Zitat Ich behaupte einfach mal ganz frech, dass die Beurteilungen unserer oder anderer Politiker weit umfangreicher sind als das, was in den Medien zitiert wird. Seitenlange fachsprachliche Einschätzungen sind nur einfach nicht so interessant wie die auf einen oder wenige Sätzer herunter gebrochenen Bewertungen.
Das bestreite ich ja auch nicht ;) Aber was bekannt ist und du da oben teilweise zitiert hast, ist doch überwiegend sachlich und ausreichend. Zum Westerwelle noch 80 Seiten Fachtext zu lesen, ist interessant aber nicht nötig ;)
Was die Angst bezüglich der Durchgeknallten betrifft, denke ich, dass die nicht nötig ist. Durchgeknallt sind die eh. Und wenn es ihnen Vorteile bringt, schlucken sie den Ärger runter.
Mal eine generellere Anmerkung: Auf diese Daten haben angeblich weit über 200.000 US Rrgierungsangestellte Zugriff gehabt, wobei eine Kontrolle eher lückenhaft war und von denen ein erheblicher Anteil Gehälter an der Nichtigkeitsgrenze bekommen. Ist es nicht ein bischen gaga, zu glauben, dass diese Daten nicht schon lange allen Regierungen der Welt bekannt waren ?
Nur, dass die das nicht veröffentlicht haben, schon weil die alle vermutlich gar nicht fassen konnten, wie bescheuert die Amies eigenlich sind.
ich glaube nicht, dass 200000 US-Regierungsangestellte Zugriff auf 'diese Daten' hatten. Das hätte erfordert, dass jede mail einen 200.000er Verteiler gehabt hätte.
Zitat von MartiS2Kater, ich glaube nicht, dass 200000 US-Regierungsangestellte Zugriff auf 'diese Daten' hatten. Das hätte erfordert, dass jede mail einen 200.000er Verteiler gehabt hätte. Gruß, Martin
Ähm, nö, es reicht wenn diese Daten auf einem hauseigenen Server abgelegt wurden und die 200,000 Zugriff hätten. Auf die Art kann sowas auch schnell mal runtergeladen und weitergegeben werden.
Zitat von KaterMal eine generellere Anmerkung: Auf diese Daten haben angeblich weit über 200.000 US Rrgierungsangestellte Zugriff gehabt, wobei eine Kontrolle eher lückenhaft war und von denen ein erheblicher Anteil Gehälter an der Nichtigkeitsgrenze bekommen. Ist es nicht ein bischen gaga, zu glauben, dass diese Daten nicht schon lange allen Regierungen der Welt bekannt waren ? Nur, dass die das nicht veröffentlicht haben, schon weil die alle vermutlich gar nicht fassen konnten, wie bescheuert die Amies eigenlich sind. Gruss Kater
Nein ich denke Diplomatengeseier wird grundsätzlich nicht weitergetratscht, völlig egal wie relevant, blöd oder hintergründig das ist. Ich möchte übrigens auch nicht wissen, wie die deutsche oder Schweizer Admin die Frontschweine Washingtons intern tituliert. Wahrscheinlich würden sich die Amies genauso an den Kopf fassen.
Zitat von MartiS2Kater, ich glaube nicht, dass 200000 US-Regierungsangestellte Zugriff auf 'diese Daten' hatten. Das hätte erfordert, dass jede mail einen 200.000er Verteiler gehabt hätte. Gruß, Martin
Es dürfte sich um eine PW-geschützte Datenbank handeln in der die Berichte abgelegt sind. Das abgeschirmte Kommunikationssystem mitsamt seinen Datenbanken enstand aus der Zusammenlegung der Vorgänger-Systeme des Pentagons und des State-Departments (Aussenministerium). Das erklärt auch teilweise die hohe Zahl von Zugriffsberechtigten. Die Zugriffsberechtigung war wohl haarsträubend fahrlässig organisiert. Wer Zugang hatte, hatte Zugriff auf alles.
Die Amis scheinen ja zu glauben, dass die Botschaftspapiere aus der gleichen Download-Aktion des US Soldaten Manning stammen, aus der schon die Irak- und Afghanistan Kopien kommen.
Ich vermute wie Kater, dass die Wikileaks-Veröffentlichungen nur für die Öffentlichkeit neu sind. Interessierte Geheimdienstkreise aus aller Welt dürften schon lange Zugang zu der US-Datenmülldeponie haben.
Zitat von F-W Es dürfte sich um eine PW-geschützte Datenbank handeln in der die Berichte abgelegt sind. Das abgeschirmte Kommunikationssystem mitsamt seinen Datenbanken enstand aus der Zusammenlegung der Vorgänger-Systeme des Pentagons und des State-Departments (Aussenministerium). Das erklärt auch teilweise die hohe Zahl von Zugriffsberechtigten. Die Zugriffsberechtigung war wohl haarsträubend fahrlässig organisiert. Wer Zugang hatte, hatte Zugriff auf alles.
FW,
wenn die gesamte US- Diplomatenpost auf einer geschützten Datenbank läge, wäre es grob fahrlässig 200.000 usern allzu einfachen Zugang dazu zu gewähren. Ein solcher Personenkreis (Zugangsberechtigung zur Datenbank) ist in der mir bekannten Regel deutlich kleiner, und Kennwörter unterliegem einem regelmäßigen Wechsel.
Ich habe allerdings keine Info über die Details, wie die Diplomatenpost gesichert war.
"Ich habe allerdings keine Info über die Details, wie die Diplomatenpost gesichert war."
Die Info's habe ich auch nicht. Ich habe aber diverse Male mit Exportlizenzen, ITAR-Verfahren etc. zu tun.Und wenn ich mir die Akribie vor Augen führe mit der diese Dinge gehandhabt werden dann bin ich reichlich fassungslos mit welcher Fahrlässigkeit mit Daten und Dokumenten des Außen- und Verteidigungsministeriums umgegangen wird.
Und "fassungslos" und "Fahrlässigkeit" sind jetzt noch schwache Ausdrücke.
Auch wenn vieles in der Diplomatenpost (und die Reaktionen in unserer Presse) eher lächerlich anmuten so bringen die Veröffentlichungen der Bewertungen in Ländern in denen "Verletzung der Ehre nur mit Blut abgewaschen werden kann" natürlich hohe Risiken für Informanten mit sich.
Pressefreiheit ist ein sehr hohes Gut, wie jede Freiheit bleibt sie nur ein hohes Gut solange sie verantwortungsvoll eingesetzt wird - Wikileaks hat da den Bogen m.E. weit überspannt.
Schönen Tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
"wäre es grob fahrlässig 200.000 usern allzu einfachen Zugang dazu zu gewähren."
Das Ganze hat ja eine Geschichte. Denn bei den Terroranschlägen des 11.9. war ein Problem, dass die Informationen, die zur Verhinderung des Anschlages hätten führen können, den enstsprechenden Personen nicht zugänglich waren, bzw niemand ein Komplettbild der Lage hatte, weil alle Daten auf verstreuten Datenbanken lagen.
Also hat man alle Datenbanken geöffnet, um sicherzustellen, dass nicht wieder ein Anschlag wegen interner Geheimhaltung gelingt.
Ob Wikileaks den Bogen überspannt hat - ich weiss nicht. Richtige Geheimnisse sind wohl nicht verraten worden. Nichts was z.B. über Iran und dessen Verhältnis zu den arabischen Ländern geschrieben wurde ist überraschend oder neu. Wirklicher Schaden ist nicht entstanden.
Für mich überraschend ist, wie nahtlos der Messias Obama in die die demokratischen Grundrechte tretenden Stiefel Bushs geschlüpft ist. Die Hatz auf Wikileaks und Assange könnte von keiner Diktatur besser inszeniert werden.
Das hier:
Zitat Das Ganze hat ja eine Geschichte. Denn bei den Terroranschlägen des 11.9. war ein Problem, dass die Informationen, die zur Verhinderung des Anschlages hätten führen können, den enstsprechenden Personen nicht zugänglich waren, bzw niemand ein Komplettbild der Lage hatte, weil alle Daten auf verstreuten Datenbanken lagen.
Also hat man alle Datenbanken geöffnet, um sicherzustellen, dass nicht wieder ein Anschlag wegen interner Geheimhaltung gelingt.
habe ich auch mehrfach gelesen, allein mir fehlt der Glaube. Das SIPRNET, dem die Informationen entstammen ist nur für vertrauliche Infos und solche mit geringer Geheimhaltungsstufe gedacht. Wirklich brisante Informationen etwa über Terroraktivitäten finden sich darin garantiert nicht.
Die Hexenjagd amerikanischer Unternehmen auf Wikileaks war ein paar Tage ganz possierlich anzuschauen. Paypal, amazon, mydns und zuletzt auch Visa und Mastercard versuchen der Seite die Server und Geld zu entziehen - bisher ohne Erfolg.
Allerdings hat das jetzt so etwas wie einen Kleinkrieg ausgelöst: Eine Crackergruppe namens "Anonymous" macht ihrerseits jagd auf die Unternehmen. Paypal und Mastercard wurden bereits stundenlang durch DDOS-Angriffe lahmgelegt. Diese Nacht hat es dann auch Visa getroffen. "Seite nicht erreichbar" heißt es dann, wenn man Kartenzahlungen online abwickeln will.
Ich weiß es zwar nicht genau, bin mir aber ziemlich sicher, dass die Bezahldienste damit wirtschaftlichen Schaden davon getragen haben. Und Wikileaks lebt immernoch. 1:0 für die Anhänger?
Privatheit ist genauso ein Bestandteil des Zusammenlebens wie die Öffentlichkeit. Das gilt für Einzelpersonen, Unternehmen und auch Staaten.
Kein ernsthaftes Projekt eines Unternehmens etwa könnte ohne ein Maß an Diskretion vorangetrieben werden. Wir hatten neulich erst die Diskussion über Streetview. Da gab es meines Wissens leidenschaftliche Verfechter des Rechtes auf Privatsphäre, wobei wir nicht klären konnten, ob die ohnehin sichtbaren Häuserfassaden überhaupt dazugehören. Ich hoffe nur, diejenigen, die da ganz Deutschland verpixeln wollten, sind nicht dieselben, die jetzt bei DOS-Attacken auf Mastercard und Amazon jubeln. Andernfalls könnte man nur mit dem Kopf schütteln.
Das Zerren jedweden internen Dokuments an die Öffentlichkeit ist für mich jedenfalls nicht automatisch ein Dienst an derselben. Der nun verhaftete Gründer ist auch kein Heilsbringer einer neuen transparenten Welt. Er betreibt ein Geschäft mit neuer Technologie, wie der Facebook Gründer oder seinerzeit Bill Gates.
Na, ich glaube kaum, dass die Unternehmen jetzt nachgeben werden, eher werden die amerikanischen Behörden jetzt versuchen, die Rechner, die diese DoS Attacke führen, zu finden. Und ich glaube nicht, dass da ein Botnetz aus Millionen von gekaperten Rechnern besteht.
Ich finde es allerdings bedenklich, dass man auf diese Art missliebige Unternehmen oder Organisationen aushungern will, ohne dass es jemals ein Urteil dazu gegeben hat. Wenn ich das richtig sehe, scheint ja nicht mal klar zu sein, gegen welches amerikanische Gesetz Wikileaks überhaupt verstossen haben soll.