Ich weiss nicht, ob Du die Wiedereinfuehrung der KKWs in der USA verfolgt hast. Sie laeuft ausserhalb der grossen Glocke.

Die Message ist: wenn man ersnthaft mit der Widereinfuiehrung anfaengt, kann man in 20 Jahren mit dem ersten KKW rechnen. Ernsthaft ist in 2000 angefangen worden, als Bush in's Amt gekommen ist. Um 2020 stehen neue KKWs da.

Es sind nicht nur die Gesetzesaenderungen, die notwendig sind, und aus politischen Gruenden sehr langsam sind, es ist auch die Zuliefererindustrie, die Wartungsindustrie, die Fachkraefte, die heute vorwiegend im oder kurz vor dem Pensionsalter sind und all das, was fuer eine Industrie notwendig ist.

Und da ist angenommen, dass die KKWS schluesselfertig von Frankreich oder der USA gekauft werden.


Und wenn durch die Pensionierung von Fachkraeften in derzeitigen AKWS die Zuverlaessigkeit sinkt, und irgendein Unfall passiert, dann ist wieder eine Bremse fuer 30 Jahre da.

Geld nach dem Nahen Osten und Russland zu schaufeln, wird das deutsche Schicksal fuer einige Jahrzehnte bleiben.

Gerd

Ich verfolge die Entwicklung weltweit. Allerdings habe ich mir noch keine abschließende Meinung gebildet, welche Reaktorlinie der neue Goldesel wird (AP1000, APWR, ABWR/ESBWR, EPR, oder gar ein Exot wie ACR oder PBMR - oder gar eine Wiederauferstehung des ollen Siemens SWR1000?).

Ein guter Blog zum Thema:
http://djysrv.blogspot.com/

Ja, das kommt schon hin. Die NRC-Zertifikation ist unglaublich aufwändig, und die Konkurrenz durch Kohle nagt an der Wirtschaftlichkeitsrechnung.

Aber größtenteils ist es eine Frage des politischen Willens.

Ich bin vor allem gespannt, wie die Amis ihre Laufzeitverlängerung personell durchstehen, wenn die ältere Generation abtritt.

Oder Russland. Oder Japan. Die USA haben ja fast alles im Nuklearbereich mit japanischen Firmen fusioniert, was nicht bei drei auf den Bäumen war.

Klar, ein entsprechend schwerer Unfall wäre das schlimmste, was der nuklearen Renaissance passieren könnte.

Mal sehen. Ich sehe da folgendes Szenario: Bundestagswahl 2009 geht an Schwarz-Gelb. Atomausstieg wird rückgängig gemacht, die Laufzeit der vorhandenen Reaktoren wird auf 60 Jahre verlängert. Rund um Deutschland bauen deutsche Stromversorger reichlich an KKWs mit. Das könnte schon mal helfen.

Ich denke, dass man mit der richtigen Vision (z.B. HTRs für kombinierte Erzeugung von Wasserstoff und Strom) selbst im ökoverseuchten Deutschland in etwa 10 Jahren Rückenwind für KKW-Projekte haben könnte.

Steffen

Guter Witz!
Schwarz-gelb war Gestern und Gestern kommt nicht wieder.

Laut dieser Quelle hat China gerade den Kauf von 100 AP1000 angekündigt...und Westinghouse wohl auf dem falschen Fuß erwischt, weil die gerade den AP1600 als EPR-Konkurrent designen und mit max. 40 AP1000 gerechnet haben ;-)

Steffen