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Dieses Thema hat 20 Antworten
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Seiten 1 | 2
HubbaBubba Offline



Beiträge: 99

15.09.2012 19:11
Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Ende Juli nahm die HSBC 700 Millionen Dollar Rückstellungen für mögliche Strafzahlungen und sonstige Ausgaben im Zusammenhang mit Vorwürfen der Geldwäsche für Gewinne aus dem Drogenhandel vor. Nur einen Monat zuvor hatte Barclay’s sich bereiterklärt, an die Regulierungsbehörde 420 Millionen Dollar wegen des Vorwurfs einer Manipulation des LIBOR zu zahlen, des Zinssatzes, der weltweit als Vergleichsgröße für die Zinssätze von Geschäfts- und Privatkrediten dient. Wenig später erklärte Standard Chartered sich nach kurzem Leugnen bereit, 340 Millionen Dollar Strafe im Zusammenhang mit dem Vorwurf zu zahlen, Transaktionen zur Finanzierung terroristischer Gruppen verschleiert zu haben.

Ich denke, Kraftwerke sind ein gutes Modell für Banken. Banken genießen das Privileg, Kredite zu gewähren und durch solche Geldschöpfung das für eine moderne Ökonomie unerlässliche Kapital bereitzustellen. Insofern ähneln sie den Energieunternehmen, die dem Land den nötigen Strom liefern. Aber die Banken sind außer Kontrolle geratene Kraftwerke. Es ist schon erstaunlich, dass Ermittlungen wegen eines strafbaren Verhaltens eingestellt werden, wenn die betreffenden Institutionen Strafzahlungen leisten, und dass diese Strafzahlungen, die im Vergleich zu den Profiten relativ gering ausfallen, die Aktionäre treffen, nicht aber die Personen, die für das Vergehen verantwortlich waren. Als Institutionen kommen Banken bei Vergehen ungeschoren davon, die Privatpersonen niemals straflos begehen könnten.

...

Welche einzelnen Personen innerhalb der Unternehmen beteiligten sich an Geldwäsche, manipulierten den LIBOR oder beschlossen willkürlich, Überweisungen an bestimmte Personen oder Institutionen nicht mehr weiterzuleiten? Erst wenn die betreffenden Personen die Folgen ihrer individuellen Vergehen ganz unmittelbar und persönlich zu spüren bekommen, werden andere Beschäftigte in solchen Unternehmen zögern, bevor sie sich für ähnliche Vergehen hergeben.

So der Finanzwissenschaftler, Geschäftsmann und Physiker und zeitweise Goldman Sax Mitarbeiter Emanuel Derman in der FAZ.

Sind das jetzt Anzeichen einer Bankenkrise oder sind solche Institutionen notwendigerweise betrügerisch, also kriminell?

DP Offline



Beiträge: 5.248

17.09.2012 08:23
#2 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Zitat von HubbaBubba
Es ist schon erstaunlich, dass Ermittlungen wegen eines strafbaren Verhaltens eingestellt werden, wenn die betreffenden Institutionen Strafzahlungen leisten, und dass diese Strafzahlungen, die im Vergleich zu den Profiten relativ gering ausfallen, die Aktionäre treffen, nicht aber die Personen, die für das Vergehen verantwortlich waren. Als Institutionen kommen Banken bei Vergehen ungeschoren davon, die Privatpersonen niemals straflos begehen könnten.



Du vermischst hier rechtliche mit moralischen Aspekten. Rechtlich ist es möglich gegen Strafzahlungen Verfahren einzustellen. Das gilt im übrigen genauso für Privatpersonen, wie wir ja bei den Steuermauscheleien der Deutschen gelernt haben. Es kann auch sinnvoll sein, auf die Art die Verfahren abzukürzen oder zu beenden; der Verfehlte ist bestraft und der Justizaufwand bleibt gering. Ob die Strafe tatsächlich gering gegenüber dem Profiut ist kann ich nicht beurteilen. Es ist die Aufgabe des Schiedsgerichtes eine angemessene Summe zu definieren und das macht am Ende genauso Sinn wie wenn ein Schiedsgericht (und nicht der Boulevard) die Strafe für z.B. fahrlässige Tötung bestimmt.

Zitat

Welche einzelnen Personen innerhalb der Unternehmen beteiligten sich an Geldwäsche, manipulierten den LIBOR oder beschlossen willkürlich, Überweisungen an bestimmte Personen oder Institutionen nicht mehr weiterzuleiten? Erst wenn die betreffenden Personen die Folgen ihrer individuellen Vergehen ganz unmittelbar und persönlich zu spüren bekommen, werden andere Beschäftigte in solchen Unternehmen zögern, bevor sie sich für ähnliche Vergehen hergeben.



Wer sagt denn, dass das nicht passiert. Also wenn meine Firma 700mio Dollar zahlen muss weil ich im Drogenumfeld gedealt habe dann wäre ich sicher, dass das Konsequenzen hätte bis hin zur Geschäftsleitung. Siemens ist hier ein gutes Beispiel. Die haben im Zuge der Bestechungsaffäre eine ganze Menge Leute gefeuert und die Struktur des Konzerns komplett gekippt.

Kater Offline



Beiträge: 1.208

17.09.2012 20:19
#3 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Zitat von DP im Beitrag #2

Zitat von HubbaBubba
Es ist schon erstaunlich, dass Ermittlungen wegen eines strafbaren Verhaltens eingestellt werden, wenn die betreffenden Institutionen Strafzahlungen leisten, und dass diese Strafzahlungen, die im Vergleich zu den Profiten relativ gering ausfallen, die Aktionäre treffen, nicht aber die Personen, die für das Vergehen verantwortlich waren. Als Institutionen kommen Banken bei Vergehen ungeschoren davon, die Privatpersonen niemals straflos begehen könnten.



Du vermischst hier rechtliche mit moralischen Aspekten. Rechtlich ist es möglich gegen Strafzahlungen Verfahren einzustellen. Das gilt im übrigen genauso für Privatpersonen, wie wir ja bei den Steuermauscheleien der Deutschen gelernt haben. Es kann auch sinnvoll sein, auf die Art die Verfahren abzukürzen oder zu beenden; der Verfehlte ist bestraft und der Justizaufwand bleibt gering. Ob die Strafe tatsächlich gering gegenüber dem Profiut ist kann ich nicht beurteilen. Es ist die Aufgabe des Schiedsgerichtes eine angemessene Summe zu definieren und das macht am Ende genauso Sinn wie wenn ein Schiedsgericht (und nicht der Boulevard) die Strafe für z.B. fahrlässige Tötung bestimmt.




Es ist zwar rechtlich möglich, Verfahren gegen Strafzahlungen einzustellen, es hat aber genauso ein Geschmäckle wie der Ankauf von Steuer-CDs. Und letztlich sind solche Schiedsgerichte nichts anderes als Geheimgerichte, in denen die Schuld und die Strafe ausgekungelt werden. Mit einem Rechtsstaat bei dem Öffentlichkeit ein wesentlicher Bestandteil der Juristerei ist, hat das nur noch wenig zu tun. Und ich würde vehement bestreiten, dass ein Schiedsgericht und ein Schöffengericht, was dann wohl das juristische Gegenstück zum Boulevard ist das Gleiche ist. Eine Tötung würde jedenfalls kaum vor einem Schiedsgericht verhandelt werden.

Gruss
Kater

WRL Offline



Beiträge: 1.124

18.09.2012 01:53
#4 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Nun, schon Berthold Brecht hat ja gesagt "Was ist schon das Ausrauben einer Bank gegen ihre Gründung!" - Insofern haben Banken durchaus etwas Anrüchiges... :-)

Und wenn ich mir die Vorgänge um den Euro in den letzten Jahren anschaue dann ist da eine kriminelle Mischung aus bewusst vertragsbrüchigen Politikern und Zockern in Banken entstanden, die eine hochbrisante Mischung ergeben unter deren Wirkungen wir alle (soweit wir nicht Investmentbanker oder Politiker sind) noch lange leiden werden.

Nun, die von HubbaBubba inkriminierten Verfahren waren nicht in D - hier in D würden sie vor einem "ordentlichen" Gericht verhandelt werden;bei diesen Summen natürlich mit einem Strafbefehl bewehrt, der zwischen Verteidigung, Anklage und Richter abgesprochen ist. So sind nunmal die Zustände hier. Bei deutlich "kleineren" Vergehen kommt aber auch in Frage die Sache gegen eine Zahlung einzustellen. Dies dient zum einen der Faulheit des Richters, denn er muss kein Urteil fällen (das ginge ja noch, er muss das Urteil aber auch schriftlich begründen, dagegen kann Revision eingelegt werden, was wiederum dem Ranking des Richters unzuträglich ist), zum anderen ist die Sache auch vom Tisch des Staatsanwalts und drittens mag es gute Gründe geben jemanden wegen einer Verfehlung nicht in den Stand des Vorbestraft-Seins zu überführen, möglicherweise ist er mit weißer Weste für den Staat viel wichtiger als ohne - z.B. als Steuerzahler. Was nützt es denn z.B. wenn ein Bankvorstand aus dem Verkehr gezogen wird der beispielsweise 1 Mio ESt im Jahr überweist, der dann seinen Job los ist und aus der Mio auf einmal noch 50k€ werden.

So hat alles seine mindestens 2 Seiten...

Have a nice evening
WRL
Hier regnets immer noch... :-(

"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach
“Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.”
(Mark Twain)

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

18.09.2012 03:00
#5 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Werner:
Seit wir uns getroffen haben - es sind ja auch schon beinahe zwei Jahre her-, bist Du ganz ordentlich zynisch geworden.


Well, Werner, mir geht das genau so.

Schoene Gruesse,

Gerd.

BTW: Hier , in Colorado Springs regnet es nicht. Wir wollen Regen, aber er kommt nicht. Wir muessen uns mehr um das naechste Wildfire kuemmern.

Gerd

Nochmals BTW: Ich schaue mir gerade den Film Apollo 13 an. Solche Menschen gibt es in der juengeren Generation nicht mehr. Things are going downhill, rapidly, very rapidly.

Gerd

DP Offline



Beiträge: 5.248

18.09.2012 06:30
#6 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Zitat von Kater
Eine Tötung würde jedenfalls kaum vor einem Schiedsgericht verhandelt werden.




Nicht kaum sondern nie, dafür sorgt die Staatsanwaltschaft, die überdies jedes Schiedsverfahren kippen und öffentlich verhandeln kann wenn sie meint das öffentliche Interesse wäre relevant.

HubbaBubba Offline



Beiträge: 99

18.09.2012 15:08
#7 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Zitat von WRL im Beitrag #4
Nun, schon Berthold Brecht hat ja gesagt "Was ist schon das Ausrauben einer Bank gegen ihre Gründung!" - Insofern haben Banken durchaus etwas Anrüchiges... :-)

Und wenn ich mir die Vorgänge um den Euro in den letzten Jahren anschaue dann ist da eine kriminelle Mischung aus bewusst vertragsbrüchigen Politikern und Zockern in Banken entstanden, die eine hochbrisante Mischung ergeben unter deren Wirkungen wir alle (soweit wir nicht Investmentbanker oder Politiker sind) noch lange leiden werden.

Nun, die von HubbaBubba inkriminierten Verfahren waren nicht in D - hier in D würden sie vor einem "ordentlichen" Gericht verhandelt werden;bei diesen Summen natürlich mit einem Strafbefehl bewehrt, der zwischen Verteidigung, Anklage und Richter abgesprochen ist. So sind nunmal die Zustände hier. Bei deutlich "kleineren" Vergehen kommt aber auch in Frage die Sache gegen eine Zahlung einzustellen. Dies dient zum einen der Faulheit des Richters, denn er muss kein Urteil fällen (das ginge ja noch, er muss das Urteil aber auch schriftlich begründen, dagegen kann Revision eingelegt werden, was wiederum dem Ranking des Richters unzuträglich ist), zum anderen ist die Sache auch vom Tisch des Staatsanwalts und drittens mag es gute Gründe geben jemanden wegen einer Verfehlung nicht in den Stand des Vorbestraft-Seins zu überführen, möglicherweise ist er mit weißer Weste für den Staat viel wichtiger als ohne - z.B. als Steuerzahler. Was nützt es denn z.B. wenn ein Bankvorstand aus dem Verkehr gezogen wird der beispielsweise 1 Mio ESt im Jahr überweist, der dann seinen Job los ist und aus der Mio auf einmal noch 50k€ werden.

So hat alles seine mindestens 2 Seiten...

Have a nice evening
WRL
Hier regnets immer noch... :-(


Die Euro-Krise hat ihre Ursache nicht in kriminellem Verhalten.
Es mag sein, dass Politiker, beispielsweise in Griechenland kriminell geworden sind.
Das ist aber nicht ursächlich.
Möglicherweise stellt sich aber noch heraus, dass Goldman Sax, die Bilanzen Grichenlands bewusst gefälscht hat, um...

Die deutsche Aufsicht BaFin hat eine Sonderprüfung bei der Deutschen Bank eingeleitet. Ergebnisse gibt es noch nicht. Ein Vergleich der Banken hätte voraussichtlich keine Folgen für Ermittlungen gegen individuelle Händler, die in den Skandal verstrickt sind.

Nach Analystenschätzungen könnte der Skandal die gesamte Branche am Ende zwischen 20 und 40 Milliarden Dollar kosten. Neben den Strafzahlungen drohen vor allem Sammelklagen von Anlegern und anderen Instituten. Denn der Libor dient als Basis für Finanztransaktionen weltweit im Volumen von mehr als 500 Billionen Dollar.

So die WELT vom 20.07.12.

Die Manipulationen zeugen von enorm hohen kriminellen Energien der Täter

Solche Leute sollten eigentlich nicht mehr in ähnlichen Positionen werkeln dürfen.
Da helfen angebliche Nützlichkeitsüberlegungen nicht weiter.
Es sei denn, man will mal ganz "ehrlich" sein und Straftaten und Straftäter bejubeln und belohnen.

Die Aufarbeitung fängt erst an.

DP Offline



Beiträge: 5.248

18.09.2012 15:24
#8 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Komm doch mal auf den Punkt Hubba. Willst du jetzt, dass alle Finanzdelikte verhandelt werden? Inklusive aller Steuerbetrüger? Und ab wann darf denn von hoher krimineller Energie gesprochen werden, also einem absoluten Kriterium, welches unabdingbare Voraussetzung für ein Berufsverbot wäre. Und wer legt diese Kriterien fest?

Werde hier mal konkreter, so dass man darüber diskutieren kann. Dieses allgemeine Herumgejammere über alles Schlechte dieser Welt ist zwar irgendwie verständlich aber am Ende auch ermüdend und in der ständigen Wiederholung wenig erquickender.

HubbaBubba Offline



Beiträge: 99

18.09.2012 16:03
#9 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Das Thema ist doch abgesteckt.
Es geht um kriminelle Manipulationen des Libor mit unmittelbaren Auswirkungen auf das Geschäft mit Eurodollar-Futures und Optionen usw. durch Bankvorstände und leitende Mitarbeiter von Großbanken weltweit, so auch der Banc of America, JP Morgan, Barclay, der Deutschen Bank, der Credit Suisse usw.
Das reicht doch erst mal.
Ob die Typen auch noch Steuern hinterzogen haben, weiß ich nicht.
Insoweit ein weltweites Kartell, dass sich zum Ziel gesetzt hatte, zum eigenen Geschäfts-Vorteil und damit auch zum persönlichen Vorteil weltweiten Schaden anzurichten.
Vorteile, die auf kriminellem Weg erreicht werden, gehen normalerweise an der Steuer vorbei.
Steuerhinterziehungen können demnach nicht ausgeschlossen werden.
Den Libor und seine Bedeutung muss ich nicht erklären.
Vereinfacht gesagt, ist er der wichtigste Zinssatz der Welt.
Details kann sich jeder Interessierte aus den bekannten Quelen besorgen.
Welche genauen Straftatbestände erfüllt sind, überlasse ich den diversen Staatsanwälten und Banküberwachungsinstitutionen weltweit.
So großzügig bin ich nun mal.
In Großbritannien wurden nach den Ermittlungen der FSA nun eine parlamentarische Untersuchung und Ermittlungen des Serious Fraud Office (SFO) für kriminelle Großdelikte eingeleitet.

DP Offline



Beiträge: 5.248

18.09.2012 16:51
#10 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Dann verstehe ich nicht dein, sorry, Gesülze. Diese Manipulationen werden jetzt untersucht und dann werden wir ja sehen wie juristisch gehandhabt.
Allenfalls interessant mag sein wie unterschiedlich die Entscheide ausfallen, basieren sie doch auf den unterschiedlichsten internationalen Gesetzen. Die CS und die UBS werden nicht in GB sondern von der FINMA untersucht. Auch hier werden interne Whistleblower gesucht.

WRL Offline



Beiträge: 1.124

18.09.2012 22:05
#11 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

"Werner:
Seit wir uns getroffen haben - es sind ja auch schon beinahe zwei Jahre her-, bist Du ganz ordentlich zynisch geworden.


Well, Werner, mir geht das genau so.

Schoene Gruesse,

Gerd."

Ja Gerd,

das Leben in einer alternativlosen Welt kann einen schon zynisch machen...

Lieben Gruß, auch an Deine Family
Werner

"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach
“Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.”
(Mark Twain)

HubbaBubba Offline



Beiträge: 99

19.09.2012 09:21
#12 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Zitat von DP im Beitrag #10
Dann verstehe ich nicht dein, sorry, Gesülze. Diese Manipulationen werden jetzt untersucht und dann werden wir ja sehen wie juristisch gehandhabt.
Allenfalls interessant mag sein wie unterschiedlich die Entscheide ausfallen, basieren sie doch auf den unterschiedlichsten internationalen Gesetzen. Die CS und die UBS werden nicht in GB sondern von der FINMA untersucht. Auch hier werden interne Whistleblower gesucht.


Die aufsichtsrechtlichen und juristischen Untersuchungen basieren teils auf unterschiedlichen, internationalem Rechtssstemen.
Was dabei herauskommt, wird also unterschiedlich sein.
London wird seinen einzig bedeutenden Wirtschaftsfaktor, die City of London weiterhin ziemlich unregelt agieren lassen.

Das Wesentlich ist einmal das schwarze Loch der Ethik/Moral der Großbanken und der damit zunehmende Vertrauensverlust der Geselschaften in die Institutionen der Banken, die an diesen Betrügereien beteiligt waren.
Und letztlich auch die Schonung führender Mitarbeiter dieser Banken, die an den exteritorialen Status von Diplomaten nicht nur heranreicht, sondern diesen noch übersteigt.
Wenn solche Leute außerhalb des Rechts stehen können, ist das eine Kriegerklärung an die demokratischen Gesellschaften.
Das ist moderner Feudalismus.

HubbaBubba Offline



Beiträge: 99

19.09.2012 09:28
#13 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Zitat von WRL im Beitrag #11
"Werner:
Seit wir uns getroffen haben - es sind ja auch schon beinahe zwei Jahre her-, bist Du ganz ordentlich zynisch geworden.


Well, Werner, mir geht das genau so.

Schoene Gruesse,

Gerd."

Ja Gerd,

das Leben in einer alternativlosen Welt kann einen schon zynisch machen...

Lieben Gruß, auch an Deine Family
Werner


"Die" Welt existiert nicht außerhalb von uns selbst.
Und unser Leben existiert nicht außerhalb der Welt.
Das bedeutet, dass alles, was uns begegnet, unser Leben ist und sonst nichts.

DP Offline



Beiträge: 5.248

19.09.2012 10:11
#14 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Zitat von HubbaBubba
Das Wesentlich ist einmal das schwarze Loch der Ethik/Moral der Großbanken und der damit zunehmende Vertrauensverlust der Geselschaften in die Institutionen der Banken, die an diesen Betrügereien beteiligt waren.
Und letztlich auch die Schonung führender Mitarbeiter dieser Banken, die an den exteritorialen Status von Diplomaten nicht nur heranreicht, sondern diesen noch übersteigt.
Wenn solche Leute außerhalb des Rechts stehen können, ist das eine Kriegerklärung an die demokratischen Gesellschaften.
Das ist moderner Feudalismus.



Die Banken haben betrogen wo es ging, richtig. Und wo war nochmal der mündige Bürger? Fragen nach Ethik und Moral werden nur gestellt sofern es andere betrifft. Sobald es ans eigene Portfolio geht, die persönliche Anlage, das eigene Konto interessiert kein Schwein mehr wie diese Rendite erwirtschaftet wird. Da ist sich jeder selbst der Nächste.

Und wo war der mündige Bürger nochmal als es darum ging die fehlbaren Geldhäuser mit ihren Immobilien und Fehlspekulationen pleite gehen zu lassen und ordentlich zur Verantwortung zu ziehen? Da schrien alle nach dem Staat, der die eigenen Pfründe mit Steuergeldern ja zu sichern hatte.

Mir ist das alles zu billig. Die Konsumenten wollen kostenloses Vollkasko vom Staat und höchste Renditen von der Bank. Jeder weiss, dass das Schwachsinn ist aber wen juckts. Wenn das dann offensichtlich wird waren das wiedermal die bösen Manager.

HubbaBubba Offline



Beiträge: 99

22.09.2012 13:11
#15 RE: Institutionen, die sich schlecht benehmen Antworten

Den Banken stehen keine gleichgewichtigen Kräfte auf der staatlichen Seite gegenüber.
Es wird weiterhin darauf verzichtet, die Bankenhilfen durch die Übernahme von Eigentümeranteilen abzusichern.
Auch fehlt ein Verbot der Kombination von "normalen" Bankgeschäften, wie die Versorgung mit Krediten und dem Investment-/Zockerbanking.
Und gezockt wird weiterhin.

Einzelne Bürger sind da völlig hilflos.

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