ist. Das war mir nicht so klar, bis jetzt.
Hier ist das vorwiegend umgekehrt. Ein Salesman, der sein eigenes Auto hat, stellt jede Meile, die er faehrt, der Firma in Rechnung, mit einem Betrag, der nicht ueber die vom IRS gegebenen Maximalbetraege gehen darf, sonst wird's steuerpflichtiges Einkommen.
Kann man annehmen, dass die meisten Luxusmodell Mercedes/BMWs/Audis, die man auf der Autonahn sieht, geleaste Firmenwagen sind? Oder ist das zu weit gegriffen?
Kann man annehmen, dass die meisten Luxusmodell Mercedes/BMWs/Audis, die man auf der Autonahn sieht, geleaste Firmenwagen sind? Oder ist das zu weit gegriffen?
Das ist nicht so weit gegriffen. Ich würde sogar sagen: Luxus- und obere Mittelklasse.