Martin:
Interessant, dass du jetzt mit dem Dalai Lama ankommst. Diese Einwände gehen aber ebenfalls wieder am Thema vorbeim da ich mich nur zur chinesischen Seite des Konflikts geäußert habe und da bleibe ich sinnvollerweise auch bei!
Ich erkläre meine letzte Aussage mal: "Ich frage mich, was es da noch an VORurteilen geben kann."
Oder anders gesagt: Wie kann man die Aussage, dass die chinesische Regierung symbolische und übertriebene Äußerungen abgibt als Vorurteil bezeichnen angesichts von Zitaten auf Hugo Chavez-Niveau*?
Das wäre ungefähr so, als wenn man vor einer Wiese steht und die Aussage, "Gras ist grün" als Vorurteil bezeichnet.
Und um das auch noch mal klarzustellen: Ich habe hier nicht die tibetanische Seite oder den Dalai Lama verklärt, verteidigt oder deren Vorgehen gerechtfertigt. Und zwar aus einem einfachen Grund: Es geht hier um die olympischen Spiele und das Handeln Chinas. Und eben das - in Wort und Tat - halte ich für stark kritikwürdig und deswegen kritisiere ich das Handeln Chinas - und nur das Chinas!
*George Bush ist ein Teufel, der Schwefelgeruch am UN-Pult hinterlässt und der Dalai Lama ist ein Teufel in Menschengestalt, ein Wolf in Mönchskutte. Die USA sind die größte Gefahr für diesen Planeten und die Dalai-Clique etwas, das man in einem Kampf auf Leben und Tod vernichten muss.
p.s. über die Bewertung des Vorgehens der tibetischen Aufständischen könnten wir sicher schnell zu einer Einigung kommen.
Mirkalf:
Interessanter Link (hab ihn überflogen). Um eine Wertung über den Dalai Lama ging und geht es mir aber in keiner Weise, s.o.
dewo:
China dürte es da kaum anders gehen als Russland, dass vom Kaukasus bis zu den baltischen Staaten mit Abspaltungen und Unruhen zu kämpfen hatte oder hat.
Aber wirklich organisiert und aussichtsreich sind für meine Begriffe nur Taiwan und Tibet. Mag sein, dass in anderen Landesteilen, besonders im Westen Unruhen und separatistische Umtriebe zu finden sind. Aber haben diese Minderheiten auch das geschlossene Auftreten und ein Sprachrohr bzw. eigentlich wichtig: Eine Macht wie Tibet oder Taiwan?
Taiwan/Republik China: 84% Taiwanesen, faktisch Souverän (Laut Artikel)
Tibet: 92% Tibeter, starke Opposition in Form der Exilregierung in Indien
Dagegen Sinkiang: 45% Uiguren, keine erkennbare zentrale Organisation oder Vertretung.
Lexx schrieb am 20.03.2008 11:24
Mag sein, dass in anderen Landesteilen, besonders im Westen Unruhen und separatistische Umtriebe zu finden sind. Aber haben diese Minderheiten auch das geschlossene Auftreten und ein Sprachrohr bzw. eigentlich wichtig: Eine Macht wie Tibet oder Taiwan?
Natürlich nicht, weil die Armee da dermaßen den Deckel draufhält, daß derlei Aktivitäten möglichst schon im Keim erstickt, zumindest aber so schnell wie möglich niedergeknüppelt werden. Und da sich von den Vertretern der westlichen Medien kaum einer dorthin bemüht, bleiben diese Aktivitäten eben im Verborgenen (sehr zur Genugtuung der Zentralregierung in Bejing, selbstverständlich). Allerdings hat das Gros der Leute da ganz andere Sorgen und ist an separatistischen Umtrieben in der Regel nicht im geringsten interessiert. Die Leute haben genug damit zu tun, jeden Tag was auf den Tisch zu bringen, als sich um den Unabhängigkeitsfirlefanz einer Minderheit zu kümmern oder sich über die Repressionen der Armee diesen Separatisten gegenüber aufzuregen.
[...] Was aber wäre, wenn Chinas Regierung dem Dalai Lama noch heute die Macht in Tibet übertragen würde? Es gäbe mit Sicherheit eine Restauration feudaler Verhältnisse wie in Bhutan, die Menschen wären bettelarm und hätten wenig zu sagen. Die Dominanz der Chinesen mag keine Alternative sein, aber nüchtern betrachtet kann es eine Zukunft für die Provinz nur als Teil Chinas geben. Immerhin wurde zuletzt beträchtlich in die Infrastruktur investiert, und der jüngste Gewaltausbruch schadet den Tibetern mehr als er ihnen nützt. Die Fronten verhärten sich, die Hardliner in der chinesischen Führung sehen sich gestärkt, Bemühungen um einen zivilisierten Umgang mit dem Konflikt werden erschwert. Eine aufgeregte, zu Übertreibungen neigende Berichterstattung im Westen verringert die Spielräume zusätzlich.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
"...eine Restauration feudaler Verhältnisse wie in Bhutan"
Was ist jetzt besser, Feudalismus der eigenen Leute oder Feudalismus einer Fremdherrschaft?
Wenn ich mir die Bilder aus Lhasa so ansehe - viele sinds ja gerade nicht - dann kommt mir so vor als hätte ein Pseudofortschritt stattgefunden, der für die einheimische Bevölkerung nur die Brosamen überlässt, die "echten Wohltaten" werden den Chinesen zu Teil.
„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Interessant, dass ausgerechnet Bhutan als Beispiel angeführt wird, das dieses Jahr eine demokratische Verfassung einführt mit der der König nichts weiter als repräsentative Funktion hat......
Ansonsten wissen wir nicht, was die Tibeter mit einer Souveränität oder Unabhängigkeit anstellen würden.
Mirkalf schrieb am 20.03.2008 14:44
...aber nüchtern betrachtet kann es eine Zukunft für die Provinz nur als Teil Chinas geben.
Das ist exakt die gleiche Argumentation, die schon immer von Imperialisten verwendet wurde: die blöden, halbverhungerten Neger, Indianer, Tibeter... sollen doch dankbar sein, wenn der große weiße Mann kommt -oder hier eben der kleine weiße Mann (Chinesen sind ja bekanntllich Weisse und nicht etwa gelb).
Wenn das doch so offensichtlich ist, dann sollen die Chinesen in Tibet eine Volksabstimmung machen und dann sehen wir ja, ob die Tibeter sich so gerne unter die Arme Chinas flüchten wollen. Bis dahin ist China für mich eine menschenverachtende Diktatur. Das viele Chinesen diese Diktatur sogar wünschen kann ja wohl keine Begründung sein, andere Völker auch noch gleich mit dieser chinesischen Variante des Faschismus zu beglücken.
Die kulturellen Unterschiede zwischen China und Deutschland sind gigantisch und aus meiner Sicht haben 80% der Chinesen schlicht eine Macke. (Zum Vergleich: in Deutschland haben aus meiner Sicht nur etwa 50% eine Macke. )
Wenn das doch so offensichtlich ist, dann sollen die Chinesen in Tibet eine Volksabstimmung machen und dann sehen wir ja, ob die Tibeter sich so gerne unter die Arme Chinas flüchten wollen. Bis dahin ist China für mich eine menschenverachtende Diktatur.
Nun ja, offensichtlich sieht nicht einmal der Dalai Lama eine Zukunft für sein Land in Unabhängigkeit. Jedenfalls hat er noch vor ein paar Tagen bekundet, es gehe nicht um eine Loslösung Tibets von China.
Das ändert selbstverständlich nichts daran, dass China eine menschenverachtende Diktatur ist. Das ist ein Dilemma. Denn der Alleinvetretungsanspruch der KP ist total, nicht nur auf die politische Macht beschränkt. Du sollst keine anderen Götter haben ausser denen im Politbüro. Deshalb kommen Verhandlungen mit dem Dalai Lama für Peking nicht infrage. Sie würden ihn aufwerten und ihm eine Autorität zuerkennen, die es in China ausserhalb der KP nicht geben darf.
F-W schrieb am 21.03.2008 01:33
Denn der Alleinvetretungsanspruch der KP ist total, nicht nur auf die politische Macht beschränkt. Du sollst keine anderen Götter haben ausser denen im Politbüro. Deshalb kommen Verhandlungen mit dem Dalai Lama für Peking nicht infrage. Sie würden ihn aufwerten und ihm eine Autorität zuerkennen, die es in China ausserhalb der KP nicht geben darf.
FW
Ich denke da unterschätzt Du die Flexibilität der KP. Immerhin hat sie die wirtschaftliche Reform unter Deng (Einführung von Privatmärkten auf dem Land, um die mangelhafte Versorgung zu verbessern) eingeführt und seitdem das Land immer mehr geöffnet. Die chinesische KP ist speziell und sicher nicht mit den dogmatischen des Ostblocks zu vergleichen. Dass hier eine Lösung möglich wäre nach dem Motto kulturelle Autonomie aber politische Integration wäre zumindest denkbar. Es wäre nicht der erste Kompromiss Pekings, denk mal nur an die (von dewo angesprochene) Macht des Militärs, der Autonomien Taiwans oder der Quasiautonomien Hingkongs oder der vielen Sonderwirtschaftszonen, die Zugeständnissean die Uiguren, Ewenken, Mongolen im Norden oder die zahlreichen Westvölker.
Ich denke das grosse Problem Chinas ist, dass die KP der Aufruhr völlig unvorbereitet traf. Die sind schlichtweg überrumpelt worden. Gerade wird die neue Führung gewählt und die Olympic Games stehen vor der Tür, da will sich momentan niemand politisch bewegen und jetzt nach den Zusammenstössen wäre das ohnehin ein Zeichen für Schwäche.
FW: "Nun ja, offensichtlich sieht nicht einmal der Dalai Lama eine Zukunft für sein Land in Unabhängigkeit."
Aus Überzeugung oder weil es die politische Lage nicht hergibt?
Natürlich würde der Dalai Lama die Unabhängigkeit begrüßene, aber dank der ein-China-Politik gibt es dafür kaum eine Chance. Und um nicht auch noch von der Zentralregierung zum Teufel erklärt zu werden geht er eben auf diese Forderung der Chinesen ein.
Aber das kann man nicht ernsthaft als Argument ins Feld führen, den Tibetern stünde eine Eigenständigkeit nicht zu.
"Deshalb kommen Verhandlungen mit dem Dalai Lama für Peking nicht infrage."
Offiziell schon, wie Gordon Brown weiß. Tatsächlich, so berichtet ein Korrespondent, würde es in diesen Verhandlungen nur um die "Totale Unterwerfung" gehen, da die chinesische Führung es gewohnt sei, mit Untergebenen zu reden und nicht Gespräche auf Augenhöhe zu führen.
DP:
Es gibt tatsächlich Autonomien in China, so ist es in der Verfassung festgeschrieben. AUch Tibet ist ein Autonomiegebiet. Aaaaaaaaaaber
Diese Autonomien werden natürlich von chinesischen Statthaltern verwaltet und die politische Führung versucht, sämtliche Mehrheiten von fremden Völkern durch Umsiedlungspolitik aufzulösen. Das sieht man an Sinkiang (link weiter oben), wo es früher ca. 5% Han-Chinesen gab - inzwischen sind es 40%.
Es wird den Völkern also pro forma Autonomie gewährt, die faktisch eigentlich keine ist und die Assimilationsbemühungen nicht verhindert.
DP schrieb am 21.03.2008 08:29
Immerhin hat sie die wirtschaftliche Reform unter Deng (Einführung von Privatmärkten auf dem Land, um die mangelhafte Versorgung zu verbessern) eingeführt und seitdem das Land immer mehr geöffnet.
Das ist nicht ganz richtig, DP. Es hat keine wirtschaftliche Reform gegeben, in dem Sinne eines: "So, jetzt machen wir mal...", sondern die KP hat einer Entwicklung, die es im Stillen und im Kleinen schon seit jeher gab, einfach freien Lauf gelassen, ohne regulativ aufzutreten. Der Kleinhandel ist in China ungeheuer groß. Jeder, der zwei Äpfel zuviel hat, stellt sich auf die Straße und verkauft sie. Das gab es schon immer. Unter Deng hat die KP es dann einfach hingenommen, daß sich aus den kleinen Straßenhändlern größere entwickelten, bis hin zur Betriebsgründung, im Regelfall als JV mit ausländischem Kapital. Auf dem Wege dahin hat man gewisse bürokratische Hindernisse abgebaut und zwar dann, wenn es gerade opportun war, aber von einer "Reform" zu sprechen, ist etwas zu weit gegriffen.
Ich mache diesen Punkt - obwohl der Unterschied marginal erscheinen mag - deshalb, um anzudeuten, wie die chinesische Führung tickt. Einerseits können und wollen sie Maos Erbe nicht verraten, also weiterhin als ein kommunistisch regiertes Land auftreten, andererseits sind sie aber auch pragmatisch genug, sich Entwicklungen nicht in den Weg zu stellen, mittels derer die Leute satt werden und bleiben. Bis zu gewissen Grenzen allerdings. Der Macht- und Führungsanspruch darf nicht angetastet werden, sonst wird äußerst rabiat durchgegriffen. Die Ereignisse auf dem Tian an Men-Platz sind so zu verstehen, ebenso wie die Entwicklung jetzt in Tibet oder die Zustände im Nord-Westen des Landes.
Lexx schrieb am 21.03.2008 09:24
FW: "Nun ja, offensichtlich sieht nicht einmal der Dalai Lama eine Zukunft für sein Land in Unabhängigkeit."
Aus Überzeugung oder weil es die politische Lage nicht hergibt?
Das ist eigentlich egal.
Ich kaufe den Medien den esoterisch überhöhten Heiligenschein des Dalai Lama und die Mär von der absoluten Friedfertigkeit der Tibeter genauso wenig ab wie ich in die einseitige Verteufelung einstimmen werde, die in dem von Mirk geposteten Link betrieben wird.
Der Dalai Lama ist nicht nur theologisches Oberhaupt, sondern auch weltlicher Repräsentant der Exilregierung. Damit muss er sich automatisch auch Gedanken über so profane Dinge wie die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit eines evtl. unabhängigen Tibets machen. Da es diese Überlebensfähigkeit nicht gibt, wäre sein Land auf unabsehbare Zeit von ausländischer Hilfe abhängig. Es stünde dann aber auch unter Beobachtung. Eine Rückkehr zu den Verhältnissen vor 1950 incl. der Zweiklassengesellschaft wäre dann unmöglich. Der friedfertige Lack könnte dann schnell abblättern. Mit einer Restauration des "alten" Tibet würde er schneller eine Menschenrechtsdiskussion ins Haus bekommen, als ihm lieb sein könnte. Jetzt haben sie die Chinesen am Hals.
Wenn die in Mirks Link beschriebene Zweiteilung der alten tibetischen Gesellschft in eine quasi-adlige Mönchsoberschicht und ein in unwürdigen Verhältnissen lebenden Restvolk stimmt, kann ich mir nicht vorstellen, dass alle Tibeter unglücklich über die chinesische Annexion waren, ja nicht mal unter dem angeblichen chinesischen Kulturhegemonismus gelitten haben. Auch fragt sich dann, wie breit die Unterstützung für den Aufstand ist.
Der Dalai Lama weiss all das besser als wir. Vielleicht auch deshalb seine vorsichtige Haltung.
DP schrieb am 21.03.2008 08:29
Ich denke das grosse Problem Chinas ist, dass die KP der Aufruhr völlig unvorbereitet traf. Die sind schlichtweg überrumpelt worden. Gerade wird die neue Führung gewählt und die Olympic Games stehen vor der Tür, da will sich momentan niemand politisch bewegen und jetzt nach den Zusammenstössen wäre das ohnehin ein Zeichen für Schwäche.
Dass die Olympiade nicht nur von Peking zur grossen Selbstdarstellung genutzt wird, sondern auch von allen, die Peking nicht gutes wünschen, darf nicht überraschen. Auch die Chinesen nicht. Schon das Herumreichen des Dalai Lama in den Hauptstädten des Westens gehörte zum Vorspiel der Olympiade.
Aber vielleicht haben sie das gewalttätige Potential in Tibet tatsächlich unterschätzt. Das wäre aber ein schwaches Bild für eine Diktatur, die angeblich alles im Griff hat.
Ein Reich wie Chine wirst du nie völlig unter Kontrolle haben. Dass es seit 89 ruhig ist ist jährlichen 10% Wachstumsraten in der Wirtschaft zu verdanken. Wenn die ausbleiben (oder schlimmer) wird sich die alte Frage nach dem nicht zu diskutierenden Fakt, dass die Partei immer recht hat, wieder neu stellen.
DP schrieb am 21.03.2008 08:29
Die chinesische KP ist speziell und sicher nicht mit den dogmatischen des Ostblocks zu vergleichen.
Der Kommunistischen Partei Chinas wird angelastet, seit ihrer Gründung und in der Zeit des Bürgerkrieges Millionen von Menschen getötet zu haben.
Außerdem sollen weitere Millionen durch eine der KPCh verfehlten Wirtschaftspolitik entstandenen große Hungersnöte nach 1949 bis in die 1970er Jahre umgekommen sein.
Zu den weiteren Menschenrechtsverletzungen der KPCh werden von ihren Kritikern Enteignungen, Inhaftierungen, Hinrichtungen und sogenannte Umerziehungsmaßnahmen während der Kulturrevolution gezählt, die gewaltsame Auflösung einer friedlichen Demonstration am Platz des himmlischen Friedens mit über 1.000 Toten, Zwangsmaßnahmen bei der Durchsetzung einer Ein-Kind-Politik, die Verfolgung von Kritikern und Angehörigen bestimmter religiöser oder spiritueller Minderheiten wie z.B. der als Sekte bezeichneten Neuen religiöse Bewegung Falun Gong.
Kritisiert wird auch die Anwendung von Folter und der Todesstrafe, bei der die Volksrepublik China mit über 1770 Hinrichtungen im Jahr 2005 die weltweit höchste entsprechende Verurteilungsquote verzeichnet; - sowie die Weigerung, demokratische Reformen durchzuführen, sowie Zensur. http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunistische_Partei_Chinas
China fürchtet einen Zerfall des Landes, ähnlich wie die Sowjetunion bei gleichzeitigem Machtverlust der KP zerfallen ist.
Um im Sprachgebrauch der chinesischen KP zu bleiben:
Die "Clique" der chinesichen KP wäre dann weg vom Fenster und den Fleischtöpfen.
Wie geht China mit so genannten Dissidenten um?
China hat am Dienstag den Olympiakritiker Hu Jia vor Gericht gestellt. Dem Chinesen ist «Anstiftung zum Umsturz» vorgeworfen waren, wie sein Anwalt Li Fangping heute mitteilte.
Die Anklage stützte sich dazu auf sechs Artikel und zwei Radiointerviews, in denen sich der 34-jährige Dissident kritisch über das Regime geäussert hatte. Unter anderem zitierten die Staatsanwälte Artikel Hus, die auf einer Webseite im Ausland erschienen waren.
Wegen der scharfen Zensur in China selbst sind solche Webseiten ausserhalb des Landes die einzige Publikationsmöglichkeit für Regierungskritiker.
Pekings Führung konstruiert aus solchen Schriften oft die «Untergrabung der Staatsgewalt» im «Komplott mit ausländischen Kräften», so auch im Fall Hus. Ihm drohen nun fünf Jahre Haft.