Der ehemalige Vorstandschef von Merrill Lynch, Stan O`Neal hat eine Abfindung von 140 Millionen Dollar erhalten, als er wegen seines Missmanagements gehen musste.
Das hat zwar nicht die Allgemeinheit bezahlt.
Es stellt sich aber die Frage, ob da noch alles mit rechten Dinge zugeht, wenn ein Manager seine Firma so reinreisst (Milliardenverluste in Folge) und damit auch seinen Anteil an der internationalen Finanzkrise hat und dann so belohnt wird.
Kodo schrieb am 19.07.2008 11:52
Der ehemalige Vorstandschef von Merrill Lynch, Stan O`Neal hat eine Abfindung von 140 Millionen Dollar erhalten, als er wegen seines Missmanagements gehen musste.
Das hat zwar nicht die Allgemeinheit bezahlt.
Es stellt sich aber die Frage, ob da noch alles mit rechten Dinge zugeht, wenn ein Manager seine Firma so reinreisst (Milliardenverluste in Folge) und damit auch seinen Anteil an der internationalen Finanzkrise hat und dann so belohnt wird.
Was ist der Unterschied zur Mafia?
Das alte Lamento aller auf öffentliche Zustimmung erpichten TV-Talker. Also nicht sonderlich originell.
Vielleicht sind für Merrill Lynch 140 Mio Abfindung billiger als wenn der Kerl bis zum Vertragsende im Amt bliebe. In einem Quartal türmen sich schnell mal Milliardenverluste auf.
FW: "
Vielleicht sind für Merrill Lynch 140 Mio Abfindung billiger als wenn der Kerl bis zum Vertragsende im Amt bliebe. In einem Quartal türmen sich schnell mal Milliardenverluste auf. "
Was aber keine Rechtfertigung ist, dass diese Manager überhaupt eine solche Abfindung bekommen. Es ließe sich sicherlich in den Verträgen festhalten, dass die bei schlechter Arbeit ohne Nachschmiss weggeschickt werden. Die Kritik richtet sich also gegen die Unternehmen, die solche Arbeitsverträge abschließen, bei denen der Manager nur gewinnen kann, ob er nun gut arbeitet oder Mist baut.
Lexx schrieb am 20.07.2008 11:04
Es ließe sich sicherlich in den Verträgen festhalten, dass die bei schlechter Arbeit ohne Nachschmiss weggeschickt werden.
Ließe es sich sicherlich. Die Frage ist, ob die Leute, die man gerne an der Spitze sehen würde, solche Verträge ohne Abfindungsklausel dann auch unterschreiben.
Lexx schrieb am 20.07.2008 11:04
Es ließe sich sicherlich in den Verträgen festhalten, dass die bei schlechter Arbeit ohne Nachschmiss weggeschickt werden.
Ließe es sich sicherlich. Die Frage ist, ob die Leute, die man gerne an der Spitze sehen würde, solche Verträge ohne Abfindungsklausel dann auch unterschreiben.
Will man denn Leute, die davon ausgehen, schlecht zu arbeiten (sonst wuerden sie ja unterschreiben), wirklich an der Spitze sehen?
Nein, aber es ist ja auch nicht immer gesagt, dass ein Manager, der gegangen wird und Abfindung kassiert, vorher schlecht gearbeitet hat.
Ich erinnere mich an Ron Sommer von der Telekom und Esser von Mannesmann/Vodafone. Der eine passte schlicht nicht mehr in die politische Arithmetik, der andere hatte hervorragend gearbeitet (nicht nur bei der letztlich vergeblichen Abwehrschlacht gegen Vodafone, sondern vor allem davor) und durfte, nachdem man ihn wie einen Dieb vor Gericht gezerrt hatte, seine Abfindung behalten.
F-W schrieb am 21.07.2008 00:35
Nein, aber es ist ja auch nicht immer gesagt, dass ein Manager, der gegangen wird und Abfindung kassiert, vorher schlecht gearbeitet hat.
Nein, aber es ging ja auch nur um die, die schlechte Arbeit abliefern.
Zitat:
Ich erinnere mich an Ron Sommer von der Telekom und Esser von Mannesmann/Vodafone. Der eine passte schlicht nicht mehr in die politische Arithmetik, der andere hatte hervorragend gearbeitet (nicht nur bei der letztlich vergeblichen Abwehrschlacht gegen Vodafone, sondern vor allem davor) und durfte, nachdem man ihn wie einen Dieb vor Gericht gezerrt hatte, seine Abfindung behalten.
Angenommen, die haben keine schlechte Arbeit geboten, dann gehts ja nicht um solche. Und wenn sie vorher mit der Einstellung, gute Arbeit machen zu wollen, aufgetaucht waeren, haetten sie auch die besagte Klausel unterschreiben koennen.
Wer die Klausel nicht unterschreiben will, will entweder schlechte Arbeit liefern oder ist zumindest nicht ueberzeugt genug von sich selbst bzw. dass er es schafft, gute Arbeit zu liefern. Und er will so oder so Kohle fuer miese Arbeit - andernfalls koennte er das Risiko der Unterschrift ja eingehen.
Anonymer User schrieb am 21.07.2008 14:24
Angenommen, die haben keine schlechte Arbeit geboten, dann gehts ja nicht um solche. Und wenn sie vorher mit der Einstellung, gute Arbeit machen zu wollen, aufgetaucht waeren, haetten sie auch die besagte Klausel unterschreiben koennen.
Wer die Klausel nicht unterschreiben will, will entweder schlechte Arbeit liefern oder ist zumindest nicht ueberzeugt genug von sich selbst bzw. dass er es schafft, gute Arbeit zu liefern. Und er will so oder so Kohle fuer miese Arbeit - andernfalls koennte er das Risiko der Unterschrift ja eingehen.
Wie gesagt: Und sowas will man an der Spitze?!?
wh
Wie naiv kann man eigentlich sein?
Wenn ein Aufsichtsrat einen bestimmten Vorstandsvorsitzenden haben will, weil sie sich gerade von dem einiges zum Wohle des Unternehmens verspricht und der dann verlangt, daß in dem Vertrag eine Abfindung festgelegt wird, zahlbar bei vorzeitiger Auflösung des Vertrages, dann kommt diese Abfindung eben da rein, anderenfalls kommt der Vorstandsvorsitzende nicht. So einfach ist das!
Anonymer User schrieb am 21.07.2008 14:24
Angenommen, die haben keine schlechte Arbeit geboten, dann gehts ja nicht um solche. Und wenn sie vorher mit der Einstellung, gute Arbeit machen zu wollen, aufgetaucht waeren, haetten sie auch die besagte Klausel unterschreiben koennen.
Wer die Klausel nicht unterschreiben will, will entweder schlechte Arbeit liefern oder ist zumindest nicht ueberzeugt genug von sich selbst bzw. dass er es schafft, gute Arbeit zu liefern. Und er will so oder so Kohle fuer miese Arbeit - andernfalls koennte er das Risiko der Unterschrift ja eingehen.
Wie gesagt: Und sowas will man an der Spitze?!?
Wie naiv kann man eigentlich sein?
Wenn ein Aufsichtsrat einen bestimmten Vorstandsvorsitzenden haben will, weil sie sich gerade von dem einiges zum Wohle des Unternehmens verspricht und der dann verlangt, daß in dem Vertrag eine Abfindung festgelegt wird, zahlbar bei vorzeitiger Auflösung des Vertrages, dann kommt diese Abfindung eben da rein, anderenfalls kommt der Vorstandsvorsitzende nicht. So einfach ist das!
Ja, ist es. Aber es geht ja nicht um den Fall, dass gute Arbeit mit Abfindung belohnt wird, sondern dass schlechte Arbeit nicht mit Abfindung belohnt wird.
Und wenn man nicht plant, schlechte Arbeit abzuliefern, muss man doch keine Bedenken haben, eine solche Klausel zu unterschreiben (s.o.), oder!?
Nochmal (für Schnellmerker und solche mit mentaler Zündverzögerung):
1. AR will Manager als VV haben.
2. VV stellt Bedingungen; hier: Abfindung bei vorzeitiger Vertragsauflösung
3. Entweder:
3a. AR erfüllt Bedingungen => Manager unterschreibt Vertrag und ist neuer VV. Im Falle vorzeitiger Vertragsauflösung (aus welchem Grund auch immer), kriegt VV eine Abfindung. BASTA!!!
Oder
3b. AR lehnt Bedingungen ab => Manager unterschreibt Vertrag nicht, AR hat Pech gehabt und kriegt Wunschkandidaten nicht, ebenfalls BASTA!!!
dewo: "2. VV stellt Bedingungen; hier: Abfindung bei vorzeitiger Vertragsauflösung "
Das ist der Knackpunkt hier. Wehamster meint, das Unternehmen sollte keinen nehmen, der sowas fordert, weil der dann nicht für sich ausschließt, schlechte Arbeit zu leisten.
Werhamster sollte es doch erst selber mal mit Arbeiten versuchen, bevor er anderen vorschreibt, wie und unter welchem Vertrag sie ihre machen.
Wenn so ein Manager eine Abfindung bekommt, zahlt er darauf wahrscheinlich soviel Steuern, dass der Staat allein davon ganze Scharen von klugscheißenden werhamstern jahrelang durchfüttern kann.
Ich weiß, unsachlich, Totschlagsargument, etc. Aber es springt einen geradezu an.