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kater_5
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17.03.2008 12:28
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"Aber wenn China in der Weltgemeinschaft mitspielen will, dann muss es auch deren grundlegende Spielregeln akzeptieren. "
Als da wären ?
Ich sehe keine grundlegenden Spielregeln, jedenfalls nicht die, die Du vermutlich gerade meinst.
Gruss
Kater
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Zitat:
kater_5 schrieb am 17.03.2008 12:28
"Aber wenn China in der Weltgemeinschaft mitspielen will, dann muss es auch deren grundlegende Spielregeln akzeptieren. "
Als da wären ?
Ich sehe keine grundlegenden Spielregeln, jedenfalls nicht die, die Du vermutlich gerade meinst.
Gruss
Kater |
Exakt. China spielt nach den selben Regeln, nach denen auch die USA spielen.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
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Gelöschtes Mitglied
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17.03.2008 12:49
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Zitat:
Anonymer User schrieb am 17.03.2008 00:17
Die Kommentare hier sind mir teilweise doch ein wenig zu abgebrüht. OK, man kann die Position beziehen, dass China zu groß ist, als dass der Westen da irgend einen Einfluss hätte. Und wenn man sowieso nix ändern lann - dann kann man ja auch Geschäfte machen.
Aber wenigstens sollte man der Wahrheit ins Gesicht sehen und ein wenig Ekel fände ich auch nicht schlecht. China ist keie Demokratie, nicht mal ansatzweise, sondern eine brutale Diktatur. In China gibt es keine Gewaltenteilöung, keine Grundrechte, keine faire Justiz, kein gar nichts an westlichen Standards. China bringt Menschen um - jeden Tag, im Dutzenderpack und ohne Skrupel. Die Besetzung Tibets ist ein Verbrechen und so dicht dran an Völkermord, wie das ohne Giftgas möglich ist. Die Kultur der Tibeter wird systematisch ausgelöscht und durch aktive Bevölkerungspolitik, zum Beispiel die Zwangsumsiedelung von Chinesen nach Tibet und umgekehrt die Tibeter nach China zu verfrachten soll das tibetische Volk langfristig als Volk ausgelöscht werden.
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Korrekte Schilderung.
Aber... Geschaefte zu machen UND die Wahrheit zu sehen - dazu muss man schon extrem abgebrueht sein.
Das sind die Wenigsten.
Insofern wird dann lieber beschoenigt, verdraengt, auf "In 50 Jahren sind die Chinesen lieb"-Hoffnung gesetzt, usw., um ohne Gewissensbisse oder Beschaedigung des Ansehens Geschaefte machen zu koennen.
Und in der Politik laeuft es aehnlich.
Und nicht zuletzt: Geld stinkt nicht.
wh
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Flecki5
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17.03.2008 22:04
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Zitat:
DP schrieb am 15.03.2008 12:08
Zitat:
Kodo schrieb am 15.03.2008 10:21
Das olympische Komitee schweigt doch nicht:
Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, hat jeden Kommentar zu der jüngsten Welle der Gewalt in Tibet abgelehnt.
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Das IOC unterstützt grundsätzlich das jeweilige Establishment, egal ob es nun rot, grün oder blau ist. Zu recht. Dass innere Konflikte auf dem Rücken der Sportler ausgetragen werden sollen, wie 1980 und 1984 und teilweise 1988 finde ich nicht gut.
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Sicher unterstützt das IOC das jeweilige Establishment, und dennoch ist das in diesem Falle inkonsequent. Bereits bei der Vergabe der Spiele nach Peking war klar, dass die Chinesen dafür an ihren Demokratiedefiziten arbeiten sollten. Wenn das IOC heute so tut, als hätte es eine rein wirtschaftliche Entscheidung getroffen, so macht sich diese Verdrängung nur so schön einfach, weil ein Boykott immer von den einzelnen NOKs dieser Welt ausgeht.
Im Gegensatz zu 1980 ist ein Boykott heute nicht denkbar, denn mittlerweile hängen ganze Verbände und Fernsehketten mit ihren Einnahmen essentiell an diesem Großereignis. Und die Sportler sind auch keine Amateure oder Halbprofis mehr. Nicht zuletzt wird der Sport als politische Bühne missbraucht - unter Garantie würde bei einem Damenfußballfinale China gegen D unsere Angie auf der Tribüne mitfiebern, und zwar direkt neben ihren chinesischen Amtsgraupen.
Die Moral muss sich da ihre Nischen suchen. Vielleicht können die Sportler Stirnbänder mit dem Schriftzug "Free Tibet" tragen.
MfG, Flecki
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Lexx
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18.03.2008 09:49
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Zitat:
kater_5 schrieb am 17.03.2008 12:28
"Aber wenn China in der Weltgemeinschaft mitspielen will, dann muss es auch deren grundlegende Spielregeln akzeptieren. "
Als da wären ?
Ich sehe keine grundlegenden Spielregeln, jedenfalls nicht die, die Du vermutlich gerade meinst.
Gruss
Kater |
China ist nicht in der G8. China ist erst seit kurzem in der WTO. China hat weit weniger politisches Gewicht als Russland. Warum?
Die Nichteinhaltung der Spielregeln ist ein Grund dafür. Und damit meine ich zu Beispiel die Reaktion auf die Dalai Lama-Besuche und Ehrungen. Wer mit inneren Angelegenheiten und dem "Willen des chinesischen Volkes" (wobei die Führung festlegt, was das chinesische Volk jeweils will) argumentiert wird auf Dauer nicht ernst genommen.
China muss akzeptieren, dass die anderen großen Nationen eigene Interessen haben, die den eigenen mitunter zuwider laufen und dass diese Interessen sich durchaus auf sogenannte "innere Angelegenheiten" beziehen können. Dann trotzig auf eine angeblich verletzte Volksseele zu verweisen ist zwar typisch chinesisch (man muss das Gesicht wahren), aber eben nicht sinnvoll auf dem Parkett der internationalen Diplomatie.
Chavez hat sich mit ähnlichen Aktionen desöfteren lächerlich gemacht.
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F-W
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18.03.2008 11:17
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Zitat:
Lexx schrieb am 18.03.2008 09:49
China ist nicht in der G8. China ist erst seit kurzem in der WTO. China hat weit weniger politisches Gewicht als Russland. Warum?
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Wie kommst du auf diese komische Einschätzung? Ausser der besonderen Abhängigkeit Europas von den russischen Energiequellen hat Russland kein besonderes Gewicht in den Welthandelsbeziehungen. Seine Rüstungsanstrengungen sind was für die russische Seele, haben aber kein besonderes strategisches Gewicht.
Die Nichtmitgliedschaft in der G8 sagt gar nichts. Die G8 Mitglieder wollen zusammen das Gewicht Chinas ausbalancieren.
FW
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Gelöschtes Mitglied
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18.03.2008 11:23
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Zitat:
Lexx schrieb am 18.03.2008 09:49
Dann trotzig auf eine angeblich verletzte Volksseele zu verweisen ist zwar typisch chinesisch (man muss das Gesicht wahren), aber eben nicht sinnvoll auf dem Parkett der internationalen Diplomatie. |
lexx,
woher weisst Du eigentlich, was 'typisch chinesisch' ist. Das liest sich hier ein bisschen Kinderbuch-mäßig.
Und wie beurteilst Du 'politisches Gewicht'? China konnte es sich bisher leisten, nicht in der WTO zu sein. Wenn China nicht in der WTO ist, dann weil es hart verhandelt.
Trotzdem drängt sich allen voran der Westen nach China, um ja nichts zu versäumen. China ist in einer sehr komfortablen Situation.
Was die Vorgänge im Tibet angeht, so darf man auch fragen, inwieweit sie vom Westen mitangeheizt sind. Die von Kodo zitierte amerikanische Reaktion lässt darauf schließen, dass die Unruhen den USA zumindest nicht unwillkommen sind.
Gruß, Martin
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DP
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18.03.2008 13:24
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Zitat:
Flecki5 schrieb am 17.03.2008 22:04
Bereits bei der Vergabe der Spiele nach Peking war klar, dass die Chinesen dafür an ihren Demokratiedefiziten arbeiten sollten. |
Ach ja? Wie denn? Und wer kontrolliert das? Und welche Sanktionen gäbe es bei Zuwiderhandlung?
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Lexx
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18.03.2008 19:40
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Martin:
Ich bin sicher kein Ostasien-Experte. Aber soviel weiß ich von der Mentalität dort:
Das eigene Gesicht zu wahren ist den Chinesen und Japanern sehr wichtig. Deswegen wird dort gerne mit ausschweifenden Gesten und Übertreibung gearbeitet.
Insofern ist es typisch chinesisch, oder besser typisch ostasiatisch, dass die Regierung mit Emotionen und Beileidigung argumentiert.
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Lexx
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18.03.2008 19:45
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Martin:
" China konnte es sich bisher leisten, nicht in der WTO zu sein."
Soweit ich mich erinnere musste sich China vor 2001 anstrengen und etwas bringen, um der WTO beitreten zu dürfen.
Das ist jetzt aber schon ziemlich OT.
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Gelöschtes Mitglied
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18.03.2008 21:05
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Zitat:
F-W schrieb am 17.03.2008 00:28
Das ist ja alles schön und gut. Das mit der undemokratischen Kommunistischen Partei oder der Fragwürdigkeit der chin. Aussenpolitik.
Aber was hat das mit der Ein-China-Politik zu tun? Nicht mal der Dalai Lama verlangt die Loslösung Tibets von China - gerade erst wieder in den Abendnachrichten des ZDF gesehen.
Aber man kann so eine absurde Forderung ja mal erheben - es ist ja nur um Angie anpinkeln zu können.
FW |
Ich steh nicht auf Pinkelspiele.
Es stellt sich die Frage, wieso überhaupt die Spiele in solch ein Land vergeben wurden.
Es ist ja nicht nur die Unterdrückung des eigenen Volkes oder anderer Völker.
Es sind auch die gigantischen Umweltverbrechen.
Abwer je krimineller die Herrschenden eines Landes, desto größer ihr Ansehen.
Bin mal gespannt, wie die Sportler in dieser Suppe ihre Wettkämpfe austragen.
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Gelöschtes Mitglied
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18.03.2008 21:12
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Zitat:
Lexx schrieb am 18.03.2008 19:40
Martin:
Ich bin sicher kein Ostasien-Experte. Aber soviel weiß ich von der Mentalität dort:
Das eigene Gesicht zu wahren ist den Chinesen und Japanern sehr wichtig. Deswegen wird dort gerne mit ausschweifenden Gesten und Übertreibung gearbeitet.
Insofern ist es typisch chinesisch, oder besser typisch ostasiatisch, dass die Regierung mit Emotionen und Beileidigung argumentiert. |
Also Lexx,
ich war nun schon ein paar Mal in China, habe einige chinesische Kollegen und war auch privat mit einigen Chinesen ganz gut befreundet. In Summe: Du erzählst blanken Unsinn, ganz speziell, was Übertreibung und Beleidigungen angeht.
Gruß, Martin
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Flecki5
Offline
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19.03.2008 11:25
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Zitat:
DP schrieb am 18.03.2008 13:24
Zitat:
Flecki5 schrieb am 17.03.2008 22:04
Bereits bei der Vergabe der Spiele nach Peking war klar, dass die Chinesen dafür an ihren Demokratiedefiziten arbeiten sollten. |
Ach ja? Wie denn? Und wer kontrolliert das? Und welche Sanktionen gäbe es bei Zuwiderhandlung?
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Man könnte die Freiheit der internationalen Berichterstattung ausweiten, so dass nicht nur aus Peking und gerade während des Events frei berichtet werden darf. Man muss seine Testraketen nicht gerade Richtung Taiwan ins Meer schießen. Bei einem Problem in Tibet kann man die Kamerateams der Welt dort ihre Arbeit machen lassen.
Messmittel zur Kontrolle ist die internationale Presse, die Bewertung wird von NOKs und Sportpolitikern vorgenommen. Zu den Sanktionen gehört der Boykott von einer oder mehrerer der wichtigen Nationen, aber auch der Rücktritt eines Sponsors vom Engagement. Der Möglichkeiten sind viele.
MfG, Flecki
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Lexx
Offline
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19.03.2008 12:10
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"Bin mal gespannt, wie die Sportler in dieser Suppe ihre Wettkämpfe austragen."
Haile Gebrselassie hat seine Teilnahme bereits abgesagt. Er leidet unter Asthma und will seine Gesundheit und Karriere in der smogigen Luft von Peking nicht riskieren.
Martin:
Und was, wenn ich dir jetzt sage, dass ich auch Chinesen kenne?
Im übrigen könntest du statt destruktiven Antworten auch mal selber was beitragen, etwa wie du die Chinesen erlebt hast.
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Gelöschtes Mitglied
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19.03.2008 14:44
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Zitat:
Flecki5 schrieb am 19.03.2008 11:25
Ach ja? Wie denn? Und wer kontrolliert das? Und welche Sanktionen gäbe es bei Zuwiderhandlung? |
Man könnte die Freiheit der internationalen Berichterstattung ausweiten, so dass nicht nur aus Peking und gerade während des Events frei berichtet werden darf. Man muss seine Testraketen nicht gerade Richtung Taiwan ins Meer schießen. Bei einem Problem in Tibet kann man die Kamerateams der Welt dort ihre Arbeit machen lassen.
Messmittel zur Kontrolle ist die internationale Presse, die Bewertung wird von NOKs und Sportpolitikern vorgenommen. Zu den Sanktionen gehört der Boykott von einer oder mehrerer der wichtigen Nationen, aber auch der Rücktritt eines Sponsors vom Engagement. Der Möglichkeiten sind viele.
MfG, Flecki
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Na ja, Flecki,
es hat ja auch ein paar Jährchen gedauert, bis der Westen solche Standards in Ostdeutschland durchsetzen konnte. Die Olympiade ist keine deutsche Veranstaltung, sondern eine internationale. Und wenn die die amerikanische Aussenministerin meint, kommentieren zu müssen, dann dürfen die Chinesen ganz locker auf die amerikanischen Aktionen auf nicht-amerikanischem Boden verweisen.
Gruß, Martin
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