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Dieses Thema hat 86 Antworten
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F-W Offline




Beiträge: 1.679

19.11.2007 01:10
Ex-Gegner wird zum Vorbild Antworten

Zitat:

Rocky schrieb am 19.11.2007 00:02


Hat das Microsoft nie versucht mit Java? keine Microsoft spezifische Java "Erweiterungen"?
Sind die ploetzlich anstaendig geworden... Wenn's so ist, muss ihnen irgendjemand auf die Finger gehauen haben. Dass sie von sich aus anstaendig geworden sind, kann ich mir nicht vorstellen.

Weisst Du was ueber die java History?
Waere inetressiert, nur so aus Neugierde.

Gerd


Doch, natürlich. Wäre ja sonst nicht Microsoft. Sun hat jahrelang gegen MS prozessiert und schliesslich auch gewonnen. Hier ein Zeitungsartikel aus der damaligen Zeit: http://www.news.com/2100-1001-251401.html

FW

Rocky ( gelöscht )
Beiträge:

19.11.2007 01:55
Ex-Gegner wird zum Vorbild Antworten

Zitat:

F-W schrieb am 18.11.2007 17:10

Zitat:

Rocky schrieb am 19.11.2007 00:02


Hat das Microsoft nie versucht mit Java? keine Microsoft spezifische Java "Erweiterungen"?
Sind die ploetzlich anstaendig geworden... Wenn's so ist, muss ihnen irgendjemand auf die Finger gehauen haben. Dass sie von sich aus anstaendig geworden sind, kann ich mir nicht vorstellen.

Weisst Du was ueber die java History?
Waere inetressiert, nur so aus Neugierde.

Gerd


Doch, natürlich. Wäre ja sonst nicht Microsoft. Sun hat jahrelang gegen MS prozessiert und schliesslich auch gewonnen. Hier ein Zeitungsartikel aus der damaligen Zeit: http://www.news.com/2100-1001-251401.html

FW




FW:

Ich bin Dir so dankbar fuer den Link. Ich verfolge das Geschaeft nicht mehr, aber ich lese hier, dass Microsoft immer noch den selben Piraten (predatory) Business plan hat, der sie zur groessten und reichsten Software Company, und Bill und den Paul zu den Mitgliedern des "reichsten Menschen auf dem Planeten Klub" gemacht hat

(Ich bin nicht neidisch, moechte ich klarmachen. Wenn ich Bill's Angebot angenommen haette, vom sicheren National Laboratory Job in seine fly-by-night Mini-Glitsche zu gehen, waere ich auch ein Milliardaer.

Mein deutscher Pessimismus stand im Weg, und die Tatsache, dass ein Government Check die Universitaeten meiner Soehne SICHERER(!) bezahlt als ein fly-by-night outfit. Und ich bin mir selbst treu geblieben. Ich haette von dieser Unsicherheit und einfach der damaligen Lunacy dieses Outfits einen Herzinfarkt bekommen, und nix waere rausgekommen fuer mich, oder meine Familie.

Ich habe Bill nie verstanden, aber Paul, der die Software definiert hat, habe ich gut verstanden. Paul hat den Bill verstanden, das hat ihn zum Milliardaer gemacht, als Ingenieur, was sehr, sehr, sehr, sehr selten ist. Die meisten meiner Ingenieur Freunde sind in's Nirwana gesunken.

Mein Sohn versuchts. Vielleicht klappt's diesesmal fuer ihn.

Sun scheint eine Menge Chutzpah zu haben. Schliesslich kann ich nicht die Milliarden sehen, die in deren Richtung fliessen. Was, genau, motiviert Sun?

War das ein "We're fed up with Microsoft " Reaktion?

Was ich gelesen habe, gibt mir die Vermutung, dass Microsoft Java nicht unter Kontrolle kriegen konnte, sondern nur eine "Me-too" Position erreichen konnte.

Mit "Me-too" ist Microsoft nie erfolgreich, siehe die Photo Software, wie hat sie geheissen, "picture it" oder aehnlich, die von Adobe's mehreren, auch sehr teuren, professionellen Produkten voellig vom Markt gewischt worden sind.


Sinkt der Microsoft Stern?

Interessiert, Gerd

F-W Offline




Beiträge: 1.679

19.11.2007 11:33
Ex-Gegner wird zum Vorbild Antworten

Zitat:

Rocky schrieb am 19.11.2007 01:55



Sinkt der Microsoft Stern?


Wohl kaum, zumindest nicht wegen der Java-Geschichte. Die Sache ist immerhin schon 7 Jahre her und MS ist weiter gewachsen.

Die Geschichte zeigt, dass und wie man MS beikommen kann. Zeigt aber auch, dass es dazu eines langen Atems und viel Geld für Anwälte bedarf. Auch ein David, der gegen Gates antritt, sollte gut betucht sein. Oder eine Behörde, die keine externen Anwälte bezahlen muss. Wie die EU-Kommission, die mit viel Ausdauer und einem Milliarden Bussgeldknüppel MS zur Offenlegung ihrer Schnittstellen gezwungen hat.

FW

Spock Offline



Beiträge: 2.377

19.11.2007 11:59
Ex-Gegner wird zum Vorbild Antworten
Ich sehe das etwas anders.

Microsoft ist noch der unangefochtene Herrscher über die Arbeitsplatz-PCs. Das hat aber heute weniger fundamentale als historische Gründe.

Es gibt inzwischen sowohl für das Betriebssystem als auch für die meisten Softwarepakete Alternativen, die wenig bis nichts kosten, in der Funktionalität aber kaum Abstriche machen.

Bestes Beispiel ist die von Sun unterstützte OpenOffice Suite

http://de.openoffice.org/ Das ist für viele Plattformen erhältlich und basiert auf Java-Technologie.

Unternehmen zögern noch, strategisch auf Produkte wie Linux und Openoffice zu setzen, das sehe ich aber nur als Frage der Zeit.

Ein anderer Trend ist, dass Büroanwendungen durch neue Web-Techniken online laufen. Also eine Textverarbeitung öffnet sich im Browser. Der Benutzer muss keine teure Office-Lizenz mehr kaufen, sondern hat ein Abo oder bekommt das Programm kostenlos (z.B, gegen Werbung). Da werden auch Großunternehmen hellhörig, denn sie müssen nicht mehr teuer und aufwändig 1000e Officepakete auf die Unternehmens-PCs verteilen, senken also die Betriebskosten.

Das sind alles Prozesse, die laufen ohne Anwälte und EU-Kommission, einfach weil sich die Technologie ändert.

Die erkämpfte Offenlegung der Microsoft API-Details beispielsweise wird zum Nebenschauplatz, wenn immer mehr Anwendungen im Browser oder unter Java laufen. Die interessieren sich nämlich nicht mehr (oder kaum) für die Fallstricke in Gates' Betriebssystem.
kater_5 Offline

Besucher

Beiträge: 1.018

19.11.2007 12:16
Ex-Gegner wird zum Vorbild Antworten
"Es gibt inzwischen sowohl für das Betriebssystem als auch für die meisten Softwarepakete Alternativen, die wenig bis nichts kosten, in der Funktionalität aber kaum Abstriche machen. "

Als überzeugter Linuxianer muss ich dem leider widersprechen. Angefangen von der online Steuererklärung, die mit Linux nixcht mehr läuft (letztes Jahr ging es noch), weiter bei I-Tunes aber auch bei den ganzen OnlinePhotoversendern gibt es immer wieder Applikationen, bei denen man mit Linux Probleme hat.

Wobei das meistens nicht mal bewusst MS Aktionen sind, das steckt einfach in den Köpfen der meisten Entwickler. Bestes Beispiel war Elster, was unter Wine gut ging.

"Ein anderer Trend ist, dass Büroanwendungen durch neue Web-Techniken online laufen."
Also ich würde kritische Briefe damit nicht schreiben.

Gruss
Kater
Spock Offline



Beiträge: 2.377

19.11.2007 12:23
Ex-Gegner wird zum Vorbild Antworten
Ich sehe da keinen Widerspruch, weil ich nicht behauptet habe, dass alles läuft.

Den Vorteil der Online-Anwendungen sehe ich in großen Unternehmensnetzen. Solche Netze sind in sich sicher, damit kann man auch kritische Dokumente verfassen.

Das andere regelt der Markt. Wenn ich als Linux-User Probleme mit einem Online-Shop habe, gehe ich eben zu einem anderen. Die Preise für die meisten Netz-Dienstleistungen nehmen sich durch den scharfen Wettbewerb ohnehin fast nix.

Zu Apple und seiner proprietären Sackgassenstrategie habe ich mich schon woanders geäußert.
Lexx Offline



Beiträge: 3.730

19.11.2007 12:25
Ex-Gegner wird zum Vorbild Antworten
Rocky:
"Funktioniert das wirklich?
Das heisst, die Sprache ist platformunabhaengig bis in's letzte detail definiert. Und ein Interpreter entschluesselt das Programm in die Platform in-line mit der Execution. "


Ich glaube, das wurde hier noch nicht beantwortet. Ein in Java geschriebenes Programm wird in bytecode übersetzt. Der funktioniert in der Tat plattformunabhängig, dafür braucht man für Java auch eine Laufzeitumgebung (Runtime Enviroment), die die Anweisungen des bytecodes plattformabhängig interpretieren kann.
SteffenHuber Offline

Besucher

Beiträge: 459

20.11.2007 00:38
Ex-Gegner wird zum Vorbild Antworten

Zitat:

Rocky schrieb am 19.11.2007 00:02

Zitat:

Spock schrieb am 18.11.2007 14:58

Zitat:

Mit Java habe ich nie Verbindung gehabt. Ist wohl eine interpretierte, und keine kompilierte Sprache, falls ich das richtig mitgekriegt habe.




Ja, genau so ist es. Heute wird im Business-Bereich und fürs Internet fast alles in Java gemacht. Der Vorteil der interpretierenden Sprache ist die Plattform-Unabhänigkeit. Dasselbe Javaprogramm kann auf einer Windows-Maschine genauso laufen wie auf einer Sun Solars, einer IBM AIX oder einem Linux Server.




Funktioniert das wirklich?
Das heisst, die Sprache ist platformunabhaengig bis in's letzte detail definiert. Und ein Interpreter entschluesselt das Programm in die Platform in-line mit der Execution.




Ja, genau so ist es. Die Spezifikation der Virtual Machine ist ziemlich präzise, dazu gibt es noch einen Sack voll Validierungstests, bevor sich der Interpreter "Java VM" nennen darf.

Cross-Platform-Schwierigkeiten gibt es nach meiner Erfahrung nur im Bereich grafische Oberfläche (und mit etwas Übung gehts auch da prima), alles andere funktioniert wirklich gut ohne viel Nachdenken.

Inzwischen ist dank Hotspot-JIT-Compiler auch die Performance sehr gut.

Zitat:


Keine tricks, wie bei C++, die dazu gedient haben, dass die Programme nur in Windowas gelaufen sind und nicht auf dem Mac, oder in Unix-Variationen?




Sowas gabs eigentlich nie, nur unfähige Programmierer und Compiler, nix sprachinheräntes...aber es erfordert erheblich mehr Können als in Java, plattformunabhängig zu programmieren.

Zitat:


Wurde doch von Sun erfunden, so viel ich weiss. Die hatten wirklich die Platform-Unabhaengigkeit im Sinn? Keine Ausrutscher?
Das ist wirklich beeindruckend. Wuerde ja den Business Plan von Microsoft durcheinanderbringen.




Microsoft hat auch ziemlich viel versucht (und ist im Clientbereich auch ziemlich erfolgreich), um den Erfolg von Java zu verhindern. Seit allerdings IBM Seit' an Seit' mit Sun für Java kämpft, ist zumindest im Servermarkt eine Entscheidung pro MS undenkbar.

Sun ist da mehr oder weniger reingerutscht, hat dann die Chance erkannt und Java als ideale Client-/Serverplattform (J2EE, JSP, Servlets, JSF, Applets) positioniert - und ihre Solaris-Kisten als ideale Java-Server-Plattformen. Zunächst haben sie das auch auf Client-Ebene versucht (JavaStation, Java-Prozessor auf SPARC-Basis usw.), sind aber letztlich gescheitert.

Zitat:


C sollte ja 1971 auch platformunabhaengig sein, bis Microsoft Compiler entwickelt hat, und die Sprache inkompatibel "erweitert" hat, eben der Microsoft Business Plan.

Und "erweitert" haben sie dann auch so, dasss die Source nicht auf dem Borland C++ Compiler kompilierbar war.




Naja, das waren eher Probleme eines eher unscharf und wenig plattformneutral-freundlichen Sprachstandards.

Zitat:


Hat das Microsoft nie versucht mit Java? keine Microsoft spezifische Java "Erweiterungen"?
Sind die ploetzlich anstaendig geworden... Wenn's so ist, muss ihnen irgendjemand auf die Finger gehauen haben. Dass sie von sich aus anstaendig geworden sind, kann ich mir nicht vorstellen.

Weisst Du was ueber die java History?
Waere inetressiert, nur so aus Neugierde.




Microsoft hat das alte Embrace-and-Extend-Spiel natürlich auch mit Java versucht, aber Sun war so clever, nur für das den Java-Namen herzugeben, was den Java-Kompatibilitätstest bestanden hat. Da gabs ne fette Klage, und irgendwann hat Microsoft den Schwanz eingezogen und ihre eigene Plattform propagiert (.NET, ASP, ActiveX). Mit wenig Erfolg auf dem Server, und mehr Erfolg auf dem Client.

Steffen

SteffenHuber Offline

Besucher

Beiträge: 459

20.11.2007 00:40
Ex-Gegner wird zum Vorbild Antworten

Zitat:

Spock schrieb am 19.11.2007 11:59
http://de.openoffice.org/ Das ist für viele Plattformen erhältlich und basiert auf Java-Technologie.




OpenOffice benutzt nur am Rande Java, das allermeiste ist ein großer Haufen C++ und stammt ursprünglich von der deutschen Firma Star Division (früherer Produktname: StarOffice).

Steffen

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