du führst doch eher Mirkalfs Beitrag genauer aus. Dewo hat nur gejammert (vielleicht ja aus gutem Grund) und Politiker als Knallköppe beschrieben. Kein Ausweg, keine Hoffnung, alle Steuern sind scheiße, und morgen wird die Sonne nicht mehr aufgehen. Und die Politiker werden kleinen Russenkindern den letzten Bonbon aus dem Munde wegnehmen. Ich hab heute schon Margarine statt Butter aufs Brot geschmiert.
Nix Konkretes in dem ganzen beleidigten Gesülze. Was ist denn nun schlechter an den neuen Plänen zur Erbschaftsteuer?
Und warum sollen Politiker unternehmerische Erfahrung haben? Ich würde sie gerne als Dienstleister sehen, andere besser als Juristen, der nächste als Zauberkünstler.
Flecki5 schrieb am 25.02.2008 02:04
Dewo hat nur gejammert (vielleicht ja aus gutem Grund) und Politiker als Knallköppe beschrieben. Kein Ausweg, keine Hoffnung, alle Steuern sind scheiße, und morgen wird die Sonne nicht mehr aufgehen. Und die Politiker werden kleinen Russenkindern den letzten Bonbon aus dem Munde wegnehmen. Ich hab heute schon Margarine statt Butter aufs Brot geschmiert.
Nix Konkretes in dem ganzen beleidigten Gesülze.
Aha. - Und wo ist das Konkrete in Ihrem halbgaren Beitrag?
Ich will mich gar nicht erst auf eine Diskussion über gewisse Begrifflichkeiten einlassen, die Sie hier zur Kommentierung benutzen, aber bei den Fakten sollten Sie schon bleiben. Ich habe, in der Tat, auf die Ausweglosigkeit der Situation hingewiesen, so wie sie sich derzeit und mit Riege der momentan Regierenden (und eines großen Teils der Regierten) darstellt. Von nicht mehr aufgehender Sonne und weggenommenen Bonbons habe ich hingegen nichts gesagt, solches sind Ihre Interpretationen, die ich, mangels besserer Argumente Ihrerseits, schlicht als großmäulige Verbalmasturbation beiseiteschiebe. Vielleicht hätten Sie mit dem Ersetzen der Butter durch Margarine schon früher anfangen sollen, dann wäre Ihnen - aufgrund geringer ausfallender Verkalkungserscheinungen - möglicherweise eine gescheitere Replik eingefallen.
Zitat:
Was ist denn nun schlechter an den neuen Plänen zur Erbschaftsteuer?
Lesen Sie's nach und versuchen Sie, sich die Konsequenzen auszurechnen, dann wissen Sie's. Sie halten sich doch sonst immer soviel auf Ihre analytischen Fähigkeiten zugute; also: Dann mal los!
Zitat:
Und warum sollen Politiker unternehmerische Erfahrung haben?
Das hat ja auch niemand verlangt, und falls doch, dann jedenfalls nicht ich.
"Und warum sollen Politiker unternehmerische Erfahrung haben? "
Ein Parlament sollte einen Querschnitt der Bevölkerung darstellen, das ist in D sicherlich in keinem Bundesland und schon garnicht im Bundestag der Fall.
Berufserfahrung (so überhaupt vorhanden) ist aber eine wesentliche Voraussetzung dafür, praktikable Gesetze machen zu können.
Unsere Denkweise ist von den Erfahrungen geprägt - irgend jemand hat hier mal als Unterschrift "Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, wird jedes Problem als Nagel sehen" genommen; das trifft den Nagel durchaus richtig auf den Kopf.
Unsere Parlamente stimmen über Gesetze ab, die von einer Horde beamteter Juristen vorbereitet werden und mit deren Auswirkungen sie sich nicht befassen wollen - weil es sie selber eh nicht direkt betrifft und weil es ihnen an entsprechender Lebenserfahrung fehlt.
Natürlich kann man mit einem Achselzucken über die Gesetzeslage hinweggehen - betrifft ja alle gleichermaßen. Aber erstens tut es das nicht, zweitens erzeugen Gesetze Folgekosten, die man eben nicht wie Hamster meint einfach auf die Preise umlegen kann und drittens sieht man, wie dieses Land immer mehr seine Zukunftsfähigkeit einbüßt.
Hmm, ich weiss nicht, ob Berufserfahrung das grosse Thema ist. Wenn ich mir die Beispiele Müller, oder Schröder ansehe, die im Prinzip Entscheidungen zugunsten ihrer späterer Arbeitgeber getroffen haben, bis ich nicht so überzeugt, dass das die Lösung des Problems ist. Da werden dann schlechte Entscheidungen aus Dummheit durch schlechte Entscheidungen aus persönlichen Gründen ersetzt.
Im Kern sehe ich das Problem aber nicht so sehr in den Berufsgruppen sondern im Listenwahlverfahren, welches einen bestimmten Typ Mensch nach oben spült. Wenn die Politiker jeweils persöhnlich gewählt werden müssten, würde sich so manche Wahl gar nicht erst stellen.
Und Subventionen würden wenigstens so verteilt, wie es die Wähler wollen, und nicht die lauteste Lobbyistengruppe.
Davon abgesehen halte ich nichts von der Theorie, dass alles was gut für die Unternehmer/n ist auch gut fürs Volk ist.
kater_5 schrieb am 25.02.2008 10:31
Davon abgesehen halte ich nichts von der Theorie, dass alles was gut für die Unternehmer/n ist auch gut fürs Volk ist.
Aber, das sagt ja doch niemand. Das Problem, das hier angeschnitten wird, ist die einseitige Einordnung der Politiker in die Gruppe der Versorgungsempfänger, die sich der Auswirkungen ihrer Gesetzesschaffensflut nicht bewußt sind oder nicht bewußt sein wollen, weil sie davon (weitestgehend) unberührt sind. Und diejenigen, die davon betroffen sind, sind zum geringeren Teil "Unternehmer", sondern in der Mehrzahl einfach die Masse der Steuerzahler (die ihr Gehalt eben nicht von der "Öffentlichen Hand" - also aus Steuermitteln - beziehen).
Anonymer User schrieb am 25.02.2008 10:14
zweitens erzeugen Gesetze Folgekosten, die man eben nicht wie Hamster meint einfach auf die Preise umlegen kann
Anfallende Kosten und Gewinne zahlt am Ende der Konsument. Das ist nichts, was ein Hamster meint, sondern schlicht ein Prinzip, dass es gibt und zur Kenntnis genommen werden kann.
Kann ein Unternehmen das nicht ausreichend einkalkulieren (sei es wegen zu hoher Ausgaben, zu hoher Steuern oder zu groszer Gier nach Gewinnen), gibt es entsprechende Waren mit entsprechenden Preisen gar nicht erst fuer den Konsumenten zu kaufen.
Das Unternehmen veraendert sich, seine Kalkulation, sein Angebot, usw. oder verschwindet halt und macht der Konkurrenz Platz. Dann kauft der Konsument deren Waren.
kater_5 schrieb am 25.02.2008 10:31
Wenn die Politiker jeweils persöhnlich gewählt werden müssten, würde sich so manche Wahl gar nicht erst stellen.
Direktwahl verbunden mit einem Volksentscheid auf Bundesebene.
1. Dann hätten politische Anwärter ein Motiv, um politisch tätig zu werden, denn sie können über eine Kampagne zu einer Volksabstimmung direkt etwas bewirken und über den damit verbundenen Bekanntheitsgrad würden sie vermutlich jede Direktwahl spielend gewinnen (natürlich vorausgesetzt, die Kampagne zum Volksentscheid trifft den Nerv der Wähler)
2. Die Parteien werden umfassend entmachtet. Klassische Parteiideologie wäre hinfällig.
Damit werden endlich parteiübergreifende (und damit ideologieübergreifende) Themen wieder in die Hände der Wähler gelegt.
3. Die Wähler würden sich endlich wieder mit Politik beschäftigen. Heute sind die Nichtwähler ja schon die stärkste "Partei"...
Wenn wir auch nur _eine_ Volksabstimmung pro Jahr hätten, dann würde das unsere Gesellschaft stärker reformieren als alle Reformkommissionen der letzten 30 Jahre.
MfG Frank
Anonymer User schrieb am 23.02.2008 19:58
Unsere Regierung vergleicht ihre Ambitionen mit der Durchsetzungsgewalt der amerikanischen IRS, sie vergisst aber, dass man der deutschen Politik im Gegensatz zur amerikanischen nicht trauen darf, wenn man sein Vermögen erhalten will.
Man könnte sich fragen, warum dann der eine oder andere nicht längst die Segel gestrichen hat. Das wäre eine klare Linie. Für viele gilt da aber wohl auch, unter den jetzigen Bedingungen noch Kohle zu verdienen, um sich dann rechtzeitig aus dem Staub zu machen.
Jeder darf sich hier ja gern aus dem Staub machen. Wem es in den USA besser gefällt, der möge bitte dahin gehen. Asozial ist nur, wer jetzt noch seine Kohle hier in Deutschland macht, sein Vermögen aber schon jetzt am Fiskus vorbei ins Ausland bringt.
Anonymer User schrieb am 26.02.2008 11:22
"Asozial ist nur, wer jetzt noch seine Kohle hier in Deutschland macht, sein Vermögen aber schon jetzt am Fiskus vorbei ins Ausland bringt."
Dann ist also der Herr Zumwinkel nicht asozial, denn der hat ja nicht sein Vermögen sondern nur die Steuern darauf am Fiskus vorbei gemogelt. :-))
Gruß
WRL
Noe, der hat in erster Linie sein Vermögen ins Ausland geschafft, um die damit erwirtschafteten Erträge nicht zu versteuern.
kater_5 schrieb am 25.02.2008 10:31
Wenn die Politiker jeweils persöhnlich gewählt werden müssten, würde sich so manche Wahl gar nicht erst stellen.
Direktwahl verbunden mit einem Volksentscheid auf Bundesebene.
1. Dann hätten politische Anwärter ein Motiv, um politisch tätig zu werden, denn sie können über eine Kampagne zu einer Volksabstimmung direkt etwas bewirken und über den damit verbundenen Bekanntheitsgrad würden sie vermutlich jede Direktwahl spielend gewinnen (natürlich vorausgesetzt, die Kampagne zum Volksentscheid trifft den Nerv der Wähler)
2. Die Parteien werden umfassend entmachtet. Klassische Parteiideologie wäre hinfällig.
Damit werden endlich parteiübergreifende (und damit ideologieübergreifende) Themen wieder in die Hände der Wähler gelegt.
3. Die Wähler würden sich endlich wieder mit Politik beschäftigen. Heute sind die Nichtwähler ja schon die stärkste "Partei"...
Wenn wir auch nur _eine_ Volksabstimmung pro Jahr hätten, dann würde das unsere Gesellschaft stärker reformieren als alle Reformkommissionen der letzten 30 Jahre.
MfG Frank
Ich denke Kater bezieht sich auf eine Wahl ohne Liste, so wie in England, wo es nur das Mehrheitswahlrecht gibt. Aber ob das nun der Weisheit letzter Schluss ist würde ich auch bezweifeln. Ein Politiker muss nicht zwangsläufig schlecht sein, wenn er unpopulär ist.
Zu 1.) Kampagnen kann man immer zweiseitig führen. Politiker oder Parteien können auch populär werden mit Nein Parolen.
Zu 2.) Das ist eine Illusion. Parteien werden dann nämlich wichtig für die Volksentscheidskampagne aber auch für die Umsetzung derselben im Parlament. Die Ideologien wird es auch weiterhin geben, denn man benötigt ja Unterstützung für oder gegen die Initiative. Z.B. für eine Initiative für schnellere Ausschaffung von abgelehnten Asylanten wird eben immer von den bürgerlichen und rechten Parteien gestützt und von den Linken und Grünen abgelehnt.
Zu 3.) So ist es und das ist der grosse Vorteil von Volksentscheiden, man kann nicht mehr auf 'die da oben' schimpfen.
Asozial ist nur, wer jetzt noch seine Kohle hier in Deutschland macht, sein Vermögen aber schon jetzt am Fiskus vorbei ins Ausland bringt.
Selbst das ist weder verboten, asozial noch anrüchig. Nur wer vergisst, die Erträge aus diesen Anlagen zu versteuern macht sich strafbar.
Genau das sollte die Formulierung ausdrücken. In der Korinthenkackerei-Wertung reicht es deshalb diesmal nur für einen halben Punkt.
In Zeiten, wo die Idee der regulierten (und bei Verlassen des Landes pauschal besteuerten) Geldströme wieder in Teilen der Politik modern wird, sollte man schon ein Mindestmaß an Sorgfalt bei der Formulierung voraussetzen können. Insbesondere bei "Anonymer User" kann man außerdem nicht von Sachkenntnis ausgehen, was oft als allergische Reaktion auf Fakten in den Beiträgen durchkommt.
verlinkte Artikel lese ich, bevor ich zur Kritik greife. Nur wird in den Artikeln eben nicht erläutert, inwiefern die gK Erbschaften anders versteuern möchte (deshalb meine Nachfrage). Vielmehr kommen verschiedene Männer in unterschiedlichen Stadien des Jammerns zu Worte. Wo die Fakten nicht dargelegt werden, ist die Analyse schwierig, und so fordert der beste der Artikel gleich die Abschaffung der Steuer (mit den bekannt-systematischen Gründen: Gefahr der Doppelbesteuerung, Schwierigkeiten bei Firmenerbschaften). Das war es nun aber gerade nicht, was die gK im Angebot hat.
Bloß weil man die Füllung in den Pfannkuchen nicht kennt, muss man doch nicht davon ausgehen, es wären Maden drin.