Der ehemalige Kommandant der russischen Landstreitkräfte, Wladimir Tschirkin, hat sich ungewohnt kritisch über Russlands Invasion in der Ukraine geäußert. In einem Interview mit dem russischen Nachrichtensender „RBC“ vom 27. November berichtet der Generaloberst in der Sendung „Tamantsev. Fazit“: „Wir haben in der Ukraine eine harte Lektion gelernt.“
Tschirkin sagt, dass vor Kriegsbeginn Fehlinformationen verbreitet wurden, die zu Fehlentscheidungen bei der Militärführung geführt hätten. „Der Führungsriege wurden falsche Informationen gegeben“, so der 70-Jährige. „Wir dachten, dass 70 Prozent der Ukrainer für uns waren und 30 Prozent gegen uns. Aber es stellte sich heraus, dass es genau umgekehrt war. 30 Prozent waren für uns und 70 Prozent gegen uns.“ [...]
Ferner moniert der russische Militäroffizier, dass sich Russland weitestgehend unvorbereitet in die militärische Konfrontation gestürzt habe: „Jeder Krieg hat Ziele, und in dieser speziellen Militäroperation hat der Präsident der Russischen Föderation die Ziele der Entnazifizierung und Demilitarisierung festgelegt.“ Tschirkin wolle niemanden kritisieren, „aber meiner Meinung nach war Russland wieder einmal nicht auf einen Krieg vorbereitet.“ Der Generaloberst räumt ein: „Wir haben den Feind traditionell unterschätzt und unsere eigenen Streitkräfte überschätzt.“ [...]
Innerhalb der Armeeführung sei man tatsächlich davon ausgegangen, dass man die Ukraine innerhalb weniger Tage einnehmen könne. „Wenn Sie sich erinnern, sagten am 24. Februar alle, dass der Krieg in drei Tagen vorbei sein würde.“ Damals habe es eine Haltung in die Richtung gegeben: „Das ist es. Wir werden sie jetzt fertig machen.“ [...]
Wenn er das tatsächlich so gesagt hat, wäre das schon bemerkenswert.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain