Mir ist es unwohl dabei, dass eine Bank derartig groß ist, dass deren Schwierigkeiten
Folgen für ein ganzes Land hat.
Dass Politiker von systemrelevanten Banken sprechen müssen.
Mehr kleinere und mittlere Einheiten bergen ein kleineres Risiko , als 1 riesige systemrelevante Einheit.
Deshalb stehe ich dieser Konzentration von wirtschaftlicher Macht kritisch gegenüber.
Nun, Banken sind grundsätzlich immer systemrelevant, zumindest in einem System in dem die Finanzen und Wirtschaft eine Rolle spielen. Ob also zwei grosse Banken wie beispielsweise CS und UBS in der Schweiz oder eine ganze Reihe von mittleren Banken, wie die Landesbanken in Deutschland, vom Staat gestützt werden müssen ist völlig unerheblich. Fakt ist, dass die Zahlungsunfähigkeit einer grossen oder zahlreicher kleinerer Banken für die Wirtschaft des Landes grosse Probleme bereitet. Das Risiko wird durch die Aufteilung auf mehrere mittlere Banken nicht kleiner.
Gelöschtes Mitglied
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27.03.2009 11:41
#138Ex-Chef von Lehman verkauft Villa für 100 Dollar
1. Gibt es bei mehreren Banken zwingenderweise auch mehre Entscheidungsträger mit unterschiedlichen Entscheidungen.
Dass Entscheidungsträger alle die gleichen Fehler machen ist eher unwarscheinlicher als wenn ein Großer allein den Fehler begeht.
Gibt es bei mehreren Banken zwingenderweise auch mehre Entscheidungsträger mit unterschiedlichen Entscheidungen.
Dass Entscheidungsträger alle die gleichen Fehler machen ist eher unwarscheinlicher als wenn ein Großer allein den Fehler begeht.
Das hat in der aktuellen Situation ja auch nicht funktioniert. Die Banker aller Länder sind ja wie die Lemminge über die gleiche Klippe gesprungen. Was soll daran bei kleineren Einheiten besser sein?
Gelöschtes Mitglied
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27.03.2009 13:54
#140Ex-Chef von Lehman verkauft Villa für 100 Dollar
Anonymer User schrieb am 27.03.2009 11:41
1. Gibt es bei mehreren Banken zwingenderweise auch mehre Entscheidungsträger mit unterschiedlichen Entscheidungen.
Dass Entscheidungsträger alle die gleichen Fehler machen ist eher unwarscheinlicher als wenn ein Großer allein den Fehler begeht.
Tja nur korreliert die Grösse einer Bank absolut überhaupt nichts mit deren Erfolg. Wenn dann ist es das Geschäftsmodell. Hier kann man vereinfacht feststellen, dass je grösser der Anteil am Investmentgeschäft ist desto grösser das Problem. Hier haben die Entscheidungsträger allesamt Fehler gemacht und zwar quer die ganze Branche hindurch.
Es hätte also im Vorfeld überhaupt nichts genutzt, z.B. aus einer UBS 5 kleine UBS zu machen, man hätte, wenn wir schon beim klugscheissen sind, den Investmentbanking Teil der UBS konsolidieren müssen.
Das Problem sind aber letzlich doch die wenigen grossen Banken, die über die Klinge gesprungen sind, bzw gerettet werden mussten, um keinen Dominoeffekt auszulösen.
Wenn viele kleine Banken das Problem haben, kann der Dominoeffekt eher verhindert werden, obwohl man eine gewisse Anzahl über die Klinge springen lässt.
Ausserdem hat man natürlich eine Chance, dass einzelne schon so früh über die Klinge springen, dass die anderen noch eine gewisse Vorwarnzeit haben und ihr Geschäftsmodell ändern, bevor sie pleite sind.
Der Dominoeffekt kann per Definition bereits von einem ganz kleinen Impuls ausgelöst werden.
Davon mal abgesehen; was ist denn gross und was nur noch mittelgross? Soll das jetzt der Staat auch festlegen? In Abwandlung der Sentenz des Kollegen da unten würde ich behaupten; Ich stehe dieser Konzentration von staatlicher Macht kritisch gegenüber.
Naja der Vergleich hinkt wohl etwas. Wenn der Vorstand von Lehman Brothers 100mrd in den Sand setzt geht die Firma pleite. Wenn die Regierung eines Staates 1000mrd Steuergelder verschwendet nimmt der Staat eben 1000 mrd neuer Kredite auf.
DP schrieb am 28.03.2009 14:17
Naja der Vergleich hinkt wohl etwas. Wenn der Vorstand von Lehman Brothers 100mrd in den Sand setzt geht die Firma pleite. Wenn die Regierung eines Staates 1000mrd Steuergelder verschwendet nimmt der Staat eben 1000 mrd neuer Kredite auf.
Also, den Fall hatten wir ja gerade.
Wenn der Vorstand von Lehman Bros. 100 Mrd in den Sand setzt, nimmt der Staat 1000 Mrd. neuer Kredite auf um die Banken zu retten.
"Ich stehe dieser Konzentration von staatlicher Macht kritisch gegenüber."
Ist mir allemal lieber, als wenn sie beim Vorstand von Lehman Bros. liegt.
Na dann soll die Machtkonzentration doch lieber bei der katholischen Kirche sein. Dann haben wir vielleicht bald wieder Inquisition.
Für mich gibt es da keinen Unterschied. Papst und Vorstand sind beides Manager eines Milliardenunternehmens und bei beiden ist unklar, nach welchen Kriterien sie ausgewählt wurden, jedenfalls keine demokratischen.
DP schrieb am 28.03.2009 14:17
Naja der Vergleich hinkt wohl etwas. Wenn der Vorstand von Lehman Brothers 100mrd in den Sand setzt geht die Firma pleite. Wenn die Regierung eines Staates 1000mrd Steuergelder verschwendet nimmt der Staat eben 1000 mrd neuer Kredite auf.
Also, den Fall hatten wir ja gerade.
Wenn der Vorstand von Lehman Bros. 100 Mrd in den Sand setzt, nimmt der Staat 1000 Mrd. neuer Kredite auf um die Banken zu retten.