Hamster: "Naja, irgendwelche neuen Steuerregeln ausdenken, ist eine Sache. Die Leute diesbezueglich in Begeisterung ausbrechen lassen und sie mitzureiszen (und das ggf. sogar, wenn sie davon nicht nur Vorteile haben), eine andere. "
Also ich hätte nichts von dieser neuen Steuerregelung. Ich fand sogar die Dreistufenregelung nicht gut. Trotzdem hat Merz es zumindest bei mir geschafft mit der Begeisterung.
Lexx schrieb am 08.09.2008 18:27
Hamster: "Naja, irgendwelche neuen Steuerregeln ausdenken, ist eine Sache. Die Leute diesbezueglich in Begeisterung ausbrechen lassen und sie mitzureiszen (und das ggf. sogar, wenn sie davon nicht nur Vorteile haben), eine andere. "
Also ich hätte nichts von dieser neuen Steuerregelung. Ich fand sogar die Dreistufenregelung nicht gut. Trotzdem hat Merz es zumindest bei mir geschafft mit der Begeisterung.
Es mag ja sein, dass du zu den paar Leuten gehoert hast, die von der Sache an sich begeistert wurden aber an Merz selbst war ja nun nie irgendwas mitreiszendes Visionaeres zu entdecken, oder?!
So wie Schröder und & Co. für die Agenda 2010 stehen, so steht Merz für mich für die Bierdeckelsteuererklärung. Ich meine er hätte diese Idee auch irgendwie politisch vertreten.
Genauso wie die Schröder-Klicke für die Agenda-Politik und deren konsequente Durchsetzung Respekt verdient, hat Merz mit der Bierdeckelsteuer bei mir Punkte gesammelt.
Lexx schrieb am 09.09.2008 16:14
So wie Schröder und & Co. für die Agenda 2010 stehen, so steht Merz für mich für die Bierdeckelsteuererklärung. Ich meine er hätte diese Idee auch irgendwie politisch vertreten.
Genauso wie die Schröder-Klicke für die Agenda-Politik und deren konsequente Durchsetzung Respekt verdient, hat Merz mit der Bierdeckelsteuer bei mir Punkte gesammelt.
Er hat sie aber nicht durchgesetzt, die Bierdeckelsteuer.
Warum?
Weil er kein Politiker ist.
Zwischen dem, was wir aktuell haben und der Bierdeckelsteuer läge ja ein riesiges diskussionswürdiges Spektrum. Aber wir diskutieren ja gar nicht darüber, sondern über immer neue Umverteilungen. Offenbar ist es das aber genau, was die Mehrheit in Deutschland immer noch toll findet, da kann man nix machen.
Lexx schrieb am 09.09.2008 16:14
So wie Schröder und & Co. für die Agenda 2010 stehen, so steht Merz für mich für die Bierdeckelsteuererklärung. Ich meine er hätte diese Idee auch irgendwie politisch vertreten.
Genauso wie die Schröder-Klicke für die Agenda-Politik und deren konsequente Durchsetzung Respekt verdient, hat Merz mit der Bierdeckelsteuer bei mir Punkte gesammelt.
Also an den Agendafuzzis war auch nix Visionaeres. Da wurde nur mit viel Trommelwirbel und noch mehr Panikmache das Konzept durchgehaemmert. Von Millionen begeisterter Menschen, die bunte Fahnen schwingen und jubeln, weil es visionaer in die Zukunft gehen soll, hab ich da jedenfalls nix gesehen.
Zitat:
kater_5 schrieb am 09.09.2008 16:32
Nö, sondern weil sie nicht funktioniert.
Wenn ich nicht irre, sollte sie max. dreifach gestaffelt sein und alle Einkommen betreffen - was soll daran nicht funktionieren koennen???
Eher war sie nicht gewollt - und das eher von den Betuchteren, die Angst um die kleinen Steuertricks hatten - und vielleicht noch von den von Arbeitslosigkeit/Umzug bedrohten Angestellten/Beamten im Steuerbereich
"Wenn ich nicht irre, sollte sie max. dreifach gestaffelt sein und alle Einkommen betreffen - was soll daran nicht funktionieren koennen?"
Spätestens, wenn es um selbstständige Tätigkeit geht wird es schwierig. Wie will man die Ausgaben eines Selbstständigen erfassen, schon eine einfache Einnahmen/Überschussrechnung erfordert ein paar Regelungen. Wenn es dann an die Nutzung eines privaten PKW geht, wird es nun mal komplizierter und der Bierdeckel läuft über. Maschinen müssen abgeschrieben werden, usw usf. Buchhaltung ist ja nich tnur aus steuerlichen Gründen so kompliziert, sondern weil sich Geschäftsprozesse nun mal auf keinen Bierdeckkel pressen lassen.
Und wenn man das im geschäftlichen Bereich so handhaben muss, kann man das im privaten Bereich entweder genauso halten, dann muss man definieren, was alles Einnahmen/Ausgaben sind, oder man muss den privaten vom gewerblichen Teil abgrenzen, und schon hat man jede Menge Regelungen für die Abgrenzung.
"Zwischen dem, was wir aktuell haben und der Bierdeckelsteuer läge ja ein riesiges diskussionswürdiges Spektrum."
Zweifellos.
"Offenbar ist es das aber genau, was die Mehrheit in Deutschland immer noch toll findet, da kann man nix machen. "
Das ist in einer Demokratie eben so. Die Mehrheit der Deutschen möchte eine weitgehende Berücksichtigung der speziellen Lebensumstände. Die ist erstmal nicht gut oder schlecht sondern einfach Tatsache.
"Eher war sie nicht gewollt - und das eher von den Betuchteren, die Angst um die kleinen Steuertricks hatten"
Nicht wegen der Angst um die kleinen Steuertricks, sondern weil die genau wissen, dass sie das, was an Absetzungsmöglichkeiten wegfällt, eben nicht durch niedrigere Sätze wieder rausbekommen (wie das in der Theorie gedacht ist), sondern dass das zusätzliche Geld gleich wieder für irgendwelchen sinnvollen Quatsch ausgegeben wird.
"sondern dass das zusätzliche Geld gleich wieder für irgendwelchen sinnvollen Quatsch ausgegeben wird. "
Wie jetzt, sinnvoll oder Quatsch?
Im Übrigen soll man die Buchhaltungsvorschriften und die Steuerklärung besser nicht in einen Topf werfen, auch wenn die Buchhaltung dazu da ist, u.a. auch die steuerrelevanten Vorgänge zu erfassen.
Die "Bierdeckelsteuer" hätte sicher nicht dazu führen können, die Buchhaltung einer Firma oder eines Selbständigen deutlich zu vereinfachen. Da wäre schon eher eine "Freibetragsregelung" wie bei den Abgeordneten geeignet - automatisch sind ~40% des Einkommens als steuerfreie Werbungskostenpauschale anzusetzen, darüber hinaus gibts dann nichts mehr (ausser Freiflüge bei der LH und eine 1. Klasse Netzkarte der DB...) :-))
Im Übrigen soll man die Buchhaltungsvorschriften und die Steuerklärung besser nicht in einen Topf werfen, auch wenn die Buchhaltung dazu da ist, u.a. auch die steuerrelevanten Vorgänge zu erfassen.
Die "Bierdeckelsteuer" hätte sicher nicht dazu führen können, die Buchhaltung einer Firma oder eines Selbständigen deutlich zu vereinfachen. Gruß
WRL
Jau!
Aber, wir sind uns einig:
Die Deutschen wollen lieber was absetzen!
Das heißt, sie wollen es kompliziert.
Na ja, die meisten Dinge sind ja irgendwie sinnvoll und werden eigentlich erst duch die Inflation dieser sinnvollen Dinge zu Quatsch. Es wird ja kaum Geld einfach verprasst.
"Die "Bierdeckelsteuer" hätte sicher nicht dazu führen können, die Buchhaltung einer Firma oder eines Selbständigen deutlich zu vereinfachen."
Eben. Die betrifft es aber am meisten.
Und der Rest hat es doch eh schon kaum komplizierter als ein Bierdeckel. Der normale Gehaltsempfänger überträgt die Daten aus seiner Steuerkarte in seine Steuererklärung und das war es dann. Über die Werbungskostenpauschbetrag kommt doch eh kaum einer.
Allerdings hat man mit der Abgeltungssteuer eine grossartige Gelegenheit zur Vereinfachung verpasst. Das hätte schön klappen können, aber wegen Kirchensteuer etc. ging das dann doch wieder nicht.
Die Mehrheit der Deutschen möchte eine weitgehende Berücksichtigung der speziellen Lebensumstände.
Das ist nun wieder Quatsch. Beim Einkassieren, sprich bei der Besteuerung, wird ja auch nicht nach den speziellen Lebensumständen gefragt. Die Mineralölsteuer auf einen Liter Benzin kostet den Hilfsarbeiter genausoviel wie den Topmanager.
Ehrlich gesagt krieg ich grad Zustände bei dem Gedanken, dass man das ernsthaft meinen könnte, der Staat sollte alle Lebensumstände seiner Bürger berücksichtigen und irgendwie ausgleichen. Wer sagt, er will die Lebensumstände der Bürger weitgehend berücksichtigen, meint zwangsläufig eine weitgehende Kontrolle.
"Beim Einkassieren, sprich bei der Besteuerung, wird ja auch nicht nach den speziellen Lebensumständen gefragt. "
Na, Du scheinst Dich ja ziemlich versteckt zu haben oder warum hast Du nichts von den Forderungen nach Benzinzuschüssen für Arme gehört ?
Dass das nicht gemacht wird heisst ja nicht, dass es nicht viele gerne hätten.
"Ehrlich gesagt krieg ich grad Zustände bei dem Gedanken, dass man das ernsthaft meinen könnte, der Staat sollte alle Lebensumstände seiner Bürger berücksichtigen und irgendwie ausgleichen. Wer sagt, er will die Lebensumstände der Bürger weitgehend berücksichtigen, meint zwangsläufig eine weitgehende Kontrolle."
Soo ?
Du gibst also nicht alle Quittungen ab, die Du möglicherweise absetzen kannst ?
Wenn die Leute Kondome von der Steuer absetzen können, würden sie sogar angeben, wann sie sie mit wem benutzt haben und die Personalausweisnummer des Partners auf der Quittung notieren.