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Dieses Thema hat 92 Antworten
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DP Offline



Beiträge: 5.248

09.12.2010 12:18
#31 RE: Wikileaks Antworten

Zitat von Lexx

Allerdings hat das jetzt so etwas wie einen Kleinkrieg ausgelöst: Eine Crackergruppe namens "Anonymous" macht ihrerseits jagd auf die Unternehmen. Paypal und Mastercard wurden bereits stundenlang durch DDOS-Angriffe lahmgelegt. Diese Nacht hat es dann auch Visa getroffen. "Seite nicht erreichbar" heißt es dann, wenn man Kartenzahlungen online abwickeln will.
Ich weiß es zwar nicht genau, bin mir aber ziemlich sicher, dass die Bezahldienste damit wirtschaftlichen Schaden davon getragen haben. Und Wikileaks lebt immernoch. 1:0 für die Anhänger?



Das ist doch ziemlich kindisch und noch dazu kriminell. Wikileaks lebt aber doch gerade von Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit. Mit solchen Aktionen entwickelt sich die Firma wohl eher in Richtung Verschwörungssekte.

Wikileaks hat sich mit ihrem Frontschwein ziemlich angreifbar gemacht. Nun steht hinter jeder Veröffentlichung der Vorwurf der Vergewaltigung. Vielleicht sollten sie sich ein Beispiel an Greenpeace nehmen, da wechselt im Management ein no name den anderen ab. Das beste wäre wenn sich Assange vorerst von Wikileaks zurückzieht und sich die Firma auf weitere Enthüllungen konzentriert.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

09.12.2010 13:58
#32 RE: Wikileaks Antworten

Sicher war das eine Hexenjagd!

Amazon und MyDNS sind gegen Wikileaks vorgegangen, obwohl es sich auf Vertragsebene keinerlei Verstöße zuschulden hat kommen lassen. Paypal, Visa und MasterCard haben Konten gesperrt, obwohl gegen Wikileaks bisher nichtmal ein Ermittlungsverfahren läuft. Das sind Image-Positionierungen dieser Unternehmen (bzw. das Nachgeben gegenüber öffentlichem Druck), um in der momentanen öffentlichen Stimmung möglichst gut mitzuschwimmen.
Wenn eine Organisation bzw. deren prominenter Kopf schon als Terrorist(isch) bezeichnet wird, dann kann man sich mit einer solchen Solidarisierung natürlich prima positionieren. "WIR unterstützen diese Organisation nicht".

Die Reaktion der doch sehr eigenen Unabhängigkeits-Community mag man da als kindisch bezeichnen. Aber letztlich ist es genau die gleiche aktionistische Positionierung. Nur eben von der anderen Seite. "WIR stehen kompromisslos hinter Wikileaks".
Vermutlich dürfte die schelmische Freude, der geballten Wirtschaftskraft ein Schnippchen geschlagen zu haben, auch dahinter stehen. Schließlich lebt der "Underdog" jetzt in der Schweiz, amazon & Co. zum Trotz.


DP:
Dass Assange seine Strafverfolgung mit den USA in Verbindung bringt, richtet sich wohl an seine Community. Davon abgesehen wirkt das Ganze eher nach Verschwörungstheorie. Eine Auslieferung an die USA ist derzeit nicht anzunehmen.
Für die schwedischen Vorwürfe muss man allerdings festhalten, dass das, was dort "Vergewaltigung" ist, es hierzulande nicht wäre. Die Vorwürfe richten sich auf den Streit um geschützten oder ungeschützten Sex.

ng Offline



Beiträge: 2.614

09.12.2010 15:47
#33 RE: Wikileaks Antworten

Zitat
Die Reaktion der doch sehr eigenen Unabhängigkeits-Community mag man da als kindisch bezeichnen. Aber letztlich ist es genau die gleiche aktionistische Positionierung. Nur eben von der anderen Seite.

Eben!
Ausserdem haben diese Unternehmen sehr viel Macht. Man stelle sich mal vor, z.B. deutsche Banken würden die Katholische Kirche so behandeln wegen der Missbrauchsvorwürfe o.ä.

Zitat
Für die schwedischen Vorwürfe muss man allerdings festhalten, dass das, was dort "Vergewaltigung" ist, es hierzulande nicht wäre. Die Vorwürfe richten sich auf den Streit um geschützten oder ungeschützten Sex.

Erklär mal genauer.

Kater Offline



Beiträge: 1.208

09.12.2010 17:38
#34 RE: Wikileaks Antworten

"Das ist doch ziemlich kindisch und noch dazu kriminell."

Aha.

Was hier kriminell ist, ist der Umgang mit Wikileaks. Es werden Konten gesperrt, offensichtlich massiver Druck auf alle möglichen Firmen, Organisationen und Regierungen aufgebaut, Gelder von Wikileaks eingefroren, etc. um Wikileaks und deren Gründer einzuschüchtern. Das Ganze natürlich nicht öffentlich und juristisch wasserdicht, sondern eher auf informeller Basis.

Allerdings gibt es meines Wissens (man mag mich korrigieren) keine einzige offizielle Anklage gegen Wikileaks. Es gibt keinen Gerichtsbeschluss oder auch nur den Antrag darauf, Wikileaks die Verbreitung dieser Unterlagen zu verbieten. Anscheinend gibt es gar kein Gesetz gegen die "Taten" von Wikileaks. Im Gegenteil ist das Verhalten von Wikileaks in praktisch allen Demokratien der Welt über die Pressefreiheitsgesetze ausdrücklich erlaubt, immerhin haben die die Daten nicht selbst geklaut. Das manche dieser Daten für manche recht unerfreulich sind, ist zweifellos richtig, aber es gibt gute Gründe, warum man diese Beurteilung in den verschiedenen Verfassungen nicht den Regierungen oder Betroffenen überlassen hat.

Wenn dann jetzt entsprechende Reaktionen auf dem gleichen Niveau kommen und die entsprechenden Organisationen ebenso "informell" angegangen werden, ist das zwar neu (und für die Betroffenen wohl eher überraschend), aber meiner Meinung nach durchaus positiv zu bewerten.

Wer der Meinung ist, dass Wikileaks oder seine Handlungen kriminell sind, kann sie ja verklagen. Das ist das übliche Verfahren in einem Rechtsstaat. Wer meint, dieses Verfahren nicht einhalten zu müssen, und den Delinquenten anderweitig ausschalten will, muss eben mit den Konsequenzen leben. Letztlich ist es ja auch nicht verboten, die Webseite von Mastercard aufzurufen, auch nicht mehrfach hintereinander.

Gruss
Kater

DP Offline



Beiträge: 5.248

10.12.2010 16:12
#35 RE: Wikileaks Antworten

Zitat von Kater
Letztlich ist es ja auch nicht verboten, die Webseite von Mastercard aufzurufen, auch nicht mehrfach hintereinander.




Doch das ist verboten, wenn dadurch der Betrieb der Seite beeinträchtigt wird.

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.188

10.12.2010 17:15
#36 RE: Wikileaks Antworten

[quote="Kater]Was hier kriminell ist, ist der Umgang mit Wikileaks. Es werden Konten gesperrt, offensichtlich massiver Druck auf alle möglichen Firmen, Organisationen und Regierungen aufgebaut, Gelder von Wikileaks eingefroren, etc. um Wikileaks und deren Gründer einzuschüchtern. Das Ganze natürlich nicht öffentlich und juristisch wasserdicht, sondern eher auf informeller Basis.
[/quote]

Kater,

mein Eindruck ist, dass sich in der Welt langsam der wilde Westen breit macht. In die Entführungen (US-Agenten in Italien), Morden (Mossad in Dubai oder so), reihen sich jetzt Druck ohne Rechtsgrundlage auf deutsche Banken mit dem Iran keine Geschäfte mehr zu machen, Druck auf die EU, Einblick in SWIFT-Daten zu bekommen, Kontensperrungen bei Wikileaks, laufende Rechtsbrüche im Umgang mit der Finanzkrise, usw.. (Wobei mich die Kontensperrungen durchaus an den Umgang mit den Rechtsparteien in Deutschland erinnern).

Wildwest pur. Das wird so schnell nicht aufhören.

Gruß, Martin

Kater Offline



Beiträge: 1.208

10.12.2010 23:27
#37 RE: Wikileaks Antworten

Zitat von DP

Zitat von Kater
Letztlich ist es ja auch nicht verboten, die Webseite von Mastercard aufzurufen, auch nicht mehrfach hintereinander.


Doch das ist verboten, wenn dadurch der Betrieb der Seite beeinträchtigt wird.




Steht in welchem Gesetz ? Das würde mich jetzt mal wirklich interessieren, ob es dagegen mitlerweile in Deutschland ein Gesetz gibt.

Aber die betroffenen Firmen können ja klagen. Das dürfte allerdings wohl denselben Sinn haben, wie eine Klage von Wikileaks gegen die Sperrung ihrer Konten ohne jede Grundlage,

In dem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, wo die Strafverfolgungsbehörden waren, als der Wikileaks Server Opfer von DoS Attacken wurde ?

Gruss
Kater

Spock Offline



Beiträge: 2.377

10.12.2010 23:52
#38 RE: Wikileaks Antworten

Juristisch entscheidend wäre wohl die Intention, mit der die Seite mehrfach aufgerufen wurde, und die ist eindeutig kriminell. Der Nachweis und die Strafverfolgung dürften indes schwierig sein.

Ich wundere mich nur, wie man als erklärter Anwalt der digitalen Privatsphäre ein paar Wochen später Partei für einen Mann und eine Organisation ergreifen kann, die genau das Gegenteil betreiben.

Davon abgesehen hebt ein Unrecht nicht ein anderes auf. Letztlich sind von den DOS-Attacken weniger die Unternehmen, sondern vielmehr deren Kunden betroffen.

Ein türkischer Schrifsteller saß bis vor kurzem in seinem Heimatland in Haft unter dubiosen Umständen. Er schrieb wohl kritische Bücher gegen Vorkommnisse in seinem Land. Wo waren die DOS-Attacken gegen türkische Server?

Der diesjährige chinesische Friedensnobelpreisträger konnte die heutige Ehrung nicht entgegennehmen, weil er ebenfalls verhaftet wurde. Ich war gerade auf der Seite der chinesischen Botschaft. Sie ist im Moment problemlos erreichbar. WOhl auch hier kein Interesse der Cyberaktivisten.

Dieser Türke und der Chinese sind für mich Leute, die sich unter Gefahr für die Menschenrechte einsetzen, nicht dieser Fatzke, der ein paar größtenteils banale Diplomateninterna an die Öffentlichkeit zerrt. Ich bekomme Angst vor einem selbstgerechten Internet-Mob, der seine moralischen Prioritäten nicht nach den Gesetzen der Moral, sondern einer Art Popkultur verteilt.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

11.12.2010 02:03
#39 RE: Wikileaks Antworten

Spock:
"Ich bekomme Angst vor einem selbstgerechten Internet-Mob"

Dann kommt diese Angst aber reichlich spät. Dieser "Internet-Mob", der sich in erster Linie aus der Cracker-Szene speist, existiert seit über einem Jahrzehnt. Und das Ziel dieser Szene ist freie Information bzw. freier Zugriff auf alles. Dieser Sache haben die Leute dahinter sich verschrieben, das fängt beim cracken von Software an (welches Programm kriegt man NICHT auch illegal im Netz?), und hört beim Kampf gegen die "bösen" Zensuristen nicht auf. Allerdings sollte man mit einem Urteil nicht zu vorschnell sein - aus derselben Szene entstammen schließlich im Gegenzug Freeware und Errungenschaften wie Wikipedia.

Zum Schluss komme ich zu deiner Frage zur Türkei und China: Der türkische Schriftsteller wurde per Gerichtsbeschluss auf freien Fuß gesetzt, weil die Anklage beim ersten Verhandlungstag in sich zusammen gefallen ist. Man erwartet hier einen klaren Freispruch.
Ob eine chinesische Seite nicht mehr erreichbar ist, interessiert indes niemanden. Chinesische Webseiten dienen nicht als sinnvolle Informationsquelle für den Westen und die Wirkung in China wäre äußerst gering. Dass da eine Seite nicht abrufbar ist, kommt vermutlich fast so oft vor wie, dass ein Sack Reis umfällt. Und in den meisten Fällen steckt die Regierung dahinter.

Die online-Infrastruktur des Finanzsystems (so kann man die Sache eindrucksvoller bezeichnen) zu sabotieren, verschafft dagegen eine Menge Aufmerksamkeit. Und Aufmerksamkeit zu erregen ist seit jeher das Ziel solcher Aktionen.
Allein die Attacke auf die schwedische Regierungswebseite passt nicht in diese Linie und dürfte dem Assange-Hype und seinen Verschwörungstheorien geschuldet sein.

Kater Offline



Beiträge: 1.208

11.12.2010 09:29
#40 RE: Wikileaks Antworten

Spock,

meine Meinung zu diesen konkreten Veröffentlichungen habe ich hier noch gar nicht geschrieben.

Aber grundsätzlich kann der Datenschutz nicht dafür herhalten, alle möglichen Sauereien irgendwelcher Regierungsbeamter zu decken. Ich beziehe mich dabei z. B. auf das Hubschraubervideo, bei den Zivilisten aus einem US Hubschrauber abgeknallt wurden und offensichtlich keine Bestrafung der Täter stattgefunden hat. Ich finde es ausdrücklich sehr begrüssenswert, wenn solche Dinge veröffentlicht werden. Ob diese Veröffentlichungen dazu passen, mag ich nicht beurteilen

Grundsätzlich würde ich schon einen Unterschied machen zwischen Daten vn Privatpersonen und Daten von Regierungen. Letztere wurden mit Steuermitteln beschaft oder betreffenb Dinge, die mit Steuermiteln passieren. Letzlich muss der Steuerbürger und Wähler das Recht haben, zu erfahren, was mit seinem Geld und seiner Stimme passiert. Wie soll eine Demokratie sonst funktionieren ? Wobei mir natürlic klar ist, dass es zwischen den beiden keine klare Trennung geben kann.

Was die aktuellen Aktionen angeht sehe ich derzeit nach wie vor keinen Ansatz, Wikileaks irgendwie rechtlich anzugreifen. Es gibt immer noch keine Anklage wegen der Veröffentlichung dieser Daten. Stattdessen finden jede Menge Angriffe unter der Gürtellinie statt. Und um Wikileaks kleinzukriegen, wird versucht, die Geldströme abzuschneiden. Bisher ist dieses Verhalten von den grossen Kreditkartenfirmen das einzige, bei dem ich irgendwelche echten rechtliche Verfehlungen sehe.

Und letzlich neige ich zu der Ansicht, dass die DoS Attaken eine legitime (wenn auch vielleicht nicht legale) Antwort auf ein Verhalten ist, bei dem marktbeherrschende Unternehmen oder Regierungen versuchen, kleinere, missliebige Organisationen mundtot zu machen, ohne dafür eine rechtliche Grundlage zu haben oder weil sie auf juritischem Wege nicht weiter kommen.

Und waa Deine Angst vor dem Internetmob angeht, ist der bei mir eher weniger ausgepägt, als die Angst vor ein paar Regierungen und Grossunternehmen, die viel mehr Möglichkeiten haben, mir mein Leben zu versauen, und dies auch tun, sobald ich mich nicht ihren Regeln unterwerfe, die nicht notwendigerweise was mit den Gesezen zu tun haben. Wobei die US Regierung ja die gesetzgebende Institution in den USA ist, wenn sie also keine Gesetze gegen die Veröffentlichung solcher Daten gemacht haben, ist das nun wirklich deren Problem. Wobei es ja gute Gründe gab, warum solche Gesetze in der US Verfassung verboten sind.

Gruss
Kater

Spock Offline



Beiträge: 2.377

11.12.2010 12:15
#41 RE: Wikileaks Antworten

Zitat
Und das Ziel dieser Szene ist freie Information bzw. freier Zugriff auf alles.

Dieser Ansatz ist aber dumm, naiv und gefährlich. Wie ich oben schon schrob, die Welt braucht ein Maß an Privatheit, auf allen Ebenen, um zu funktionieren. Die Welt wird auch durch massenweise Veröffentlichen geschützter Informationen nicht besser.

Auch ich war erschüttert, als diese Hubschrauber-Jagdbilder um die Welt gingen, und es war sicher auch richtig, sie zu zeigen. Aber was ist passiert, was waren die Konsequenzen? Nicht so durchschlagend. Eine kritische Öffentlichkeit braucht offenbar mehr. Es gibt sogar die These, dass wir durch eine Flut brisanter Informationen nicht kritischer, sondern eher unkritischer werden.

Davon abgesehen ist dieser Internet-Mob auch in sich verlogen. Ich habe da schon haarsträubende Diskussionen zu künsterischem Content erlebt: Alles soll kostenlos sein, die böse Content Mafia verdient die Milliarden, etc. Dass auch der Künstler seine Brötchen bezahlen will, ist den Leuten egal. Die laden sich dann die Filme schwarz runter, die von der bösen verhassten Content-Mafia produziert wurden. Aber das sprengt das Thema, wollte nur drauf hinweisen, wie gefährlich naiv und selbstgerecht große Teile dieser Szene sind.

Spock Offline



Beiträge: 2.377

11.12.2010 12:19
#42 RE: Wikileaks Antworten

Kater,

ich brauche gar nix zu zitieren, stimme deinem Text im Grunde zu. Der Rest der Antwort steht in der an Lexx. Blindes an die Öffentlichkeit zerren wird letztere nicht besser machen. Aber wir stehen da noch am Anfang eines Prozesses, in dem beide Seiten hoffentlich noch nachdenken.

Ich stimme dir insofern zu: Es ist vielleicht für Regierungen und Behörden heilsam zu wissen, dass sie heute nicht mehr alles hinter verschlossenen Türen hintertreiben können ohne die Gefahr der Veröffentlichung zu fürchten. Wenn es einmal da ist, kriegt man das Zeug ja nicht mehr aus dem Netz und auch nationale Zensurmaßnahmen machen den Initiator höchstens noch lächerlicher als er schon ist.

ng Offline



Beiträge: 2.614

11.12.2010 15:37
#43 RE: Wikileaks Antworten

Welches "erschütternde Video" ist denn gemeint?
Etwa das hier: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,687427,00.html

Es ist ja gut, wenn sowas veröffentlicht wird, aber es ist nicht überraschend, dass Staaten sowas lieber vertuschen.
Er ist auch nicht sonderlich erschütternd - zumindest nicht für jene, die sich mindestens 5 Minuten ihres Lebens mit dem Thema Krieg beschäftigt haben. Krieg ist so.

Wen das stört, muss Kriege verhindern.
Aber sich nur zu echauffieren, bringt nix.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

11.12.2010 18:38
#44 RE: Wikileaks Antworten

Spock:
Radikale Strömungen gibt es überall. Genauso gut kann man sich über Neonazis oder Autonome Gewalttäter aufregen.
Aber letztlich muss - und kann - eine Demokratie in gewissem Maße mit sowas leben.

Die "Hubschrauber"-Jagdbilder habe ich mir übrigens in voller Länge angesehen. Das war nicht halb so schockierend wie man denken könnte. Keine "Cowboy"-Mentalität. Stattdessen fragte der Bordschütze ein halbes Dutzend mal nach, ob er "permission to engage" hat. Und hinterher haben die sich fast schon rührend um das verletzte Kind gekümmert.
Wenn die Zuschauer ein Problem damit haben, dass die Soldaten nach dem Abschuss von 11 Gegnern keine Gewissensbisse haben, dann sollten sie an sich selbst arbeiten. Beunruhigend fand ich allein die Fehleinschätzungen. Es scheint sich teilweise eine Art Betriebsblindheit breit zu machen. Jeder gahalfterte Gegenstand ist dann eine AK47 oder ein RPG statt eines Stativs und einer Kamera.

Diese Diskussion kann man natürlich endlos ausdehnen, aber der wesentliche Punkt ist:
Nicht die Information an sich ist gefährlich oder schädlich. Es ist der Umgang mit ihr!

Kater Offline



Beiträge: 1.208

11.12.2010 19:36
#45 RE: Wikileaks Antworten

Lexx,

da dürftest Du wohl gerade den ultimativen Beweis dafür geführt, haben, was Videospiele anrichten und dass sie wohl doch verboten gehören.

Das ist NICHT WoW, was Du da gesehen hast.

Gruss
Kater

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