Hier zunächst das Votum der nicht repräsentativen Online Umfrage auf SPON:
FDP blockiert Schlecker-Hilfen - richtig oder falsch? Die FDP hat die Verhandlungen über Hilfen für die Schlecker-Mitarbeiter platzen lassen. Richtig so?
Die Liberalen haben richtig gehandelt, Steuergeld sollte nicht in Hilfspakete für Firmen fließen 2710 46,08% Die FDP-Blockade war falsch, denn sie bestraft die Mitarbeiter, die unschuldig an der Firmenpleite sind 3171 53,92%
Also fast Halbe Halbe. Frage an kater, der zuletzt etwas relevantes von der FDP gefordert hat; richtig oder falsch? Der letzte, der sich mit einem harten Nein profilieren konnte war Guttenberg. Taktisch ist die Haltung sicher richtig. Die "Schlecker Frauen" wählen die Liberalen eh nicht und wer sich für breite Staatshilfen für Pleitefirmen einsetzt auch nicht. Da können sie mit ihrem Veto ja nur gewinnen.
Sachlich war die FDP Entscheidung zweifellos richtig.
Für die Versorgung der entlassenen Mitarbeiter mit Fortbildung etc. ist die ARGE zuständig, warum soll der Staat jetzt für alle möglichen Einzelfälle nochmal nachlegen ? Wenn die Versorgung durch die ARGE so schlecht ist, muss man sie verbessern, aber nicht für Einzelfälle Ausnahmen schaffen. Davon abgesehen habe ich nach eigenen Erfahrungen mit solchen Überbrückungskonstrukten meine Meinung dazu um 180° gedreht.
Aber es wird der FDP nicht helfen.
Denn wären das Hoteliers gewesen, dann hätte die FDP nämlich ganz anders entschieden. Aber es ging eben nur um 430€ Kräfte. Zumindest ist das das, was nach der Regierungszeit bei den Ex-FDP Wählern hängengeblieben ist. Für mich hat die FDP schlicht ein Glaubwürdigkeitsproblem und das derzeitige Personal wird das nicht so schnell ändern können.
Aber das sehen die verbleibenden 2% anders, und vielleicht auch die abgewanderten 3%, die man noch braucht.
Und um ehrlich zu sein, finde ich das Schade. Die Positionen, die Schnarrenberger vertritt, macht die FDP für mich wählbar, wenn sie mal wirklich liberale Positionen auch in Wirtschaftsfragen vertreten würden, hätten sie sogar meine Stimme.
Interessanterweise hab ich mit dieser Ueberbrückung bisher immer gute Erfahrung gemacht. Allerdings hat dafür auch der AG in die Tache gegriffen, nicht der Steuerzahler. Wir hatten bisher 2 Massenentlassungen (die ich mit organisierte) und in beiden Fällen war die Anschlussjobrate bei über 90%. Allerdings waren das durchgängig gut qualifizierte MA in einem niedrig Arbeitslosensektor- resp. Gebiet.
"Denn wären das Hoteliers gewesen, dann hätte die FDP nämlich ganz anders entschieden. Aber es ging eben nur um 430€ Kräfte. "
Dann haben sie also (wie ich schon oben schrieb) alles richtig gemacht, denn ihre Klientel war ja nicht betroffen. Im Gegenteil, haben sie dem SPD Menschen, der sich hier profilieren wollte, in die Suppe gespuckt.
Zitat von DPInteressanterweise hab ich mit dieser Ueberbrückung bisher immer gute Erfahrung gemacht. Allerdings hat dafür auch der AG in die Tache gegriffen, nicht der Steuerzahler. Wir hatten bisher 2 Massenentlassungen (die ich mit organisierte) und in beiden Fällen war die Anschlussjobrate bei über 90%. Allerdings waren das durchgängig gut qualifizierte MA in einem niedrig Arbeitslosensektor- resp. Gebiet.
Ich habe das jetzt bei einer Abteilung mit niedrig qualifizierten MA gehabt, und das ging ziemlich in die Hose. Die fitten und flexiblen hatten schnell einen Job, die anderen haben das eher als Verschiebung der Deadline gesehen, an der es wirklich Ernst wurde mit der Arbeitslosigkeit und für ein Jahr gar nichts gemacht. Nachher waren sie dann ein Jahr raus aus dem Job und hatten es noch schwerer.
Zitat von DP"Denn wären das Hoteliers gewesen, dann hätte die FDP nämlich ganz anders entschieden. Aber es ging eben nur um 430€ Kräfte. "
Dann haben sie also (wie ich schon oben schrieb) alles richtig gemacht, denn ihre Klientel war ja nicht betroffen. Im Gegenteil, haben sie dem SPD Menschen, der sich hier profilieren wollte, in die Suppe gespuckt.
Das funktioniert aber nur, wenn diese Klientel für 5% ausreicht. Das scheint aber nicht der Fall zu sein.