Na, ich nehme an, Du hast noch mehr so tolle Beispiele. Mit diesem hast Du jedenfalls meine Argumentation 100% untermauert.
Gruss
Kater
Irgendwie hältst Du immer noch alle für blöd. Der Vorfall in Israel hat nicht dazu geführt, dass es die entsprechenden Regelungen in anderen zivilisierten Ländern nicht mehr gibt, inkl. Schweiz.
Im übrigen gehe ich nach 9/11 aus, dass heute Cockpittüren so verschlossen sind, dass die Piloten bei einem Überfall über Funk vorwarnen können. Bleibt als Unsicherheit (kurze Vorwarnzeit) im Wesentlichen der Pilot als Terrorist.
Du schnappst zu schnell nach dem Knochen, anstatt erkennen zu wollen, dass Vorfälle einen Lernprozess und Verbesserung bewirken, nicht nur vorschnellen Aktivismus, wie Du gerne unterstellst.
Der Vorfall in Israel hat nicht dazu geführt, dass es die entsprechenden Regelungen in anderen zivilisierten Ländern nicht mehr gibt, inkl. Schweiz.
Wow, was für ein Argument. Martin, Du argumentierst unter Deinem Niveau.
Für mich reicht das Beispiel jedenfalls, dass ich sowas nicht erlauben will.
Zitat:
Im übrigen gehe ich nach 9/11 aus, dass heute Cockpittüren so verschlossen sind, dass die Piloten bei einem Überfall über Funk vorwarnen können.
Eben. Warum soll man den Flieger also abschiessen, wenn die Terroristen keine Kontrolle mehr bekommen können ? Tatsächlich dürften die abschliessbaren Türen eine wesentlich grössere Abschreckung darstellen als so ein Gesetz, denn es macht das Ganze für die Terroristen unkalkulierbar.
Den Abschuss halte ich dagegen für keine Lösung (aus den bereits genannten Gründen), deswegen sehe ich keinen Anlass, deswegen das GG zu ändern.
Zitat:
Bleibt als Unsicherheit (kurze Vorwarnzeit) im Wesentlichen der Pilot als Terrorist.
Dann ist eh alles gelaufen. Der trifft.
Zitat:
anstatt erkennen zu wollen, dass Vorfälle einen Lernprozess und Verbesserung bewirken, nicht nur vorschnellen Aktivismus, wie Du gerne unterstellst.
Hmm, Du meinst die Flüssigkeitsrichtlinie war ein Beispiel für "Lernprozess und Verbesserung".
Und was das Abschiessen von Flugzeugen angeht, kann ich bei keinem der Befürworter so etwas wie "Lernprozess" erkennen, nicht mal als das BVG das schlicht mit Verweis auf Artikel 1 (der ja bekanntermassen nicht geändert werden darf) verboten hat.
kater_5 schrieb am 04.10.2007 12:53
Ich denke, wenn ich mir die Diskussion so ansehe, das Kernproblem ist der drohende Kontrollverlust. Da schwingt so ein bischen mit "Aber Du kannst doch nicht gar nichts tun, das geht doch nicht". Und wenn die Option mit dem Abschuss noch so blödsinnig weil unrealistisch ist, will man unbedingt in so einer Situation so etwas wie Kontrolle behalten. Und dafür muss man ein Flugzeugabschussgesetz haben, damit man die Illusion von Kontrolle aufrechterhält. Wobei die Wahrscheinlichkeit tatsächlich ein Flugzeug mit zu allem entschlossenen Terroristen abzuschiessen und dabei Schaden signifikant zu reduzieren gegen Null geht. Man kann sich höchstens aussuchen, ob die Leute in der Innenstadt oder im Stadion umkommen. Naja, damit hat man dann wenigstens ein bischen "Kontrolle".
Ja das kommt in etwa hin. Abgesehen von dem 'Flugzeugabschussgesetz'. Soweit ich weiss ist das doch seit dem BVG Beschluss vom Tisch?! Ich finds einfach nur Unsinn das von vornherein auszuschliessen, selbst wenn die Chance gering ist, dass es dazu kommt. Gering ist eben nicht Null und von vornherein auf Optionen zu verzichten bringt den Staat schon mal per se in eine schwächere Position.
kater_5 schrieb am 04.10.2007 14:32
Es spielt überhaupt keine Rolle, ob Flugzeuge in Gebäude rasen. Mit der Luftwaffe kann man da schlicht nichts unternehmen. Alles andere ist Illusion.
Was passiert eigentlich in Deinem Szenario, wenn jemand erfolgreich ein Flugzeug entführt und droht, es irgendwo reinrasen zu lassen, also genügend Zeit zum eingreifen wäre?
Nach Deiner Ansicht dürften unsere Jagdflugzeuge da ja gerade mal als Geleitschutz mitfliegen.
Was passiert eigentlich in Deinem Szenario, wenn jemand erfolgreich ein Flugzeug entführt und droht, es irgendwo reinrasen zu lassen, also genügend Zeit zum eingreifen wäre?
Das ist ganz einfach. Wenn der so schlau ist, ein Flugzeug zu entführen, muss der lediglich über der Innenstadt von Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart, München oder einer anderen Grossstadt kreisen.
Was passiert eigentlich in Deinem Szenario, wenn jemand erfolgreich ein Flugzeug entführt und droht, es irgendwo reinrasen zu lassen, also genügend Zeit zum eingreifen wäre?
Das ist ganz einfach. Wenn der so schlau ist, ein Flugzeug zu entführen, muss der lediglich über der Innenstadt von Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart, München oder einer anderen Grossstadt kreisen.
Und jetzt viel Spass beim Abschiessen.
Ich verstehe Dich also die ganze Zeit schon richtig: eine Reduktion von Opferzahlen ist in Deinen Szenarios unter gar keinen Umständen zulässig.
Ergo lehnst Du auch alle anderen staatlichen Handlungen, die darauf abziehlen, ab, sofern potenziell Unschuldige betroffen sein könnten?
Wo wird es bitte schön eine Reduktion von Opferzahlen geben ?
Solange so ein Jumbo oder A380 über bewohntem Gebiet wie z. B. einer Stadt fliegt, wird es durch den Abschuss vor allem die Opfer im Flieger geben und dann noch die, die es durch das abgeschossene Flugzeug beim Aufprall gibt. Die sind absolut unkalkulierbar, wo das im Zweifel runterkommt weiss kein Mensch. Sicher ist, dass der sich nicht in Luft auflösen wird.
Dagegen steht die MÖGLICHKEIT, dass jemand das Flugzeug tatsächlich irgendwo gegen fliegt und da mehr Schaden anrichtet als bei dem Absturz des abgeschossenen Flugzeugs über München (z. B.).
Du willst also wegen einer blossen Option u. U. mehrere Tausend Menschen töten ?
Es ist doch inzwischen klar, dass der ganze Disput um den Abschuss reine Selbstdarstellung der Politiker ist, um Handlungsfähigkeit vorzutäuschen und im Bereich innere Sicherheit als starker Mann zu punkten.
Reiner Aktionismus, wie Schröder damals in Gummistiefeln im Elbhochwasser. Die Flut hat es nicht beeindruckt, aber Stimmen hat es gebracht.
Interessanter wäre daher die Frage, bei welcher Klientel man mit Abschussparolen punkten will.
Spock schrieb am 04.10.2007 22:17
Interessanter wäre daher die Frage, bei welcher Klientel man mit Abschussparolen punkten will.
Ich glaube nicht, dass es da eine spezielle gibt. Das ganze figuriert unter dem Motto 'wir sind die law and order Partei und kümmern uns um deine Sicherheit'. Da bei Wahlen ohnehin selten Argumente und mehr Gefühle relevant sind und es ja sein kann, dass sich zu den Wahlzeiten gerade alle ein wenig unwohl fühlen, weil irgendein Hirnie sich in Köln in die Luft sprengt, dann kommt es auf das Bedienen dieses Sicherheitsbedürfnisses an. Eine spezielle Klientel sehe ich da nicht.
Da bei Wahlen ohnehin selten Argumente und mehr Gefühle relevant sind...
Na wenn das so wäre, müsste - mit Hinweis auf das Beck-Paralleltopic - die Linkspartei die absolute Mehrheit kriegen. Nach deren Programm muss ja keiner mehr arbeiten und alle leben von den 80% Steuern der paar Doofen, die es trotzdem tun. Rein gefühlsmäßig hört sich das doch gut an
Spock schrieb am 04.10.2007 22:17
Interessanter wäre daher die Frage, bei welcher Klientel man mit Abschussparolen punkten will.
Ich glaube nicht, dass es da eine spezielle gibt. Das ganze figuriert unter dem Motto 'wir sind die law and order Partei und kümmern uns um deine Sicherheit'. Da bei Wahlen ohnehin selten Argumente und mehr Gefühle relevant sind und es ja sein kann, dass sich zu den Wahlzeiten gerade alle ein wenig unwohl fühlen, weil irgendein Hirnie sich in Köln in die Luft sprengt, dann kommt es auf das Bedienen dieses Sicherheitsbedürfnisses an. Eine spezielle Klientel sehe ich da nicht.
Hier noch die Bestätigung im aktuellen Deutschland Trend.
Wem trauen sie eher zu, diese Aufgabe zu lösen?
Kriminalität und Terror zu bekämpfen:
- CDU/CSU 54%
- Keine Partei 22%
- SPD 17%
- FDP 2%
- Linke 2%
- Grüne 2%
Natürlich war die Union bei dem Thema immer gut dabei, aber soweit weg vom Fenster war die Konkurrenz m.E. nach noch nie. Ich glaube zu Schilys Zeiten war die SPD sogar noch knapp vorn.
kater_5 schrieb am 04.10.2007 20:34
Wo wird es bitte schön eine Reduktion von Opferzahlen geben ?
Deine Phantasie reicht doch, um Dir die Auswirkungen von Flugzeugtrümmern in den buntesten Farben auszumalen (mehrere tausend Tote). Da wird es doch auch möglich sein, sich vorzustellen, was man mit einem großen, gezielt platzierten Trümmer erreichen kann.
Du warst doch damals bei der Diskussion um die KKWs nach 9/11 der Meinung, dass das alles furcthbar gefährlich wäre. Ich war damals nicht dieser Meinung, Du nun nicht mehr?