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Dieses Thema hat 101 Antworten
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Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

16.08.2021 17:55
#61 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Zitat von MartiS2 im Beitrag #60
Irgendwie sehe das als Omen für einen plötzlichen Zusammenbruch auch hier. Die Staatsschauspieler und Sprücheklopfer in Berlin werden von der Realität zusammengefaltet und die Bevölkerung ist sich selbst überlassen. Vermutlich wurden die A400M nur losgeschickt, um Handlung zu demonstrieren. Piloten und Soldaten wären verrückt, unter den jetzigen Umständen zu landen. Und dass die USA den Flughafen noch lange kontrollieren können, bezweifle ich.

AKK und das Maas-Männchen müssten eigentlich zurücktreten. Wird natürlich nicht passieren.

Zitat
Ich war schon lange gespannt, wie ein Rückzug aus Afghanistan mal aussehen würde. Jetzt bin ich doch etwas überrascht, wie chaotisch das passiert.


Dass es so ein absolutes Desaster werden würde, hatte ich auch nicht erwartet.
Peter Scholl-Latour sagte bereits 2004, dass der Einsatz zum Scheitern verurteilt sei und kritisierte, dass es keine Exit-Strategie gäbe: https://www.die-tagespost.de/politik/akt...r;art315,220417

---

„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

16.08.2021 19:31
#62 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Anscheinend gibt es jetzt eine Vereinbarung des US-Militärs mit der Talibanführung, dass die Evakuierungen nicht behindert werden. Die Frage ist, Evakuierungen von wem? Die Menge an Leuten, die verzweifelt wegfliegen wollen, bleibt möglicherweise außen vor, wird aber nicht still bleiben. Warum aber erst das Chaos, wenn man sich einigen kann? Vielleicht muss da erst noch Bakschisch fließen.

Gruß
Martin

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

16.08.2021 19:50
#63 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Warum sollten die Taliban dem Westen einen Grund geben, zurück zu kommen?

Da setzt man sich gemütlich hin und schaut zu, wie der Gegner geschlagen abzieht.

Und, wer weiß, vielleicht haben ja China und Russland auf die Taliban beschwichtigend eingewirkt, dann wären ihnen die Amis und ihre Vasallen noch was schuldig.

Die Taliban sind bemüht, auf der internationalen Bühne als Partner akzeptiert zu werden. Wir haben es nicht mit dem IS zu tun.

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Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

17.08.2021 15:31
#64 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Anscheinend bringen die Taliban Ausländer zum Kabuler Flughafen: https://twitter.com/Natsecjeff/status/1427574768174260245

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MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

17.08.2021 16:00
#65 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Da müssen die A400M aber noch häufig fliegen. Ich habe mich gefragt, ob die in Kabul überhaupt tanken können. Wenn die, wie berichtet, erst mal lange gekreist waren, dann hatten die doch nicht den Sprit für einen vollen Rückflug.

Gruß
Martin

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

17.08.2021 16:21
#66 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Die fliegen nach Taschkent. Dass in Kabul aufgetankt wird, glaube ich nicht.

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Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

17.08.2021 16:50
#67 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Zitat
Lufthansa fliegt Gerettete nach Frankfurt

Die Lufthansa plant im Rahmen der Evakuierung aus Afghanistan drei Sonderflüge von Taschkent (Usbekistan) nach Frankfurt.

Ein Airbus A340 werde Passagiere von Bundeswehr-Flügen in Taschkent übernehmen und am Dienstagabend von dort nach Frankfurt fliegen, erklärte eine Lufthansa-Sprecherin. Für Mittwoch seien zwei weitere Flüge geplant, einer von Taschkent aus und einer von Doha.

Quelle: bild.de

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Mirkalf Offline




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17.08.2021 19:35
#68 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

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Mirkalf Offline




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17.08.2021 21:44
#69 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Bei "Blöd " heißt Afghanistan nicht mehr Afghanistan, sondern "Taliban-Hölle".

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Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

18.08.2021 09:59
#70 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Zitat
Zumindest in den östlichen Gebieten Afghanistans werde der Abzug der NATO-Truppen die Sicherheit erhöhen, sagte Reinhard Erös von der Kinderhilfe Afghanistan im Dlf. Es sei richtig, das Land weiter humanitär zu unterstützen, die politische Entwicklung des Landes sei aber „Sache der Afghanen“.

Reinhard Erös von der Kinderhilfe Afghanistan geht davon aus, dass die Teile des Landes, die er kennt, durch den Abzug sicherer werden. Das größte Sicherheitsrisiko in den vergangenen Jahren seien bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den USA und den Taliban beziehungsweise den IS-Kämpfern gewesen. Die Kinderhilfe Afghanistan arbeitet im Osten des Landes, im „Hotspot der Taliban“, wie Erös sagt und betreibt dort Krankenhäuser, Waisenhäuser und Ausbildungszentren, darunter 30 Schulen.

Die Kinderhilfe habe seit dem Start im Jahr 2002 alle Projekte mit den Religiösen, und das seien in gewisser Weise die Taliban, abgesprochen. Wenn Projekten zugestimmt worden sei, dann habe man sie durchgeführt und wenn Projekte abgelehnt worden seien, dann habe man sie nicht durchgeführt. In den fast 20 Jahren Arbeit der Organisation habe man keinen einzigen Angriff durch Taliban-Kämpfer erlebt. Man habe ungestört arbeiten können.

Mit den Taliban-Strukturen zu reden sei richtig. Schon allein deshalb, weil diese nun mal an der Macht seien. Man müsse aber zudem auch wahrnehmen, dass es inzwischen eine „neue Generation der Taliban“ gebe, die Nutzung von Computern und anderen Informationsmedien habe in den vergangenen 20 Jahren deutlich zugenommen, der Wandel im Land sei rasant. Während des Taliban-Regimes von 1994 bis 2001 sei es beispielsweise tatsächlich so gewesen, dass Frauen sich nicht außerhalb des eigenen Hauses aufhalten sollten und keinen Beruf ausüben durften. Heute gingen hingegen 60 Prozent der Mädchen zur Schule. Dieser Wandel werde in den westlichen Medien kaum abgebildet.
[...]

https://www.deutschlandfunk.de/nato-abzu...ticle_id=496667

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MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

18.08.2021 14:11
#71 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Mal schauen, ob man uns da nicht ständig Schauermärchen erzählt hat. Darin sind unsere Politiker ja geübt. Ich kann mir auch vorstellen, dass die Taliban nur deshalb so schnell durchmarschiert sind, weil die Angst vor ihnen bei weitem nicht so groß war, als dass man dafür groß hätte kämpfen müssen.

Gruß
Martin

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

18.08.2021 14:52
#72 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Zitat von MartiS2 im Beitrag #71
Mal schauen, ob man uns da nicht ständig Schauermärchen erzählt hat. Darin sind unsere Politiker ja geübt. Ich kann mir auch vorstellen, dass die Taliban nur deshalb so schnell durchmarschiert sind, weil die Angst vor ihnen bei weitem nicht so groß war, als dass man dafür groß hätte kämpfen müssen.


Immer daran denken: diejenigen, die jetzt von der "Taliban-Hölle" reden, sind die selben, die uns den IS in Syrien als "gemäßigte Rebellen" verkaufen wollten.

Pepe Escobar über den Sieg der Taliban:

Zitat
The Taliban is all about deals with tribal elders and extended family connections – and a peasant guerrilla approach, parallel to the communists in Vietnam. They were biding their time for years, just building connections – and those sleeper cells.

Afghan troops who had not received a salary for months were paid not to fight them. And the fact they did not attack American troops since February 2020 earned them a lot of extra respect: a matter of honor, essential in the Pashtunwali code.

It’s impossible to understand the Taliban – and most of all, the Pashtun universe – without understanding Pashtunwali. As well as the concepts of honor, hospitality and inevitable revenge for any wrongdoing, the concept of freedom implies no Pashtun is inclined to be ordered by a central state authority – in this case, Kabul. And no way will they ever surrender their guns.

In a nutshell, that’s the “secret” of the lightning-fast blitzkrieg with minimal loss of blood, inbuilt in the overarching geopolitical earthquake. After Vietnam, this is the second Global South protagonist showing the whole world how an empire can be defeated by a peasant guerrilla army.

And all that accomplished with a budget that may not exceed $1.5 billion a year – coming from local taxes, profits from opium exports (no internal distribution allowed) and real estate speculation. In vast swaths of Afghanistan, the Taliban were already, de facto, running local security, local courts and even food distribution.[...]

Initial impressions point to increased maturity. The Taliban are granting amnesty to employees of the NATO occupation and won’t interfere with businesses activities. There will be no revenge campaign. Kabul is back in business. There is allegedly no mass hysteria in the capital: that’s been the exclusive domain of Anglo-American mainstream media. The Russian and Chinese embassies remain open for business.

Zamir Kabulov, the Kremlin special representative for Afghanistan, has confirmed that the situation in Kabul, surprisingly, is “absolutely calm” – even as he reiterated: “We are not in a rush as far as recognition [of the Taliban] is concerned. We will wait and watch how the regime will behave.”[...]

http://thesaker.is/the-islamic-emirate-o...ck-with-a-bang/




Taliban-Vertreter exklusiv bei RT: Wollen allgemeine Amnestie, Regierungsform ist zu verhandeln: https://www.youtube.com/watch?v=9yvbteyN5O4

Die US-gesteuerten Propaganda-Medien werden die Situation in Afghanistan in den schwärzesten Farben malen.

Wenn ich einen Tipp abgeben müsste, würde ich sagen, wir werden ein Regime mit einem Scharia-Recht sehen, dass irgendwo zwischen Saudi-Arabien und dem Iran changiert.

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Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

18.08.2021 16:45
#73 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Zitat
The departure of American troops from Afghanistan is being lamented (or hailed — see the Chinese press, passim) as a defeat. But this is a shortsighted attitude, at least from the point of view of the US military and the multitude of interested parties who feed at its trough. For them, the whole adventure has been a thumping success, as measured in the trillions of taxpayer dollars that have flowed through their budgets and profits over the two decades in which they successfully maintained the operation.

The truth of this was forcefully brought home to me once by a friend of mine who, as a mid-level staffer, attended a conclave of senior generals discussing Donald Trump’s Afghan mini-surge back in 2018. As he related the conversation, they were unanimous that the move would make absolutely no difference to the war, ‘but,’ they happily agreed, ‘it will do us good at budget time’.

Years before, Col. John Boyd, the former Air Force fighter pilot who famously conceived and expounded a comprehensive theory of human conflict, had pointed out that there was no contradiction between the military’s professed mission and its seeming indifference to combat success. ‘People say the Pentagon does not have a strategy,’ he said. ‘They are wrong. The Pentagon does have a strategy. It is: “Don’t interrupt the money flow, add to it.”’

I was reminded of this eternal truth by an announcement buried amid the blizzard of Afghan withdrawal news in July: as part of our ongoing largesse to the Afghan people, it said, we were sending the Afghan air force 37 UH-60 helicopters. Few readers, not including the reporters copying out the Pentagon press release, would have appreciated the rich irony of the news, a reminder of the war’s real, squalid history, so tragic for so many Afghans, so profitable for some Americans.

A new UH-60 costs some $12 million, so this parting gift amounts to around $450 million, a not inconsiderable addition to the $3.3 billion already budgeted for support of Afghan security forces over the next year, though a mere drop in the bucket compared to the overall $2.26 trillion tab for our two-decade campaign. It was without doubt entirely welcome to the Lockheed Martin Corporation, owners of the helicopters’ manufacturer, Sikorsky.[...]

http://www.informationclearinghouse.info/56727.htm

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Mirkalf Offline




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19.08.2021 09:20
#74 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Gestern gab's im heute journal ein Interview mit einem Mitarbeiter der Caritas, der in Kabul tätig war und von der Bundeswehr ausgeflogen wurde. Er wollte das Land eigentlich nicht verlassen, wurde von seinem Arbeitgeber dazu gedrängt.

Er war auch schon unter der ersten Taliban-Herrschaft in Afghanistan tätig und meinte, man müsse halt mit den Leuten reden und etwas diplomatisch sein, dann ließe sich schon einiges bewegen.

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Mirkalf Offline




Beiträge: 11.626

19.08.2021 23:13
#75 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

„Das Ziel ist nicht der vollständige Sieg über Afghanistan. Das Ziel ist es, Afghanistan zu nutzen, um Geld aus den Steuerhochburgen der USA und europäischer Länder in Afghanistan zu waschen und es zurück in die Hände einer transnationalen Sicherheitselite zu schleusen. Das eigentliche Ziel ist ein endloser Krieg, kein erfolgreicher Krieg.“
--Julian Assange, 2011

https://www.youtube.com/watch?v=TSLc54Slcsk

"spending was the mission, and we succeeded at it on a grand scale"
--Tyler Durden

https://www.zerohedge.com/geopolitical/t...ther-way-around

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