F-W schrieb am 01.09.2008 22:55
Wenn sich dann durch ungeschicktes Agieren wie in Georgien Gelegenheiten bieten, schlagen die Russen gnadenlos zu. Und wie es ihre Tradition ist, unverhältnismässig, und brutal wie ein mittelalterlicher Landsknechtshaufen.
Die Georgier haben Granaten in Keller geworfen, in denen Zivilisten Zuflucht gesucht hatten.
Wie würdest du dieses Verhalten bezeichnen?
Mittlerweile ist allgemein akzeptiert, dass durch die georgische Aggression etwa 2000 Zivilsiten ums Leben kamen.
Die Russen haben die georgische Soldateska zermalmt - ich finde das okay.
Zitat:
Man kann jedenfalls nicht sagen, dass die Rohstoffeinnahmen alle ins Militär fließen. Das ist zu wenig.
Bei weitem nicht. Schau dir mal die russische Armee an, in welchem Zustand die sich befindet. Und dann vergleiche mal den Militäretat der USA mit dem Russlands.
Lexx schrieb am 02.09.2008 10:16
Spock: "Man fragt sich wirklich besorgt, in was die Russen die Milliarden investieren, die sie aus ihrem Roh- und Brennstoffreichtum schöpfen."
Gute Frage.
2007 gingen rund 50 Mrd. $ in das Militär. Der Staat hatte ein Budget von 262 Mrd. $ bei Einnahmen von 299 Mrd. $ (12% Überschuss). Außenhandlesbilanz: +76,6 Mrd. $
Man kann jedenfalls nicht sagen, dass die Rohstoffeinnahmen alle ins Militär fließen. Das ist zu wenig.
Zumindest geht nach deinen Zahlen knapp 20% des Haushalts ins Militär.
Nimmt man mal die 76 Milliarden Außenhandel und unterstellt, dass das zum Großteil aus Roh- und Brennstoffen stammt, könnnte man genau die Schlussfolgerung treffen, die du nicht treffen wolltest.
Spock:
Laut Schätzungen der Weltbank werden 25% der Wirtschaftsleistung vom Rohstoffsektor gestellt. Bei einem BIP von 1,3 Mrd. $ sind das 325 Mrd. $ durch Rohstoffe und damit deutlich mehr als die 50 Mrd, die das Militär erhalten hat.
Auch beim Außenhandel sind die 77 Mrd. nur der "Reingewinn". Die Einnahmen durch Rohstoffexporte sind höher.
Und wenn man sich den Haushalt anguckt, kann man nun wirklich nicht sagen, dass Russland alles ins Militär steckt. Denn es hatte 2007 ja noch fast 40 Mrd. $ übrig.
Lexx schrieb am 02.09.2008 11:28
Spock:
Laut Schätzungen der Weltbank werden 25% der Wirtschaftsleistung vom Rohstoffsektor gestellt. Bei einem BIP von 1,3 Mrd. $ sind das 325 Mrd. $ durch Rohstoffe und damit deutlich mehr als die 50 Mrd, die das Militär erhalten hat.
Auch beim Außenhandel sind die 77 Mrd. nur der "Reingewinn". Die Einnahmen durch Rohstoffexporte sind höher.
Und wenn man sich den Haushalt anguckt, kann man nun wirklich nicht sagen, dass Russland alles ins Militär steckt. Denn es hatte 2007 ja noch fast 40 Mrd. $ übrig.
Putin hat z.B. eine Villa auf Sardinien.
Tatsache ist, dass "der Staat" den Energiesektor möglichst vollständig beherrschen und kontrollieren will und das auch mit rechtswidrigen Mitteln.
Wo die Gelder genau hinfließen, ist unklar.
Lexx schrieb am 02.09.2008 11:28
Putin hat z.B. eine Villa auf Sardinien.
Und? McCain hat so viele Häuser, dass er schon den Überblick verloren hat.
Das Entscheidende ist, dass es den Russen unter Putin in der Masse besser geht als unter Jelzin.
Lexx schrieb am 02.09.2008 11:28
Putin hat z.B. eine Villa auf Sardinien.
Und? McCain hat so viele Häuser, dass er schon den Überblick verloren hat.
Das Entscheidende ist, dass es den Russen unter Putin in der Masse besser geht als unter Jelzin.
Das sind die Häuser von Mc Cains zweiter Frau.
Die sind noch nicht so lange zusammen.
Klar geht es den Russen jetzt besser.
Russland ist aber immer noch eine Mischung zwischen Dritte Welt und Schwellenland.
"Und? McCain hat so viele Häuser, dass er schon den Überblick verloren hat. "
Neidig?
Im übrigen stimmt das nicht - es ist Mrs. McCain, die die Häuser hat. Es ist doch ganz prima, wenn man reich heiratet - drum prüfe, wer sich ewig bindet ....
Mittlerweile ist allgemein akzeptiert, dass durch die georgische Aggression etwa 2000 Zivilsiten ums Leben kamen.
Die Russen haben die georgische Soldateska zermalmt - ich finde das okay.
Von dir verbreitet ist noch lange nicht allgemein akzeptiert.
Du findest das unverhältnismässige Vorgehen der Russen o.k. Auch die Übergriffe im georgischen Kerngebiet mit vielen zivilen Opfern und verheerenden Zerstörungen der zivilen Infrastruktur - von dir so lange als antirussische Propaganda verteufelt bis es wirklich nicht mehr abzustreiten war.
Auf der anderen Seite beschwörst du bei jeder Gelegenheit die Wiederauferstehung der Fratze des deutschen Militarismus herauf. Sei es anlässlich des letzten Zwischenfalls in Afghanistan oder der aus dubiosen Quellen zitierten Äusserungen irgendwelcher fünftklassigen Bürokraten - nur so als Beispiel.
Ist da nicht ein krasses Missverhältnis?
Aber als pro-russischer Propagandatrommler und Putin-Fan machst du dich ganz gut.
Mittlerweile ist allgemein akzeptiert, dass durch die georgische Aggression etwa 2000 Zivilsiten ums Leben kamen.
Die Russen haben die georgische Soldateska zermalmt - ich finde das okay.
Von dir verbreitet ist noch lange nicht allgemein akzeptiert.
Du findest das unverhältnismässige Vorgehen der Russen o.k. Auch die Übergriffe im georgischen Kerngebiet mit vielen zivilen Opfern und verheerenden Zerstörungen der zivilen Infrastruktur - von dir so lange als antirussische Propaganda verteufelt bis es wirklich nicht mehr abzustreiten war.
Auf der anderen Seite beschwörst du bei jeder Gelegenheit die Wiederauferstehung der Fratze des deutschen Militarismus herauf. Sei es anlässlich des letzten Zwischenfalls in Afghanistan oder der aus dubiosen Quellen zitierten Äusserungen irgendwelcher fünftklassigen Bürokraten - nur so als Beispiel.
Ist da nicht ein krasses Missverhältnis?
Aber als pro-russischer Propagandatrommler und Putin-Fan machst du dich ganz gut.
FW
Die Gleichsetzung von deutschen Afghanistan-Soldaten mit dem NS-Regime (Tod ist ein Meister aus Deutschland) ist geschmacklos, revisionistisch und beleidigend).
Beleidigend übrigens auch für die KZ-Opfer.
Die Todesfuge von Paul Celan schildert die Geschehnisse in einem deutschen KZ und bezieht sich auf einen anderen Beitrag von Mirk ("Bundeswehrsoldaten töten drei Zivilisten").
Ich denke, so sieht er sich selbst. Seine Selbstinszenierung zu Präsidialzeiten lässt darauf schliessen.
Zitat:
Kodo schrieb am 02.09.2008 09:30
Und dann schlagen die Russen gnadenlos zu, wie es ihre Tradition ist.
So sind sie nun mal die Russen.
Sind sie nicht? DDR 1953, Ungarn 1956, Prag 1968, Afghanistan 1989, Putins 2 tschetschenische Kriege.
Zitat:
Kodo schrieb am 02.09.2008 09:30
Die Fakten sehen so aus, dass die US-Regierung Georgien vor allem mit militärischen Gütern und militärischen Beratern aufgerüstet hat.
Aha, und Georgien stellte deswegen eine militärische Bedrohung für Russland dar? Mach dich doch nicht lächerlich. So doll kann das mit der Militärhilfe nicht gewesen sein, wenn die Russen mit ihrer ausrüstungsmässig maroden Invasionstruppe die Georgier in 2 Tagen weggeputzt haben.
Und dann schlagen die Russen gnadenlos zu, wie es ihre Tradition ist.
So sind sie nun mal die Russen.
Sind sie nicht? DDR 1953, Ungarn 1956, Prag 1968, Afghanistan 1989, Putins 2 tschetschenische Kriege.
Zitat:
Kodo schrieb am 02.09.2008 09:30
Die Fakten sehen so aus, dass die US-Regierung Georgien vor allem mit militärischen Gütern und militärischen Beratern aufgerüstet hat.
Aha, und Georgien stellte deswegen eine militärische Bedrohung für Russland dar? Mach dich doch nicht lächerlich. So doll kann das mit der Militärhilfe nicht gewesen sein, wenn die Russen mit ihrer ausrüstungsmässig maroden Invasionstruppe die Georgier in 2 Tagen weggeputzt haben.
FW
Putins hat nur einen tschetschenischen Krieg und zwar den letzten geführt.
Eine üble Geschichte, wohl auf beiden Seiten.
Klar verletzt(e) Russland das Selbstbestimmungsrecht Georgiens.
Anlass jetzt war die georgische, militärische Aktion.
Das war nicht besonders intelligent oder es sollte eben so ablaufen.
Es ist jedenfalls nicht sehr glaubwürdig, dass die US-Regierung nichts von der beabsichtigten, georgischen Aktion gewusst hat.
Mirk schrieb am 02.09.2008 10:25
Von dir verbreitet ist noch lange nicht allgemein akzeptiert.
Bei Anne Will hat der russische Botschafter die Zahl von 2000 zivilen Opfern genannt. Niemand zweifelte diese Zahl an, weder der ehemalige amerikanische Botschafter Kornblum, noch der luxemburgische MP Juncker, noch die Journalisten Will und Pleitgen.
F-W schrieb am 02.09.2008 13:10
So doll kann das mit der Militärhilfe nicht gewesen sein, wenn die Russen mit ihrer ausrüstungsmässig maroden Invasionstruppe die Georgier in 2 Tagen weggeputzt haben.
Tja, wenn man schlechte Soldaten hat helfen weder High-Tech-Waffen noch israelische Militärberater.
Bei Anne Will hat der russische Botschafter die Zahl von 2000 zivilen Opfern genannt. Niemand zweifelte diese Zahl an, weder der ehemalige amerikanische Botschafter Kornblum, noch der luxemburgische MP Juncker, noch die Journalisten Will und Pleitgen.
Auch die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) stellte die von Russland und Südossetien verbreiteten Totenzahlen in Frage.
"Sie erscheinen mir zweifelhaft, viel zu hoch", sagte deren US-Vertreterin Anna Neistat dem russischen Radiosender "Moskauer Echo" nach Gesprächen mit Ärzten in der südossetischen Hauptstadt Zchinwali.
In bewaffneten Konflikten wie diesem liege die Zahl der Verletzten normalerweise drei Mal über der der Toten.
"Bis heute habe ich nichts von 6000 oder mehr Verletzten gehört", sagt sie. NTV