das verstehe ich nicht. Für den chronisch Kranken macht es keinen Unterschied, ob er im einen Tarif seine Selbstbeteiligung verbraucht oder im anderen Tarif keine hat. In der Summe (Prämie plus Selbstbeteiligung durch 12) sind die Unterschiede zwischen diesen tarifen gering, wenn nicht sogar günstiger: Ich habe beispielsweise aus einem Tarif mit Selbstbeteiligung auf einen Tarif ohne gewechselt - bei gleicher Prämie.
Gruß, Martin
Da wollte ich ja noch mal drauf antworten:
Habe mal im Internet nach Tarifbeispielen gesucht, habe das aber nur bei der DKV gefunden.
Tarif Männlich, 30 Jahre: 340€ ohne SB, 195€ mit 1600€ SB (also 328€, wenn man die SB voll braucht). Spannend wird es bei den älteren: Tarif Männlich, 40 Jahre: 551€ ohne SB, 275€ mit 1600€ SB (also 408€, wenn man die SB voll braucht). Tarif Männlich, 50 Jahre: 829€ ohne SB, 493€ mit 1600€ SB (also 626€, wenn man die SB voll braucht).
Was schon auffällt, ist wie stark die Tarife im Alter ansteigen. Und auch, dass die Tarife ohne SB deutlich teurer sind as mit.
Zitat von LexxAus ehrlichem Interesse würde ich gerne mal wissen, was für einen Monatsbeitrag ein chronisch Kranker in der Schweiz zu erwarten hat.
Der zahlt genau dasselbe wie ich. Es sei denn er oder sie hat bestimmte Ansprüche wie z.B. einen Arzt der eigenen Wahl oder ein Einzelzimmer im Krankenhaus. Dann zahlt er mehr.
Das ist ja so nicht korrekt.
Der zahlt dasselbe wie Du zzgl. der Selbstbeteiligung, die bei ihm ja tatsächlich anfällt und bezahlt werden muss.
Das ist schon ein erheblicher Unterschied.
Nein, die Frage war, welchen Monatsbeitrag ein chronisch Kranker zu erwarten hätte. Und der wäre, vorausgesetzt er wählt dasselbe Prämienmodell wie ich; gleich.
Was unterschiedlich ist wären die Aufwände die er durch die Krankheit hätte, die höher liegen als meine Gesundheit. Das ist dann aber ein anderes Thema denke ich.
Nee, für den ist nur interessant, wie viel er zahlen muss. Wie sich das dann verteilt ist allenfalls eine akademische Übung.
Wobei es zugegebenermassen ja keinen Risikozuschlag gibt. Aber wie ich schon mal erklärte, wird der ja schon über die Selbstbeteiligung an sich gemacht. Wer sich selbst als hohes Risiko ansieht, wird keinen Tarif mit Selbstbeteiligung nehmen.
Zitat von Kater Da wollte ich ja noch mal drauf antworten:
Habe mal im Internet nach Tarifbeispielen gesucht, habe das aber nur bei der DKV gefunden.
Tarif Männlich, 30 Jahre: 340€ ohne SB, 195€ mit 1600€ SB (also 328€, wenn man die SB voll braucht). Spannend wird es bei den älteren: Tarif Männlich, 40 Jahre: 551€ ohne SB, 275€ mit 1600€ SB (also 408€, wenn man die SB voll braucht). Tarif Männlich, 50 Jahre: 829€ ohne SB, 493€ mit 1600€ SB (also 626€, wenn man die SB voll braucht).
Was schon auffällt, ist wie stark die Tarife im Alter ansteigen. Und auch, dass die Tarife ohne SB deutlich teurer sind as mit.
Gruss Kater
Kater,
mal abgesehen von meinem persönlichen Beispiel, das ich schwarz auf weiß vorliegen habe sagt doch Deine Recherche oben, dass sich ein chronisch Kranker (=Risiko) mit Selbstbeteiligung günstiger versichert als ohne. Das ist anders, als Dein nächster Beitrag suggeriert.
In der Realität sieht die Sache noch etwas komplizierter aus: Neben der Selbstbeteiligung müssen auch Beitragsrückerstattungen (bis zu vier Monatsbeiträgen je nach Tarif) und neuerdings auch die steuerliche Auswirkung berücksichtigt werden (Beitragsrückerstattung muss versteuert werden).
DP: "Die Versicherungen sind frei für diese Grundversicherung zu nehmen was sie wollen, sie müssen einfach nur hinkommen mit dem Geld."
Die entscheidende Frage ist doch: Können/dürfen die KV auch eine individuelle Risikoprüfung vornehmen, oder müssen die ihren Tarif jedem anbieten? Bei uns darf die PKV nämlich Gesundheitsdaten abfragen und bei entsprechendem Risiko (chronische Krankheit) Leistungen ausschließen oder ggf. den Beitrag entsprechend hoch ansetzen.
Die Filtermöglichkeit per Selbstbeteiligung scheint ja hier umstritten zu sein.
Martin, WRL: ►"da viele Verschreibungen bei GKV-Patienten aber unter Budgetgesichtspunkten des verschreibenden Arztes stattfinden, bleibt die eine oder andere Behandlung aus oder wird in das nächste Quartal verschoben. Das kann über Leben und Tod entscheiden."◄ (von Martin)
Man kann den Spieß auch umdrehen: In der PKV wird Geld verschwendet, weil die Ärzte aus finanziellen Gesichtspunkten sehr schnell teure Behandlungen verschreiben bzw. vornehmen, die (noch) nicht nötig oder auch nicht zielführend sind und im Extremfall sogar schädlich.
Gerd: Kannst du in diesem Thema auch einen Beitrag schreiben, ohne "Obamacare" explizit oder implizit zu erwähnen?
Zitat von LexxMan kann den Spieß auch umdrehen: In der PKV wird Geld verschwendet, weil die Ärzte aus finanziellen Gesichtspunkten sehr schnell teure Behandlungen verschreiben bzw. vornehmen, die (noch) nicht nötig oder auch nicht zielführend sind und im Extremfall sogar schädlich.
Lexx,
unterstellen kann man viel, ob etwas notwendig ist ist schwer zu entscheiden, dazu ist auch das Individuum zu unterschiedlich. Diagnosen und Therapien passen höchstens statistisch. Allein schon um hier mehr Sicherheit zu haben ist eine Zweitmeinung hilfreich und bei PKVersicherten wahrscheinlicher. Ansonsten: Auch in der PKV wird nicht blind bezahlt, sondern wird von der Kasse auf Notwendigkeit geprüft.
"Man kann den Spieß auch umdrehen: In der PKV wird Geld verschwendet, weil die Ärzte aus finanziellen Gesichtspunkten sehr schnell teure Behandlungen verschreiben bzw. vornehmen, die (noch) nicht nötig oder auch nicht zielführend sind und im Extremfall sogar schädlich."
Kann man natürlich. Ich zumindest habe bisher mit meinen Hausärzten sehr genau besprochen was sie mit mir anstellen.
"Kannst du in diesem Thema auch einen Beitrag schreiben, ohne "Obamacare" explizit oder implizit zu erwähnen?"
Na ja, das war ja sein ursprüngliches Interesse...
Schönes Wochenende WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Die Überversorgung auf der einen Seite wie die Unterversorgung auf der anderen. Und beides wird im deutschen Gesundheitssystem begünstigt. Solange GKV und PKV in der jetzigen Ausprägung nebeneinander existieren, wird sich daran auch nichts ändern.
[i]"Auch in der PKV wird nicht blind bezahlt, sondern wird von der Kasse auf Notwendigkeit geprüft."[i]
Das tut sie dann aber gegenüber dem Versicherten. Dem Arzt kann es letztlich egal sein, ob das Geld vom Patienten oder seiner Kasse kommt. Die Behandlung ist gemacht und wurde bezahlt.
WRL: Sicher gibt es Patienten wie du und ich, die darauf achten, was mit ihnen angestellt wird. Von mir kann ich sogar behaupten, eine gewisse Ahnung von Medizin zu haben, jedenfalls in Teilbereichen. Aber trotzdem bin ich als Privatpatient (der ich nicht mehr bin) nicht davor gefeit - von einem Arzt mangels besseren Wissens eine Behandlung verordnet zu bekommen, die so nicht nötig oder nicht angebracht wäre - zu weiteren Untersuchungen geschickt zu werden, obwohl die Diagnose schon fest steht oder - zu Vorsorgeuntersuchungen überredet werde, die ich garnicht brauche
Gerade ersteres und letzteres wird inzwischen ja auch vermehrt bei Kassenpatienten versucht. Das sind die Umstrittenen IGEL-Leistungen.
Zitat von LexxMartin: Richtig! Unterstellen kann man viel.
Die Überversorgung auf der einen Seite wie die Unterversorgung auf der anderen. Und beides wird im deutschen Gesundheitssystem begünstigt. Solange GKV und PKV in der jetzigen Ausprägung nebeneinander existieren, wird sich daran auch nichts ändern.
[i]"Auch in der PKV wird nicht blind bezahlt, sondern wird von der Kasse auf Notwendigkeit geprüft."[i]
Das tut sie dann aber gegenüber dem Versicherten. Dem Arzt kann es letztlich egal sein, ob das Geld vom Patienten oder seiner Kasse kommt. Die Behandlung ist gemacht und wurde bezahlt.
Lexx,
wenn Du keine Ahnung hast, wovon Du schreibst, lasse es doch einfach sein. Ich habe auf meinem Schreibtisch einen Kostenvoranschlag für die PKV liegen. Den reiche ich vorab ein und bekomme eine Stellungnahme der Kasse. So einfach funktioniert das zwischen mündigen Vertragspartnern.
Martin: Wenn ich keine Ahnung habe, schreibe ich zu dem Thema auch nichts, da kannst du sicher sein. In diesem Fall stehen hinter meinen Aussagen aber jahrzehntelange Erfahrung, weswegen ich mir durchaus die Freiheit nehme, zu diesem Punkt etwas beizutragen.
Mag sein, dass du Kostenvoranschläge an deine Versicherung schickst. Die Regel in der deutschen PKV ist das aber nicht.
Solltest du meinen Aussagen noch immer keinen Glauben schenken, dann halte dich an das Interview aus der Welt: "Welt Online: Die PKV bekommt ihre Kosten nicht in den Griff. Warum nicht?
Spahn: Die Kosten der PKV steigen aus drei Gründen: Die Privatversicherten werden insgesamt älter, der medizinische Fortschritt kostet Geld, und die privaten Versicherer müssen fast jede Rechnung bezahlen, die eingereicht wird. Das nutzt ein Teil der Ärzte und Kliniken, aber auch der Versicherten aus. Um diese Kostenentwicklung zu bremsen, profitieren Privatversicherte nun auch von gesetzlichen Arzneirabatten. Zudem haben wir den Wucher mancher Privatkliniken verboten. Darüber hinaus fordern die Versicherungen immer wieder auf, ihnen zu ermöglichen, direkt mit Ärzten und Zahnärzten über Preise zu verhandeln." http://www.welt.de/wirtschaft/article139...e-Probleme.html
Zitat von LexxMartin: Wenn ich keine Ahnung habe, schreibe ich zu dem Thema auch nichts, da kannst du sicher sein. In diesem Fall stehen hinter meinen Aussagen aber jahrzehntelange Erfahrung, weswegen ich mir durchaus die Freiheit nehme, zu diesem Punkt etwas beizutragen.
Mag sein, dass du Kostenvoranschläge an deine Versicherung schickst. Die Regel in der deutschen PKV ist das aber nicht.
Solltest du meinen Aussagen noch immer keinen Glauben schenken, dann halte dich an das Interview aus der Welt: "Welt Online: Die PKV bekommt ihre Kosten nicht in den Griff. Warum nicht?
Spahn: Die Kosten der PKV steigen aus drei Gründen: Die Privatversicherten werden insgesamt älter, der medizinische Fortschritt kostet Geld, und die privaten Versicherer müssen fast jede Rechnung bezahlen, die eingereicht wird. Das nutzt ein Teil der Ärzte und Kliniken, aber auch der Versicherten aus. Um diese Kostenentwicklung zu bremsen, profitieren Privatversicherte nun auch von gesetzlichen Arzneirabatten. Zudem haben wir den Wucher mancher Privatkliniken verboten. Darüber hinaus fordern die Versicherungen immer wieder auf, ihnen zu ermöglichen, direkt mit Ärzten und Zahnärzten über Preise zu verhandeln." http://www.welt.de/wirtschaft/article139...e-Probleme.html
Und, wer ist "Jens Spahn"? Ein seit kurzer Zeit privat versichertes junges Bürschchen?
Die Auseinandersetzungen mit der PKV kommen in der Regel im Alter. Da mein Vater (ca. 90) privat versichert ist, ich selbst in einer anderen PKV, habe ich einen ganz guten Überblick über die tägliche Praxis. Da muss ein Herr Spahn erst mal erklären, woher er seine 'Erfahrung' hat. Dass eine PKV fast jede Rechnung bezahlen muss, liegt aber auch daran, dass die Behandlungen medizinisch begründet sind. Dass dem nicht so ist, dafür hätte ich schon mal gerne einen Nachweis. Die PKV ist aber eben teurer, ich habe gerade den 8-fachen GoZ-Betrag 'besonders ausführliche Diagnose' bezahlt. Ich musste dafür unterschreiben, notfalls selbst für Kosten aufzukommen, die die Kasse nicht ersetzt.