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Dieses Thema hat 208 Antworten
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MartiS2 Offline



Beiträge: 7.188

22.01.2008 22:34
Der Koloß wankt... Antworten

Zitat:

DP schrieb am 22.01.2008 21:58
Warum biste Dir da eigentlich so sicher? Die NYSE ist der einzige Handelsplatz in der Welt, an dem der Sturm völlig spurlos vorüber ging. Die technisch angesammelten Verkäufe vom Montag wurden praktisch komplett wieder aufgefangen. Niedrige Zinsen sind dazu nicht nur für den Kapitalmarkt relevant, sie entlasten auch den problematischen Immobilienmarkt.

Vielleicht stellt sich heraus, dass das gerade der richtige Entscheid war, ich würde das mal abwarten.




Die Aktionäre hatten in jedem Fall einen Feiertag Zeit, sich auf einen Einbruch vorzubereiten. Die starken Einbrüche haben oft den einfachen technischen Grund, dass Verkaufslimits automatisch ausgelöst werden. Wenn ein Aktionär vorbereitet ist, hat er möglicherweise seine Limits rausgenommen. ist er dazu noch cool, hat er niedrige Kauflimits gesetzt und sammelt billig ein.

Das 'Spiel' in den USA hat inzwischen ein Manko: Die Reaktionen der FED sind zu berechenbar geworden. Ein Einbruch von 10% hätte ganz gut getan, sie hätten höchstens die Politik gestört.

Die niedrigeren Zinsen dürften am Immobilienmarkt kaum einen Effekt haben: Die Zinssätze sind für kurzfristiges Geld und haben kaum Einfluss auf langlaufende Kredite.

Gruß, Martin

F-W Offline




Beiträge: 1.679

22.01.2008 22:40
Der Koloß wankt... Antworten
Ich hatte meinen letzten Beitrag gerade fertig und habe dann den Spiegel refreshed. Was lese ich da?

Zitat:

Die Intervention wurde außerhalb der regulären Fed-Zinssitzung beschlossen und war allein deshalb schon bemerkenswert. Sie sollte die Märkte beruhigen: Ein "shot in the arm", wie sie dazu sagen - ein Schuss Droge direkt in die Armvene.

Doch auf viele Händler wirkte die Spritze eher wie das Gegenteil. "Die Fed scheint selbst in Panik geraten zu sein", sagte Greg Ip vom "Wall Street Journal". "Panik in Washington", sekundierte sein Kollege Floyd Norris von der "New York Times".

Also nahm zunächst seinen Lauf, was seinen Lauf nehmen musste. Kaum hatten Pope und Wilson auf dem Balkon über dem NYSE-Parkett den Glockenknopf gedrückt, da raste der Dow schon in den Keller. Minus 100 Punkte, minus 200, 300, 350... 400... 450... es schien, als sei der Börse der Boden weggebrochen.


FW

DP Offline



Beiträge: 5.248

22.01.2008 22:56
Der Koloß wankt... Antworten
Der Stern schreibt hingegen

Zitat:


US-Leitzinssenkung beruhigt die Märkte

Mit einer historischen Zinssenkung hat die US-Zentralbank die weltweite Talfahrt an den Aktienmärkten vorerst gestoppt. Die Fed kappte den Leitzins auf einen Schlag um 75 Basispunkte auf 3,5 Prozent - das war der größte derartige Schritt seit 16 Jahren. Der Deutsche Aktienindex (DAX) erholte sich nach einem Absturz um 5 Prozent am Morgen ebenfalls auf ein Minus von 0,3 Prozent.

Die Wall Street brach zu Handelsbeginn um 450 Punkte ein, erholte sich dann aber deutlich. Die US-Börsen haben nach der drastischen Zinssenkung der amerikanischen Notenbank mit überschaubaren Verlusten geschlossen. Der Dow-Jones-Index sank nach vorläufigen Schlussangaben um 1,06 Prozent auf 11 971,19 Punkte. Der S&P-500-Index gab um 1,11 Prozent nach auf 1310,50 Punkte. Der NASDAQ-Index verlor 2,04 Prozent auf 2292,27 Punkte.



F-W Offline




Beiträge: 1.679

22.01.2008 23:24
Der Koloß wankt... Antworten
Wie das immer so ist. Es geht um Interpretationen, nicht um Fakten. Normal, dass es unterschiedliche, ja gegensätzliche Sichtweisen gibt. Ich sehe es halt so, wie ich es sehe.

FW
F-W Offline




Beiträge: 1.679

22.01.2008 23:44
Der Koloß wankt... Antworten

Zitat:

MartiS2 schrieb am 22.01.2008 22:34

Das 'Spiel' in den USA hat inzwischen ein Manko: Die Reaktionen der FED sind zu berechenbar geworden. Ein Einbruch von 10% hätte ganz gut getan, sie hätten höchstens die Politik gestört.

Die niedrigeren Zinsen dürften am Immobilienmarkt kaum einen Effekt haben: Die Zinssätze sind für kurzfristiges Geld und haben kaum Einfluss auf langlaufende Kredite.

Gruß, Martin


Doch, die Leitzinsen wirken auch in dem langfristigen Bereich. Allerdings dauert es, oft bis zu einem Jahr, bis sie im Markt auch tatsächlich ankommen.

Ansonsten sind alle zu stark auf die Börsen fixiert. Warum ist so ein "crash" eigentlich so schlimm? Er ist letztlich nur eine Reaktion auf die reale Wirtschaft, und da sind die Aussichten nun mal schlecht. Im Schnitt verlieren die Börsen beim Wechsel von Aufschwung zu Rezession um die 30%. Und runter gehts nun mal schneller als hoch. Also warum nicht krachen lassen und dann ist es auch gut.?

Kurzatmige Reaktionen auf die Börse sind da nicht zielführend. Die Politik sollte nicht an die Börse, sondern an den nächsten Aufschwung denken. Den bereiten sie am besten durch breit angelegte Steuersenkungen im Unternehmens- wie pers. Einkommensbereich vor. Hilfspakete à la Bush sollten sich auf die Linderung der schlimmsten sozialen Auswüchse beschränken, wenn sie denn überhaupt einen Sinn haben.

Wenn man die sozialen Folgen der Hypothekenkrise betrachtet, sollte man nicht vergessen, dass viele der "Opfer" unter Anlegen seriöser Bonitätskriterien normalerweise gar keine Hausfinanzierung bekommen hätten. Sie fallen dahin zurück, wo sie herkamen und auch geblieben wären, hätten die Hausfinanzierer nicht duchgedreht.

FW

WRL007 Offline

Besucher

Beiträge: 412

23.01.2008 10:48
Der Koloß wankt... Antworten
Dass dem Dow Jones etc gar nichts anderes übrig blieb als anfangs leicht zu sinken ist doch klar, es lagen sicherlich eine Menge Verkaufsorders für dort gehandelte Aktien aus Fernost vor.

Die Fed ist ja schon seit längerer Zeit berechenbar geworden - die Rezepte von Greenspan, die einige Jahre lang gut waren (und der die Clinton-Aera ihre positive Wirtschaftsentwicklung verdankt) haben nun mal in ihren langfristigen Auswirkungen eine ganze Reihe von negativen Seiten, die Folgen bekommen wir ja alle mit. Ich finde auch, dass die Reaktionen der ehemaligen Bundesbank im allgemeinen klüger waren.

"Warum ist so ein "crash" eigentlich so schlimm?"

So ein Crash ist in den USA wesentlich schlimmer als bei uns - sehr viele Rentner leben von den Aktien, da ist der jeweilige Kurs (nach den regelmäßigen Ausschüttungen) etwas sehr wesentliches für die rentner. Mein Freund überprüft den Stand seines Depots praktisch täglich und schichtet natürlich manchmal um - es handelt sich um einen wesentlichen Anteil seines Einkommens!

Gruß
WRL
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

23.01.2008 10:52
Der Koloß wankt... Antworten

Zitat:

MartiS2 schrieb am 22.01.2008 12:52
und vielleicht erklärst Du, warum man Angst haben muss, wenn man mit Verlust Aktien verkauft.




Weil i.A. Verlust nicht grad als angenehm/positiv empfunden wird?!

Zitat:


Meistens haben doch eher die Mitarbeiter einer AG Angst, wenn die Aktienpakete an den Falschen verkauft werden.




Ja, auch das kann vorkommen.


Zitat:

Spock schrieb am 22.01.2008 12:57

Zitat:

wenn obige Aussage auch auf diese Unternehmen zutrifft - also wenn sie Aktien gekauft haben




Nein nein nein...! Du siehst den Wald vor Bäumen nicht.




Ok, dann hab ich dich falsch verstanden...!?

Zitat:


Die meisten Unternehmen kaufen keine Aktien




Dann muessen sie sich ja auch nicht fuerchten, Verluste zu machen.

Zitat:


sondern SIND selbst Aktien (AGs) !!!!




Richtig - bzw. eine Ansammlung von Teilhabern. Und denen koennte - realistisch betrachtet - der momentane Preis ihrer Anteile voellig wurscht sein, ausser, sie haben vor, den Kram zu verkaufen. Ansonsten interessiert doch eher, ob und wie der Laden brummt und inwiefern er Gewinne abwirft - egal, ob der Anteil grad 10 oder 20 Euro an der Boerse kostet.



Zitat:

Kodo schrieb am 22.01.2008 19:30
Klar ist nur, dass der Markt sich nicht selbst reguliert.




Nach den Eingriffen und abhaengig von den Eingriffen schon


Spock Offline



Beiträge: 2.377

23.01.2008 12:26
Der Koloß wankt... Antworten

Zitat:

Richtig - bzw. eine Ansammlung von Teilhabern. Und denen koennte - realistisch betrachtet - der momentane Preis ihrer Anteile voellig wurscht sein, ausser, sie haben vor, den Kram zu verkaufen. Ansonsten interessiert doch eher, ob und wie der Laden brummt und inwiefern er Gewinne abwirft - egal, ob der Anteil grad 10 oder 20 Euro an der Boerse kostet.




Drastisch Fallende Kurse bedeuten aber, dass es eben einem großen Teil der Teilhaber eben NICHT Wurscht ist, sondern dass sie ihre Anteile verkaufen. Also sie machen aus ihren Aktien Cash, den die AG ihnen letztlich geben muss. Also hat die AG weniger Geld in der Kasse, für Verbindlichkeiten, Investments, Gehaltszahlungen, was auch immer.

kater_5 Offline

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Beiträge: 1.018

23.01.2008 12:49
Der Koloß wankt... Antworten
Wieso muss die AG denen das Geld geben ?

Die AG merkt doch davon überhaupt nichts.

Allerdings könnten die CEO davon was merken, wenn ihre Incentives an den Aktienkurs gekoppelt sind. Und DAS ist ein wichtiger Hebel.

Gruss
Kater
Spock Offline



Beiträge: 2.377

23.01.2008 12:52
Der Koloß wankt... Antworten

Zitat:

Wieso muss die AG denen das Geld geben ?

Die AG merkt doch davon überhaupt nichts.




Na woher kommt denn das Geld, wenn die Aktionäre ihre Anteile verkaufen?

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

23.01.2008 13:12
Der Koloß wankt... Antworten
Vom Käufer natürlich.

Die verkaufen die Aktien doch nicht ans Unternehmen, sondern jemand anderem.


Gruss
Kater
Spock Offline



Beiträge: 2.377

23.01.2008 13:41
Der Koloß wankt... Antworten
Ja klar, aber bei irgendwem muss die Wertdifferenz ja mal zu Buche schlagen. Die Aktien wurden ja nicht primäer dafür erfunden, die Aktionäre reich zu machen, sondern den Unternehmen Kapital zu verschaffen.
kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

23.01.2008 14:37
Der Koloß wankt... Antworten
Das Unternehmen bekommt das Geld, wenn die Aktien ausgegeben werden. Danach hat das Unternehmen davon nichts mehr, im Gegenteil wollen die Aktionäre auch noch Dividende.

Wenn nun der erste Aktionär die Aktien teurer verkaufen kann, hat er einen Gewinn, verkauft er sie billiger hat er Verlust. Dem Unternehmen kann das egal sein. Die Kursgewinne und verluste sind alleine eine Sache zwischen den Aktionären.

Wenn natürlich das Unternehmen wachsen will, weiteres Geld braucht und dafür Aktien ausgeben will, ist der Kurs schon wichtig. Aber das ist bei grossen Unternehmen eher selten der Fall.

Gruss
Kater
Spock Offline



Beiträge: 2.377

23.01.2008 15:06
Der Koloß wankt... Antworten
Ok, vielen Dank Kater!
F-W Offline




Beiträge: 1.679

23.01.2008 16:55
Der Koloß wankt... Antworten
Es gibt ja auch den Rückkauf der Aktien durch das Unternehmen.

Das machen Unternehmen z.B. um die Kurse im Interesse der Aktionäre zu pflegen oder um ihr Kapital herabzusetzen.

Da kommen aber niedrige Kurse gerade recht.

FW
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