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Dieses Thema hat 103 Antworten
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Gerd Offline



Beiträge: 1.649

28.01.2012 14:50
Krankenversicherungspflicht. Antworten

http://www.welt.de/wirtschaft/article138...-Beitraege.html

Dieser Artikel verwirrt mich.

Ich war bis jetzt unter dem Eindruck, dass Krankenversicherungspflicht seit Jahrzehnten in Deutschland eingefuehrt war.


Hier lese ich, dass die "allgemeine Versicherungspflicht" erst 2009 eingefuehrt worden ist, und dass es vorher Menschen/Familien gegeben hat, die ohne Krankenversicherung irgendwie gelebt haben.

Das Thema ist aus dem Grund fuer mich interessant, weil Deutschland oft als Vorbild genommen wird fuer Obamacare, die u.a. diese "allgemeine Versicherungspflicht" 2014 einfuehren will.

Habe ich da was Wesentliches uebersehen?

Interessiert, Gerd

Gerd

WRL Offline



Beiträge: 1.124

28.01.2012 16:59
#2 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Hallo Gerd,

die "allgemeine" Krankenversicherungspflicht ist tatsächlich ziemlich neu.

Vorher gab es die Krankenversicherungspflicht für Arbeiter und Angestellte, während ein Selbständiger (oder von seinem Vermögen lebender) nicht versicherungspflichtig war. Das führte dazu dass schlecht verdienende Selbständige (und davon gibt es wesentlich mehr als man sich so vorstellen mag) ihre KV kündigten und eben das Risiko eingingen ohne KV dazustehen. Wie ich unlängst gelesen habe liegt dieses Risiko nun bei den Versicherten - es scheint eine Menge Menschen zu geben die privat krankenversichert sind aber keine Beiträge mehr zahlen oder zahlen können, wobei ich gelesen habe dass diese Leute trotzdem nicht kündbar sein sollen.

Wie das mit der Unkündbarkeit steht - ich hoffe dass ich das mal nicht aus eigener Erfahrung sagen kann....

Have a nice weekend
Werner

"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach
“Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.”
(Mark Twain)

Kater Offline



Beiträge: 1.208

28.01.2012 19:39
#3 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Zitat von WRL
liegt dieses Risiko nun bei den Versicherten - es scheint eine Menge Menschen zu geben die privat krankenversichert sind aber keine Beiträge mehr zahlen oder zahlen können, wobei ich gelesen habe dass diese Leute trotzdem nicht kündbar sein sollen.




Das muss wohl "Versicherern" heissen.

Unter die nicht versicherungspflichtigen fielen auch alle Arbeitnehmer, deren Einkommen über der Bemessungsgrenze lag, etwa 4000€/Monat.

Das war/ist ein recht interessanter Betrag, weil gesunde Angestellte bei Überschreiten dieses Betrages aus der gesetzlichen Versicherung raus und eine private Versicherung abschliessen können, die erstmal deutlich billiger sein kann.

Aber letztlich gab es dann eben doch das Problem, dass man die, die sich nicht versichert hatten und auch kein Geld hatten, nicht einfach verrecken lassen konnte, bzw. es dann eben doch erhebliche Probleme gab, wenn die eine lebensnotwendige Behandlung brauchten, die dann doch die Allgemeinheit bezahlen musste.

Gruss
Kater

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

28.01.2012 19:49
#4 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Zitat von Kater

Aber letztlich gab es dann eben doch das Problem, dass man die, die sich nicht versichert hatten und auch kein Geld hatten, nicht einfach verrecken lassen konnte, bzw. es dann eben doch erhebliche Probleme gab, wenn die eine lebensnotwendige Behandlung brauchten, die dann doch die Allgemeinheit bezahlen musste.

Gruss
Kater



Um genau das geht es in der Klage der 26 US Staaten gegen das US Federal Government, das vor einigen Monaten den US Supreme Court erreicht.

Es wird allgemein als die "mandatory clause" bezeichnet, die Obama Care 2014 einfuehren will.

Die Kosten wuerden nach Obama Care auf die Staaten fallen, die sie dann in irgendeiner Weise auf die im Staat lizensierten Versicherungen abwaelzen koennen. Obama Care sieht nicht vor, die derzeitigen strikt staatsinternen Lizensen auf nationale Basis zu setzen. Versicherungen, wie Aetna oder Blue Cross, die in mehreren Staaten operieren, sind in Wirklichkeit eine ganze Reihe von unabhaengigen Gesellschaften, fuer jeden Staat, in der sie operieren, eine Gesellschaft. Das heisst zum Beispiel Blue Cross of California hat nichts Gemeinsames mit Blue Cross of Colorado. Deswegen die Klage.

Gerd

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

28.01.2012 20:41
#5 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Kater:

Da gibts noch einige Goodies in Obama care. Um sicher zu machen, dass jeder Krankenversicherung hat, wird vorgesehen, dass die 15. April Steuererklaerung Form 1040 eine Linie hat, in der nach der Krankenversicherung gefragt wird. Ohne Krankenversicherung sind dann Strafen irgendwo zwischen 2000 und 5000 Dollar zu bezahlen an den federal IRS am 15. April mit den Steuerschulden. Aber nateurlich koennen sie nicht fragen: Sind die Beitraege bezahlt? Sowas waere als Frage vom federal Government an einen Staats Resident (Jeder Amerikaner ist ein Resident von irgendeinem der 50 Staaten - die wollen ja auch Steuern, unabhaengig vom federal Government) klar verfassungswidrig.

Wie sowas vermutlich ausgeht, kann an der "mandatory automobil insurance " in Colorado studiert werden. Jedes Jahr muss beim Zahlen der Auto Lizenz (Kraftfahrzeugsteuer in D)eine gueltige Versicherung vorgelegt werden. Da hat sich eine Versicherungsgesellschaft "The General" etabliert, mit jeder Menge TV Werbung, die fuer 50 Dollar fuer 14 Tage das Auto ohne Fragen zu stellen versichert. Wie sie sagen, die 14 Tage werden dazu benutzt um den endgueltigen Versicherungsvertrag auszuhandeln.

Also, eine Woche bevor man zum Motor Vehicle Department geht, ruft man "The General" an, und fuer genau $49.95 ist das Auto vsichert. Dann laesst man die 14 Tage einfach verfallen.

Das Resultat ist, dass etwa 35% der Autofahrer , nach Angaben meiner Versicherungstante, in Colorado ohne Auto Versicherung fahren. Die Polizei sagt, sie haben nicht genuegnd Personal um den Nicht-Versicherten nachzugehen.

Ein weiteres Resultat ist, dass man, wenn man nicht gefaehrlich leben will eine "uninsured Motorist" Versicherung abschliesst, deren Praemie in meinem Falle inzwischen die der Haftpflicht Versicherung uebersteigt. Also, irgendjamand bezahlt immer, in diesem falle solche, die eine Versicherung abschliessen, so ehrliche Typen wie ich.

Gerd

Gerd

Kater Offline



Beiträge: 1.208

28.01.2012 21:02
#6 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Das Problem hat man jetzt ganz einfach gelöst. Da fast jeder irgendwann mal krankenversichert ist, muss die letzte Krankenversicherung zahlen. Ist deren Problem, sich die Beiträge zu holen. Damit sind dann faktisch alle krankenversichert. Wobei natürlich am Ende das Problem ist, dass die das auf ihre Versicherten umlegen müssen. Aber immerhin besser, als wenn es die Allgemeinheit zahlt, und sich gar keiner darum kümmert, dafür Beiträge zu kassieren.

Das Thema mit den Autoversicherungen ist in Deutschland recht klar geregelt. Auf das Führen eines unversicherten KFZ stehen ziemlich harte Strafen bis hin zu Haftstrafen. Wundert mich, dass die Amerikaner gerade da so lax sind. Aber ich erinnere mich, dass ich mal 8 US$ oder so für die "uninsured motorist" in den 80ern bezahlt hatte. Allerdings hat die Haftpflicht damals 800 US$ gekostet. Wobei die Haftpflichtsummen, die anscheinend in Texas für Leihwagen zumindest normal sind, ja lächerlich sind. Ich meine, das waren so 35.000 US$, als ich zuletzt da war.

Gruss
Kater

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

28.01.2012 22:35
#7 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Kater:

Du hast ja auch in Colorado bezahlt.

Damit siehst Du, wie die Dinge aus dem Ruder laufen.

Wenn immer der Staat eine Regel hat, gibt es Firmen und Individuen, die ein loophole finden.

Das ist nun mal Amerika. Auch wenn der Individualismus in diesem Falle gegen den Staat geht, ist es Individualismus, und er ist (gottseidank) noch nicht total ausgestorben. .

Ich persoenlich habe eine schwere Zeit, hier die eine oder andere Richtung fuer bessser oder schlechter zu halten..

Ich halte es mit dem free Market. Wenn der Staat seine Finger aus dem free market halten wuerde, und nur grobe Markt-Limitationen regulieren wuerde, wuerde die Konkurrenz des Marktes die Probleme von selbst loesen.

Aber das ist meine Ueberzeugung.

Sowohl in der USA als auch in Deutschland (nateurlich auch fuer Europa) geht der Trend zu dem, was der Economist kuerzlich als "State Capitalism" bezeichnet hat (und das auch noch fuer gut gefunden haben).

Well, vielleicht habe ich noch genuegend Zeit, diesen "State Capitalism" gegen die Wand fahren zu sehen.

Gerd

Kater: mir ist meine Phrase "grobe Markt-Limitationen" aufgestossen. Besser waere: "freie MarktWirtschaft RAHMEN Bedingungen und Regeln " gewesen, I suppose.

Gerd

Lexx ( Gast )
Beiträge:

30.01.2012 10:02
#8 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Gerd:
Mal eine ketzerische Frage:
Wenn Health Care die Kosten nicht auf Staatsebene abwälzen würde (wie es hierzulande Bundesgesetze leider auch viel zu oft tun), gäbe es dann kein Problem mit der Einführung dieser Versicherungspflicht?

DP Offline



Beiträge: 5.248

30.01.2012 10:26
#9 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Zitat von Kater

Zitat von WRL
liegt dieses Risiko nun bei den Versicherten - es scheint eine Menge Menschen zu geben die privat krankenversichert sind aber keine Beiträge mehr zahlen oder zahlen können, wobei ich gelesen habe dass diese Leute trotzdem nicht kündbar sein sollen.

Das muss wohl "Versicherern" heissen. Unter die nicht versicherungspflichtigen fielen auch alle Arbeitnehmer, deren Einkommen über der Bemessungsgrenze lag, etwa 4000€/Monat. Das war/ist ein recht interessanter Betrag, weil gesunde Angestellte bei Überschreiten dieses Betrages aus der gesetzlichen Versicherung raus und eine private Versicherung abschliessen können, die erstmal deutlich billiger sein kann. Aber letztlich gab es dann eben doch das Problem, dass man die, die sich nicht versichert hatten und auch kein Geld hatten, nicht einfach verrecken lassen konnte, bzw. es dann eben doch erhebliche Probleme gab, wenn die eine lebensnotwendige Behandlung brauchten, die dann doch die Allgemeinheit bezahlen musste. Gruss Kater




Nein das war und ist gar nicht das Problem und das beantwortet auch nicht Gerds Frage zu Obamacare.

Das grundsätzliche Problem in den US ist, dass es keine gesetzliche Pflicht gibt für eine Basis KV. Das grundsätzliche Problem der Deutschen ist, dass sie zwar eine gesetzliche Pflicht für eine Basis KV haben, diese aber an den Lohn und das auch noch geteilt für Arbeitgeber und- nehmer gekoppelt ist. Wer also 1000 Euro verdient zahlt 100 Euro KV, wer 10,000 Euro verdient zahlt 1000 Euro KV und wer 1,000,000 müsste dann 100,000 Euro zahlen, unerheblich ob er was für seine Gesundheit tut oder nicht. Um dieses nicht funktionierende System geradezubiegen hat man die private KV erfunden. Da die dieses ganze System aber auch wieder nur Pfusch ist wird an dann an dem Pfuschsystem herumgedoktert. Nicht solange bis es stimmt sondern solange bis jede politische Richtung sich irgendwie damit arrangieren kann.

Falls Obama in diese Richtung gehen will dann gute Nacht. Aber das müsst ihr in den Staaten unter euch ausmachen.

Als Alternative würde ich das Schweizer System (hehe, kenn ich sonst nur vom Schach) vorschlagen; es gibt eine Pflicht zur KV, diese ist aber nicht an das Gehalt gekoppelt sondern jeder muss sich eine eigene Basis KV beschaffen. Der AG ist hier komplett aussen vor. Bedürftige werden durch die Gemeinde alimentiert. Jeder kann seine KV pimpen nach eigenem Ermessen mit eigener Arztwahl, alternativen Heilmethoden oder Einzelbett im Krankenhaus.

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

30.01.2012 10:30
#10 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Lexx:

Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.

Die "Mandatory" Klage ist eine Verfassungsklage, in der die Staaten sagen, das federal Government hat kein Recht, irgendwas vom Staatsbuerger zu verlangen, das nicht in der Verfassung steht. Das Einzige , was in der Verfassung steht ist die Einkommensteuer, nach dem 16ten Amendment, das 1913 zur Verfasung addiert worden ist.

Gerd .

Gerd

Kater Offline



Beiträge: 1.208

30.01.2012 23:00
#11 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Zitat von DP
Um dieses nicht funktionierende System geradezubiegen hat man die private KV erfunden. Da die dieses ganze System aber auch wieder nur Pfusch ist wird an dann an dem Pfuschsystem herumgedoktert. Nicht solange bis es stimmt sondern solange bis jede politische Richtung sich irgendwie damit arrangieren kann.




Nee, also da siehst Du was völlig falsch. der Grund war genau umgekehrt. Als das System eingeführt wurde, gab es noch gar keine private Krankenversicherung. Der Grund, die Wohlhabenden rauszuhalten war der, dass man Mitnahmeeffekte bei denen befürchtete, die sich auch so einen Arzt leisten konnten. Man wollte ganz bewusst die Wohlhabenden aus dem System raushalten. Und die privaten Krankenversicherungen kamen dann, weil das System der gesetzlichen Kassen durchaus erfolgreich war und die Wohlhabenderen sowas auch wollten.

Für den Rest gebe ich Dir recht. Jede Regierung pfuscht daran so rum, dass es ihren möglichen Wählern am besten in den Kram passt, möglichst ohne die anderen Wähler völlig zu verschrecken und idealerweise so, dass es keiner merkt. Als Resultat hat man ein System, welches suboptimal funktioniert.

Wobei das Schweizer System nun auch nicht der Weisheit letzter Schuss ist, immerhin ist es nach dem amerikanischen das teuerste Weltweit. Geld ausgeben kann aber jedes System, das ist einfach.

Gruss
Kater

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

30.01.2012 23:20
#12 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Zitat von Kater

Wobei das Schweizer System nun auch nicht der Weisheit letzter Schuss ist, immerhin ist es nach dem amerikanischen das teuerste Weltweit. Geld ausgeben kann aber jedes System, das ist einfach.

Gruss
Kater



Gesundheitsvorsorge mit moderner Technologie ist eine immens teure Angelegenheit.

Irgendwelche Restriktionen in Geld (resources) reduziert die Qualitaet, und die Ueberlebenschance.

Das heisst nicht, dass ich eine Antwort habe zu den ausufernden Gesundheitskosten.

Das heisst nur, dass die diversen Nationen sich entscheiden muessen, was die hoechste Prioritaet ist.

Die Krebsbehandlung meiner Frau hat spielend etwa 4 bis 500,000 Dollar gekostet. Enorm teure Maschinen wurden eingesetzt, bei denen eine Stunde 5 bis 10,000 kostet, an Personal, supplies und an Amortisation. Nicht alles wird dem Provider bezahlt. Vieles wird, in unserem Falle, von Federal Buerokraten gestrichen.

Nun, war die Behandlung die Kosten wert?

Well, was denkst Du?

Gerd

Gerd

MartiS2 Online



Beiträge: 7.188

31.01.2012 07:06
#13 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Zitat von Gerd
Vieles wird, in unserem Falle, von Federal Buerokraten gestrichen. Nun, war die Behandlung die Kosten wert? Well, was denkst Du? Gerd



Gerd,

ob eine Behandlung die Kosten wert sind sollte eben jeder für sich selbst entscheiden können. Was als staatliche Erungenschaft angesehen wird ist vor allem eine Entmündigung. In die Frage, ob jemand um jeden Preis noch viele Jahre mehr (auch akzeptabel) leben möchte, muss sich der Staat nicht einmischen. Mit der Einmischung per Versicherungspflicht muss der Staat sich dann auch konsequenterweise bis ins Detail in Fragen einmischen, welche Behandlung bezahlt werden soll, und wann eine Behandlung Sinn macht. In Deutschland ist so - neben der Entmündigung - ein Moloch (Kassensystem, öffentlich betriebene Krankenhäuser, usw.)entstanden, und ich weiß nicht so recht, ob die Versicherungspflicht inzwischen wirklich noch dem Menschen dienen, oder vor allem den entstanden Apparat weiter am Leben erhalten soll.

Ansonsten: Für Krankheiten, die mit eine statistischen Wahrscheinlichkeit hohe Kosten verursachen, wäre ja eine (freiwillige) Risikokrankenversicherung der richtige Ansatz.

Gruß, Martin

DP Offline



Beiträge: 5.248

31.01.2012 12:30
#14 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Zitat von Kater
Wobei das Schweizer System nun auch nicht der Weisheit letzter Schuss ist, immerhin ist es nach dem amerikanischen das teuerste Weltweit. Geld ausgeben kann aber jedes System, das ist einfach. Gruss Kater



Teuer? Ich zahle 100 Euro im Monat KV, wo ist da was teuer. Dazu zahlt mir die KV mein Fitnessabo und Massagen, da zahl ich am Ende nicht mehr als 50 Euro im Monat. Was würde ich denn in D zahlen mit einem Gehalt von ... na sagen wir mal "viel"?

Dass das Gesundheitssystem teuer ist mag sein. Aber wer sich das leisten will, warum nicht? Ich rege mich ja auch nicht darüber auf wie teuer ein Ferrari ist. Wer drauf steht kann sich gern 10 davon in die Garage stellen. Das Schweizer System heisst nicht 'cheap' sondern 'you get what you pay for'.

Aber ich weiss, das ist ein heikles Thema von München bis Narvik. Denn das bedeutet, dass sich reiche Leute besser versichern können als arme.

DP Offline



Beiträge: 5.248

31.01.2012 12:33
#15 RE: Krankenversicherungspflicht. Antworten

Zitat von Kater
Nee, also da siehst Du was völlig falsch. der Grund war genau umgekehrt. Als das System eingeführt wurde, gab es noch gar keine private Krankenversicherung. Der Grund, die Wohlhabenden rauszuhalten war der, dass man Mitnahmeeffekte bei denen befürchtete, die sich auch so einen Arzt leisten konnten. Man wollte ganz bewusst die Wohlhabenden aus dem System raushalten. Und die privaten Krankenversicherungen kamen dann, weil das System der gesetzlichen Kassen durchaus erfolgreich war und die Wohlhabenderen sowas auch wollten.



Danke für die Aufklärung.

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