Zitat von Kater Letztlich ist es ja auch nicht verboten, die Webseite von Mastercard aufzurufen, auch nicht mehrfach hintereinander.
Doch das ist verboten, wenn dadurch der Betrieb der Seite beeinträchtigt wird.
Steht in welchem Gesetz ? Das würde mich jetzt mal wirklich interessieren, ob es dagegen mitlerweile in Deutschland ein Gesetz gibt.
DDos Attacken werden mittlerweile in Europa recht kompromisslos verfolgt. In meiner Firma (Sunrise, Schweiz) gehört das zum daily business. Wird eine Firma Opfer solcher Angriffe kann sie formell Anklage erheben, wir als Provider sind dann zur Herausgabe der Daten der Angreifer verpflichtet. In der Schweiz findet die tatsächliche Strafverfolgung kaum statt, in Deutschland ist die Beteiligung an DoS-Attacken als "Computersabotage" mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe oder mit Geldstrafe bedroht, wenn die Dateneingabe oder -übermittlung in der Absicht erfolgt, einem anderen Nachteil zuzufügen, und dadurch eine Datenverarbeitung, die für einen anderen von wesentlicher Bedeutung ist, erheblich gestört wird. Nachzulesen in § 303b Absatz 1 Strafgesetzbuch. In besonders schweren Fällen des Absatzes 2 droht Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ein solcher liegt in der Regel vor, wenn der Täter
1.einen Vermögensverlust großen Ausmaßes herbeiführt, 2.gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die sich zur fortgesetzten Begehung von Computersabotage verbunden hat, 3.durch die Tat die Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern oder Dienstleistungen oder die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigt.
Allein der Versuch ist strafbar.
Wer Computerprogramme zur Begehung einer Tat nach § 303b Absatz 1 herstellt, sich oder einem anderen verschafft, verkauft, einem anderen überlässt, verbreitet oder sonst zugänglich macht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
Allerdings ist die Strafverfolgung selbst in D noch lasch im Vergeich zu USA oder England. In England droht sogar für das blosse Herunterladen der für die Angriffe genutzten Software (LOIC) eine Freiheitsstrafe von 2 Jahren. Unfassbar? Es gibt schon mehrere Fälle davon. Wer meint, ein paar nette Ökofreaks von Wikileaks ärgern ein paar böse Grosskonzerne irrt; wir sprechen hier von Kapitalverbrechen, welches im Knast endet.
Zitat Lexx, da dürftest Du wohl gerade den ultimativen Beweis dafür geführt, haben, was Videospiele anrichten und dass sie wohl doch verboten gehören. Das ist NICHT WoW, was Du da gesehen hast.
Hä?? Er sprach über das besagte Video bzw. den gezeigten Vorfall. Das ist dir wohl entgangen!?
Zitat Wer meint, ein paar nette Ökofreaks von Wikileaks ärgern ein paar böse Grosskonzerne irrt; wir sprechen hier von Kapitalverbrechen, welches im Knast endet.
Meinen kann man viel - und jeder was anderes. So weiß jeder, dass man in manchen Ländern für Mord vergast oder Ehebruch gesteinigt wird aber die Meinungen darüber sind sehr unterschiedlich ;)
Zitat Lexx, da dürftest Du wohl gerade den ultimativen Beweis dafür geführt, haben, was Videospiele anrichten und dass sie wohl doch verboten gehören. Das ist NICHT WoW, was Du da gesehen hast.
Hä?? Er sprach über das besagte Video bzw. den gezeigten Vorfall. Das ist dir wohl entgangen!?
Nee, das ist mir nicht entgangen.
Aber seine Beurteilung dieses Videos spricht schon für eine erhebliche Abstumpfung, wie sie z. B. dem exzessiven Konsum von Gewaltspielen nachgesagt wird.
kater: Im Krieg sterben Menschen. Wenn man das nicht akzeptiert, dann muss man sich zwangsläufig über jeden Toten endlos aufregen. Die die das nicht tun, magst du abgestumpft nennen. Ich nenne es eine gesunde emotionale Distanz. Wie gesagt: Wenn Soldaten nach jedem Abschuss erstmal tagelang ein schlechtes Gewissen haben, sind sie nicht zu gebrauchen.
Inwieweit in diesem Fall die grundsätzlich im Krieg unterstellte Notwehrsituation vorlag, kann jeder selbst anhand des Videos beurteilen. Die Soldaten jedenfalls haben eine Bedrohung für ihre Kameraden in den Bradleys durch PA-Waffen gesehen und daher eingegriffen. Im Nachhinein hat sich das als tragische Fehleinschätzung herausgestellt. Ein "erschreckendes" oder "skandalöses" Fehlverhalten der Soldaten finde ich in dem Video allerdings nicht. Im Gegenteil das Vorgehen ist verglichen mit den einschlägigen Kriegsfilmen eher erschreckend korrekt und Formalisiert.
Zitat Aber seine Beurteilung dieses Videos spricht schon für eine erhebliche Abstumpfung, wie sie z. B. dem exzessiven Konsum von Gewaltspielen nachgesagt wird.
Nachgesagt wird immer viel *abwink* :)
Mal abgesehen davon, dass es dafür bisher noch keinen Beleg gibt, sehe ich es ähnlich wie Lexx, obwohl ich die sogenannten Gewaltspiele extrem minimal konsumiert habe (viele kenne ich ich gar nicht). Und nun? Hab ich wohl zu oft "Die Brücke" geguckt?!
Mich lassen Einzelschicksale einzelner Menschen nicht kalt - im Gegenteil kann ich erschreckend mitleiden, wenn ich mich in Lagen hineinversetzen kann. Aber wenn ich mir als Nichtbetroffener nicht diese Mühe mache, Helfer bin oder völlig unbeteiligter Zuschauer bin, kann mein Verstand sehr nüchtern Ereignisse betrachten und bewerten.
Und solche Sachen gehören zum Krieg. Wenn man diese Ereignisse nicht will, muss man den Krieg verhindern. Man kann dazu auch daheim sitzen und den krieg verbal verdammen. Aber sich über jeden Krimskrams künstliche aufzuregen, bringt gar nichts und ist nur lächerlich.
Und bei diesem Krimskrams kamen nicht mal fiese Absichten vor. Eigentlich war nicht mal Irrtum im Spiel. Es war schnöder, sogenannter Kollateralschaden.
Zitat von Lexxkater: Im Krieg sterben Menschen. Wenn man das nicht akzeptiert, dann muss man sich zwangsläufig über jeden Toten endlos aufregen. Die die das nicht tun, magst du abgestumpft nennen. Ich nenne es eine gesunde emotionale Distanz. Wie gesagt: Wenn Soldaten nach jedem Abschuss erstmal tagelang ein schlechtes Gewissen haben, sind sie nicht zu gebrauchen.
Na toll. Bezeichnend, wie du hier passives Konsumieren und aktives Handeln in einen Brei rührst.
Wir sollten nur hartgesottene Gewaltspiel-Aktivisten wie Lexx mit gesunder Distanz zum Geschehen nach Afghanistan schicken und nicht dieses emotionalen Weicheier vom Bund, die mit Traumata, womöglich gleich nach ihrem ersten Abschuss, aus ihren Einsätzen zurückkehren.
Ich glaube, so langsam verstehe ich, wie Thilo Sarrazin sich fühlen muss, wenn er ständig in den Medien die vielen Unterstellungen zu seiner Person lesen muss. Da wird man in direkten Antworten in der dritten Person angesprochen und mit verallgemeinernden Etiketten versehen "XY wie Lexx", wobei man für XY die schlimmsten Bezeichnungen einfügen kann. Mit der entsprechenden Portion Sarkasmus und Polemik bastelt man sich dann ein unfehlbares Menschenbild, das von keinem mehr hinterfragt wird.
FW, kater, ich habe eine Frage an euch: Habt ihr euch das Video jemals angesehen? In voller Länge?
Ich vermute mal ganz stark nein. Denn eure Antworten schreien in geradezu entlarvender Weise "geistiger Virus" und erinnern mich frappierend an die Diskussion um "Killerspiele". Habt ihr sowas wirklich nötig? Lest euch lieber mal NGs Beitrag genau durch. Gut, bis auf die letzten beiden Zeilen vielleicht.
Um mal Deine Einlassungen zu komentieren: "Die Soldaten jedenfalls haben eine Bedrohung für ihre Kameraden in den Bradleys durch PA-Waffen gesehen und daher eingegriffen."
Der dazu passende Kommentar aus dem Video: "Have five to six individuals with AK47s." Was schlicht nicht den Tatsachen und nicht einmal den Bildern entspricht. Die AK47 waren Fotoaparate und von den sechs Personen hatten mal gerade zwei Gegenstände, die entfernt an Waffen erinnern. Und diese Personen waren alles andere als agressiv.
Daraufhin die Frage, ob man schiessen dürfe.
Die Antwort darauf: "Wie have no personel East of our position". Entgegen Deiner Annahme sind also gar keine US Soldaten in der Nähe, die gefährdet sein könnten.
Weiter dann: "The guy's got an RPG". Naja, war ein Photoapparat, dumm gelaufen.
Dann "we had a guy shooting". Der war aber nirgendwo zu sehen.
Schön dann der Satz: "Just fuckin, just you get on 'em, just open 'em up". "Light 'em all up". "Keep shoot'n", "Keep shoot'n", "Keep shoot'n". Ich erspare mir mal die Übersetzung.
Nach der Ermordung der acht Personen dann der Kommentar: "God damnit, Kyle, all right, hahaha, I hit 'em".
"Allright, I'm just trying to find targets again." "We got one guy crawling out there, we're shootin some more" "You shoot, I'll talk"
"Look at those dead bastards" "Nice"
Wie der dann so krabelt: "We wont shoot any more". Es war klar dass der verwundet war.
"All you gotta do is pick up a weaon".
Als dann der Bus kommt.
"Picking up the wounded" "Yeah trying to get permission to engage". "Come on let us shoot" Zu der Zeit ist keine Waffe zu sehen.
Ok, den Rest spare ich mir hier.
Wenn die WoW gespielt hätten, wären die Kommentare ok gewesen. Aber die haben mal eben acht Menschen getötet, deren einziges sichtbares Verbrechen gewesen ist, die Strasse entlang zu gehen.
Und da war auch kein Fehlurteil. Die haben schlicht falsche und übertriebene Meldungen an die Zentrale abgegeben, um die Erlaubnis zum Schiessen zu bekommen.
Von einer professionellen Einstellung zur Situation und zum Beruf ist da jedenfalls rein gar nichts zu sehen. Da ging es nur ums ballern.
Kurzer Kommentar zur Ergänzung: Die Stimmlage ist hierbei sehr wichtig!
Das "keep Shooting" wird in einem ruhigen, mechanischen Tonfall gesagt, der fast schon an eine Computerstimme erinnert. Nicht etwa freudig erregt, wie man es von einem "Cowboy" erwarten würde.
Die Fehleinschätungen/das Fehlverhalten bezüglich der Waffen hatte ich ja bereits erwähnt. Bei Untersuchungen zu dem Abschuss einer iranischen Passagiermaschine hat man herausgefunden, dass Menschen unter solchem Stress schonmal "betriebsblind" werden und Bedrohungen sehen, wo keine sind. Da war das Flugzeug plötzlich im Sinkflug, obwohl es tatsächlich gestiegen ist. So etwas scheint mir auch hier der Fall gewesen zu sein. Insbesondere bei der Szene mit dem Verwundeten ist das Verhalten durchaus fragwürdig.
Bei meinem wesentlichen Punkt bleibe ich aber: Ich sehe nicht, dass da bewusst Zivilisten getötet/ermordet wurden.
Um mal wieder zum Thema zurück zu kommen: hier findet sich ein Interview mit einem Mitglied des Chaos Computer Club zu den Attacken auf Internetseiten.
Hier mal ein Auszug: "Solche Denial-of-Service-Attacken sind sehr destruktiv. Sie widersprechen auch dem Recht, etwas im Internet zu veröffentlichen und damit dem Recht auf freie Meinungsäußerung. Es ist verständlich, dass Menschen, die frustriert sind, zu einem solchen Mittel greifen, um sich Gehör zu verschaffen, wenn sie den Eindruck haben, dass das anders nicht möglich wäre. Das macht es aber nicht richtig.
tagesschau.de: Die "Anonymous"-Attacken wurde mit relativ simplen Methoden ausgeführt. Jeder Internetnutzer konnte mitmachen.
Bogk: Man hätte auch den Leuten auch einfach sagen können: "Geht auf folgende Website und drückt, so oft ihr könnt, auf 'reload' in eurem Browser." Das zwingt bei ausreichend vielen Leuten eine Seite auch in die Knie. Von einem Hacker-Angriff zu sprechen, ist da eigentlich schon zu viel. Es war also eher mit einer Online-Demonstration zu vergleichen."
"Die haben ja nur ein realitätsnahes Videospiel gespielt. Die haben vermutlich die gleiche Ausbildung wie Du."
Genau deswegen sind diese Art von Videospielen entwickelt worden - um bei dem Job des Killens anderer Menschen die Gefühle weitgehend auszuschalten.
Trotzdem finde ich dass Ihr Lexx da zu persönlich angreift.
Schönen Tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
hier mal noch mal der Ausschnitt, ganz ruhig gesagt:
"Just fuckin, just you get on 'em, just open 'em up". "Light 'em all up". "God damnit, Kyle, all right, hahaha, I hit 'em".
Wenn das ganz ruhig gesagt wird, macht es das nicht besser. Aber gut, dass immerhin die Funkdisziplin gewahrt wurde.
Und, ja, da wurden Zivilisten angegriffen, die zu dem Zeitpunkt keinerlei Bedrohung für irgendwen darstellten.
"Trotzdem finde ich dass Ihr Lexx da zu persönlich angreift." Och, der verteidigt ja seine Meinung sonst auch ganz tapfer.
Aber mir scheint es da schon einen erhebliche Differenz in der Bewertung solcher Vorfälle zu geben. Ich finde es nicht "normal" mal eben 8 Menschen umzubringen und zwei Kinder schwer zu verletzen, deren vordringliches Verbrechen darin bestand, eine Strasse in Bagdad entlangzuschlendern, später einen Verletzten in einen Bus zu laden oder in einem Bus zu sitzen. Spätestens letzteres hat auch nichts mehr mit Krieg zu tun. Die Minimalforderung an Anstand ist es, den Gegner seine Verwundeten versorgen zu lassen.
Und man darf bei der Szene ja nicht vergessen, dass die Piloten auch nur genau diese Bilder haben. Der Angriff fand aus einer Entfernung von geschätzt 1km statt, die Beschossenen konnten den Hubschrauber nicht wahrnehmen und die Piloten hatten ein VGA Schwarzweißbild anhand dessen sie Entscheidungen trafen, die acht Menschen das Leben kosteten.
Das Problem ist, dass weder die Piloten noch die Lexxe dieser Welt sich noch darüber im Klaren sind, dass das echte Menschen sind, die da getötet oder verletzt wurden.
Zitat von KaterLexx, Das Problem ist, dass weder die Piloten noch die Lexxe dieser Welt sich noch darüber im Klaren sind, dass das echte Menschen sind, die da getötet oder verletzt wurden. Gruss Kater
Ich denke, letztlich ist das schon klar, nur fehlen offensichtlich die Rezeptoren, das emotional umzusetzen. Die werden in den Videospielen wegtrainiert. Empathie ist ja die Fähigkeit, sich in die Opfer hineinzuversetzen: Da läuft man über die Straße und da wird man mir nichts dir nichts über den Haufen geschossen. Man liegt schwer verletzt am Boden und bekommt gleich noch mal eine Kugel ab, man will Opfer bergen und wird dafür erschossen. Passiert das in den USA, nennt man den Schützen 'Sniper' und ist wochenlang entsetzt. Passiert das in Bagdad sind das ja nur Schwarzweiss-Figuren.
Es gibt für die Hubschrauberbesatzung keinerlei Entschuldigung, das Bildmaterial dokumentiert eiskalten Mord.
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