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Dieses Thema hat 126 Antworten
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Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

15.03.2008 10:13
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Der chinesische Staat geht mit äußerster Härte und Brutalität gegen tibetische Demonstranten vor.
Es werden Panzer eingesetzt.
Und es gibt Tote.
Wieviel ist noch nicht klar.
Die Zahlen reichen von 10 (chin. Regierung) bis zu 80 (Tibeter).

Am Montag hatten einige hundert tibetanische Mönche und Zivilisten mit einer friedlichen Demonstration an den 49. Jahrestag eines Aufstandes egegen die chinesische Besatzung erinnern wollen.
Damals hatte die "Volksbefreiungsarmee" den Aufstand blutig niedergeschlagen.
Neun Jahre vorher war eben diese "Volksbefreiungsarmee" in Tibet einmarschiert.
Seither werden die Tibeter mit permanenter Gewalt unterdrückt.
Durch die zwangsweise Ansiedlung von Chinesen soll Tibet seitdem für die Tibeter zum fremden Land gemacht werden.

Die Gefängnisse sind und waren auch schon vorher voller buddhistischer Mönche und Nonnen.
Die chinesische Regierung hat den Konflikt bewusst mit seiner paranoiden Kraftmeierei geschürt.
Nicht nur in Tibet, in ganz China geht der chinesische Staat massiv gegen Andersdenkende vor.
Das olympische Komitee schweigt.
Das wundert mich aber nicht wirklich.
Dem Komitee ging es noch immer in erster Linie darum, sich selbst die Taschen voll zu machen.
Dabei wurden diktatorsche Regime besnders umgarnt, weil Korruption dort, wie in China auch, besonders gut läuft.

Olympia könnte zur Öffnung Chinas beitragen, meinten Viele.
Das Gegenteil ist der Fall.
Interessant auch das Schweigen der Sponsoren der olympischen Spiele!
Die UN ist zumindest besorgt.


Hollywoodschauspieler Richard Gere, Buddhist und Freund des Dalai Lama, ist von der jüngsten Welle der Gewalt in Tibet nicht überrascht.
Die Menschen in Tibet würden seit fast 60 Jahren "brutal unterdrückt", sagte er dem US-Fernsehsender CNN.
"Wenn man ein Volk unterdrückt, wird es explodieren.
Das ganze Volk wird explodieren."

http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/ausland/artikel/146/163688/



Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

15.03.2008 10:21
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
Das olympische Komitee schweigt doch nicht:

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, hat jeden Kommentar zu der jüngsten Welle der Gewalt in Tibet abgelehnt.
Er sei nicht genau über die Proteste in Tibet informiert, und es sei nicht die Aufgabe des IOC, die Menschenrechtssituation dort zu verbessern, sagte er in Puerto Rico.

so das Schweizer Fernsehen

The Business must go an.

Was meint eigentlich unsere Weltstaatsfrau dazu?
Mirkalf Offline




Beiträge: 11.759

15.03.2008 10:25
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Was meint eigentlich unsere Weltstaatsfrau dazu?



Die wollte gerade etwas sagen, aber da hat sie einen Wink von der deutschen Wirtschaft bekommen und sich auf die Lippe gebissen.

Vielleicht wäre hier mal die EU als Ganzes gefordert.

---

„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

DP Offline



Beiträge: 5.248

15.03.2008 12:08
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Kodo schrieb am 15.03.2008 10:21
Das olympische Komitee schweigt doch nicht:

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, hat jeden Kommentar zu der jüngsten Welle der Gewalt in Tibet abgelehnt.




Das IOC unterstützt grundsätzlich das jeweilige Establishment, egal ob es nun rot, grün oder blau ist. Zu recht. Dass innere Konflikte auf dem Rücken der Sportler ausgetragen werden sollen, wie 1980 und 1984 und teilweise 1988 finde ich nicht gut.

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.188

15.03.2008 14:07
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
kodo,

Dein Beitrag liest sich etwas verzerrt, zumindest, wenn man das Interview mit einer in Deutschland lebenden Tibeterin gehört hat, die mit ihren Landsleuten im Tibet in Verbindung steht, und für die Befreiung Tibets politsich aktiv ist.

1. spricht sie von einer bisher zurückhaltenden Reaktion der Chinesen, und vermutet, dass diese wegen des chinesischen Images vor Olympia entsprechende Weisungen hätten
2. räumt sie ein, dass der Zeitpunkt der Unruhen von den Tibetern mit Blick auf die Olympiade gewählt wurde. Die Tibeter erhoffen sich bessere Chancen, wenn China vor der Olympiade international unter Druck gerät.

Das heißt, ohne die Olympiade vor der Tür gäbe es wohl keine Unruhen. Vielleicht hat sich der Dalai Lama zuvor noch bei westlichen Regierungen die Unterstützung eingeholt.

Die 'Öffnung' Chinas findet schon lange statt, allerdings nicht am Gängelband des Westens. Allerdings bin ich gespannt, wann erste Olympiaboykottdrohungen ausgesprochen werden.

Gruß, Martin
DP Offline



Beiträge: 5.248

15.03.2008 15:50
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
Die FAZ sieht den Grund der Unruhen anders (dann wäre Dein Beitrag etwas verzerrt):

"Im vergangenen Jahr sprach der Dalai Lama bei vielen ausländischen Regierungen vor. Er wurde von Präsident Bush und Bundeskanzlerin Merkel empfangen. Der amerikanische Kongress zeichnete ihn im Oktober mit einem Orden aus.

Als sich diese Nachricht über die inoffiziellen Kanäle in Lhasa verbreitete, wurde dort gefeiert, trotz Verboten der Sicherheitsbehörden. Einige Mönche wurden festgenommen. Es waren diese Verhaftungen, die jetzt die Proteste der Mönche in Lhasa verursacht haben. Die Mönche, die am Montag protestierten, forderten zuerst die Freilassung der Inhaftierten. Ein riesiges Polizeiaufgebot wurde gegen die etwa 500 Mönche vorgeschickt. An die fünfzig wurden nach verschiedenen Berichten verhaftet. Am nächsten Tag forderten die Demonstranten nicht mehr nur die Freilassung der Verhafteten, sondern ein freies Tibet, wie Augenzeugen dem Sender Freies Asien berichteten. Am Donnerstag breiteten sich die Protesten auf andere Klöster aus – und die Polizei setzte Tränengas ein. Am Freitag schließlich brannte es auf dem Markt in Lhasa. Die Tibet-Unterstützungs-Gruppe berichtet von Selbstmordversuchen zweier Mönche."
MartiS2 Offline



Beiträge: 7.188

15.03.2008 16:07
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
Ich sehe da keinen Widerspruch. 'Zurückhaltend' heißt, dass wenig mit grober Gewalt vorgegangen wurde (das Interview stammt von gestern, und Meldungen von Toten betrachte ich erst mal zurückhaltend). Die brennenden Autos stammen wohl kaum von den Chinesen.

Und was das Timing angeht, spricht der Bericht der FAZ auch nicht gegen die Aussage der Tibeterin.

Gruß, Martin
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

15.03.2008 17:46
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
Hast Du einen Beratervertrag mit der chinesischen Regierung, Martin?

@ DP
"Innere Konflikte auf dem Rücken der Sportler"?
Das könnte auch das Zentralkomitee der SED von sich geben, wenn es existieren würde.
MartiS2 Offline



Beiträge: 7.188

15.03.2008 18:05
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Kodo schrieb am 15.03.2008 17:46
Hast Du einen Beratervertrag mit der chinesischen Regierung, Martin?




Ich kann es mir leisten, völlig unabhängig zu sein.

Gruß, Martin

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

15.03.2008 18:40
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten


Unsere Weltstaatsfrau und former Mitglied in der Pionierorganisation Ernst Thälmann und former Mitglied in der Freien Deutschen Jugend wendet sich gegen alle separatistischen Bestrebungen und verfolge zugleich eine "Ein-China-Politik“.


@Martin
Warum vertrittst Du dann als so genannter völliger Unabhängiger die Linie der chinesischen Regierung?

F-W Offline




Beiträge: 1.679

15.03.2008 21:53
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Mirkalf schrieb am 15.03.2008 10:25
Die wollte gerade etwas sagen, aber da hat sie einen Wink von der deutschen Wirtschaft bekommen und sich auf die Lippe gebissen.




Zitat:

Kodo schrieb am 15.03.2008 18:40
Unsere Weltstaatsfrau und former Mitglied in der Pionierorganisation Ernst Thälmann und former Mitglied in der Freien Deutschen Jugend wendet sich gegen alle separatistischen Bestrebungen und verfolge zugleich eine "Ein-China-Politik“.




Beides Kommentare ausgemachter Dämlichkeit. Wenn jemand klar Position zur Lage in Tibet bezogen hat, dann war das Merkel mit ihrem Empfang des Dalai Lama letztes Jahr. Und zwar gegen den Widerstand der Wirtschaft und der Pantoffelschlurfer im Auswärtigen Amt. Und natürlich zum Missfallen Pekings. Das ist alles noch nicht so lange her und man muss schon von Demenz befallen sein um dann solche Kommentare abzusondern.

FW

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.188

15.03.2008 21:56
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Kodo schrieb am 15.03.2008 18:40
@Martin
Warum vertrittst Du dann als so genannter völliger Unabhängiger die Linie der chinesischen Regierung?




Tu ich das? Ich habe nur auf die Diskrepanz im Grundton der SZ im Vergleich zu dem Interview im SWR1 mit einer Tibetanerin hingewiesen. Der Ton unserer Medien ist oft etwas aufgeregt, so als wolle der Schreiberling eine möglichst schnelle Wirkung erzielen.

Gruß, Martin

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

16.03.2008 12:18
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
@ FW
Ich habe nur wiedergegeben, was Frau Merkel aktuell von sich gegeben hat.

@Martin
Mal davon abgesehen, dass Deine Quelle nicht nachvollziehbar ist, sagen alle sonstigen Quellen und enstzunehmenden Politiker, ausgenommen unsere Ganzlerin und Ernst Thälmann-Aktivistin Angela M., wie z.B. Condi :

US-Außenministerin Rice hat von Peking verlangt, in einen Dialog mit den Tibetern zu treten. Die Volksrepublik sollte das Grundrecht auf Meinungsfreiheit respektieren, sagte Rice.
http://www.netzeitung.de/politik/ausland/936837.html

In Washington, Secretary of State Condoleezza Rice urged China to use restraint and to release monks and others jailed for protesting.
Washington Post

Tatsache ist, dass China Tibet seit Jahrzehnten widerrechtlich besetzt hält.
F-W Offline




Beiträge: 1.679

16.03.2008 12:35
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Kodo schrieb am 16.03.2008 12:18
@ FW
Ich habe nur wiedergegeben, was Frau Merkel aktuell von sich gegeben hat.


Aha.

Wo schreibst du, dass sie beide Seiten zur Gewaltlosigkeit aufgerufen hat? Und dass sie Peking aufgefordert hat in einen Dialog mit dem Dalai Lama einzutreten?

FW

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

16.03.2008 14:02
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
@FW
Beachte den Unterschied zwischen Condi und Merkel.

Merkel übernimmt die offizielle Haltung Chinas = "Ein-China-Politik" und spricht sich gegen separatistische Beziehungen aus.
Warum tut sie das?

Bei dem Besuch des Dalai hat sie ständig betont, der Besuch sei privat.
Was ja ein Blödsinn war.
Der Dalai ist ja kein Besuch aus der Uckermark.
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