Mirks Presseschau kann man knicken, damit meine ich die zitierten Artikel.
Gerade Reuter sollte den Mund nicht so voll nehmen. Seine Strategie des Mischkonzerns hat Daimler erst in die Schwierigkeiten gebracht, die dann den Weg für die Berufung von Schrempp geebnet haben.
Zu Zumwinkel. Klar ist das jetzt der Super-Gau. Aber man sollte bei alledem nicht vergessen, dass die Post, wie sie sich heute präsentiert, das Ergebnis von Zumwinkels Arbeit ist. Er hat sie 1989 als Vorstandsvorsitzender übernommen. Vor ihm waren nur Postminister.
Man kann den Skandal noch aus einem anderen Blickwinkel sehen. Das Opfer ist die LGT-Bank. Zumwinkel und all die anderen, die noch hingerichtet werden, sind Kolatteralschäden.
Es ist nicht glaubhaft, dass da ein anonymer Informant eine CD-Rom beim BND in den Briefkasten gesteckt hat, wie das in der Presse kolportiert wird. Ich bin davon überzeugt, dass die LGT-Bank Ziel einer Operation des BND war, die offensichtlich erfolgreich war. Wenn dem so ist, dürfte das der grösste Erfolg des BND überhaupt sein. Und eine lebensbedrohende Niederlage für Liechtenstein. Schlimmer als wenn Hitler damals das Ländchen erobert hätte. So werden Kriege in der globalisierten Welt geführt.
Ein Bochumer Ermittler hat ja schon anklingen lassen: "War haben die ganze Bank geknackt."
Es ist nicht glaubhaft, dass da ein anonymer Informant eine CD-Rom beim BND in den Briefkasten gesteckt hat, wie das in der Presse kolportiert wird. Ich bin davon überzeugt, dass die LGT-Bank Ziel einer Operation des BND war, die offensichtlich erfolgreich war. Wenn dem so ist, dürfte das der grösste Erfolg des BND überhaupt sein. Und eine lebensbedrohende Niederlage für Liechtenstein. Schlimmer als wenn Hitler damals das Ländchen erobert hätte. So werden Kriege in der globalisierten Welt geführt.
Ein Bochumer Ermittler hat ja schon anklingen lassen: "War haben die ganze Bank geknackt."
FW
Das ist mir heute auch durch den Kopf gegangen. Wenn man sich die Schlagzeilen heut so ansieht Riesen- Skandal um Fürstenbank - reiche Deutsche bunkerten bis zu vier Milliarden Euro Dass gigantische Mengen Bankdaten in die Hände deutscher Steuerfahnder fielen, ist ein Desaster für das Fürstentum (Spon), dann klingt das schon übel für Fürst Adam. Zumwinkel ist nur ein Abfallprodukt, in die Öffentlichkeit gezerrt als die Ermittlungsarbeit längst getan war.
Lexx schrieb am 15.02.2008 19:20
FW:
Sagen wirs mal so:
Wenn der Wohlstand des Landes sich darauf stützt, dass kriminelle Geld dorthin schaffen, hält sich mein Mitleid in Grenzen
So sieht's mal aus. Die sollen sich gefälligst wieder auf die Ziegenkäseproduktion verlegen.
---
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Nett finde ich die SPD, die in geheuchelter Empörung über die neuen Asozialen schimpft.
War nicht Zumwinkel ihr Kumpel bei der Durchsetzung des Postmindestlohns? Für die SPD immerhin ein ganz wichtiger Punkt im Kampf mit der Union um die Durchsetzung des Mindestlohns.
Und ist das nicht gerade erst 2 Monate her?
Ein Teil des Erfolgsgeheimnisses Zumwinkels war seine enorme Vernetzung in die Politik. So hat er die Liberalisierung des Briefmonopols aufgeweicht und sich mit der schmutzigen Kumpanei mit Gewerkschaften und SPD per Postmindestlohn lästige Konkurrenten vom Hals gehalten. Ganz oben auf seiner Buddy-Liste standen die Genossen.
Anonymer User schrieb am 15.02.2008 13:39
Hebt ihr den nicht etwas zu sehr auf den Sockel?!
Naja, sagen wir mal so: Plattner hatte, zusammen mit vier Kumpels, 'ne Idee, hat daraus - auf eigenes Risiko, das ist das Entscheidende - 'ne Firma gegründet, deren Boss er heute ist und hat dabei 'n Haufen Kohle gemacht.
...
Mit "auf den Sockel heben" hat das wenig zu tun.
Eben drum. Aber es ging ja nicht ums Gruenden, Unternehmen und Scheffeln, sondern um Vergoetterungsschmus, wie zb "gesellschaftliche Verantwortung" (durch zb Schaffung von AP)...
Anonymer User schrieb am 16.02.2008 13:40
Eben drum. Aber es ging ja nicht ums Gruenden, Unternehmen und Scheffeln, sondern um Vergoetterungsschmus, wie zb "gesellschaftliche Verantwortung" (durch zb Schaffung von AP)...
wh
Kleinkariertes Geschwafel.
Es geht hier um Leute wie Zumwinkel, und was sie (angeblich) angestellt haben.
Zunächst mal bleibt festzuhalten: Der Mann hat vermutlich Steuern in beachtlicher Höhe hinterzogen. Sowas ist ein Straftatbestand, wofür er, wenn sie ihm denn was nachweisen können, bestraft gehört. Ebenso wie all die anderen, wenn man denen ebenfalls was nachweisen kann.
Allerdings tut sich bei dieser Gelegenheit und in dieser Debatte auch noch ein Nebenkriegsschauplatz auf. Es ist doch wohl offensichtlich so, daß der allergrößte "Steuerhinterzieher" hierzulande der Staat ist, dessen Gier nach den sauer verdienten Steuergroschen der arbeitenden Bevölkerung schier unersättlich ist. Es muß also nicht verwundern, wenn die so gebeutelten Steuerzahler ihr Möglichstes tun, um ihr Geld dem Zugriff der staatlichen Umverteilungskrake zu entziehen, die - und das wollen wir an dieser Stelle nochmals ausdrücklich feststellen - in ihrer maßlosen Gier keine Skrupel kennt, sich sogar illegaler Mittel zu bedienen, um die Leute abzukassieren.
Die staatlichen Abzocker scheuen sich da überhaupt nicht, höchstrichterliche Entscheidungen einfach zu unterlaufen. Der Steuerbürger kann ja klagen, wenn er Lust, Geld und Nerven dazu hat. Von Staats wegen geht man dabei bis in die letzte Instanz. Den beklagten Staat kostet das allenfalls Steuergelder, und davon hat er ja reichlich. Den Kläger kostet es sein eigenes Geld, und das ist in der Regel begrenzt. Na, und wenn das kleine, renitente Steuerbürgerwürstchen bis dahin durchgehalten hat, dann zahlt man eben, notgedrungen. Doch meistens hält er es nicht durch, und so hat man ihn staatlicherseits wider jedes Recht abgezockt und lacht sich ins Fäustchen. Und nun werden obendrein noch zum Geldeintreiben die Geheimdienste aktiviert und an Informanten Steuergelder in Millionenhöhe gezahlt. Nimmt es da Wunder, wenn der gebeutelte Steuerbürger seinerseits alles versucht, dem immer raffgieriger und skrupelloser werdenden sozialistischen Umverteilungsstaat ein Schnippchen zu schlagen?
Wohlgemerkt: Recht ist es nicht, vor allen Dingen bei denen nicht, die es an sich nicht nötig hätten, wie die leitenden Angestellten vom Schlage eines Zumwinkel und solcher Konsorten, bis zum gewissen Maße verständlich ist es allerdings schon. Vor allen Dingen angesichts des nicht endenwollenden Geschwafels vom "fürsorgend-vorsorgenden Sozialstaat" mit Bürgergeldern und was der schwachsinnigen Phantastereien mehr sein mögen. Die sozialistische Politschickeria, die sich aus dem gesamten Parteienspektrum rekrutiert, steht da nicht minder in der Schuld wie der kleine, mittelständige Unternehmer, dem sie seinen hart erwirtschafteten Überschuß wegsteuert bis zur Armutsgrenze und darüberhinaus.
Zum Wohle des Sozialstaates. Sozialstaat! - bah, ich kann gar nicht so viel saufen wie ich kotzen möchte!
dewo schrieb am 16.02.2008 17:09
Allerdings tut sich bei dieser Gelegenheit und in dieser Debatte auch noch ein Nebenkriegsschauplatz auf. Es ist doch wohl offensichtlich so, daß der allergrößte "Steuerhinterzieher" hierzulande der Staat ist, dessen Gier nach den sauer verdienten Steuergroschen der arbeitenden Bevölkerung schier unersättlich ist. Es muß also nicht verwundern, wenn die so gebeutelten Steuerzahler ihr Möglichstes tun, um ihr Geld dem Zugriff der staatlichen Umverteilungskrake zu entziehen
Hör bitte auf, ich heul' gleich. Zumwinkel hat hat sich seinen "Steuergroschen" also "sauer verdient"? Du verzeihst, wenn ich lache. Z. gehört bestimmt nicht von der von Dir angesprochenen Gruppe. Der Spitzensteuersatz wurde ohnehin kontinuierlich gesenkt. Es geht um die Mittelschicht, die überproportional belastet wird. Angehörige dieser Gruppe gründen allerdings keine Stiftungen in Liechtenstein, um ihre (in diesem Fall tatsächlich sauer verdienten Steuergroschen) am Fiskus vorbeizuschleusen.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
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„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Interessanter Kommentar von medienanalyse-international:
Zitat:
Klaus Zumwinkel - ein Bauernopfer
Es ist ein kleiner Fisch. Halten wir fest:
1 ) Die Steuerfahndung wurde durch die zunächst anonyme Zusendung von Daten und dann den erpressten Ankauf einer DVD (für 5 Millionen ) mit den Daten von 900 Schwerenötern gepresst, etwas zu tun. Sie ließ sich einige Monate Zeit damit - aber es war nicht auszuschließen, daß da noch mehr hätte kommen können.
2 ) Dieser Zeitverzug habe zur Ermittlung und Verifizierung der Daten benutzt werden müssen? Lächerlich. Denn a) ist die Durchsuchung der schnellste und effektivste Weg und b) hätten die Ermittlungen dann auch zeitgleich bei den anderen Betroffenen einsetzen können. Genügend Anfangsverdacht lag mit der DVD ja vor.
3 ) Bekanntlich sind die Staatsanwaltschaften weisungsgebunden. Anders gesagt: sie stecken in einer Befehlskette, die beim Justizminister endet. Also ist davon auszugehen, daß Frau Zypries und damit Merkel seit Monaten wissen, was Sache ist angesichts der Hochkarätigkeit der Angelegenheit.
4 ) Die "Betroffenheit" und "Überraschung" usw. kann man sich dort also sparen. Die Frage war nur: wie kommen wir da raus? Bescheid geben? Der DVD-Absender war anonym - wenn der dann noch hätte melden können, daß Regierungsmitglieder "gedeckt" hätten, wäre es eine Staatsangelegenheit geworden. Also: Sündenbock suchen und runterspielen.
5 ) Zumwinkel war unangenehm aufgefallen: Aktienverkauf und Mindestlohn. Z. hing auch am Staatseinfluß auf die Post, und es stehen weitere Privatisierungs- und verkaufs"notwendigkeiten" an (Postbank). Also bietet sich der Sündenbock hier an- zumal er sowieso nicht mehr lange gemacht hätte.
6 ) Dezidiert ausgeplaudert (Ondracek) wurde: die Steuerfahnder waren nicht glücklich über das "Vorziehen" Zumwinkels. So wissen wir, daß es in der Steuerfahndung Auseinandersetzungen gab über das Vorgehen. Alle anderen sind nun gewarnt. Was bedeutet: ohne Strafverfahren und jede Öffentlichkeit können sich die anderen herrschaften "ehrlich machen", ohne daß Zypries noch Tips hätte geben müssen. Netterweise wurde haarscharf gesagt, welche Bankkunden betroffen sein würden - im Ausschlußverfahren heißt das: die anderen haben nichts zu befürchten
8 ) Die "Unparteilichkeit" der Steuerfahndung, das "Funktionieren" der Staatsanwaltschaften wurden augenfällig demonstriert, der Sündenbock ist weg, Merkel ist fein raus, es geht gut und gerecht zu in unserem Staat. Aus dem möglichen Super-GAU wurde ein Feuerwerks-Knaller. Bumm. Das war`s.
9 ) Das Milliönchen Zumwinkels ist Kleingeld in diesen Kreisen und auch für die Steuer. Fachleute, die ohne nähere Infos von der DVD hörten und dann von der 1Mio, sagen das. Es werden nicht kleine Fische vorgewarnt, sondern große. Die können nun umdisponieren und kleine Opfergaben an die Steuer spenden, im bekannten Ablaßhandelsverfahren.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Da über die Hintergründe der Affäre noch viel zu wenig bekannt ist, ist Spekulationen Tür und Tor geöffnet.
Tatsache ist, dass Zumwinkels öffentliche Hinrichtung sorfältig inszeniert wurde. Wie sonst kann es sein, dass das ZDF morgens um 7 vor Z’s Haus steht um alles festzuhalten, begleitet von einer Meute Presseleute der schreibenden Fraktion?
Die Frage ist nun, ob Z der dickste Fisch im Netz ist und man an ihm ein Exempel statuieren wollte und der Rest sind weniger wichtige Leute und weniger gewichtige Fälle von Steuerhinterziehung. Oder verbergen sich auf der DVD noch grössere Namen und dickere Fälle?
Auf alle Fälle scheint der Vorwarn-Effekt durch die Regie gewollt zu sein, schliesslich lud ja der Sprecher des FinMin aussdrücklich zur Selbstanzeige ein.
Mirks Kommentator scheint sich ja zu wünschen, dass jeder einzelne Fall auf der DVD bis zum letzten Cent steuer- und strafrechtlich exekutiert wird. Das dürfte schon an den begrenzten Ressourcen der Steuerfahnder scheitern. Der Mann macht sich keine Vorstellung davon, welchen gewaltigen Aufwand das bedeuten würde. Und er unterschätzt die verschwiegenen Kommunikationswege. Auch ohne grosses öffentliches Aufsehen würde sich in den Kreisen der Betroffenen schnell herumsprechen, dass da was faul ist. Im Endeffekt enstünde gerade der Eindruck, die Behörden verschleierten den Fall und wollten irgendwen auf der DVD schützen.
dewo:
So gern ich deine Kommentare sonst lese, so sehr muss ich dir in diesem Falle widersprechen!
Ich kann zwar nachvollziehen, wie Leute dazu kommen, Steuern zu hinterziehen, aber Verständnis habe ich dafür nicht. Es ist nicht nur nicht rechtens, es ist auch weder moralisch, noch fair. Fair bezieht sich in diesem Fall nicht auf den Staat, sondern auf die Mitbürger, auf deren Kosten das geschiet. Denn die sind der "giereigen Umverteilungskrake" genauso ausgesetzt, wenn nicht noch mehr (in Ermangelung eines Steuerberaters oder dergleichen) und haben an den fehlenden Steuereinnahmen zu leiden.
Der Staat setzt nunmal bestimmte Spielregeln, die es einzuhalten gilt. Wem die Spielregeln nicht passen, der kann Lobbying betreiben, Wählen gehen oder sich der vielfältigen anderen Möglichkeiten bedienen - oder er wandert eben aus.
Wer das nicht tut hat sich gefälligst an diese Spielregeln zu halten! Steuern zu hinterziehen, weil der Staat ja ach so gierig ist ist nichts anderes als Selbstjustiz und zeugt von einer widerlichen Arroganz der Akteure, die meinen diese Selbstjustiz üben zu müssen oder zu dürfen. Daher habe ich nicht den Hauch von Mitleid diesen Leuten gegenüber und kein Verständnis für irgendwen, der diese Taten auch nur ein Stück weit rechtfertigen kann.
Mit bestehenden Gesetzen und Regeln nicht einverstanden zu sein ist eine Sache und recht und billig. Aber sich dann eigenmächtig über diese verhassten Regeln hinwegzusetzen ist etwas völlig anderes.
p.s. Steinbrück hat die Zahlung an den Informanten als eine gute Investition bezeichnet, weil er mit zusätzlichen Steuereinnahmen in Höhe mehrerer hundert Millionen Euro rechnet. Das heißt jeder(!) Deutsche wurde von diesen Asozialen um mehrere Euro betrogen!