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Dieses Thema hat 101 Antworten
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WRL Offline



Beiträge: 1.124

28.08.2009 21:15
#31 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Es ist doch so, dass die "fremden" Soldaten als fremd empfunden werden und deswegen schon von weiten Teilen der Bevölkerung in Afghanistan abgelehnt werden, während die Taliban eigene Leute sind und schon dadurch eine andere Annahme erfahren.

Letztendlich haben u.a. die Taliban vor einigen Jahren die Russen erfolgreich mit vertrieben - die Russen waren wesentlich zahlreicher dort als jetzt alle UNO-Truppen zusammen. Das bleibt doch in den Köpfen der Bevölkerung haften.

Außerdem bin ich davon überzeugt, dass das Gros der afghanischen Bevölkerung mit Demokratie, wie wir sie verstehen, sehr wenig bis nichts am Hut hat. Woher auch, Demokratie ist für sie ein Schlagwort, das sie aus ihrer Lebenserfahrung garnicht mit Leben erfüllen können. Die wenigsten Afghanen können sich einigermaßen über die Vorgänge in der Welt informieren können - wodurch denn?

Daher finde ich die Wahlbeteiligung, gerade unter den Umständen dort, sehr erfreulich. Und dass Politiker an unseren Maßstäben gemessen als korrupt bezeichnet werden, liegt wohl auch daran, dass wir gerne den Splitter im Auge des nächsten sehen und über den eigenen Balken gerne großzügig hinwegsehen.

Schönes Wochenende wünscht
WRL

"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach
“Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.”
(Mark Twain)

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

07.09.2009 20:01
#32 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

WRL:
Wo wir beim Thema "Wahlbeteiligung" sind...

"Wir gehen davon aus, dass 15 Prozent der Wahllokale am Wahltag niemals geöffnet hatten", zitiert die Zeitung einen westlichen Diplomaten. "Dennoch meldeten sie tausende Stimmen für Karsai." Bereits zuvor hatte es immer wieder Berichte über Wahlbetrug zugunsten Karsais gegeben, der nach offiziellen Auszählungen in Führung liegt. Zugleich hätten Karsai-Anhänger weitere etwa 800 der 26.000 tatsächlich existierenden Wahllokale "übernommen" und dort hunderttausende gefälschter Stimmen für Karsai gemeldet, berichtet das Blatt. In einigen Provinzen gebe es so zehnmal mehr abgegebene Stimmen als Einwohner."

http://www.n24.de/news/newsitem_5404410.html

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

08.09.2009 12:57
#33 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Der Wahlbetrug in Afghanistan greift immer mehr um sich. Jetzt wurden 200.000 Stimmen für ungültig erklärt, weil in den Wahllokalen die Beteiligung >100% war.

Das entspricht angesichts der Wahlbeteiligung rund 3% der Stimmen. Bei momentan 48,6% für Karzai kann das den Unterschied ausmachen ob Stichwahl oder nicht. So wird die politische Entscheidung um den Präsidenten durch internationalen Druck womöglich doch spannender als zunächst gedacht.

http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistanwahl104.html

DP Offline



Beiträge: 5.248

08.09.2009 17:41
#34 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Karzai steht bei etwa 54%.

So wird die politische Entscheidung um den Präsidenten durch internationalen Druck Wer soll denn da wie Druck machen? Doch in erster Linie die Geber- und Schutzländer und die werden einen Teufel tun und ihren Statthalter schwächen.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

08.09.2009 23:39
#35 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

DP:
Die NATO-Staaten erwarten von Afghanistan NATÜRLICH demokratische Fortschritte und wirken daher auf das Land ein, gegen die Wahlfälschung vorzugehen.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

16.09.2009 13:46
#36 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Ich frage mich gerade, warum die Wahlbeobachter erst jetzt damit rauskommen. Nach ihren Angaben sind möglicherweise mehr als 25% der Stimmen gefälscht. Zöge man die 1,1 mio. beanstandeten Stimmen für Karsai und die 300.000 für Abdullah vom bisherigen Ergebnis ab, hätte Karsai statt 93% mehr Stimmen nurnoch 56% mehr -> Stichwahl zwingend erforderlich. das Trauerspiel geht also weiter.

http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan1298.html

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

16.10.2009 12:47
#37 Kampf um die Demokratie - 2. Akt! Antworten

Nach den massiven Betrugsvorwürfen bei der Präsidentenwahl in Afghanistan wurden einige Stimmen neu ausgezählt. Offenbar waren die Fälschungen so stark zugunsten Karsais ausgefallen, dass es jetzt zu einer Stichwahl kommt.

Jedenfalls berichten US-Zeitungen unter Berufung auf die Beschwerdekommission ECC, dass Karsai nach der Neuauszählung statt auf 55% nun nurnoch auf 47-48% der Stimmen kommen werde. In diesem Fall müsste es eine Stichwahl geben.
Es wird allerdings damit gerechnet, dass die ohnehin niedrige Wahlbeteiligung (<40%) bei der Stichwahl noch geringer ausfallen wird.

LeChasseurDeLaNuit Offline




Beiträge: 177

09.11.2009 18:33
#38 RE: Antworten

Obama sieht sich offenbar mit einer Meuterei von faschistischen Generälen konfrontiert:

The Generals' Revolt

In Antwort auf:
In early October, as President Obama huddled with top administration officials in the White House situation room to rethink America's failing strategy in Afghanistan, the Pentagon and top military brass were trying to make the president an offer he couldn't refuse. They wanted the president to escalate the war — go all in by committing 40,000 more troops and another trillion dollars to a Vietnam-like quagmire — or face a full-scale mutiny by his generals.

http://www.rollingstone.com/politics/sto...ls_revolt/print

"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe."
~André Breton

Mirkalf Offline




Beiträge: 10.908

10.12.2019 14:56
#39 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Zitat
Confidential documents reveal U.S. officials failed to tell the truth about the war in Afghanistan

A confidential trove of government documents obtained by The Washington Post reveals that senior U.S. officials failed to tell the truth about the war in Afghanistan throughout the 18-year campaign, making rosy pronouncements they knew to be false and hiding unmistakable evidence the war had become unwinnable.



https://www.msn.com/en-us/news/world/con...stan/ar-BBXY8l1



Ist den deutschen Qualitätsmedien wohl durchgerutscht. Naja, kann ja mal passieren.

---

„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

Mirkalf Offline




Beiträge: 10.908

04.03.2021 11:50
#40 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

https://www.zerohedge.com/geopolitical/a...ldings-vehicles

Geld des amerikanischen Steuerzahlers, das jetzt umverteilt wurde.

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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
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Mirkalf Offline




Beiträge: 10.908

30.06.2021 16:54
#41 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
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MartiS2 Offline



Beiträge: 6.791

30.06.2021 17:54
#42 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Die können froh sein, dass sie so ungestreift herausgekommen sind. Wenn die Taliban gewollt hätten, wäre das nicht so einfach geworden - vielleicht ist noch etwas Bakschisch geflossen. Und ohne Russen wäre wohl gar nichts gegangen.

Gruß
Martin

Mirkalf Offline




Beiträge: 10.908

01.07.2021 00:06
#43 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Einer der Hauptverantwortlichen für dieses Desaster hat gestern den Löffel abgegeben: https://www.spiegel.de/ausland/ex-us-ver...88-eaddb7624442

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Mirkalf Offline




Beiträge: 10.908

07.07.2021 09:18
#44 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
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MartiS2 Offline



Beiträge: 6.791

07.07.2021 09:42
#45 RE: Afghanistan - ein Trauerspiel. Antworten

Wenn die afghanischen Streitkräfte überrascht waren, dürften die Taliban ebenfalls überrascht worden sein. Die Vorgehensweise kann ich ein Stück weit nachvollziehen, den Amis stecken noch die Bilder von Saigon 1975 in den Knochen. Als wir vor vielen Jahren nach einem Halt auf den Kapverden weiter nach Südamerika segelten, haben wir vor Mindelo auch noch in der Nacht den Anker gelichtet, in der Hoffnung, dass die Piraten noch schlafen - Risikominimierung. Schnellboote hatten Jungs damals noch nicht, und einem Radarreflektor hatten wir nicht.

Ich war schon immer neugierig, wie der Rückzug aus Afghanistan aussehen könnte. Ob der Westen daraus lernt? Irgendwie erinnert das an den Zerfall des römischen Reiches.

Gruß
Martin

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