meint der Feuilleton-Chef der FAZ in der FAS vom 14.08.2011. Wo er recht hat, hat er recht.
„Die Stärke der Analyse der Linken“, so schreibt der erzkonservative Charles Moore im „Daily Telegraph“, „liegt darin, dass sie verstanden haben, wie die Mächtigen sich liberal-konservativer Sprache als Tarnumhang bedient haben, um sich ihre Vorteile zu sichern. ,Globalisierung‘ zum Beispiel sollte ursprünglich nichts anderes bedeuten als weltweiter freier Handel. Jetzt heißt es, dass Banken die Gewinne internationalen Erfolgs an sich reißen und die Verluste auf jeden Steuerzahler in jeder Nation verteilen. Die Banken kommen nur noch ,nach Hause‘, wenn sie kein Geld mehr haben. Dann geben unsere Regierungen ihnen neues.“
Wir haben keine Krise einiger Staaten; wir haben eine Krise, die von den Finanzmärkten gemacht wurde und weiterhin geschürt wird. Verschärft wird diese Krise durch die schon religiös anmutende Idee, man müsse nur den Staat so zusammenkürzen, dass nur noch ein paar Nachtwächter übrig bleiben. Dann käme das Paradies. Insbesondere sollten alle Sozialleistungen gestrichen werden.
Was ist die Ursache der heutigen Weltfinanzkrise?
Die US-Regierung hat sich seit dem 11.09.2001 im so genannten Krieg gegen den Terror hemmungslos verschuldet. Steuern für Reiche wurden gesenkt. Also die Ausgaben wurden extrem erhöht und die Einnahmen extrem gesenkt. Heute geistert die USA am Rande der Insolvenz herum.
Gerade die Finanzindustrie erhöhte, natürlich befeuert durch das billige Geld, dass die US-Notenbank schon vorher am laufenden Band in die Welt gesetzt hatte, ihre Kreditlinien, um damit die abenteuerlichsten Geschäfte und Wetten zu machen. Spekulationen auf Pump, Immobilienblasen, Schrott-Wertpapiere. Dieser gigantischen Finanzfantasie stand kein reales Produkt gegenüber. Logisch, das sowas nicht endlos funktioniert. Schneeballgeschäfte funktionieren auch nur am Anfang.
Und wer hat die Banken vor dem Absturz bewahrt, jedenfalls die Meisten? Die Staaten. Private Schulden wurden in staatliche Schulden umgetauscht. Das ist die heutige Lage.
Das ist nicht die Linke. Das war ein kleinbürgerlich-verschwitzer Wahn vom Arbeiterparadies.
„aber es gibt ein paar Missverständnisse. Manche Leute glauben, ich meinte, Labour habe recht. Davon rede ich nicht. Ich rede von linken Ideen und bürgerlichen Ideen.“
Wenn diese ganzen Rxperten, die so einen Mist schreiben, wie du oben zitierst, nur mal Zahlen verwenden wuerden, um ihren Unsinn zu begruenden.
Schliesslich redet er von Dingen, die alle mit Zahlen ausgedrueckt werden. koennen.
Aber Nein, Parolen sind einfacher.
Nochmals, es waren nicht die Kriege, die den heutigen Zustand ergeben, es sind die Entitlements, und ueber 2 Bio sinnlose Geldausgeben des 111ten kongresses. Einfaches Nachsehen der Budgets und der Defizite seit 2001 zeigen das.
Lafo, ich weiss Du magst den national review nicht, aber das sind die Einzigen, die sich noch getrauen, das heisse Eisen Entitlements anzufassen, und den Tanz, den der Kandidat und spaeter Praesident Obama um das heisse Eisen machte und macht.
Du kannst nicht sagen, dass das alles "rechtsexterme Propaganda" sei. ich persoenlich erinnere mich moch an einige dieser Interviews, insbesondere das mit TYom Brokaw, denn ich sehe die Entitlement Bombe schon lange, unter Bush als Problem, das der Bush versucht hat anzusprechen (Privatisierung von Social Security war eines), und wuest niedergeschrien worden ist vom Kongress und allen MSM Medien.
Wenn diese ganzen Rxperten, die so einen Mist schreiben, wie du oben zitierst, nur mal Zahlen verwenden wuerden, um ihren Unsinn zu begruenden.
Schliesslich redet er von Dingen, die alle mit Zahlen ausgedrueckt werden. koennen.
Aber Nein, Parolen sind einfacher.
Nochmals, es waren nicht die Kriege, die den heutigen Zustand ergeben, es sind die Entitlements, und ueber 2 Bio sinnlose Geldausgeben des 111ten kongresses. Einfaches Nachsehen der Budgets und der Defizite seit 2001 zeigen das.
Gerd
Wie viel kosten denn die Irak-Mission und der Afghan-Einsatz per Day und bisher? Der Militärhaushalt ist doch gleich Social Security.
Die Krankenversicherungen sind die teuersten der Welt und zugleich die ineffektivsten. Da sind unsere Sorgen in dieser Hinsicht noch geringer.
Und wie viele Leute werden direkt und indirekt vom US-Staat finanziert? Doch nicht nur die Beamten. Anders als bei uns auch große Teile der Rüstungs- und Bauwirtschaft und der Rentenversicherung und... Oder wie sieht das aus?
Tatsache ist, ihr zahlt nur noch Zinsen.
Was ist die Lösung? Social Security und Medicaire, Medicaid abschaffen? Und dann? Die Nationalgarde einsetzen? Nee, geht auch nicht, die kostet ja auch.
Zitat von Kater"Die Banken kommen nur noch ,nach Hause‘, wenn sie kein Geld mehr haben."
Der Spruch ist allerdings wirklich klasse.
Gruss Kater
Das hat ja auch die Regierung Bush so gesehen und Lehmann Bros. krachen lassen. Ausgerechnet diese bösen Neocons. Das Geld hinter den Banken hergeworfen haben die anderen...
Ich habe das damals für richtig befunden, noch nicht um die folgende Finanzkrise wissend. Und wenn ich mir das heute so überlege, nachdem die Rettungsbeträge ins Unermessliche gestiegen sind und dennoch keine grundlegende Gesundung erreicht wurde, meine ich manchmal, man hätte es noch viel mehr krachen lassen sollen.
Und heute werden wir nicht mehr abgebrannten heimkehrenden Banken abgezockt, sondern von mediterranen Staatslenkern, die lieber die Deutschen erpressen als sich von ihren Wählern für die notwendige Sanierung der Staatsfinanzen abwählen zu lassen.
Man sollte es darauf ankommen lassen und den Geldhahn zudrehen.
Zitat von LafoWie viel kosten denn die Irak-Mission und der Afghan-Einsatz per Day und bisher? Der Militärhaushalt ist doch gleich Social Security.
Lafo,
Stand der linken Lesart ist doch, dass die USA sich im Irak am Öl und der Bewachung desselben bereichern, und die CIA sich in Afghanistan am Mohnanbau dumm und dämlich verdient. Sollte der Return on Investment etwa <1 sein? Fällt da nicht ein linkes Weltbild zusammen?
Zitat von LafoUnd wer hat die Banken vor dem Absturz bewahrt, jedenfalls die Meisten? Die Staaten. Private Schulden wurden in staatliche Schulden umgetauscht. Das ist die heutige Lage.
Lafo,
wie Du schreibst haben die Banken den Staaten ja das Geld geliehen das deren Regierungen für die Einlösung ihrer Wahlversprechen brauchten, und das - ob nun Immobilien oder sonstige Sozialprogramme - dankbar vom Wahlvolk absorbiert wurde. Und jetzt retten diese Staaten die Banken, weil sie keine Ahnung haben, welcher Schrecken am Ende das schlimmere ist - der ohne Ende, oder das (schnelle) Ende mit ihm. Bei derartigen Symbiosen von Wahlvolk und Regierung, oder Staat und Banken liegt das Problem in den Symbiosen selbst, einseitige Schuldzuweisungen zeugen entweder von unzulänglichem Überblick, oder von Liebe zur Propaganda. Während allerdings die Symbiosen in der Natur ein langfristig weitgehend stabiler Zustand sind, sind die o.g. wohl von regelmäßigen Eskalationen begleitet. Wer das ändern will, sollte sich von Links-Rechts Schemata frei machen, und sich eher mit der menschlichen Natur beschäftigen. Den Staat auf ein Minimum zurechtzustutzen dürfte jedenfalls ein guter Ansatz sein: Ohne Handlungsmasse kann das Wahlvolk nicht fremdbeglückt werden, und haben Banken kein Geschäft mit dem Staat, d.i. der menschlichen Natur sind systemische Grenzen gesetzt.
Zitat von LafoWie viel kosten denn die Irak-Mission und der Afghan-Einsatz per Day und bisher? Der Militärhaushalt ist doch gleich Social Security.
Lafo,
Stand der linken Lesart ist doch, dass die USA sich im Irak am Öl und der Bewachung desselben bereichern, und die CIA sich in Afghanistan am Mohnanbau dumm und dämlich verdient. Sollte der Return on Investment etwa <1 sein? Fällt da nicht ein linkes Weltbild zusammen?
Gruß, Martin
Glaubst du, die Öl-Konzerne zahlen der Army etwas für die Eroberung und die Sicherung der Ölquellen? Das macht selbstverständlich der Steuerzahler. Was die Gewinne aus dem Drogenschmuggel angeht: dieses Geld landet logischerweise auf schwarzen Konten bzw. auch hier natürlich in den Taschen von Privatleuten.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Zitat von Lafomeint der Feuilleton-Chef der FAZ in der FAS vom 14.08.2011. Wo er recht hat, hat er recht.
Tja, der Schirrmacher halt. Der verbeitet nun ja schon seit einiger Zeit in der ehemals liberal-konservativen FAZ seine sozialdemokratischen bis sozialistischen Ideen.
Ich habe selten einen so unlogischen Artikel in der FAZ gelesen, selbst von Schirrmacher.
Zitat „Die Stärke der Analyse der Linken“, so schreibt der erzkonservative Charles Moore im „Daily Telegraph“, „liegt darin, dass sie verstanden haben, wie die Mächtigen sich liberal-konservativer Sprache als Tarnumhang bedient haben, um sich ihre Vorteile zu sichern. ,Globalisierung‘ zum Beispiel sollte ursprünglich nichts anderes bedeuten als weltweiter freier Handel. Jetzt heißt es, dass Banken die Gewinne internationalen Erfolgs an sich reißen und die Verluste auf jeden Steuerzahler in jeder Nation verteilen. Die Banken kommen nur noch ,nach Hause‘, wenn sie kein Geld mehr haben. Dann geben unsere Regierungen ihnen neues.“
Und das ist genau der Punkt: anstatt liberal-konservativ zu handeln, handeln die Regierenden seit ungefähr 40 Jahren sozialistisch (zumindest in Deutschland). Merkwürdigerweise hat sich dank unserer linken Medien aber als Allgemeinwissen durchgesetzt, dass in den letzten 40 Jahren Deutschland irgendwie "neoliberaler" geworden ist. Tatsächlich hat er Stamokap fröhliche Urstände gefeiert, und wir sind inzwischen schätzungsweise (siehe Staatsquote) zum Dreiviertelsozialismus, auch DDR 2.0 genannt, mutiert.
Mangelhafte Kontrolle der Finanzinstitute ist Staatsversagen. Mangelhafte Steuerfairness ist Staatsversagen. Bankenrettung ist Staatsversagen. Vertragsbruch (Euro-Bailout!) ist Staatsversagen. Schuldenmachen ist Staatsversagen. Grundfalsches Setzen von Rahmenbedingungen (siehe Immobilienblase in den USA) ist Staatsversagen.
Das Problem ist glasklar zu sehen, aber die Politik und die Medien fordern "mehr Staat". Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man lachen. Und die letzten vermeintlich liberalen oder konservativen Kräfte im Land kuschen vor der linken Meinungshoheit.
Steffen: "Mangelhafte Kontrolle der Finanzinstitute ist Staatsversagen. Mangelhafte Steuerfairness ist Staatsversagen. Bankenrettung ist Staatsversagen. Vertragsbruch (Euro-Bailout!) ist Staatsversagen. Schuldenmachen ist Staatsversagen. Grundfalsches Setzen von Rahmenbedingungen (siehe Immobilienblase in den USA) ist Staatsversagen.
Das Problem ist glasklar zu sehen, aber die Politik und die Medien fordern "mehr Staat"."
Diese Forderung ist auch urdumm. Es muss natürlich heißen: "Mehr vernünftiger Staat". Merkels und Sarkos Pläne einer Euro-weiten Schuldenbremse und einer Finanztransaktionssteuer klingen jedenfalls sehr sinnvoll. Die Finanzmärkte haben Euro-Bonds erwartet und sind jetzt natürlich enttäuscht, können sie ihre griechisch-italienisch-spanischen Anleihen wohl doch nicht in vollem Umfang vom deutschen Steuerzahler bezahlen lassen.
Aber auch wenn die Opposition von "dem Markt hinterherlaufen" spricht, sehe ich in den Ergebnissen des Gipfels zum ersten mal seit über einem Jahr ein AGIEREN der Politik - und nicht bloß ein Erfüllen von Erwartungen. Ob die Pläne so umgesetzt werden können, muss sich freilich erst noch zeigen, aber ich rechne es Merkel hoch an, dass auf dem Gipfel KEINE Euro-Bonds heraus kamen.