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Dieses Thema hat 1.172 Antworten
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ng Offline



Beiträge: 2.614

26.05.2012 14:47
#31 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Zitat
Genau das ist es, was ich mit Jammern meinte.

Ich hab nicht gejammert, sondern mich über deinen pauschalen Kram aufgeregt und dir aus der realen Welt erzählt.

Zitat
Und ich bezweifle, dass in Deutschland nennenswert Energie gespart wird.

Was verstehst du darunter - dass die Leute abends Jutefackeln anzünden sollen?!

Zitat
Man muss sich nur mal die Diskussion über das Quecksilber bei den Energiesparlampen ansehen. Statt dass man einfach die Teile ein bischen vorsichtiger anfasst, wird die gute alte matte 100W Birne wiederverlangt und sich aufgeregt.

Wenn ich nicht irre, lehnen Umwelt-/Klimaschützer die ab, weil die bei Produktion und Entsorgung viel Energie verbrauchen und auch die Umwelt belasten/vergiften. Ausserdem ist das ja ein lustiger Vorschlag - da könnten wir doch auch einfach die AKWs ein wenig vorsichtiger anfassen und dann wäre Atomstrom ja auch sicher und sauber...

Zitat
Ansonsten schau Dir mal in den Wohnblocks der "Armen" im Winter die Fenster an. Auf jeder Etage mindestens ein Fenster gekippt. Da muss man sich dann über exorbitante Heizkosten nicht wundern.

Die alten Märchen sterben wohl nie aus, wenn man damit seine Vorurteile erhalten kann.

Zitat
Übrigens: Mein Auto ist von 2004 und braucht unter 5l Super. Man muss nicht immer das neueste haben, es reicht, dass man, wenn man was neues kauft, auf den Verbrauch achtet. Wer natürlich nur auf die PS schaut...

Das IST für viele Menschen das "Neueste". Die können sich nicht ständig modernere Fahrzeuge kaufen, weil das Geld nicht vorhanden ist. Und ähnlich wie bei anderen Geräten, bei denen man auf energiesparende Neuheiten umstellen soll, ist auch die Ökobilanz insgesamt miserabel, wenn man Produkte vor Ablauf ihrer Lebensdauer wegwirft und ein neues Produkt kauft.

Zitat
Und noch was: Den Ölscheichs sind diese Problem sowas von egal. Also stop das Jammern, die hören Dir nicht zu.

Ich hab noch nie die Ölscheichs angejammert - die haben mit der Energiefrage hier auch wenig zu tun. Allenfalls beim Thema Auto - aber auch das nur, weil wir dank der technologiefeindlichen Ökos und anderer Konservativer keine brauchbare Alternative (z.B. eAuto, Wasserstoff, ÖPNV-Verbesserung, Pendeln reduzieren, radlerfreundliche Städte, etc.) etabliert haben.

ng Offline



Beiträge: 2.614

26.05.2012 14:51
#32 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Zitat
Natural Gas, mit dem eigentlich alle ihr Haus heizen,und in der Kueche kochen, ist durch die neue Fraktion-technologie drastisch im Preis gesunken. Die Technologie hat Reserven fuer mindestens 200 Jahre in den Rockies.

Was ist "die neue Fraktion-technologie"? Meinst du Fracking?! Das ist doch bei vielen Amis auch nicht so beliebt, oder!?

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

26.05.2012 18:08
#33 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Ng:

Danke fuer die Korrektur. Ich weiss nicht, wie ich auf "Fraktion" gekommen bin.
Die Amerikaner moegen Fracking schon. Es ist der Praesident, der Bohrlizensen auf federal Land blockiert, weil sie nicht in sein Erneuerbaren Energie Konzept passen.

Es gibt aber genuegend privates und Staats Land, dass die Bohraktivitaet nicht behindert ist fuer die naechsten Jahre. Wir reden von 200 Jahre Reserve. Wenn alles federal Land fuer sagen wir die naechsten zwanzig Jahre als Reserve blockiert wird, behindert das nicht die Bohraktivitaet.

Die Amerikaner haben ja auch den Vorteil, dass sie die Lernkurve der Deutschen beobachten koennen. Zeit ist genuegend da. Deutschland hat ja schon erkannt, was unserem Praesidenten noch nicht aufgefallen ist, dass man als backup ja jede Menge grundlastfaehige, wetterunabhaengige Kraftwerke bauen muss. Es scheint Gaskraftwerke ist die Wahl in D., mit Gas von Russland.

Da ist heute ein Artikel in der WON,

http://www.welt.de/wirtschaft/article106...ar-Stunden.html

Der spekuliert, dass ueber das Wochende (ist wirklich Pfingsten?, faellt zusammen mit dem Memorial Weekend. Das passiert auch selten) fuer ein paar Stunden alle Grundlast-Kraftwerke abgeschaltet werden, fuer ein paar Stunden, eben weil Erneuerbarer Strom nach Gesetz Prioritaet hat.

Das Gleiche gilt natuerlich auch fuer den entgegengesetzten Extremfall, naemlich wenn die Wetterlage und der Tag/Nach Zyklus mal fuer ein paar Stunden Null Erneuerbare Leistung geliefert wird, muss der Defizit durch backups gedeckt werden. Also muss die backup installierte Kapazitaet in etwa der erneuerbaren installierten Kapazitaet gleichen..

Nun, Backups, wie man bei Dieselgeneratoren in einem Hospital leicht beobachten kann, sind Kostenfaktoren, die in Gang gesetzt werden, wenn der Strom ausfaellt. Niemand wird sie als produktive Installationen betrachten.

Diese noch zu bauenden Gaskraftwerke werden als Backups nach Gesetzeslage genau so eingesetzt, wie die Dieselgeneratoren in einem Hospital . Sie sind also ein reiner Kostenfaktor, keine in irgendeiner Form produktive Anlage, die Einkommen generiert, um eben die Kosten zu decken und eventuell auch Profit macht (Ich weiss, ng, dir ist das Wort zuwider. Aber Private Unternehmen arbeiten fuer profit, sonst gehen sie out-of-business).

Ich bezweifle, dass sich die Utilities auf den Bau von Kostenfaktoren stuerzen werden. Nun, in etwa 10 Jahren, wenn die Energiewende ja fertig ist, kann man ja beobachten, wie das Ganze funktioniert. Meine Spekulation ist, dass da diverse fundamentale Defizite auftreten, nach der heutigen Gesetzeslage, die ja die backup Betrieb fuer Grundlastfaehiges, und die Prioritaet fuer das nicht Grundlastfaehige vorschreibt. Ich hab's, oben, ja schon erklaert, was das eine Defizit ist, und in der Netzstabilitaet wird aller Wahrscheinlichkeit der zweite fundamentale defizit sein. Nun, eine ofensichtliche Aenderung der Gestzeslage koennte Deutschland aus dem Pickel helfen, falls die Gaskraftwerke wirklich gebaut werden bis 2022.

Nun, unser Praesident ist noch in der euphorischen Phase des Erneuerbaren Szenarios. Er hat die Notwendigkeit von backups noch nicht erkannt. Aber die euphorische Phase wird enden, so wie sie auch in Deutschland langsam verschwindet.

Wie gesagt, Deutschland hat sich fuer ein weltweit beobachtetes Experiment entschieden, das fuer eine so kurze Zeit (10 bis 15 Jahre) geplant ist, dass sich die US das Experiment Resultat schlicht abwarten kann, ohne ausser einer Unmenge Geld mehr zu verlieren als etwas Zeit. Die verlorene Zeit ist aber unwesentlich im Hinblick auf die 200 Jahre reserve. Und das verlorene Geld? Well, wenn der Staat was macht, wird fast immer jede Menge Geld verbraten. Education is expensiv, ist ein uraltes amerikanisches Sprichwort.
Gerd

Gerd

ng Offline



Beiträge: 2.614

27.05.2012 15:07
#34 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Zitat
Die Amerikaner moegen Fracking schon.

Nicht die, die Probleme mit dem Trinkwasser haben.

Zitat
Ich weiss, ng, dir ist das Wort zuwider. Aber Private Unternehmen arbeiten fuer profit, sonst gehen sie out-of-business).

Warum sollte mir das Wort zuwider sein? Der Menschen macht keinen einzigen Handschlag ohne irgendeinen Profit (in welcher Form auch immer).

Mit dem Rest zum Energieproblem hast du nicht Unrecht.

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

27.05.2012 15:24
#35 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Zitat von ng

Zitat
Die Amerikaner moegen Fracking schon.

Nicht die, die Probleme mit dem Trinkwasser haben.




Die Fracking Aktivitaet ist ganz wesentlich tiefer als die der Aquafer.

Die Trinkwasser Debatte ist phoney und politisch.


Gerd

Gerd

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

27.05.2012 15:48
#36 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Kater:
Die Energiepreise steigen seit Jahren stärker als die allgemeine Inflation - das ist nichts Neues, das ist wahr.

Aber zumindest beim Strompreis hat die Politik zumindest momentan einen starken Einfluss. Die EEG-Umlage war in den letzten zehn Jahren für einen Strompreisanstieg für den Endkunden von fast 15% verantwortlich (indirekte Kosten nicht mitgerechnet). Die Ökosteuer ist da noch nicht berücksichtigt.

In diesem Zusammenhang fragt man sich bei '70% höheren Preisen bis 2025' unwillkürlich, welcher Teil dieses Preisanstiegs durch steigende Rohstoffkosten zwangsläufig ist, und welcher Teil durch unsinnige politische Maßnahmen verursacht und damit vermeidbar ist.



Gerd:
Eine kleine Frage: Welchen Warenkorb hältst du für realitätsnäher? Den mit oder den ohne Energie drin?

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

27.05.2012 16:12
#37 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Lexx:

Mein Assessment des Warenkorbs hat Null Einfluss. Deshalb beurteile ich ihn auch nicht.

Das Buero of Labor Statistics veroeffentlicht neben dem CPI, der auf dem Warenkorb basiert, auch einen CPI-W, der auf den earnings von "Urban and Clerical Workers" basiert.

Der CPI-W wird benutzt fuer die jaehrlichen, seit 1972 automatischen, payment adjustments der Social Security.

Gerd

Gerd

ErichF Offline




Beiträge: 3.111

27.05.2012 20:44
#38 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

In einem der früheren Energie-threads über die verwendeten Netztechniken der Energienetze hat Kater, soviel ich weiß, auf die Möglichkeiten von Anschlägen auf diese gesprochen, was ich damals bezweifelt hatte.

Ich lese derzeit das Buch "Blackout" von Marc Elsberg, in dem er einen 14-tägigen Netzausfall durch Terroristen in Europa mit seinen möglichen Folgen schildert.
Klar, reine Spekulation, zumal er kein Fachmann ist(Kreativdirektor) und er als Einfallstor die "Smart Meter" angibt, die auf Befehl irgendeines Trojaners die Stromabnahme zu jedem einzelnen Kunden blockieren würde, was ja prinzipiell nicht möglich ist. Aber weil diese Zähler auch eine Signalverbindung in die Leitebenen ermöglichen (ist z.B. von der EU so vorgegeben), wäre das ja ein nicht überprüfbares Einfallstor in die Leitebene "SCADA", in der man ja die Synchronisation der Netzwerke durchführen muß. Aber egal, aus welchem Grund ein länger dauernder Ausfall entsteht, er ist jedenfalls bei der Vielfacheinspeisung durch Kleinanlagen wahrscheinlicher als in der Netztopologie der Großerzeuger.

Aber sehr gut sind in diesem Buch die alltäglichen Konsequenzen aufgeführt, die die bis auf gelegentlich aufkommenden stundenweisen Versorgungsschübe stromlosen 2 Wochen zur Folge hätten.
Ein interssantes Szenario, mit so was sollte man sich mal gedanklich auseinandersetzen und wenigstens das Allernötigste und lange Lagerbare vorhalten. Tips findet man im Netz, z.B. http://www.heise.de/tp/artikel/34/34823/1.html

[uV]Ephraim Kishon:
"Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."

Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'):
"Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."

Dr. Gottfried Curio, AfD 2017:
„Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“

[/u]





Gruß
Erich

Kater Offline



Beiträge: 1.208

29.05.2012 12:04
#39 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Zitat von Lexx
Kater:
Die Energiepreise steigen seit Jahren stärker als die allgemeine Inflation - das ist nichts Neues, das ist wahr.

Aber zumindest beim Strompreis hat die Politik zumindest momentan einen starken Einfluss. Die EEG-Umlage war in den letzten zehn Jahren für einen Strompreisanstieg für den Endkunden von fast 15% verantwortlich (indirekte Kosten nicht mitgerechnet). Die Ökosteuer ist da noch nicht berücksichtigt.

In diesem Zusammenhang fragt man sich bei '70% höheren Preisen bis 2025' unwillkürlich, welcher Teil dieses Preisanstiegs durch steigende Rohstoffkosten zwangsläufig ist, und welcher Teil durch unsinnige politische Maßnahmen verursacht und damit vermeidbar ist.




Die Frage kann man stellen. Ich habe mir das mal historisch angesehen. Letztlich gab es seit 1970 bis Mitte der 80er Steigerungen von über 5%/a, die allerdings auch mit erheblichen Steigerungen aller anderen Energieträger korrelierten. Diese waren seit Mitte der 80er Jahre wieder deutlich im Preis gesunken, das hat aber lediglich zu einer Spabilisierung der Strompreise geführt. Seit 2000 steigen die Strompreise wieder um über 5%/a, wobei allerdings auch wieder die Preise aller anderen Energieträger in diesem Zeitraum deutlich stärker gestiegen sind.

4% Steigerung wäre in diesem Umfeld eine Verbesserung, aber auf keinen Fall ein Grund für einen reisserischen Artikel.

Eine weitere nicht wirklich zu beantwortende Frage wäre ja auch, welche Investitionen ins Stromnetz sowieso fällig wären. Immerhin ist dort in den letzten 40 Jahren fast nichts investiert worden und das bei kontinuierlich steigenden Strommengen.

Gruss
Kater

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

30.05.2012 04:57
#40 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Zitat von Kater

Eine weitere nicht wirklich zu beantwortende Frage wäre ja auch, welche Investitionen ins Stromnetz sowieso fällig wären. Immerhin ist dort in den letzten 40 Jahren fast nichts investiert worden und das bei kontinuierlich steigenden Strommengen.

Gruss
Kater



Ich muss mich entschuldigen. Aber die Deutschen sind fuer mich derzeit viel interessanter als die US.

Die US geht im Moment zu einer sozialistischen Diktatur (unless the November elections determine a radical change, which I don't anticipate). Dazu ist nichts mehr zu sagen. Das ist halt the sign of the time.

Deshalb habe ich halt eine Frage an den Kater:

Du hast sicher recht in Deiner Analyse.

Aber, und hier ist meine Frage, ist die derzeitige Energiewende eine Richtung zur Loesung oder eine Richtung in das desaster?

Ich wuerde mich freuen, wenn Du ein Argument bringen koenntest, warum die derzeitige Richtung die Loesung ist, und nicht das desaster.

Nochmals, es ist reines wissenschaftliche Interesse von meiner Seite.

Gerd

Gerd

WRL Offline



Beiträge: 1.124

30.05.2012 07:57
#41 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Zu der Diskussion über die Energiewende eine interessante Rede aus England:

http://www.ted.com/talks/david_mackay_a_...renewables.html

Der Redner, David Mackay, ist Physiker und Berater des Energieministeriums, außerdem vom menschengemachten Klimawandel überzeugt. Er hat ein paar interessante Berechnungen aufgestellt.. Ein typisch britischer Redner ist er auch noch, ich genieße solche Vorträge schon deswegen weil sie so leicht "rüberkommen".

Schönen Tag
WRL

"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach
“Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.”
(Mark Twain)

MartiS2 Offline



Beiträge: 6.766

30.05.2012 09:55
#42 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Zitat von ErichF
In einem der früheren Energie-threads über die verwendeten Netztechniken der Energienetze hat Kater, soviel ich weiß, auf die Möglichkeiten von Anschlägen auf diese gesprochen, was ich damals bezweifelt hatte.



Erich,

vermutlich war ich der derjenige, welcher. Risikomanagement ist Teil meiner Arbeit, deshalb fallen mir solche Dinge recht schgnell ins Auge - auch wenn ich hier keine Kenntnisse im Detail habe.

Gruß, Martin

Kater Offline



Beiträge: 1.208

30.05.2012 12:14
#43 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Zitat von Gerd

Ich muss mich entschuldigen. Aber die Deutschen sind fuer mich derzeit viel interessanter als die US.

Die US geht im Moment zu einer sozialistischen Diktatur (unless the November elections determine a radical change, which I don't anticipate). Dazu ist nichts mehr zu sagen. Das ist halt the sign of the time.

Deshalb habe ich halt eine Frage an den Kater:

Du hast sicher recht in Deiner Analyse.

Aber, und hier ist meine Frage, ist die derzeitige Energiewende eine Richtung zur Loesung oder eine Richtung in das desaster?

Ich wuerde mich freuen, wenn Du ein Argument bringen koenntest, warum die derzeitige Richtung die Loesung ist, und nicht das desaster.

Nochmals, es ist reines wissenschaftliche Interesse von meiner Seite.

Gerd




Letztlich ist die Frage, was die Alternativen sind.
Die Kosten für Öl steigen kontinuierlich, die Steigerungen werden eher noch mehr werden. Eigene Ressourcen hat Deutschland nicht wirklich, ein Ausweichen auf Fracking geht in Deutschland nicht, weil nicht genügend Gas da ist. Die eigenen Kohlevorräte sind auch in ein paar Jahrzehnten aufgebraucht. Deutschland muss also in erheblichem Umfang Energie zukaufen, was aber immer schwieriger und teurer wird.

Deutschland gab 2011 fast 90 Mrd. Euro für Kohle, Öl und Gasimporte aus mit extrem stark steigender Tendenz. Von 2010 auf 2011 sind die Kosten für Energieimporte um 23% gestiegen, obwohl die absolute Menge sogar um 5% (bezogen auf den Energiegehalt) abnahm. DAS ist desaströs.

Man kann jetzt natürlich hoffen, dass sich diese Probleme in Luft auflösen, vielleicht fällt China dramatisch zurück und braucht keine Energie mehr, vielleicht bekommt man die neuen Ölfelder tatsächlich günstig erschlossen und vielleicht bekommt man Gas in Zukunft zuverlässiger und billiger, vielleicht taut die Arktis auf und man kann da problemlos Öl bohren.

Ziemlich viele "vielleicht". Und alles Dinge, auf die Deutschland keinen Einfluss hat. Es ist dafür im internationalen Masstab zu klein.

Und natürlich wird die Energiewende funktionieren. Solche Dinge kann man technisch lösen und die deutsche Industrie kann sowas, auch wenn sie manchmal etwas angestossen werden muss. Es dauert vielleicht etwas länger, es wird vielleicht die eine oder andere Schleife geben, aber am Ende wird es super funktionieren und in 40 Jahren wird man sich fragen, was die Diskussion überhaupt sollte. So ähnlich wie bei der Autobahnmaut, die ja auch erhebliche Anlaufprobleme hatte, aber jetzt schlicht funktioniert und deswegen völlig aus dem Fokus verschwunden ist.

Und wenn es nicht klappt, können wir ja wieder aufs Alternativszenario, welches ich oben skizziert habe, wechseln. Nur, ob das dann besser ist, würde ich in Frage stellen wollen.

Gruss
Kater

ng Offline



Beiträge: 2.614

30.05.2012 14:49
#44 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Zitat
Und natürlich wird die Energiewende funktionieren. Solche Dinge kann man technisch lösen und die deutsche Industrie kann sowas, auch wenn sie manchmal etwas angestossen werden muss. Es dauert vielleicht etwas länger, es wird vielleicht die eine oder andere Schleife geben, aber am Ende wird es super funktionieren und in 40 Jahren wird man sich fragen, was die Diskussion überhaupt sollte.

Und welche Energiewende soll da funktionieren? Davon hat doch jeder eine andere Vorstellung. Manche wollen nur etwas mehr Sonne und Wind und möglichst kein Atomstrom (zumindest nicht aus eigenen AKWs - ausl. sind "naja ok"). Andere meinen damit eine totale Umstellung auf Sonne und Wind und Biomasse. Der Nächste geht aber schon auf die Straße gegen Biomasse (weil die ja soo gefährlich ist). Selbst bei Speicherung gibt es keine Einigkeit. Manche Freaks meinen, es ginge ohne - andere wollen die Welt mit Akkus vergiften, einige setzen auf Wasserstoff, von Pumpspeichern wird auch mal geredet. Usw. Welche Art Wende ist also gemeint.

Und was die Abhängigkeiten betrifft - ob nun ausl. Kohle/Gas oder asiatische Solaranlagen, Rohstoffe, usw.

Kater Offline



Beiträge: 1.208

30.05.2012 16:15
#45 RE: Der tägliche Energiewahnsinn Antworten

Hier geht es ja erstmal um das, was die Regierung machen will (soweit das erkennbar ist).

Dabei geht es wohl vor allem um Gebäudedämmung, Offshorewindkraftwerke, und nicht zuletzt den Ausbau der Stromnetze.

Das Ganze ist noch deutlich zu kurz gesprungen, aber ein Anfang ist immerhin gemacht. Der entscheidende Verhinderungsminister ist ja nun weg.

Gruss
Kater

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