Drei Wochen nach dem Tod von Ankepetra Müntefering diskutiert die SPD, wie der Ex-Vizekanzler die Partei retten könnte.
Der Ruf nach Müntefering zeigt die Sehnsucht nach Verlässlichkeit.
Die Freude über Müntes mögliches Comeback ist in der Partei nicht ungeteilt. Es sind vor allem die Seeheimer und die Netzwerker um Gabriel, die sein mögliches Comeback begrüssen um nicht zu sagen herbeisehnen. Die Parteilinke will ihn laut Spiegel auf den Chefposten der Friedrich-Naumann-Stiftung abschieben, damit er keinen Schaden anrichtet.
Der Niedergang der SPD (Wahlniederlagen in Serie, massenweise Parteiaustritte, Quasi-Abspaltung der Linkspartei) begann, als Müntefering wichtige Parteiämter innehatte (Generalsekretär, Parteichef). Müntefering ist ein Verfechter der "Agenda 2010", die unbestritten die Ursache für die Misere ist, in der sich die SPD momentan befindet, schließlich wurden mit diesem radikalen politischen Kurswechsel sämtliche Ideale der Sozialdemokratie verraten.
Mit dem alten Mann aus dem Sauerland kann sich die SPD bestenfalls noch als ständiger Juniorpartner der Union etablieren, mehr ist nicht drin.
Ist es überhaupt vorstellbar, dass sich Münte wieder in die politische A Mannschaft der SPD schiebt? Für nach 2009 kann ich mir das kaum vorstellen. Dann ist er über 70. Da kann ich mir ihn wirklich nur noch als Honoratioren vorstellen, eben etwa in der Ebert Stiftung. Da hat er was zu tun und kann seinen Senf dazugeben, wie Gerhardt bei der FDP.
Wenn überhaupt dann könnte er als Übergangschef fungieren. Nach dem Ypsilanti Manöver in Hessen, bei dem Beck dann endgültig beschädigt ist, ganz gleich ob Ypsilanti gewählt wird oder nicht, könnte im Dezember ein Sonderparteitag Münte als SPD Chef und Steinmeier als KK auf den Schild heben, in der Hoffnung, diese Konstellation wie 2005 könnte nochmal um die 30-35% bringen. Nach der Wahl geht es entweder weiter wie gehabt oder man tauscht ungeniert Münte durch Nahles aus und koaliert mit der Linken, damit Steinmeier Kanzler wird.
Anonymer User schrieb am 18.08.2008 08:07
Der Niedergang der SPD (Wahlniederlagen in Serie, massenweise Parteiaustritte, Quasi-Abspaltung der Linkspartei) begann, als Müntefering wichtige Parteiämter innehatte (Generalsekretär, Parteichef). Müntefering ist ein Verfechter der "Agenda 2010", die unbestritten die Ursache für die Misere ist, in der sich die SPD momentan befindet, schließlich wurden mit diesem radikalen politischen Kurswechsel sämtliche Ideale der Sozialdemokratie verraten.
Mit dem alten Mann aus dem Sauerland kann sich die SPD bestenfalls noch als ständiger Juniorpartner der Union etablieren, mehr ist nicht drin.
Die derzeitige Misere ist bedingt durch ein Defizit an führungswilligen Persönlichkeiten, die die SPD weiter entwickeln.
Weg von dem Klientel der Linkspartei und damit auch weg von der Programmatik der endlosen Ausweitung der Transferzahlungen und kindischer Sprüche, wie sie Lafontaine drauf hat.
Hin zu den Normalos mit ihren normalen Problemen.
Münte könnte Leute mit Potential fördern und sammeln.
Vor allem BMW (Beck muss weg).
Kodo schrieb am 18.08.2008 18:28
Weg von dem Klientel der Linkspartei
Die Arbeiterpartei soll sich also von den Arbeitern abwenden. Interessant. Und wohin dann? Du scheinst zu vergessen, dass es noch die Union, die FDP und die Grünen gibt. Wo ist da die Nische für eine Volkspartei, die bei Wahlen "35% plus x" anstrebt? Ich sehe da keinen Platz.
Kodo schrieb am 18.08.2008 18:28
Weg von dem Klientel der Linkspartei
Die Arbeiterpartei soll sich also von den Arbeitern abwenden. Interessant. Und wohin dann? Du scheinst zu vergessen, dass es noch die Union, die FDP und die Grünen gibt. Wo ist da die Nische für eine Volkspartei, die bei Wahlen "35% plus x" anstrebt? Ich sehe da keinen Platz.
Es gibt keine Arbeiterklasse mehr.
Die SPD war und muss wieder sein die Partei der Aufsteiger.
Die sind natürlich umworben.
Gut versorgte Versager, wie der ehemalige Jusovorsitzende Böhning mit 28 Semestern Geschichtsstudium und ohne Abschluss; aber bei dem Irrlicht Wowereit als "Planungschef" im höheren Dienst, braucht die SPD aber nicht.
Nahles hat auch nie was gelernt oder gearbeitet.
Das sind weltfremde Funktionäre, die sich selbst bereichern wollen.
Kodo schrieb am 18.08.2008 18:44
Es gibt keine Arbeiterklasse mehr.
Die SPD war und muss wieder sein die Partei der Aufsteiger.
Aufsteiger werden rar, dank der Agenda-Politik. Teures Studium, vollgepackte Bachelor-Stundenpläne, die keine Zeit für Nebenjobs lassen - da überlegt man es sich als Arbeiterkind (halt, die gibt's ja nicht mehr, dann eben als Kind von Eltern, die zum "abgehängten Prekariat" gehören bzw. zu den "Überflüssigen") dreimal, ob man ein Studium beginnt. Für die Unterprivilegierten wird es ja zunehmend schwer, die Hochschulreife zu erlangen, dank G8, dass Nachhilfeunterricht erforderlich macht, was sich arme Familien nicht leisten können.
Zitat:
Gut versorgte Versager, wie der ehemalige Jusovorsitzende Böhning mit 28 Semestern Geschichtsstudium und ohne Abschluss; aber bei dem Irrlicht Wowereit als "Planungschef" im höheren Dienst, braucht die SPD aber nicht.
Nahles hat auch nie was gelernt oder gearbeitet.
Das sind weltfremde Funktionäre, die sich selbst bereichern wollen.
Schön und gut, hat mit dem Thema aber nichts zu tun.
Aufsteiger werden rar, dank der Agenda-Politik. Teures Studium, vollgepackte Bachelor-Stundenpläne, die keine Zeit für Nebenjobs lassen - da überlegt man es sich als Arbeiterkind (halt, die gibt's ja nicht mehr, dann eben als Kind von Eltern, die zum "abgehängten Prekariat" gehören bzw. zu den "Überflüssigen") dreimal, ob man ein Studium beginnt.
Leider sitzen schon die Realschulen voll mit Leuten, die nichtmal die Motivation haben, einen ordentlichen 10er Abschluss hinzulegen, obwohl hier das Finanzielle noch keine Rolle spielt.
In meiner Realität gibt es komischerweise immer massenweise unmotivierte Versager und nur sehr wenige von den verkannten Genies, die das Zeug zum Nobelpreis hätten, wenn nur die Kohle fürs Studium da wäre.
Davon abgesehen sind die Schulschranken für begabte sehr wohl durchlässig - in der Regel werden sie nur von oben nach unten durchlaufen, weil die ehrgeizigen Eltern die Ziele für ihren Sprössling zu hoch angesetzt hatten.
Übrigens ist dieser Aspekt ein erstklassiger zur Disussion der SPD. Hier könnte sie mit modernen Konzepten gegenüber der CDU punkten, tut es aber auch nicht.
"In meiner Realität gibt es komischerweise immer massenweise unmotivierte Versager und nur sehr wenige von den verkannten Genies, die das Zeug zum Nobelpreis hätten, wenn nur die Kohle fürs Studium da wäre. "
Hat Deine Realität denn irgendeinen Bezug zur wahren Realität ?
Es ist ja einfach, nachzuplappern, was die Sensationspresse dazu schreibt. Nur sollte man das nicht für die Wahrheit halten.