Kodo schrieb am 27.07.2008 08:03
Du machst Dich immer mehr zum Deppen.
Heil Obama!
When the pot calls the kettle black, then....
Gerd
Jawoll, Jungmann Gerd!
Ich bin nicht der Einzige der das so sieht.
Kommentare wie der Folgende haeufen sich in deutschen Zeitunegn.
ZITAT
27.07.2008, 16:35 Uhr
Die Parallelen des Obama-Besuchstags zu einer längst vergangen geglaubten Zeit waren leiden nicht zu übersehen.
Es wurde einem "Führer" zugejubelt, nicht spontan, sondern organisiert. Transparente waren verboten, sie hätten ja unbotsame Parolen in die Bildberichterstattung transportieren können.
Und auf fast allen Fernseh- und Rundfunkkanälen gab es nur IHN - durfte es nur IHN geben.
Es wurde einem "Führer" zugejubelt, nicht spontan, sondern organisiert.
Das ist Käse. Es durfte wohl hingehen oder fernbleiben, wer immer das wollte. Natürlich war die Veranstaltung insofern organisiert, dass man für ein paar 100.000 Menschen gewisse Vorkehrungen treffen muss.
Zitat:
Transparente waren verboten, sie hätten ja unbotsame Parolen in die Bildberichterstattung transportieren können.
Das mag stimmen - ich habe in den Stücken TV-Übertragung nur Menschen und kein einziges Transparent gesehen. In der Tat bedenklich - erinnert etwas an DDR. Welche Meinungsäußerungen wurden denn hier gefürchtet?
Muss nochwas ergänzen: Das mit den unliebsamen Parolen in der Berichterstattung ist wiederum Quatsch. Außerhalb der Absperrung gab es durchaus Leute mit Transparenten (gegen Todesstrafe und das übliche, was man hierzulande gegen die USA vorbringt). Woher weiß ich das ? Aus den Nachrichten, und ich habe höchstens 10min Obama.-Berichte gesehen.
Dazu gibt es gestern in der FAZ einen interessanten Vergleich zwischen der Obama Speech und dem Merkel-Vollkaskogeplapper:
Stellt sich die Frage, wie lange kann Merkel die Deutschen noch bewusstlos plappern?
Erstens sind beide Ereignisse nicht vergleichbar weil Ort, Anlass und Publikum vollkommen unterschiedlich waren. Zum anderen handelt es sich nicht um spezifischen Merkel-Sprech sondern um die bei deutschen Politikern allgemein üblichen Leerfloskeln.
Solange diese Leute damit bei Will und Konsorten beste Einschaltquoten erzielen, wird sich das nicht ändern.
Inzwischen hat sich auch McCain zu Wort gemeldet und etwas, wie ich finde, sehr unfeines gemacht. Er beschimpfte die Deutschen, die sich Obama angehört haben, als 'kriecherisch' (der originale Wortlaut wäre mal interessant). Auf diese Weise will er also bei seinen Landsleuten punkten, indem er mal eben ein paar 100.000 Deutsche, die in Berlin die Rede seines Konkurrenten - aus welchen Motiven auch immer - gehört haben, verunglimpft.
Ist das eine gute Strategie? Zum einen vorab Porzellan in Richtung Europa zu zerschlagen und zum anderen nur den Konkurrenten madig machen und dabei sogar indirekt eingestehen, dass ihm die Deutschen zu Füßen liegen?
Edit: Was McCains Sprecher Bounds sagte, lt. ABC :
Zitat:
"He prioritises throngs of fawning Germans over meeting with wounded combat troops in Germany," Mr Bounds said.
Spock schrieb am 27.07.2008 14:46
Kann mal bitte jemand den Müll wegräumen? Danke.
Inzwischen hat sich auch McCain zu Wort gemeldet und etwas, wie ich finde, sehr unfeines gemacht. Er beschimpfte die Deutschen, die sich Obama angehört haben, als 'kriecherisch' (der originale Wortlaut wäre mal interessant). Auf diese Weise will er also bei seinen Landsleuten punkten, indem er mal eben ein paar 100.000 Deutsche, die in Berlin die Rede seines Konkurrenten - aus welchen Motiven auch immer - gehört haben, verunglimpft.
Ist das eine gute Strategie? Zum einen vorab Porzellan in Richtung Europa zu zerschlagen und zum anderen nur den Konkurrenten madig machen und dabei sogar indirekt eingestehen, dass ihm die Deutschen zu Füßen liegen?
Kann mal jemand den Spock Muell wegrauemen, bis der herausfindet, wer genau was wo gesagt hat?
Gerd:
Mir wird nicht ganz klar, was du von mir willst....und ehrlich gesagt habe ich auch kein Interesse daran, es zu erfahren. Entweder versuchst du zu provozieren, oder einen Vorwand um gegen mich oder "die Deutschen" zu bashen. Das ist mir zu billig.
Lexx schrieb am 28.07.2008 02:30
Gerd:
Mir wird nicht ganz klar, was du von mir willst....und ehrlich gesagt habe ich auch kein Interesse daran, es zu erfahren. Entweder versuchst du zu provozieren, oder einen Vorwand um gegen mich oder "die Deutschen" zu bashen. Das ist mir zu billig.
Nein, Gerd ist der Meinung, hier wird ein Zitat missinterpretiert, 1. könnte das Zitat auch anders gemeint sein, statt kriecherisch schleimig oder nur obrigkeitshörig? und 2. kam das nicht von McCain direkt sondern von einem aus seinem Team.
Ist es vorstellbar, dass solch eine vorgeschobene Äusserung vielleicht gar nicht mit McCain abgesprochen oder sonst irgendwie nicht in seinem Sinne getätigt wurde? Nun, für den Fall gibt es ja die Möglichkeit der Entschuldigung, mindestens der persönlichen Korrektur des Kandidaten. Und ist es möglich, dass wir es hier mit einem Übersetzungsfehler zu tun haben?
Zunächst muss man festhalten, dass Bound die Äusserung in mehreren Interviews tätigte und anschliessend dem Magazin The Nation authorisierte. SPON bemühte sich auch bei der Exegese: Der Senator ziehe eben "einen Haufen kriecherischer Deutscher" einem Besuch bei verwundeten Truppen vor, sagte Bounds u.a. dem US-Sender Fox News. Der Zeitschrift "The Nation" zitiert ihn ähnlich: Statt die verwundeten Soldaten zu besuchen, habe sich Obama "an seine Planung gehalten und internationale Spitzenpolitiker und "fawning" Deutsche getroffen". Der Begriff "fawning" wird abgeleitet von "fawn", dem Rehkitz, und kann in unterschiedlichen Konnotationen übersetzt werden - schmeichlerisch, umwerbend, anhimmelnd, anbiedernd, kriecherisch oder unterwürfig.
Meine Meinung habe ich dazu ja in dem anderen Thread schon gesagt.
Spock schrieb am 26.07.2008 10:05
Nun war er in Berlin vor ein paar hundertausend größtenteils jubelnden Zuschauern. Sind die Deutschen am Ende gar nicht so USA-feindlich, sondern sehnen sich im Gegenteil nach dem Weltpräsidenten, der westliche Werte im Dialog mit Europa verteidigt?
Und werden diese großen Hoffnungen der Realität standhalten, wenn, oder besser falls, er gewählt wird?
Spock,
ich habe diese Veranstaltung nur am Rande verfolgt, komme aber zu einer völlig anderen Fragestellung: Ist den Deutschen und den Stadtverwaltungen inzwischen jede Gelegenheit zu Massenjubel recht? Der Auslöser scheint die Fußballweltmeisterschaft zu sein, als der durch Großleinwände unterstützte Jubel auf öffentlichen Plätzen seine Geburt erlebte, und die Deutschen so viel bewunderndes und internationales Feedback erfuhren.
Ich bin erstaunt, wie leicht der deutsche Jubelmobilisierbar ist. Mit dem dritten Reich würde ich das aber nicht verbinden (wie hier teilweise angedeutet). Die einzige Verbindung ins dritte Reich sehe ich höchstens in der Hoffnung, endlich wieder von der Weltgemeinschaft geliebt zu werden.
Dass man sich aber einfach so für einen amerikanischen Präsidentschaftskandidaten mobilisieren liess, von dem man nicht viel mehr als ein paar Fernsehbilder kannte kann ich zwar den Jublern nicht verübeln (die Masse hat den Verstand eines Kleinkindes), irgendwer in der Berliner Verwaltung muss aber doch den Platz zur Verfügung gestellt haben. Kann jeder (sich selbst so deklariende) amerikanische Privatmann ohne Genehmigungsmarathon einen Teil Berlins blockieren, während eine Vereidigung der Bundeswehr von einem Sesselfurzer abgelehnt werden darf?
Ist das eine Ausnahme, oder werden die internationalen Wahlkämpfe in Zukunft an der Berliner Siegessäule ausgetragen? Kommt nächste Woche McCain, übernächste Woche Ralph Nader, der nächste russische Kandidat, ...?
Deutsche Offizielle können sich doch nur in die Nesseln setzen, wenn sie sich derart für fremde Kandidaten exponieren. Wie gehabt, ich habe den Ablauf nur nebenbei verfolgt: Wie ist der offizielle Entscheidungsprozess eigentlich genau abgelaufen?
Martin, deine Frage ist insofern berechtigt, als dass der Jubel ok war, Meinungsbekundungen, etwa in Form von Transparenten, aber nicht erlaubt waren. Der Begriff Jubel-'Kulisse' passt da schon. Spiegel Online meldete, zur anschließenden Pressekonferenz waren ausdrücklich nur US-Journalisten zugelassen.
Die Frage ist sicher, wem will man ablehnen, wenn man Obama zugesagt hatte? Aber McCain wird sicher nicht kommen, nach den Äußerungen seines Sprechers zu urteilen.
Was steht auf der positiven Seite? Merkels kluges Veto gegen den Auftritt vorm Brandenburger Tor und Deutschlands bestätigte Führungsposition in Europa.
MartiS2 schrieb am 28.07.2008 07:55
Ist das eine Ausnahme, oder werden die internationalen Wahlkämpfe in Zukunft an der Berliner Siegessäule ausgetragen? Kommt nächste Woche McCain?