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Dieses Thema hat 94 Antworten
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Lexx Offline



Beiträge: 3.730

20.03.2010 17:33
#16 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

Gerd:
"Der Sohn eines (deutschen) Bekannten und ehemaligen Kollegen von mir, inzwischen 45 Jahre alt, mit zwei Physik-Doktor Graden, lebt immer noch mit den Drei -Jahres Vertraegen"

Das ist weder in den USA noch in Deutschland ein Problem. In der Wissenschaft sind befristete Einstellungen normal, weil Forschungs Projekte, die die Mehrzahl der Forschungsstellen ausmachen, stets befristet sind. Die Wissenschaftler haben aber immerhin meistens Fristen von 3-5 Jahren.

Das Problem im Zusammenhang mit Befristungen in Deutschland ist vielmehr, dass Stellen auf oft nur ein(!) Jahr befristet werden, ohne, dass es dafür einen ersichtlichen Grund gibt. Das ist letztlich eine Umgehung des Kündigungsschutzes. Ein AN, dessen Vertrag ausläuft muss ich nicht kündigen. Für den AN wiederum macht es schon einen erheblichen Unterschied, ob er für drei Jahre planen kann oder nur für ein Jahr.

Ein Physiker kann bei der Anstellung für die nächsten drei Jahre planen und sich sicher sein, danach relativ einfach eine neue Stelle zu finden. Ein 08/15-Arbeitnehmer dagegen, der für ein Jahr eingestellt wird kann z. B. keine Familie gründen. Er weiß nicht, ob er das Kind ernähren könnte, wenn es da ist. Der große Kritikpunkt ist die fehlende Planungssicherheit. Und die ist sicherlich ein wichtiger Grund für die hierzulande niedrige Geburtenrate - neben mangelnder Betreuung und kinderunfreundlicher Umgebung.

colorado Offline



Beiträge: 186

20.03.2010 17:52
#17 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

Zitat von Lafo
Kalifornier?




Gute Frage, Lafo.
Irgendwo habe ich ja den Plan von dem Demgogischen Sozi Obama gegeben.

Die kalifornier helfen kraeftig, damit es bald soweit ist.


Du vergisst NY und NJ, die beides auch sozialistische Staaten sind und ganz wesentlcih schlimmer als CA dran sind finanziell.

Die ironie ist, dass die Sozis/progressiven in CA, NY, und NJ vom jeweiligen Staat steuerlich gefilzt werden . geschieht ihnen recht.

ich habe mir ausgerechnet, meine Steuer- und sonstige Abgaben Mehrbelastung in Setauket waere 25,000 Dollar p.a. mehr als hier in Colorado Springs.ich koennte also schon aus Finanzgruenden garnicht mehr in Long island leben mit einem Festeinkommen. Deswegen verziehen sich die New Yorker auch, wenn sie nicht mehr an den paycheck gebunden sind.

Nur ein Beispiel. meine Grundsteuern (von denen alles Moegliche Lokale einschliesslich die Schulen bezahlt werden) ist hier 2,000 Dollar, und mein ehemaliges Setauket Haus (diese dinge sind publik, habe mal in deren County Clerk Website nachgeschaut, ist heute 15,000 Dollar. Das Haus in setauket ist im Marktwert mit 200,000 Dollar weniger angegeben (der Marktwert bestimmt die relative Grundsteuer) als mein Haus in Colorado Springs.

Gerd







Gerd.

colorado Offline



Beiträge: 186

20.03.2010 18:20
#18 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

Lexx:

Wie ich erklaert habe, in Europa sind die drei Jahres Vertraeg vorwiegend ein Jahr, dann eventuell nochmal zwei jahre.

In Brookhavem waren sie ein jahr, ein Jahr, drei jahre, zwei jahre, natuerlich ohne garnatierte Verlaengerungen, und dann entweder raus oder Festvertrag. Wie gesagt, in Brookhaven waren die 12% fuer Festangestellte recht stabil bei denen, die's bis 7 jahre geschafft haben. Da war ungefaehr die rate der Pensionierenden oder sonstwie Weggehenden, die dann eine Stelle freigemacht haben. Die Total Angestelltenzahl selbst war bei 3800, und dann bei 2800 , heute wieder um die 3000. Die Wissenschaftlerzahl war so um die 700 bei 3500 Total, der festvertrags-Senior Staff bei 120 (da erinnere ich mich noch an die Zahlen), der Nicht senior Staff nochmals so 100 oder so. Ich sage die Zahlen aus dem Gedaechtnis. Die Unterlagen habe ich alle nicht mehr.

In den Siebzigern, in denen die Reduzierung verkraftet worden ist wurde von 72 (das datum meines festvertrags, eines der letzten in den 70ern) bis 84 ueberhaupt kein Festvertrag vergeben. Ich war fuenf Jahre, bis wir Gruene karten hatten (ich bin mit einem J1/J2 Visum nach brookhaven gekommen, das auf drei jahre in der USA befristet ist, zwei jahre waren wir im Wartestatus, mit Aufenthaltserlaubnis, aber ohne Moeglcihkeit ueber die Grenzen zu gehen ohne "Advance parol", ein ziemlich monstroeses dickes paket von Papier) , insgesamt in Zeitvertragen, ohne festvertrag Angebot, dann zwei jahre in der Industrie, LA und Muenchen/London, und dann mit einem Festvertrag Angebot, als ich weitgehend auf eigene Faust ohne irgendwelche Granatie, von Muenchen/London wieder nach NY zurueckbin, mit Familie, und dann ein Festvertrag von Brookhaven angeboten bekommen habe.

Lexx, Deine implizite Jammerei , kann ich Dir versichern, hilft nicht.

Und Mirki, deine Jammerei hat mich weiter ueberzeugt, dass die Deustchen kollektiv sich in den Kleinkinder Status zurueckentwickelt haben.

Gerd

WRL Offline



Beiträge: 1.124

20.03.2010 18:47
#19 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

"Einen unbefristeten Arbeitsvertrag zu haben ist etwas anderes als verbeamtet zu sein."

Ich gebe ja zu, dass ein befristeter Arbeitsvertrag schlechter ist als ein unbefristeter, aber das, was Du als Prämisse ausgegeben hast, erreichst Du halt nur als Beamter auf Lebenszeit, zumindest solange Du keine goldenen Löffel klaust.

Schönen Abend
WRL

"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach
“Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.”
(Mark Twain)

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

20.03.2010 22:33
#20 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

Gerd:
Die "Jammerei" ist Kritik, die ich von den Kritikern dieses Beschäftigungsmodells zitiert habe. Ich selbst habe kein Problem damit, dass ich noch nicht weiß, was nach der Promotion wird. Ich sehe das sogar positiv als Offenhalten aller Möglichkeiten.
Aber, Gerd, du und ich haben einen großen Vorteil: Wir waren bzw. sind begehrte Bildungselite mit vielen beruflichen Möglichkeiten und wenig Konkurrenz. Wir sind nicht repräsentativ.

Es gibt aber auch Leute, die nach der Schule nur eine Ausbildung gemacht haben. Ihnen bietet sich nur eine berufliche Möglichkeit, bei der sie oft genug große Konkurrenz haben. Diese Leute sind es, denen die Entwicklung nicht gut tut, denn auf ein Jahr befristeten Vertrags können ein paar Jahre Arbeitslosigkeit folgen. Das ist eine existentielle Planungsunsicherheit, die du und ich so nicht haben.

colorado Offline



Beiträge: 186

20.03.2010 23:00
#21 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

:rxx:

Die Jammerei ist Jammerei.

Weder der herrgott noch der deutsche Staat ist dafuer verantwortlcih Dir ein Recht auf Arbeit zu geben, der in der DDR so klaeglich in die Hose gegangen ist.

Du bist fuer Dich verantwortlich. Du bsit fuer Dich verantwortlcih. Du bist fuer Dich verantwortlcih.

Oder Du koenntest auch dafuer plaedieren, das Deustchland den Weg der alten DDR, Nord-Korea oder den Griechen geht.

Gerd

colorado Offline



Beiträge: 186

20.03.2010 23:14
#22 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

Lexx:

quote
Das ist eine existentielle Planungsunsicherheit, die du und ich so nicht haben.
/quote

Ist mir gerade aufgefallen.

Ich habe ein bisschen aus dem Naehkoerbchen geplaudert und erzaehlt, wie mein Lebensweg und der meiner Familie F war. Uebrigens damals ein bekannter und sehr rarer Computer Spezialist im Process Control Gebiet, der sehr fruehen Tage, in D. und in der USA, und ncith Ingenieur A in Reihe B.

Man muss so borniert sein wie der Lexx, um aus dem ganzen diese "Planungssicherheit" herauszulesen, die Du bei mir vermutest. Nein, lexx, es war Las Vegas Type Gambling, das gut ging, das aber mit der gleichen Wahrscheinlichkeit schwer in die Hose haette gehen koennen, genau wie der Job und die fainanzielle Existenz meines in den Entrepeneur Kreisen recht bekanntesn aeltesten Sohnes von einem Tag auf den anderen in die Hose gehen kann, wenn ausgerechnet am 15. Septemeber 2001 eine neue venture Capitalist Check angesagt nwar, und die Venture Capitalists wegen 9/11 kalte Fuesse bekommen haben, und mein DSohn von einem tag auf den anderen ohne Job da stand, nicht das erste mal, nciht das letzte mal.

Das, lexx ist Kapitalismus, Opportunity, Positives denken, Leben, Fun Excitement, und nicht sozialsitisches Vegetieren, wie das genuegend fuer Dich ist.
DAS IST NICHT DER SOZIALISMUS, den Du Dir so wuenschest, und den der Demagoge in der USA einfuehren will, und damit die USA, das Land der Opportunity nund dem LEBEN, ruinieren will.

Du bist zufrieden wennn du vegetieren kannst, zusammen mit den meisten deiner deustchen juengeren Kollegen.

Wir haben uns die progressiven zugelegt, die den Amerikanern ein Vegetieren Leben versprechen.


Lexx, du bist in der Reife ein Toddler,

und, nochmals, Obama hat die Hoch-Intelligenz eines sehr gefaehrlichen Demagogen.

Gerd

Kater Offline



Beiträge: 1.208

21.03.2010 00:07
#23 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

"Ich habe ein bisschen aus dem Naehkoerbchen geplaudert und erzaehlt, wie mein Lebensweg und der meiner Familie F war. "

Ja, es gehörte sicher unglaublich Mut dazu, bei Vollbeschäftigung in Deutschland ins Ausland zu gehen, die ebenfalls Vollbeschäftigung hatten.

Tu mal nicht so, als ob es nicht jede Menge Jobs gegeben hätte damals, wenn Du in den USA gescheitert wärst.

"Uebrigens damals ein bekannter und sehr rarer Computer Spezialist im Process Control Gebiet, der sehr fruehen Tage"
Ja, wow. Nur willst Du uns das jetzt doch wohl nicht als besondere Heldentat im Sinne von "Mut zum Aufbruch" verkaufen ?

Gruss
Kater

colorado Offline



Beiträge: 186

21.03.2010 00:15
#24 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

Kater:

Mumbo Jumbo.

Du weisst nateurlich, was meine Unsicherheiten waren.

Gerd

colorado Offline



Beiträge: 186

21.03.2010 00:26
#25 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

Noch was Kater:

(entfernt - Mod.)

Von Dir ist eigentlcih bis jetzt nur Neid, Missgunst, Negativismus, miserable Stimmung, gekommen.


Du bist bist einer der Gruende, warum ich Deutschland absaegen sollte.

Ich bin zu alt, um mir nochmals diese miserable Missgunst anzutun, die Du und Deinesgleichen vertreten.

Einer der Gruende, warum ich hier wieder erschienen bin, ist genau diese Frage, ob ich mit diesem missguenstigen, negativen, neidischen Volk nicht endlich Schluss machen sollte.

Kater, Du fool, was weisst du von der Zeit, von der ich rede. Dewo weiss von der Zeit, nicht Du.

Du warst vermutlich schon immer ein solider gruener/Sozialist (was das geliche ist) , der vegetierien will.
Meine Familie und ich wollten leben, und wir haben gelebt, nicht vegetiert, wie Du miserable, negative Entschuldigung von einem lebenden Wesen.

Gerd

LeChasseurDeLaNuit Offline




Beiträge: 177

21.03.2010 08:42
#26 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

Zitat von colorado
Uebrigens damals ein bekannter und sehr rarer Computer Spezialist im Process Control Gebiet, der sehr fruehen Tage, in D. und in der USA, und ncith Ingenieur A in Reihe B.
Man muss so borniert sein wie der Lexx, um aus dem ganzen diese "Planungssicherheit" herauszulesen, die Du bei mir vermutest. Nein, lexx, es war Las Vegas Type Gambling, das gut ging, das aber mit der gleichen Wahrscheinlichkeit schwer in die Hose haette gehen koennen

Das, lexx ist Kapitalismus, Opportunity, Positives denken, Leben, Fun Excitement, und nicht sozialsitisches Vegetieren, wie das genuegend fuer Dich ist.



Du hast es schon ganz gut ausgedrückt: Las Vegas. Vabanque-Spiel. Alles oder nichts. Manche Leute brauchen eben diesen Kick. Es gibt ja auch Leute, die russisches Roulette spielen. Sollen sie von mir aus tun, wenn sie niemand anderen damit gefährden. Es gibt aber auch Leute, die's gerne etwas weniger aufregend hätten. Die dann im Gegenzug vielleicht auch keine Unsummen verdienen, dafür aber auch nicht ins Bodenlose fallen können, wenn mal was schiefläuft.

Ich habe auch wirklich nicht dagegen, wenn die Leute, die gerne russisches Roulette spielen, alle in die USA gehen und dort ihr Ding machen, und die Leute, die gerne auf Nummer sicher gehen, in Deutschland bleiben. Das kannst du dann von mir aus gerne als DDR bezeichnen, das schert mich wenig. Der Kapitialismus ist ja mittlerweile auch kollabiert, er wankt gerade als lebender Toter durch die Gegend, und wenn er schließlich fällt, wird er einiges mit sich reißen. Dieser Punkt ist im Kapitalismus aber systemimmanent und daher zwangsläufig.

"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe."
~André Breton

Ng ( Gast )
Beiträge:

21.03.2010 13:18
#27 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

Zitat
Zeitvertrage sind besser als Jobs, die anch sechs Wochen aus dem blaue Himmel gekuendigt werden koennen.



Diese Aussage macht mich stutzig.
Von was für Zeitverträgen sprichst du da eigentlich?
Meinst du vielleicht welche, wo der Arbeitgeber festgenagelt wird und er sich Ärger einhandelt, wenn er sich nicht daran hält?!
Dann wären deine Aussagen zu dem Thema besser nachvollziehbar.

Hier gehts aber nur um befristete Arbeitsverträge und die sind i.A. bei Otto Normal einfach nur befristet und nichts weiter.
Arbeitgeber können sie mit gleichen Gründen und/oder Tricks vorzeitig beenden wie die unbefristeten.
Deshalb verstehe ich auch die Aufregung nicht wegen der Planungsunsicherheit - die hat man so oder so heutzutage (Nunja, heutzutage ist gut - das geht ja auch schon ewig so)

Spock Offline



Beiträge: 2.377

21.03.2010 22:32
#28 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

Woran liegt es, dass in Deutschland solche Verträge gemacht werden? Und warum wird man wegen einer Bulette gekündigt?

Die Antwort ist recht einfach: Es liegt am immer noch überzogenen Kündigungsschutz. In keinem mir bekannten Land der Welt gibt es sowas, auch nicht interessanterweise in den Sozialstaat-Vorzeigeländern wie Dänemark. Jeder Arbeitgeber überlegt sich in Deutschland eher dreimal, eine Festanstellung zu vergeben als anderswo. In der Schweiz oder den USA ist man nach einem Monat oder einer Woche raus, wenn keine Arbeit mehr da ist. Dort ist das ein ganz normaler Vorgang und - oh Wunder - die Leute gründen dort auch Familien und finanzieren ihre Häuser und - nochmal oh Wunder - statistisch sogar häufiger als in Deutschland. Also diese Jammerei mit der fehlenden Sicherheit wird langsam grotesk und wenn man das wie Gerd aus der US-Perspektive sieht, muss man es wohl für schwachsinnig halten.

Ich habe mich vor zwei Jahren entschieden, freiberuflich zu arbeiten und habe damit Arbeitsvertraglich de facto US-Standard (vielleicht sogar noch etwas mehr Freiheiten, weil keine Weisungsbefugnis vom Boss, keine Urlaubstage, etc.). Was soll ich sagen, das fühlt sich richtig gut an. Letztes Frühjahr war es für vier Wochen mal bös, weil da gar nichts ging. Aber für solche Zeiten muss man die Kriegskasse füllen. Ich möchte nicht mehr tauschen und diese vermeintliche Sorglos-Absicherung in einem deutschen Großunternehmen bis zur Rente (gibt es ohnehin kaum noch). Fairerweise muss ich sagen, dass ich keine Frau und Kinder zu versorgen habe, aber ich kenne eine Reihe Kollegen, die das auch mit Familie schaffen.

Ng ( Gast )
Beiträge:

22.03.2010 13:19
#29 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

Zitat
Also diese Jammerei mit der fehlenden Sicherheit wird langsam grotesk



Je nach Alter und Mentalität drängt es einen eh hinter den nächsten Berg - bis man sesshaft wird, Familie gründet, etc.
Und dabei ist beim Menschen sehr viel Sicherheitsdenken im Spiel.
Das wird dann durch eigene "Kriegskassen" oder andere Vorratshaltung gelöst, oder staatliche Sicherung des Existenzminimums, oder es gibt genügend Jobs in die man nach Entlassung ausweichen kann, oder man versucht es mit Kündigungsschutz, oder die Großfamilie fängt den Einzelnen auf, usw.
Wie man es realisiert, ist eine Sache - dass es im Menschen drinsteckt, eine andere.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

22.03.2010 13:31
#30 RE: Befristete Arbeitsverträge - schlecht ?! Antworten

Spock:
Zum Kündigungsschutz:
Deutschland steht garnicht so exorbitant an der Spitze, wie meist behauptet wird.
Dazu siehe http://www.oecd.org/dataoecd/9/46/2079974.pdf S. 60/61.

Tatsächlich lagen wir Ende der 90er hinter Italien, Schweden, Holland und Portugal. Seitdem wurde der Kündigungsschutz weiter abgebaut. Frankreich, Griechenland, Norwegen, Japan, haben alle vergleichbaren Kündigungsschutz.
Trotzdem haben etwa die Niederlande, bei denen nicht nur der Schutz höher sondern auch der bürokratische Aufwand größer ist ("procedural inconveniences") weniger AL als wir.

Außerdem:
"Eine deutliche Mehrheit der seit 1997 entstandenen einschlägigen makroökonometrischen Studien - acht von 13 - stellte keinen statistisch signifikanten Einfluss des Kündigungsschutzes auf die Arbeitslosigkeit fest. Drei weitere Studien ermittelten einen teilweise signifikanten Zusammenhang, allerdings in unterschiedlicher Richtung: In zwei dieser Untersuchungen korreliert ein höheres Kündigungsschutzniveau mit höherer Arbeitslosigkeit, während in der dritten ein stärkerer Kündigungsschutz teilweise mit einer geringeren Arbeitslosigkeit korreliert. Lediglich zwei der 13 Untersuchungen attestieren einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen einem höheren Kündigungsschutz und höherer Arbeitslosigkeit."
http://idw-online.de/de/news343310

Die Wissenschaft sieht mit 8 gegen 2 Studien keinen eindeutigen signifikanten Zusammenhang zwischen Kündigungsschutz und Arbeitslosigkeit. So einfach wie es sich die FDP macht ist es also offensichtlich nicht.

Ob die hohe Zahl an Zeitverträgen eine Folge des Kündigungsschutzes ist, ist eine andere Frage. Der Zusammenhang liegt nahe. Allerdings steigt die Zahl der Zeitarbeitsverträge stark an, während der Kündigungsschutz stets weiter eingeschränkt wird. Der treibende Faktor hinter dieser Entwicklung muss also woanders liegen.

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