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Dieses Thema hat 126 Antworten
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Spock Offline



Beiträge: 2.377

11.09.2008 10:33
Andere politische Verhältnisse? Antworten

Zitat:

Na, Du scheinst Dich ja ziemlich versteckt zu haben oder warum hast Du nichts von den Forderungen nach Benzinzuschüssen für Arme gehört ?




Aber klar doch. Allein dass ein deutscher Politiker so etwas ernsthaft fordert ist krank.

Zitat:

Du gibst also nicht alle Quittungen ab, die Du möglicherweise absetzen kannst ?




Du wirst lachen, das mache ich nicht. Die Zettelsammelei und Zusammenrechnerei ist mir schlicht zu blöd, außer bei großen Brocken. Seit Juli bin ich selbständig und packe alles in einen Umschlag und gebe es dem Steuerberater. Der meinte letzte Woche, meine Nahverkehrstickets wären ungeschickt, weil ich doch ein Auto absetze. (Natürlich gurkt man nicht freiwillig mit dem Auto durch Frankfurt ins teure Parkhaus, wenns die S-Bahn billig in 15min macht!) Prima, also kann ich meine Tickets wieder wie bisher wegschmeißen, damit ich mit keinem FinanzBürokraten über die sinnvolle (und okölogische) Wahl meines Verkehrsmittels diskutieren muss.

kater_5 Offline

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Beiträge: 1.018

11.09.2008 10:49
Andere politische Verhältnisse? Antworten
"Die Zettelsammelei und Zusammenrechnerei ist mir schlicht zu blöd, außer bei großen Brocken."

Aber Datenschutz spielt da bei Dir keine Rolle ?

Du bist schlicht zu faul, aber alles was geht, soll Dein Steuerberater absetzen. Ob der Staat oder das Finanzamt das wissen, ist Dir nur insoweit wichtig, weil es evtl. zu Streit über die Absetzbarkeit führt.

Das ist aber weit weg von deiner Aussage, "krieg ich grad Zustände... eine weitgehende Kontrolle.".

Du lässt Dich schon gerne kontrollieren, wenn es der Absetzbarkeit dient.

Übrigends bin ich so gesehen, ganz froh über die Abschaffung der Pendlerpauschale. Da ich jetzt nämlich die Werbngskostepauschale eh nicht mehr erreiche, kann ich das Zettelsammeln jetzt auch einstellen und die Steuererklärung dauert nur noch eine Stunde (und das auch nur weil meine Frau ein bischen selbstständig ist).

Gruss
KAter

Spock Offline



Beiträge: 2.377

11.09.2008 11:02
Andere politische Verhältnisse? Antworten
Kater, Du hast mich falsch verstanden: Ich habe bisher keinen einzigen Zettel gesammelt. Durch die Selbständigkeit bin ich mit Steuerberater in einer neuen Situation. Durch das Absetzen einer RMV-Wochenkarte sehe ich mich noch nicht kontrolliert. Aber wenn ich höre, dass diese 22 Euro zu Diskussionen mit dem Finanzamt führen, ist für mich der Fall erledigt. Ehe ich Zeit und Nerven in sowas investiere, werfe ich das Ticket lieber weg und konzentriere mich auf meine Arbeit.

Der klassische Deutsche würde sich nun wohl mit dem Auto durch Frankfurt quälen, allein weil er das Benzin absetzen darf. DAS ist dann tatsächlich Kontrolle und zwar ziemlich hirnrissige und kontraproduktive.

F-W Offline




Beiträge: 1.679

11.09.2008 11:04
Andere politische Verhältnisse? Antworten

Zitat:

kater_5 schrieb am 11.09.2008 09:32


Na, Du scheinst Dich ja ziemlich versteckt zu haben oder warum hast Du nichts von den Forderungen nach Benzinzuschüssen für Arme gehört ?

Dass das nicht gemacht wird heisst ja nicht, dass es nicht viele gerne hätten.


Na, dann können wir doch gleich relative Preise einführen. Alles kostet einen bestimmten %-Satz vom versteuerten Einkommen. Der gleiche Kaffee für Arme 1 € und für Reiche 5,20. Es lebe der Sozialstaat.

FW

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

11.09.2008 11:35
Andere politische Verhältnisse? Antworten
"Der gleiche Kaffee für Arme 1 € und für Reiche 5,20. Es lebe der Sozialstaat. "

Nöö, das ist gelebter Kapitalismus.

Oder warum glaubst Du, gibt es bei Starbucks den einfachen Kaffee für einen Euro und den mit Sirup für 5 (na gut, für 3) ?

Doch nicht, weil der Sirup zwei Euro kostet.

Gruss
Kater
DP Offline



Beiträge: 5.248

11.09.2008 11:39
Andere politische Verhältnisse? Antworten
Das wäre dann analog der Verkehrsbussen in den skandinavischen Ländern. Da kann der Verwaltungsrat bei Nokia schnell mal 50,000 Euro für eine Geschwindigkeitsübertretung blechen.
Spock Offline



Beiträge: 2.377

11.09.2008 11:41
Andere politische Verhältnisse? Antworten

Zitat:

Nöö, das ist gelebter Kapitalismus.



Es ist kein Kapitalismus, wenn es staatlich verordnet ist.

Niemand ist z.B. gezwungen, die Starbucks-Plörre zu trinken. Er kann zur Konkurrenz gehen oder auch als Großverdiener den Billigkaffee bestellen.

(Nur um Recht zu behalten, schreibst du hier ganz schön abstruses Zeugs, kater.)

Spock Offline



Beiträge: 2.377

11.09.2008 11:45
Andere politische Verhältnisse? Antworten

Zitat:

DP schrieb am 11.09.2008 11:39
Das wäre dann analog der Verkehrsbussen in den skandinavischen Ländern. Da kann der Verwaltungsrat bei Nokia schnell mal 50,000 Euro für eine Geschwindigkeitsübertretung blechen.


Na das ist aber schon was anderes. Wenn man will, dass eine Geldstrafe auch strafenden Charakter hat, kann man sie durchaus am jeweiligen Finanzrahmen des Beschuldigten bemessen. Eine Strafe ist ein administrativer Eingriff des Staates durch Durchsetzung der Ordnung. Das hat nichts mit Steuern und Preisen im täglichen Leben und Geschäftsverkehr zu tun.

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

11.09.2008 13:00
Andere politische Verhältnisse? Antworten
"Niemand ist z.B. gezwungen, die Starbucks-Plörre zu trinken. Er kann zur Konkurrenz gehen oder auch als Großverdiener den Billigkaffee bestellen.

(Nur um Recht zu behalten, schreibst du hier ganz schön abstruses Zeugs, kater.)"

Ich wollte lediglich mal darstellen, dass es diese "soziale" Preisgestaltung schon längt gibt, gerade beim Kaffee (wobei das Beispiel nicht von mir eingeführt wurde).

Und es gehört zu den Grundzügen des Marketing, den Umsatz und den Gewinn genau auf die Art zu steigern, indem ich denen, die mehr zahlen können, versuche, mehr aus der Tasche zu ziehen indem ich sie mit irgendwelchen Extras ködere.

Starbucks macht das z. B. mit Sirup, der zu einem Mörderpreis verkauft wird. Die Autohersteller, indem sie zu Mörderaufpreisen irgendwelche Felgen verkaufen, um der zahlungskraftigeren Klientel für das faktisch gleiche Auto deutlich mehr Geld abzunehmen.

Gruss
Kater
DP Offline



Beiträge: 5.248

11.09.2008 13:19
Andere politische Verhältnisse? Antworten

Zitat:

Spock schrieb am 11.09.2008 11:45

Zitat:

DP schrieb am 11.09.2008 11:39
Das wäre dann analog der Verkehrsbussen in den skandinavischen Ländern. Da kann der Verwaltungsrat bei Nokia schnell mal 50,000 Euro für eine Geschwindigkeitsübertretung blechen.


Na das ist aber schon was anderes. Wenn man will, dass eine Geldstrafe auch strafenden Charakter hat, kann man sie durchaus am jeweiligen Finanzrahmen des Beschuldigten bemessen. Eine Strafe ist ein administrativer Eingriff des Staates durch Durchsetzung der Ordnung. Das hat nichts mit Steuern und Preisen im täglichen Leben und Geschäftsverkehr zu tun.




*AUCHRECHTBEHALTENWOLLENMODUSAN*

Letztlich ist es dasselbe, denn der Staat anerkennt die Lebensumstände und arrangiert seine Gebühren entsprechend und Dein Impetus oben war ja: "Beim Einkassieren, sprich bei der Besteuerung, wird ja auch nicht nach den speziellen Lebensumständen gefragt."

DP Offline



Beiträge: 5.248

11.09.2008 13:23
Andere politische Verhältnisse? Antworten

Zitat:

kater_5 schrieb am 11.09.2008 13:00


Und es gehört zu den Grundzügen des Marketing, den Umsatz und den Gewinn genau auf die Art zu steigern, indem ich denen, die mehr zahlen können, versuche, mehr aus der Tasche zu ziehen indem ich sie mit irgendwelchen Extras ködere.

Starbucks macht das z. B. mit Sirup, der zu einem Mörderpreis verkauft wird. Die Autohersteller, indem sie zu Mörderaufpreisen irgendwelche Felgen verkaufen, um der zahlungskraftigeren Klientel für das faktisch gleiche Auto deutlich mehr Geld abzunehmen.

Gruss
Kater




Na das klingt mir doch sehr an den Haaren herbeigezogen. Marketing ist ja nun auch kein Gratiserlebnis, das so irgendwo kostenlos umherschwirrt sondern kosten-, material-, und lohnintensiv. Oder anders gesagt, wer ein Auto mit Mörderaufpreisen verkaufen will, der muss in die City und den besten Glaspalast mieten, um dem Mördergeldausgeber das entsprechende Kauferlebnis zu bieten. Bei Aldi wird der sein Auto mit den Mörderfelgen nämlich nicht los.

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

11.09.2008 13:48
Andere politische Verhältnisse? Antworten
"Na das klingt mir doch sehr an den Haaren herbeigezogen."

Das ist so etwa das zweite Kapitel in jedem Marketinghandbuch für Anfänger.

Das Problem bei der Preisfindung besteht nun mal darin, dass jedem Kunden ein Produkt unterschiedlich viel wert sein kann. Es geht nun also darum, wie man aus jedem Kunden so viel Geld raus holt, wie der zu zahlen bereit ist.

Eine Möglichkeit ist es, unterschiedlich schöne Glaspaläste zu bieten. Oder eine Billigserie zu kreieren. Bei VW ist das dann Skoda, wo man das gleiche Auto günstiger bekommt, bei Renault ist das Dacia usw. Das sind dann die Aldis fürs Auto und da gibt es keine Glaspaläste.

Gruss
Kater
DP Offline



Beiträge: 5.248

11.09.2008 13:54
Andere politische Verhältnisse? Antworten
Aja, und der Aufwand, dem einen Käufer einen Dacia und dem anderen einen Renault zu verkaufen kostet den Konzern nichts?

Das steht dann sicher im ersten Kapitel in jedem Marketinghandbuch für Anfänger.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

11.09.2008 14:18
Andere politische Verhältnisse? Antworten

Zitat:

kater_5 schrieb am 10.09.2008 16:36
"Wenn ich nicht irre, sollte sie max. dreifach gestaffelt sein und alle Einkommen betreffen - was soll daran nicht funktionieren koennen?"

Spätestens, wenn...




Ok, seh ich ein, dass es einige schwammige Sachen gibt, die man noch auf die Bierdeckelkante quetschen muesste

wh

kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

11.09.2008 14:47
Andere politische Verhältnisse? Antworten
"Aja, und der Aufwand, dem einen Käufer einen Dacia und dem anderen einen Renault zu verkaufen kostet den Konzern nichts?"

Da Du ja kaum bezweifeln wirst, dass es sowohl einen Dacia als auch einen Renault gibt, scheint sich das für die Firmen zu rechnen.

Sonst könnte Renault sich ja das ganze Markengedöns schenken.

Letztlich wird am Renault mehr Geld verdient, aber man kann zusätzlich dasselbe Zeugs im Dacia noch mal verkaufen an die Leute, die sich einen Renault nicht leisten können/wollen.

Damit bekommt man die hohen Volumina und daraus resultierenden niedrigeren Stückpreise und kann totzdem noch die höheren Gewinne bei den Premiummarken abgreifen.

Oder was hast Du gedacht, warum sich die ganzen Autokonzerne so viele Marken halten ?

Gruss
Kater
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